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Hermatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt Amtsblatt der Stadt Altensteig

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Kammer 34

Altensteig, Donnerstag, den 8. Februar 1939

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x Rtor Allsgabkn der Reichsbmk

Im Dienste der Reichswirtschaftspolittk

Berlin, 8. Februar. Staatssekretär Brinkmann rief im Aufträge des Reichswirtschaftsministers und Reichsbankpräsi­denten Funk zum ersten Male die Leiter der Bankanstalten des Reiches und der Berliner Abteilungen nach Berlin zusam­men, um zu ihnen über den Neuaufbau des großdeutschen Roten- institutes und die neuen Aufgaben der Reichsbank zu sprechen.

Unter Voranstellung der Devise des Führers, eine Inflation komme in Deutschland nicht in Frage, entwickelte er die Grund­sätze einer anständigen Währungspolitik, die hinter der großen Friedenspolitik des Führers stehe. Die Reichsbank bleibe Bank und werde kein Ministerium. Sie solle in Zukunst mit ihrem weitverzweigten Apparat und ihrem geschulten Personal vor allem der Reichswirtschaftspolitik auf allen nur möglichen Ge­bieten helfen. Besonders werde man auf dem Gebiet der Devi­senpolitik sehr aktiv Vorgehen, um erhebliche Erleichterungen für die Exporteure zu erzielen. Die Anfänge seien im Devisen­geschäft bereits insofern gemacht, als Gebühren beseitigt und Zinsen gesenkt worden seien. Auch andere Gebühren würden fallen.

Ferner würden in der Handhabung des Wechsel- und Lom- Lardkreditgeschäftes Erleichterungen vorgenommen werden. Große Vereinfachungen des Bankverkehrs sollten die Schlagkraft der Reichsbank erhöhen und nicht nur die betriebstechnische« Voraussetzungen für die Befriedigung der Bedürfnisse der Ge­schäftswelt und die bessere Abwicklung des gesamten baren und unbaren Zahlungsverkehrs schäften, sondern auch die Bedürfnisse der Reichsverwaltung zu ihrem Recht kommen lassen.

Staatssekretär Brinkmann schloß seinen Appell an die Schaf­fensfreude und an das Verantwortungsgefühl seiner Mitarbei­ter mit einem warmen Bekenntnis zu unserem Führer.

Japans Reichstag gegen die Sowjets

Wschereirechte solle« ««ter alle« Umständen geschützt werde« Tokio, 8. Febr. (Ostastendienst des DNB.) Angesichts des Fehl­schlages der Fischereiverhandlungen und der Absicht Moskaus, die Japan vertragsmäßig zustehenden Fischplätze am 15. März zu versteigern, brachten alle Parteien des Reichstages einmütig eine Entschließung ein. Sie fordert die Regierung auf, Japans Fische­reirechte unter allen Umständen zu schützen. Die Entschließung ist insofern von großer Bedeutung, als in Tokio verläßliche Nach­richten über militärische Maßnahme» Sowjetruß- lauds einliefen. Darnach ist in Wladiwostok ein besonderer Militärrat bei der Führung der sowjetrusfischen Fernostflotte und der zweiten Division der Fernost-Armee eingerichtet worden. Moskau soll angekündigt haben, daß die Sowjetflotte aus jedrsjapanischeEchiff schießenwerd«, sofern japa- »ftche Fischereifahrzeuge in den Sowjetgewässer« «scheine« würden.

Zahrgange 1906 und 1W7

Ausbildung im Herbst 1939 und 1940

Berlin, 8. Febr. Im Einvernehmen mit dem Reichsinnen­minister hat das Oberkommando des Heeres für die Musterung der Wehrpflichtigen der Eeburtsjahrgänge 1906 und 1907 :m Gebiet des Altreiches und im Lande Oesterreich sowie für ihre Heranziehung zur kurzfristigen Ausbildung in der Wehrmacht folgendes angeornet:

2n der Zeit vom 28. März bis einschließlich 31. Mai werden gemustert alle Wehrpflichtigen der Geburtsjahrgänge 1906 und 1907 mit Ausnahme derjenigen, die sich in dieser Zeit in der Wehrmacht oder U-Verfügungstruppe befinden. Wehr­pflichtige der genannten Geburtsjahrgänge, die Angehörige des Reichsarbeitsdienstes sind, werden durch diesen zur Musterung »orgestellt. Die tauglichen und bedingt tauglichen Ersatzreser- viften I der genannten Eeburtsjahrgänge werden zur kurzfristi­gen Ausbildung in der Wehrmacht im Herbst 1939 bezw. Herbst 1940 herangezogen

Ianuar-Stratzensammlung -es WHW.

Fast 8.5 Millionen RM.

Berlin, 8. Febr. Zu einem großen Erfolg gestaltete sich die Mitte Januar in allen deutschen Gauen durchgeführte Gau­straßensammlung, in der wie die NSK. meldet besonders die deutsche Ostmark und der Sudetengau mit einem Durchschnitt von 14,65 und 12,17 Psg. je Kops der Bevölkerung hervorragen­den Anteil hatten. Auch das Altreich steigerte seine Leistung bei dieser Januar-Sammlung um 922 957 RM. (22,36 v. H.). Das Gesamtaufkommen der Gaustraßensammlung bei der fast jeder Tau mit eigenen originellen Abzeichen in Erscheinung trat, be­trug 6 469582 RM.

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-Um unsere Frontstellung gegen den BoWetvlsmas kommt niemand herum"

London, 8. Februar. Am Mittwochmittag fand die Arbeits­tagung desInternationalen Beratungskomitees" und des Internationalen Zentralbüros Freude und Arbeit" ihren offiziellen Abschluß. Präsident K i r b y-Newyork, dessen ge­schickte Verhandlungsleitung wesentlich zum Erfolg der drei­tägigen Beratungen beigeiragen hat, eröffnet« die Schlußsitzung mit einem Dank an alle Delegierten, wobei er sich in besonders herzlicher Weise wiederum an Dr. Ley wandte.

Nach der einstimmigen Annahme einer Resolutton, die die bisherige Tätigkeit desInternationalen Zentralbüros Freude und Arbeit" billigt, erschien in der Sitzung der schwedische Ge­sandte in London, Minister Björn Prytz um in feierlicher Weise die Einladung der schwedischen Regierung für den Welt­kongreß Freude und Arbeit 1940 in Stockholm zu Lberbringen. Er sprach seine Genugtuung darüber aus, daß Dr. Ley die deutschen Kraft durch Freude-Schiffe zu diesem Weltkongreß entsenden werde.

Unter allgemeiner Spannung ergriff dann der Delegierte des nationalen Spanien, Senora Larmen Jzaza de Montojo, das Wort zu einer ausführlichen Darlegung der vom nationalen Spanien trotz Bürgerkrieges in Angriff genommenen und durch- gesührten sozialpolitischen Maßnahmen unter besonderer Berück­sichtigung der von den nationalspanischen Frauen geleisteten Arbeit.

Der Delegierte Italiens, Generaldirektor Puccetti, des­sen verständnisvoller Vorbereitung der Erfolg des Weltkon­gresses 1938 in Rom zu danken ist, beschäftigte sich mit den Er­gebnissen der bisherigen Arbeit und den Aufgabenstellungen für die künftige Tätigkeit desInternationalen Beratungskomitees" und desInternationalen Zentralbüros Freude und Arbeit". Er bekundete in eindrucksvoller Weise seine Verbundenheit mit ! den Maßnahmen Dr. Leys und erklärte seine Bereitschaft, auch an den Vorbereitungen für Stockholm tatkräftig mitzuarbeiten. ) Nachdem noch der französische Delegierte Bonvoisin, ferner der Engländer Sir Noel Curtis-Bennett und der Ver­treter Portugals Dr. Caftro-Fernandez gesprochen hatte, faßte als

Schlußredner der gesamten Tagung Dr. Ley

die Fülle der Eindrücke und Anregungen in einer Ansprache zu­sammen, die sich als eindeutiges Bekenntnis zu den Gedanken­gängen von Freude und Arbeit und damit zum Kamps gegen den Bolschewismus erwies. Dr. Ley konnte dabei auf den aus­führlichen Tätigkeitsbericht desInternationalen Zentralbüros

Freude und Arbeit" und auf das nachhaltige Echo des offiziel­len Organs der ZeitschriftFreude und Arbeit" Hinweisen. Gr machte keinen Hehl daraus, daß hier und da selbstverständlich sowohl der Arbeit des Büros als auch der Zeitschrift Hemmun­gen begegnen, die sich aus der Anhänglichkeit an die vertrauten Methoden Genfs erklären ließen.

Demgegenüber aber sei als überzeugendes Erlebnis dieser Arbeitstagung festzustellen, daß sich die Methoden der Freude- und Arbeit-Ideologie durchgesetzt hätten und ständig weiter a« Boden gewänne. Während aber Komitees und Verbände nach kürzerer oder längerer Zeit auseinandergefallen seien, werde hier wirkliche internationale Arbeit geleistet. Es sei zum erste« Mal gelungen, die großen und die kleinen Länder an eine» Tisch zu vereinigen. Gern anerkenne er, daß das hohe mensch­liche Format des Präsidenten Kirby-Newyork zum Erfolg mit beigetragen habe. Das Verdienst desInternattonalen Zen­tralbüros Freude und Arbeit" und der internationalen Zeit­schriftFreude und Arbeit" bestehe auch darin, den Blick des einen Landes auf die Arbeit des anderen Landes zu lenken und zum Verständnis hinzuführen.

Wir denke« nicht daran", sagte Dr. Ley,irgend ein Lob beoormnnden zu wollen. Wir haben sogar den innerliche« Wunsch, daß jedes Land seine eigenen Idee« dnrchfetze. AL« über eins find wir »ns klar: DasInternationale Zentralbir» Frende und Arbeit" und seine Instrumente müsse« ans de» bis­her beschrittenen Weg bleiben. Ich würde es begrüßen, wen» in allen Ländern ei» starker Ansba» der nationalen Büros es» folgen würde. Wir lassen uns hier gern durch Beweise b« eigenen Erfolge in den verschiedensten Länder» überrasche», ll« unsere Frontstellung gegen den Bolschewismus kommt aber nie­mand herum, der mit ans zusammeaarbeite« will!"

Die Ausführungen Dr. Leys, die sofort ins englische über­setzt wurden, fanden stärksten Beifall bei allen Delegierten.

Am Nachmittag empfing der Reichsleiter und Frau Ley i« den Räumen der deutschen Botschaft in Gegenwart des Botschaf­ters von Dirksen und des Landesgruppenleiters Karlowa die deutsche Kolonie und die deutsche Presse Londons. Am Donners­tagvormittag verläßt Dr. Ley mit seiner Begleitung die englische Hauptstadt, um nach Deutschland zurückzukehren.

Dr. Ley bei Ehamberlain

London» 8. Februar. Reichsleiter Dr. Le y ist am Mitt­wochabend 18.SV llhr vom englischen Ministerpräsidenten Th««- berlain in Privatandienz empfangen worden.

Rosenberg über Natlonalsoziallsmus

In seiner Rede von der ausländischen Presse behandelte Reichs­leiter Alfred Rosenberg im zweiten Teil den Nationalsozia­lismus und führte aus:

Alles, was wir mit den Worten: Rassenkunde, Bevölkerungs- Politik usw. verbinden, was wir deutsche Rechtsauffassung und germanisches Gemeinschaftsbewußtsein nennen, das alles ist nicht etwas, was auch einem gleichsam für alle gültigen Begriff Nationalsozialismus" von selbst und in gleicher Weise für alle Nationen gefolgert werden könnte. Vielmehr kann es hier nur einen Weg geben: Daß jede Nation, welche der An­schauung ist, daß viele Gedanken und Daseinsformen von früher den Notwendiakeiten unserer Zeit nicht mehr entsprechen, oder welche einen Weg aus der bolschewistischen Bedrohung sucht auf ihren eigenen Nationalcharakter und auf ihre eigenen politischen und geistigen Traditionen zurückgreifen mutz.

Das belle Beispiel dafür ist der Faschismus. Er hat. ähn­lich dem Nationalsozialismus, den gleichen Zweifrontenkampf ge­führt. um eine neue Zeit zu gestalten, und hat sich seine Kraft aus Idealen seiner eigenen italienischen und römischen Geschichte geholt und bildet somit eine originale Form für die Gestaltung, des Lebens, die mit dem 20. Jahrhundert begonnen hat.

Da der Nationalsozialismus eben nicht eine universa­listische Lehre ist, die auf alle Völker und Rassen an­gewandt werden kann, deshalb erscheint es uns zweckmäßig, daß die ans menschlich verständlichen, aber auch von uns verschie­denen weltanschaulichen Antrieben entstandenen neuen Bewegun­gen in anderen Staaten nicht das WortNationalsozialismus" verwenden, sich also eine Bezeichnung wählen, die ihrer eigenen nationalen Geschichte entspricht. Wir halten das auck iür die Sicherung der Reinheit unseres Gedankengutes vor der Welt für erforderlich, weil selbst bei verwandten Nachahmungsversuchen doch trotz des Namens ein anderer Inhalt als bei uns bestim­mend werden muß. Das könnte dann vielleicht einmal eine widersinnige Diskussion über denwahren Nationalsozialismus" zur Folg? haben.

Es erscheint heute notwendig, zu betonen, daß genau so, wie der italienische Faschisums eine originale Antwort des italieni­

schen Volkes an das Schicksal ist, auch der Nationalsozialismus für sich in Anspruch nehmen kann, die Weltanschauung des deut­schen Volkes in unserem Jahrhundert darzustellen und die Ant­wort der deutschen Nation an das Schicksal unserer Epoche. Wer von anderen Völkern in sich die Kraft fühlt, eine ähnliche Ant­wort zu finden, der soll es unter Zurückgreifen auf Persönlich­keiten und Ideale seiner eigene« Vergangenheit tun, oder aber Prägungen finden, die diese Nation aus der Gegenwart in di« Zukunft ihrer Form weisen.

Wie immer die Dinge aber auch gehen mögen, auf alle Füll« erscheint es notwendig, daß klare Einfichten auch zu logische» Schlüssen führen, die allein geeignet erscheinen, Mißverständnisse aus der Welt zu schaffen, Möglichkeiten einer jüdischen Gegen­arbeit zu verringern und eine wirklich ehrliche Aussprache v-»«-, Volk zu Volk herbeizuführen. ,

Neichsleiter Alfred Rosenberg betonte abschließend, daß er sich bemüht habe, zwei Probleme, die heute die Welt beschäftigen, sachlich und offen darzulegen. Durch diese Klarstellung Hofs« die nationalsozialistische Bewegung erneut, einen Beitrag für eine allgemeine Befriedung geleistet zu haben. Geistige Kämpfe habe es in der Weltgeschichte stets gegeben, unb weltanschauliche Auseinandersetzungen würden den Völkern auch! in Zukunft nicht erspart bleiben, um ko weniger, wenn sie nach einer derartigen Erschütterung wie der Weltkrieg und das Auf­treten des Bolschewismus' sie darstellen, nach neuer Gestaltung ringen müßten. Aber das brauche nicht zur Folge zu haben, wen» alle guten Willens seien, daß nun aus diesem weltanschauliche» Ringen einer großen Epoche notwendigerweise politische oder gar militärische Konflikte entständen. Der revolutionäre National­sozialismus verstehe jede echte Tradition zu wür­digen, und bemühe sich, aus der Achtung und Befolgung der seelischen Gesetze des deutschen Volkes auch mit Achtung unb Aufmerksamkeit anderen Völkerschicksalen gegenübcrzutreten.

Der Neichsleiter konnte neben zahlreichen Missionschefs unb den Herren ihrer Botschaften und Gesandtschaften namhafte Ver­treter der Partei und ihrer Gliederungen, des Staates, der Wehr­macht sowie der in- und ausländischen Presse begrüßen.