Heimatzeitrrng der Kreise Lalw und Freudenstadt — Amtsblatt der Stadt Altensteig
Gegründet 197/
Tannen
Aus öen
-- » 2 --
ft»
EM
M»r»i»»r Monatl. d. Post l.28 einschl. 18 L Vrförd.-Geb., znz. 88 L Zustellungsgeb.: d. Ag.
Ul 1.48 «inschl. 28 L Austrigergeb.; Einzeln 18 ^ Lei Nichterscheinen der Zig ins. höh Gewalt ich. Betriedestör. besteht kein Anspruch aus Lieferung- Drahtanschrift: Tannenblatt. / Fernruf 321.
^.^5 * ^ enprei s e: Die einspaltige Millimeterzeile ober deren Raum 5 Pfennig. Tert- millimeterzerle 15 Pfennig. Bei Wiederholung oder Mengenabschluß Nachlab nach PreisliA. Erfüllungsort Altensteig. Gerichtsstand Nagold.
Xummer 48
Altensteig, Donnerstag, den 23. Februar 1939
I
«2. Fahr,«»»
London WW Sllitelloni PMlinas vor
Sie «bochevtwilkeite Zone- für Fu-rn? — Arabücke Forderung nach Unabhängigkeit abgelrhnt
Unversöhnliche Gegensätze
Seldle über Arbeitseinsatzfragen
Berufsmachwuchslenkung als vordringliche Aufgabe
Berlin, 22. Febr. Am 22. Februar fand eine Besprechung de« Neichsarbeitsministers Seldte mit den Präsidenten der Lan- besarbeitsämter über wichtige praktische Fragen des Arbeitseinsatzes statt.
In seiner Begrüßungsansprache gab der Reichsarbeitsminister feiner Freude darüber Ausdruck, daß durch den Erlaß des Führers vom 21. Dezember 1938 die große Organisation des Arbeitseinsatzes nunmehr unmittelbar zum Reichsarbeitsministerium gehöre. Dadurch verfüge sein Ministerium jetzt über einen besonders festgefügten und einsatzbereiten Unterbau. Demnächst würden die Landesarbeitsämter und Arbeitsämter unmittelbare Reichsbehörden werden.
^ Die Arbeitseinsatzbehörden stunden in her Berufsnachwuchslenkung vor besonders schwierigen und verantwortungsvollen Aufgaben, nachdem auch die Lehrlinge. Volontäre »nd Praktikanten, wie alle sonstigen Jugendlichen unter 25 Jahren bei ihrer Einstellung der Zustimmungspflicht des Arbeitsamtes unterlägen. Nachwuchspolitik verlange Beständigkeit. Ihre Zielsetzung erhalte die Nachwuchslenkung aus den itaatspoliti- Echen Notwendigkeiten. Bei der zunehmenden Verknappung des Nachwuchses, die noch bis in das Jahr 1947 anhielte, könnten wir uns keinen Luxus im beruflichen Einsatz mehr leisten. Dennoch wollten wir auf die Freiheit der Berufswahl nicht verzichten; allerdings handle es sich nicht um eine schrankenlose Freiheit, sondern um eine Freiheit, die sich ihrer Verpflichtung gegenüber der Volksgemeinschaft bewußt sei. Zu den Schwierigkeiten in der Versorgung der Landwirtschaft mit Arbeitskräften ^betonte der Minister, daß die Arbeitseinsatzbehörden für sich das Verdienst in Anspruch nehmen konnten, an den großen Erfolge» stkr Erzeugungsschlacht wesentlich beteiligt gewesen zu sein. In diesem Jahr müßten die Bemühungen, der Landwirtschaft z« -elfen, verstärkt werden. Das Rcichsarbeitsministerium werde Gestrebt sein, durch Hereinnahme ausländischer Arbeitskräfte die Lage für die Landwirtschaft zu erleichtern.
Staatssekretär Dr. Syrup dankte dem Reichsarbeitsminister Air die Anerkennung der geleisteten Arbeit und gab dann einen «eberblick über die Geschichte der deutschen Arbeitsverwaltung »i» zuvi Erlaß des Führers vom 21. Dezember 1938.
Ausbürgerung von Fremdenlegionären
Berlin, 22. Febr. Die Zugehörigkeit deutscher Staatsangehöriger zur französischen Fremdenlegion dient Interessen, die dem deutschen Volke völlig fremd sind und läuft damit dem deutschen Volksempfinden zuwider. Der Eintritt in die Fremdenlegion ÄXr der Verbleib darin schädigt die Wehr- und Arbeitskraft des eigenen Volkes und kann durch nichts mehr entschuldigt oder wiedergutgemacht werden.
Ans diesem Grnade hat der Reichsminister des Inner» nunmehr angeordnet, daß jedem Deutschen, der im Vollbesitz seiner «listigen Kräfte sich für de« Dienst in der Fremdenlegion ver- Vflichtet oder seine Berpflichtungszeit verlängert, die deutsch« Staatsangehörigkeit abzuerkenneu ist. Das gleiche gilt für di« «ach Deutschland znrückgekehrtea ehemaligen Fremdenlegionären Vie sich verbotswidrig in das Ausland begeben.
Die SchuinngSbnrg -es Sndetengaues von Koarad Senlein eröffnet
Reichenberg, 22. Februar. Gauleiter Kourad Heu lein übergab Mittwochnachmittag in Gegenwatt zahlreicher Vertreter von Partei, Staat und Wehrmacht die Schulungsburg des Sudetengaues ihrer Bestimmung.
Gauschulungsleiter Dr. Suchy führte zuerst den Gauleiter «nd die Ehrengäste Lurch die Räume der neuen Erziehungsstätte. Eie entstand durch Umbau der Liebig'schen Villa, einem malerisch gelegenen Bau am Südabhang der Jserberge, die das Reichenberger Tal im Norden abschlietzen. In den Tagen der schwersten Kampfzeit des Sudetendeutschtums diente dieses einsame Haus im Walde oft als Zufluchtsstätte für die SDP.- Amtsleiter.
Ar memel-entsche Arbeitsfront
3888 Anmeldungen in zehn Tage«
Memel, 22. Februar. Die memeldeutsche Arbeitsfront hielt am Dienstagabend einen Appell ihrer Memeler Bezirksleiter «nd Zellenwarte ab, auf dem der Organisationsleiter, Landesdirektor Manien, wichtige Mitteilungen machte.
Er gab unter anderem bekannt, daß im Laufe von 18 Tagen bereits 3088 Eintrittsgesuche in der Hauptgeschäftsstelle in der rnemeldeutschen Arbeitsfront eingelaufen sind. Das bedeute/ daß das schaffende memeldeutsche Volk den Ruf des Zusammenschlusses verstanden hat. Von Fall zu Fall würden auch weiter die alten Verbände übernommen werden.
London, 22. Febr. Die Mehrzahl der Londoner Blätter berichtet ganz deutlich darüber, daß die Palästina-Konferenz zu einem Mißerfolg geführt hat und daß es jetzt Sache der britischen Regierung ser, mit ihrem eigenen Plan heraus- zurücken. Der diplomatische Korrespondent des „Daily Telegraph" meint, daß der Bericht Macdonalds wenig Hoffnung auf einen Kompromiß zwischen Juden und Arabern lasten werde. Beide Parteien stünden in einem unversöhnlichen Ge« gensatz zueinander über die.Frage der jüdischen Einwanderung.
Ein englischer Borschlag
London, 23. Februars Im Zusammenhang mit der am Mittwoch stattgefundenen Besprechung der englischen und der arabischen Vertreter erklären politische Kreise, daß man von englischer Seite den Vorschlag gemacht habe, Palästina in drei Gebiete einzuteilen, die eine unterschiedliche Behandlung erfahren sollen. In dem sogenannten .hochentwickelten Teil" sollen bezeichnender Weise Landkäufe durch Juden weiterhin gestattet sein, während in einem zweiten, weniger entwickelten Teil, die Käufe reguliert, in dem dritten unentwickelten Gebiet jedoch gänzlich verboten sein sollen. Die arabische Forderung nach einem Verbot des Landkaufes durch Juden ist völlig ignoriert worden.
Bei den am Mittwoch stattgefundenen Besprechungen mit den Arabern gab Kolonialminister Mac Donald eine Erklärung zu den drei arabischen Forderungen ab, über die amtlich nichts verlautet. Es wird angenommen, daß die britische Regierung die Forderung nach sofortiger Unabhängigkeit für Palästina nicht angenommen hat und als ersten Schritt zu der Weiterentwicklung Palästinas eine beschränkte Teilnahme am Staatslehen vorgeschlagen hat. Weiter wird angenommen, daß die arabische Forderung nach völliger Einstellung der jüdischen Einwanderung abgelehnt und ein Plan für eine Einwanderungsbeschränkung zur Prüfung vorgelegt worden ist.
Eroßdeutschland eint 88 Millionen Volksgenossen in seinen Grenzen. Davon leben 68 Millionen im Altreich und drei Viertel davon genießen die Segnungen der Sozialversicherung: 26 Millionen als Versicherte, 9 Millionen als Ehegatten ohne Beruf, 11 Millionen als Kinder; 5 Millionen erhalten Renten. Die deutsche Sozialversicherung sorgt in der Kranken-, Invaliden-, Angestellten- und knappschastlichen Pensiousversicherung für 51 Millionen Volksgenosten im Altreich, und nach Durchführung der lleberleitungsmaßnahmen in Oesterreich und im Sudetenlande — im folgenden ist stets nur vom Altreich die Rede — werden 6 8 Millionen, sei es als Versicherte, sei es als Familienangehörige, zu dem mächtigen Bau „deutsche Sozialversicherung" in unmittelbarer Beziehung stehen.
Das Reichsversicherungsamt brmgt soeben als Sonderveröffentlichung der Amtlichen Nachrichten für Rcichsversicherung den finanziellen und statistischen Jahresbericht „Die deutsche Sozialversicherung 1937 mit einem Blick auf das Jahr 1938" heraus.
Aus einem Gesamtüberblick über die einzelnen Sozialverstche- rungszweige läßt sich, wenn man die Arbeitslosenversicherung außer Betracht läßt, das Hauptergebnis folgendermaßen zusam- menfassen: 1937 gingen an Beiträgen rund 3,76 Milliarden RM. ein, und 1938 wird der Betrag von 4 Milliarden wohl überschritten sein. Die Vermögensetträgnisse stellten sich 1937 auf 381 Millionen RM., für 1938 werden sich wohl 340 Millionen NM. ergeben. 517 Millionen RM. wurden 1937 vom Reich zu den Rentenversicherungen der Arbeiter und der Bergleute entsprechend den Eesetzesvorschriften zugeschosten, und 1938 werden dies etwa 582 Millionen RM. sein Im Jahre 1938 sind weiter von der Arbeitslosenversicherung — als Ersatz für eine Beitrags- Übertragung — größere Beträge an die Nentenversicherungs- zweige der Arbeiter (188 Millionen RM.) und Angestellten (99 Millionen RM.) überführt worden, die ihrerseits in der Form der sogenannten Eemeinschastshilfe die knappschaftliche Penfionsverficherung durch lleberweisung (51 Millionen NM.) «nterstützten. Dadurch sind etwa 338 Millionen RM. im Jahre «ingegangen. Wenn man zu den genannten Zahlen für 1937 die sonstigen Einnahme» von 163 Millionen RM. und für 1938 solche pon 57 Millionen RM. hinzufügt, ergibt sich für sämtliche Zweige her Sozialversicherung im Jahre 1837 eine Gefamteiunahme von 4,74 Milliarden RM. und für das Jahr 1938 eine solche von HL« Milliarden RM. Die Gesamtausgaben beliefen sich 1937
In den Kreisen der Konferenz rechnet man jetzt damit, daß di« britische Regierung beiden Parteien ihren eigenen Plan vorlegen wird. Eine weitere Besprechung zwischen der britischen und der arabischen Delegation wird am Sonnabend stattfinden, wo die Araber auf die heute von Kolonialminister Mac Donald abgegebenen Erklärungen antworten werden.
An den informellen Besprechungen, die Donnerstag zwischen den Vertretern der britischen Regierung und den Vertretern einiger arabischer Staaten sowie der jüdischen Delegation beginnen werden, nehmen di« Vertreter der Palästinaaraber nicht teil.
Preisen- mit viel' schönen Reden ...
Eine Rede Chamberlains in Vlackbnrne — Er wird großmanlkß
London, 22. Februar. Ehamberlain hielt am Mittwochabend in Vlackbnrne eine Rede, an deren Anfang er das Shakespeare-Wort stellte: „M ögen die drei Enden der Welt in Waffen kommen, wir würden sie in Schrecken jage n". Man empfinde den Sinn dieses Wortes, fuhr Eham- berlain unter anderem fort, wenn man bedenke, daß die englischen Aufrüstungsvorbereitungen nur die Anstrengungen Englands darstellten und daß dabei die Beiträge, die im Notfälle von den großen Dominions oder von den Verbündeten Englands und seinen Freunden außerhalb des britischen Empire geleistet werden könnten, noch nicht in Rechnung gestellt worden seien. Die gewaltigen Zahlen des Aufrüstungsvoranschlages seien ei« Beweis für die ungeheuren Finanzkräfte Englands, die es ihm ermöglichten, nicht nur so kolossale Summen aufzubttngen. sondern sie auch zu verausgaben. Es sei der größte Wunsch seines Lebens, den Frieden und das Vertrauen auf fester und dauerhafter Grundlage wieder hergestellt zu sehen. Wenn dies möglich wäre, sagte Ehamberlain im weiteren Verlauf seiner Ausführungen, werden wir die Belohnung für unsere Außenpolitik nicht nur in einer Aufrichtigkeit der Gemüter, sondern auch in einem größeren Beschäftigungsgrad finden. Er glaube nicht, daß ein Grund dafür vorliege, für die Zukunft des Inland- Marktes im allgemeinen oder des Expottmarktes im besonderen pessimistischer Ansicht zu sein.
auf 3,79 Milliarden RM., 1938 werden es etwa 4,13 Milliarden RM. gewesen sein. Von den Gesamtausgaben entfielen 1937 3,47 Milliarden RM. und 1938 3,76 Milliarden RM. auf die Pflicht- und freiwilligen Leistungen, das sind 92 v H. bezw. 9l v. H. aller Ausgaben oder 92 v. H. bezw. 93 v. H. der Veitragseinnahmen. Für Verwaltungskosten wurden insgesamt 282 Millionen RM. bezw. 291 Millionen NM. aufgewendet, das sind 7,5 v. H. bezw. 7 v. H. der Beiträge Die Ausgaben stiegen in allen Zweigen. In der Krankenversicherung ist die Steigerung von 1937 auf 1935 9 v. H., in der Unfallversicherung ebeiifalls 9 v. H., in der Invalidenversicherung 18 v. H und in der An- aestelltenverflcherung 8 v. H. Diese Steigerung ist bei der Krankenversicherung auf die Erhöhung der Zahl der Versicherten und die dadurch bedingte Vermehrung der Krankheitsfälle, bei den Rentenversicherungszweigen darauf zurückzufiihren, daß die Zahl der Leistungsempfänger anstreg und die Invaliden- und An- gestelltenversicherung 1938 an die Rentenversicherung der Bergleute 51 Millionen RM. abführtc. Die Einnahmen überstiege« die Ausgaben um 958 Millionen RM. bezw. 1233 Millionen NM.
Das gesamte Vermögen der Sozialversicherungsträger betrug Anfang 1938 7,44 Milliarden RM. und dürfte Anfang 1939 auf L,68 Milliarden RM. angestiegen sein. Von dem Eesamtver- mögen der Sozialversicherung entfiel Ende 1937 nicht ganz die Hälfte auf die Angestelltenversicherung, nicht ganz ein Drittel auf die Invalidenversicherung und etwa ein Achtel auf die Krankenversicherung.
Ueber 8 Milliarden RM. Vermögen bedeuten ein Vermögen, das im wahrsten Sinne des Wortes „gewonnene Arbeitskraft" darstellt. Diese Werte dienen wiederum dem deutschen Arbeiter und Angestellten. Anfang 1938 waren 3,2 Milliarde« RM. oder 43 v. H. des Gesamtvermögens dem Reich, de» Ländern, den Gemeinden und anderen öffentlich-rechtlichen Körperschaften in Form von Anleihen oder Darlehen zur Verfüzung gestellt, die damit ihre mit langfristigen Krediten zu finanzierenden Aufgaben erfüllten. 2,5 Milliarden RM. oder ein Drittel des Eesamtvermögens in Form von Hypotheken auf Häusern, die mit diesen Geldern erbaut wurden. Pfandbriefe oder Hypothekenbriefe sind die Werte, die die Versicherungsträger darüber in ihren Händen halten.
Die deutsche Sozialversicherung ist auch Aktionär der > Sleikbsbab-n. 324 Millianen RM. ReiLsbLLnvarrnasuVkn
Btl-WW SoriaweMmmg
Der finanzielle Rechenschaftsbericht -es ReichsverftchernngSamtes — 60 Millionen vor Rot geschützt