Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt Amtsblatt der Stadt Altensteig

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Nummer 42

Altensteig, Samstag, deu 18. Februar ISSN

«2. Zutzrguuß

EMming der Aulomorll-AiiSitkllmg

Mensvalter von 20000 NSKK.-Münnera -rede von De. SoebdelS nnd vom Führer

Berlin, 17. Febr. Die feierliche Eröffnung der internatio­nalen Automobil- und Motorrad-Ausstellung 1939 durch den Führer hat die Reichshauptstadl zum Schauplatz einer über­aus eindrucksvollen Demonstration im Zeichen der unaufhaltsam »oranschreitenden Motorisierung Deutschlands werden lassen. Die große Paradeaufstellung der motorisierten Gliederung der Partei gab dem Regierungsviertel und dem Westen das charakteristische Gepräge. In seiner Disziplin und seiner wuchtigen Geschlossenheit versinnbildlichte das aus roooo Männern des Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps dem Führer zu Ebren von der Reichskanzlei bis zu den Ausstellungs­hallen gebildete Spalier den tatensrohen und jugsndfrischen Kampfgeist, der das NSKK. als den Träger des Motorifierungs- gedankens im Dienste an der ihm vom Führer gestellten hohen und bedeutsamen Aufgabe erfüllt

Unter dem Jubel der Masten verließ der Führer den Vor­garten der alten Reichskanzlei. Er schritt zunächst in Begleitung von Reichsleiter Korpsführer Hühnlein und Generaloberst Keitel unter den Klängen eines schneidigen Hörnermarsches die Front d«s Musikzuges und des Spielmannszuges der NSKK.-Motor­gruppe Berlin sowie eines Lehrsiurmes des NSKK.-Verkehrs- erziehungsdienstes ab. Anschließend begrüßte, der Führer sie deutschen Meister fahr er, die Korpssührer Neichsleiter Hühnlein als Führer des deutschen Kraftsahrsports dem Führer vorstellte. Jedem einzelnen der kampferprobten Männer drückte der Führer die Hand. Dann heulten die Motoren der Renn­fahrer auf, es begann der Start über die große Triumphstraße ^r Autoschau. Bald danach trat dann der Führer selbst, immer wieder aufs neue umjubelt von den Masten, die Fahrt durch das Spalier an.

Die Fahrt des Führers, in dessen Wagen Korpssührer Huhn- Irin und Generaloberst Keitel Platz genommen hatten, führte durch das Spalier des NSKK. zu dem Ausstellungsgelände. Vor den Messehallen hatten Ehrenformationen Aufstellung genommen.

4» der Eröffmmgshalle

In der festlich ausgeschmückten Halle 1 hatten sich zur Feier der Eröffnung rund 2000 Ehrengäste versammelt. Neben den Diplomaten sah man fast alle bekannten Männer des Staates, der Partei, der Wehrmacht, aller Parteigliederungen, der Wissen­schaft, Technik und Wirtschaft, vor allem natürlich der Kraft­lahrindustrie. Der feierliche Rahmen dieser großartigen Ver­anstaltung wurde unterstrichen durch den Einmarsch von 210 Feld­zeichen des NSKK., die auf der Bühne zu beiden Seiten des Hoheitszeichens Aufstellung nahmen.

Bei seinem Eintreffen am Messedamm wurde der Führer, nachdem er die Fronten der Ehrenformationen abgeschritten hatte, von Reichsminijter Dr. Goebbels und Eeheimrat A l l- «ers, dem Präsidenten des Reichsverbandes der Automobil- indüstrie, begrüßt und in die Halle geleitet. Der Staatsakt wurde eingeleitet durch die Führer-Fanfare und die Ouvertüre zu Oberon" von Karl Maria von Weber, die von dem Philhar­monischen Orchester unter Leitung von Generalmusikdirektor Elmendorfs gespielt wurde.

Dann nahm der Präsident des Reichsverbandes der Automo- tilinduftrie,

Geheimrrü Dr. Allmers,

das Wort zu der Eröffnungsansprache, in der er u. a. ansführt«:

Als Sie. mein Führer, vor sechs Jahren, am zwölften Tage »ach der Machtergreifung, sich in dieser Halle in Worten, die wir nie vergessen werden, leidenschaftlich für die Motorisierung cinsetzten, da wirkte Ihre Rede auf uns alle wie eine Befreiung von lähmendem Alpdruck, und jeder gab sich das Gelöbnis, sich Ihrer Anerkennung wert zu zeigen und. sein Können bis zum äußersten einzusetzen zur Verwirklichung der von Ihnen zugewiesenen Ziele. Schon in der Rede vom 20. Februar 1937 hatte der Führer in einem einzigen Satz von zwingender Beweiskraft die Notwendig keitderTypcn- begrenzung betont. Die damals gestellte Aufgabe war ebenso groß wie schwierig. Sie hat viel Kopfzerbrechen gemacht vnd mancherlei Kämpfe hervorgerufen. Das Verdienst des Lei­ters der Wirtschaftsgruppe Fahrzeugindustrie ist es, in zäher, konsequenter Porarbeit ein Typenprogramm aufgestellt zu haben, das schon eine weitgehende Verringerung bedeutet. Das endgültige Programm des Generalbevollmächtigten geht noch darüber hinaus. Hatten wir 1937/38 an Personenwagen 88 Typen, so werden es übers Jahr nur noch 23 sein, an Last­wagen statt 110 nur 14, an Krafträdern statt 150 nur noch 25 Typen. Zahlen reden! Sie zeigen die Sammlung aller Kräfte und Opferwilligkeit, denn jedes Werk ohne Ausnahme mutz starke Opfer bringen und kostspielige Umstellungen vornehmen. Es ist kein Geheimnis, daß die Preise des Qualitätsmaterials bei uns vielfach doppelt so hoch sind als in Amerika. Hier ist der Punkt, wo alle Kraft eingesetzt werden mutz. Die Automobil­industrie allein kann die Aufgabe nicht bewältigen. Auch die Materialerzeuger mästen starke Opfer bringen, die Typen­beschränkung mit ihrem einheitlichen Massenbedarf ist der Weg dazu.

Die Erzeugung neuer Werkstoffe ist bei starker Steige­rung der Mengen im verflossenen Jahr ungemein vervollkomm­net und verfeinert worden. Immer weniger bedürfen wir aus­ländischer Rohstoffe. Die Herstellung von synthetischem Benzin ist auf 1,7 Millionen Tonnen gestiegen. Schon wird Bunagummi, der aus Kohle und Kalk entsteht, erheblich billiger erzeugt und in solchen Mengen, daß in diesem Jahr sämtliche Personenwagenreifen nicht mehr aus Naturkautschuk, sondern aus dem besseren und zäheren Buna gemacht werden. Ja selbst die Einlagengewebc der Reifen werden bald nicht mehr aus Baumwolle, sondern aus der bester Wärme leitenden und darum haltbareren deutschen Kunstseide bestehen. An den ge­stellten großen Aufgaben arbeiten nun mit unsere Kameraden aus der Ostmark und dem Sudeteugau, die ich besonders herzlich begrüße. Auch sie werden teilhaben an der weiteren glänzenden Entwicklung, auch sie sind mit uns einig in dem ehrerbietigen Gefühl heißen Dankes, das wir dem unvergleichliche» Manne entgegenbringen, der unsere Industrie nach schwerem Nieder­gang wieder stark gemacht hat und durch immer neuen Ansporn weiter vorwärts bringt, der der tcdesmatt gewesenen deutschen Wirtschaft mit starker Hand Gesundheit und Kraft, Frieden und Gedeihen gebracht hat, dem Führer.

Me des Meers

Berlin, 17. Febr. Bei der Eröffnung der Automobil-Aussiel- lung hielt der Führer folgende Rede:

Zum siebenten Male habe ich die Freude, eine Ausstellung zu «öffnen, die einen Einblick gibt in das Schaffen einer der be­deutendsten Industrien nicht nur unseres Landes, sondern eines großen Teiles der Welt. Seit Gottfried Daimler und Benz ihre «rsten Versuche mit selbstbeweglichen Fahrzeugen unternommen haben, sind wenige Jahrzehnte vergangen. Und doch umschließen Je auf einer Reihe von Gebieten Umwälzungen von früher nicht Darstellbarem Umfang und Ausmaß. Was der phantasievolle Karikaturist einst als witzige technische llebertreibung zeichnen z« können glaubte, ist von der schon heute erreichten Wirklichkeit »eit zurückgelassen worden. And nicht nur zu Lande hat die Mo­torisierung das Bild des Verkehrs verändert. Das Automobil schuf in seinem Motor zugleich die Voraussetzung für die Entwick­lung der Fliegerei. Heute können wir allerdings feststellen, daß die Motors der Flugzeuge ihrerseits ich möchte sagen als Rückzahlung des ihnen einst gewährten Vorschusses ebenfalls be­fruchtend für den Motorenbau des Kraftwagens im einen oder anderen Fall gewirkt haben. Trotz des so unbestreitbaren Sieges« Mges, den das Automobil seit langem in der Welt angetrete« hat, liegt auch heute in einer solchen Ausstellung noch das glei­che Berauschende an Eindrücken und Wirkung wie vor vielen Jabr-n. Die Jugend vor allem erliegt diesem Zauber. Sie e-Gbt den Triumph des Motors mit dem ganzen Temperament ihrer

noch eindrucksfähigen heißen Herzen. Für die Katalogbestände der Ausstellung ist ihr Interesse vielleicht erschreckend, für die Zukunft der Motorisierung aber entscheidend.

Irgendwie nehmen dahe- jugendliche Völker zum Problem der Motorisierung eine besonders bejahende Stellung ein. Es ist dies auch ein Zeichen der frischen Kraft unseres eigenen Vol­kes. daß es sich mit richtigem Fanatismus jenen Erfindungen hingibt, die unserem heutigen Verkehr die Grundlagen und Ge­staltung geben. Die Stellung des jungen nationalsozialistischen Deutschland zum Problem der Motorisierung ist bekannt. Da» neue Reich hat sofort nach der Machtübernahme die praktische» Konsequenzen aus seinen inneren Auffassungen gezogen.

Wenn ich nunmehr in kurzen Feststellungen die Ergeb­nisse aufzeigen will, die dieser Einstellung und ihrer Auswertung zu verdanken sind, dann möchte ich eine Tatsache als für die Zukunft sehr entscheidend an ihre Spitze stellen.

Durch die Schaffung des Eroßdeutschen Reiches ist es uns nicht nur gelungen, das Macht- und damit Kraftbewußtsein des deutschen Volkes auf das außerordentlichste zu steigern und es dadurch mit der wichtigsten Voraussetzung zu erfüllen, die gerade zum frischen Anpacken großer Aufgaben erforderlich ist. nein, es stieg damit auch die rein materielle Grundlage für einen wei­teren erfolgreichen Ausbau vieler Produktionen. Wir Deutschen haben nunmehr mit den rund 80 Millionen Bolksangehörige»

in unserem Reiche eine so gewaltige Konsumkraft in einem einheitlichen Wirtschaftsgebiet vereint, daß sich darau» eine außerordentliche Verbesserung unserer techni­schen und kaufmännischen Produktionsbedin­gungen ergibt. Dies gilt in erster Linie für die Herstellunz von Erzeugnissen, deren Preisgestaltung zwangsläufig gebun­den ist durch den llmlang des unter allen Umständen möglichen Absatzes. So ist die Abnehmerbasis zum Beispiel für Rund­funkgeräte im heutigen Reich so groß geworden, daß wi» damit in der Lage sind, dank des schon im Innern garantierten Mafsenkonsums die Produktionskosten wesentlich zu senken. Das gleiche gilt auch bei der Herstellung deutscher Filme usw. Der Kraftwagen aber wird in seiner Preisgestaltung überhaupt nur dann weltkonkurrenzfähig sein, wenn die Möglichkeit eines gro­ßen Serienbaues gesichert ist. Dies setzt unter allen Umstände« einen ausreichenden eigenen Wirtschaftsraum voraus.

Durch die im Jahre 1938 erfolgte Schaffung Eroßdeutschlands ist in dieser Richtung nun ein entscheidender Schritt getan wor­den. Das deutsche Volk besitzt für seine Kraftfahrzeugproduktio« eine» eigenen gewaltigen Binnenabsatzmarkt, den restlos zu er­schließen auch die kommende» Jahre ohnehin unsere erste Auf­gabe sein wird. Diese Erschließung setzt allerdings einiges vor­aus. Es sind dies jene Forderungen, die ich anfangend in mei­ner ersten Ausstellungseröffnung im Jahre 1933 aufstellte uni» seitdem immer wiederholte. Sie können schon jetzt als zum Teil erfüllt angesehen werden.

1. Der Kraftwagen ist kein Luxusmittel, sondern Gebrauchs­artikel. Dies erfordert nicht nur eine psychologische richtige Ein­stellung des Volkes zu ihm, sondern entsprechend dem auch eine Preisgestaltung, die es der großen Masse des Volkes ermöglicht^ dieses Verkehrsmittel zu erwerben und sich seiner zu bediene«! Für diese psychologische Umstellung unseres Volkes zum Kraft­wagen hin ist in den letzten Jahren unendlich viel getan wor­den. Die Führung des Reiches und des Volkes war und ist, dies kann wohl von niemanden bestritten werden krafttahr- freundlich und hat auf zahlreichen Gebieten versucht, dieser ihre« Einstellung praktische Geltung zu verschaffen.

2. In der Preisgestaltung ist schon jetzt eine steigende Anpas­

sung erfolgt an die allein in Frage kommenden breiten Käu- fcrschichten mit den dadurch bedingten niederen Einkommens-^ grenzen. Was auf diesem Gebiete noch zu tun übrig bleibt, will! ich am Ende meiner Rede kurz umreißen. z

3. Es war notwendig, die Treue des deutschen Volkes zum ei­genen Kraftwagen zu steigern, denn es kann nicht bestritte« werden, daß es noch vor wenigen Jahren, wenigstens in gewissen, Kreisen, zum guten Ton zu gehören schien, besonders auf diesem! Gebiet die Erzeugnisse der eigenen Arbeit geringer zu schätze« als fremde Waren. Es ist nicht zu verwundern, wenn unter sol­chen Umständen das Ausland erst recht keinen Anlaß hatte, de« deutschen Kraftwagen seinerseits dann höher einzuschätzen. Hier schien mir vor allem der Sport mit seinen allgemein sichtbare« Höchstleistungen geeignet zu sein, das nationale und internatio­nale Vertrauen in diese beste Qualitätsarbeit unse­res Volkes wiederherzustsllen. Tatsache ist, daß in wenigen Jahren die deutschen Sportwagen und Motorräder den überwäl­tigenden Beweis erbracht haben, von der einzigartigen Güte unserer deutschen Arbeit. Zahlreiche wagemutige Fahrer hal s« unter Einsatz ihres Lebens, nicht toten Maschinen zuliebe, di« Preise errungen, sondern zur Ehre der lebendigen deutschen Ar­beit. Diese einer ganzen Welt sichtbaren Leistungen find quit>! tiert worden in unserem eigenen Volk, das auf seine national» Automobilproduktion heute wieder grenzenlos stolz ist und von! vielen Käufern aus Ländern außerhalb, die im deutschen Wa­gen heute einen guten Beweis für die Richtigkeit des eigene« technischen Urteils und wohl oft auch des Geschmackes erblicke«! Somit hat auch auf diesem Gebiet die Wirklichkeit der Entwich! lung der von mir einst vorgenommenen Zielsetzung schon jetzt entsprochen.

4. Es war meine Absicht, der ins Auge gefaßten Motorisierung jene Straßen zu bauen, die in der Zukunft allein geeignet sei« konnten, diesen Verkehr zu bewältige«. Was das Reich auf die­sem Gebiet geleistet hat, Lbertrifft alles Gewesene der Vergan­genheit und Vorhandene der Gegenwart. Ehe noch ein Jahr ver­gangen sein wird, stehen dem deutschen Kraftwagenverkehr schon! 4000 Kilometer Autobahn zur Verfügung und Zehntausende Ki­lometer verbesserter und in Ordnung gebrachter sonstiger Stra­ßen. Gerade dieses Straßennetz wird aber auch nationalpo- litifch gesehen mithelfen, das Gefühl der deutsche« Volks- und Reichseinheil zu verstärken. Es sind dies nicht nur Wege des Verkehrs der Gegenwart, sondern im wahrsten Sinne Straßen in die große deutsche Zukunft.

5. Um die Motorisierung von außerhalb Deutschlands gelege­nen Faktoren unabhängig zu machen, wurde im Nahmen des Vierjahresplanes daran gegangen, eine eigene, vom Ausland «nabhängige Rohstoffbasis zu schaffen. Die Ergebnisse dieser Ar­beit sind schon heute nach wenige» Jahren wahrhaft Gewaltigem Sie führten zum Teil auch zu umwälzenden neuen Erfindungen^ deren überlegener Wert eine weitere Verwendung früherer Noh ftoffe selbst dann ausschließen würde, wenn sie uns in Zutuns wieder unbegrenzt zur Verfügung stunden.

Beim Ueberblicken dieser Tatsachen, die ebenso große Erfolg» beinhalten, finden wir als schlagendste Bestätigung die gewal­tig gestiegene Produktionsziffer, den außerordentlich gehobene»