Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt Amtsblatt der Stadt Altensteig

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Alteostejg, Menlag, den k. Februar 1938

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Strom Mtlro!

N»A brr roten Regierung, -es roten A-mirMabeS und -er roten Luftwaffe

Rückgabe -er Kolonien keine «Srbwüche -er Semskratien-

Sngtische Sonntagsblätter behandelten erneut die Fithrerrede

London. 5. Februar. Die führenden englischen Sonntags­blätter kommen noch einmal auf die Führerrede vor dem groß- deutschen Reichstag zurück, wobei sie sich besonders mit der Kolo- nialsorderung befassen. Scrutator erklärt in derSunday Times", es sei jetzt einsolider Grund" für die Hoffnung gelegt, daß Europa oder zum mindesten Westeuropa beginnen werde, sich des Friedens zu freuen. Kein europäisches Volk sei kriege­risch gesinnt. Zweitens gebe es auch andere^ Mittel als den Krieg,um gewisse Bedürfnisse zu befriedigen".

Nachdem Scrutator festgestellt hat. daß die einzige Frage, die zwischen England und Deutschland stehe, die Frage der Kolonien sei, erklärt er weiter, Chamberlains Friedenspolitik setze sich all­mählich durch. Das werde auch durch die Erklärungen des Füh­rers bewiesen, die sich auf die Neuverteilung der Schätze der Welt bezögen Man könne keinen Strich unter die Geschichte ziehen und erklären, von nun ab müßten alle das Schwert beiseitelegen und sich mit dem begnügen, was sie hätten und die Rechte jener achten, die das Glück gehabt hätten, zuerst gekommen zu sein. Eine Berichtigung wäre hier durchaus kein Zeichen derSchwäche der Dem^ratien".

Earvin versucht zwar imObserver" an der Rede des Füh­rers mit vielen Worten herumzudeuteln, muß aber doch zugeben, daß der Führer die Rückgabe der deutschen Kolonien als ein moralisches Recht und als eine wirtschaftliche Notwendigkeit ge­fordert habe.

ragimg brs Faschistischen Srvßratrs

Rom, 5 Febr. Der Große Rat des Faschismus' hat in seiner dreistündigen Sitzung in der Nacht zum Sonntag nach Entgegen­nahme eines fortwährend mit stürmischem Beifall unterbrochenen Berichtes des Duce über die allgemeine internationale Lage und eines Berichtes des italienischen Außenministers Graf Eiano über einige besondere Fragen der italienischen Außen­politik durch Zuruf folgende Tagesordnungen angenom­men:

Der Große Rat des Faschismus' bekundet seine tiefe Genug­tuung über die vom Führer am sechsten Jahrestage der Macht­ergreifung gehaltene Rede, in der er die politische, geistige nnd militärische Solidarität bekräftigt Hot, dir die faschistische nnd die nationalsozialistische Revolution und die Zukunft der beide« Böl­ler »erbiudet.

Der Große Rat des Faschismus', der an jenem Tage zusam- mentritt, wo mit dem Fall von Eerona ganz Katalonien nunmehr von der bolschewistischen Barbarei befreit ist, entbietet den heldenhaften spanischen Kämpfern und den Legionären, die zusammen den Sieg errungen haben, seinen begeisterten Gruß und erklärt allen, die es wissen wollen, daß die freiwil ki­llen Kräfte des Faschismus' die Partie nicht aufgebe» werden, bis sie so geendet hat, wie sie enden muß, mit dem Siege Francos."

Der Duce hat schließlich die Beschlüsse für die Feier des 20. Jahrestages der Gründung der Kampfbünde dem Großrat mitgeteilt. Die nächste Sitzung des Erotzrates wird am kommen­de» Freitag um 22 Uhr im Palazzo Venezia stattsinden.

Rom, 5. Febr. Zur Sitzung des Großrates des Faschismus' hebt die römische Sonntagspresjs in riesigen Schlagzeilen die Bedeutung der behandelten Themen hervor, wobei die Tatsache, daß Mussolini sich zur allgemeinen außenpolitischen Lage geäußert hat und der Großrat daraufhin seine Genug­tuung über die vom Führer bekräftigte Solidarität Deutschlands bekundete, besonders unterstrichen wird.

Giornale d'Jtalia" erklärt, die vom Auslano erwartete Rede Mussolinis sei allerdings in Form eines umfassenden Be­richtes über die internationale Lage tatsächlich gehalten wor­den, aber nur für die Mitglieder des Eisgrates «nd nicht etwa für unberufene Horcher und Kommentators be­stimmt gewesen. Dieser Bericht habe, durch die Ausführungen des italienischen Außenministers in Einzelheiten ergänzt, ein vollkommen klares Bild der gegenwärtigen unruhigen Periode m Europa und der Welt gegeben Die Friedenspolitik der ver­antwortlichen Staatsmänner erscheine angesichts der Manöver der Kriegshetzer dies- und jenseits des Ozeans in immer stärke­rem Matze bedroht. Dieses mache es den autoritären Mächten zur Pflicht, immer enger zusammenzustehen und durch ihre gei­stige Solidarität und die Vereinigung aller ihrer Kräfte die Voraussetzung für eine wirksame Verteidigung zu schaffen.

Was auch den spanischen Krieg betreffe, so könne man fest- ftellen, daß angesichts des Sieges der Nationalen die Roten und ihre Freunde nach ihrer militärischen Niederlage noch nicht be­reit seien, auf politischem Boden die Waffen zu strecken. Neue Manöver gegen das nationalgeeinte und unabhängige Spanien seien bereits im Gange und durch diplomatischen Druck und In­tervention versuche man. seinen neuen Aufstieg zu hemmen. Nach der völligen Säuberung Kataloniens bis zur Pyrenäengrenze die jetzt bald vollendet werde müsse zur Befreiung des übrigen Spaniens geschritten werden.

Barcelona, 5. Febr. Die Navarra-Brigaüen haben am Samstag Gerona besetzt.

Ileber die Einnahme Eeronas durch die nationalen Truppe» des Legionärkorps und der Navarra-Brigaden werden folgende Einzelheiten bekannt:

In den frühen Morgenstunden des Samstags setzten die natio­nalen Truppen zum Angriff auf die Stadt Gerona an. Um 10 Uhr begannen die gemeinsamen Operationen beider Korps zur Ein­kreisung der Stadt. Kurz darauf drang der erste nationalspa­nische Tank in Gerona ein, wo kein Widerstand mebr geleistet wurde. Genau wie in Barcelona wurden die einmarschierenden nationalspanischen Truppen von der Bevölkerung mit ungeheu­rer Begeisterung begrüßt.

In der eroberten Stadt wurde zahlreiches Kriegsmaterial er­beutet. Alle Banken Eeronas sind von den roten Horden aus- geplündert worden. Die Stadt bietet einen unsagbar schmutzigen Anblick. Tausende von Personen mußten in der übervölkerten Stadt auf den Straßen und Bürgersteigen kampieren. Mehr als 2000 Verwundete waren ohne geeignete Pflege untergebracht, für die jetzt das nationale Sanitätskorps sorgt. General Bitosi, der Kommandant der italienischen Freiwilligen-DivisionLit- toria" ist bei den Kämpfen vor Gerona durch ein Maschincn- gewehrgeschotz am Bein verwundet worden. Er hat aber trotz­dem das Kommando beibehalten Das nationalspanische Haupt­quartier gibt bekannt, daß der von den Bolschewisten noch be­setzte Eebietsstreifen Kataloniens jetzt nur noch 50 Kilometer breit ist.

Die Nachricht von der Einnahme Eeronas löste in National- jpanien ungeheure Begeisterung aus. Besondere Be­geisterung herrschte in Barcelona, dessen Befreiung erst neun Tage zurückliegt. Eine riesige Menschenmenge drängte sich dort vor dem Gebäude der neuen nationalen Verwaltung. An den Fronten wurde die Nachricht über den Fall Eeronas durch Laut­sprecher in den Schützengräben bekanntgegeben.

Die Roten wollten Gerona einäschern

Die nationalen Kolonnen sind nach der Einnahme von Gerona bereits ein ganzes Stück weiter nach Norden vorgedrungen. In Gerona fanden die Truppen eine große Anzahl von Häusern von den Roten gesprengt vor. Ein großer Teil der Bevölkerung ist von den rmen Banden kurz vor dem Eindringen der nationalen Truppen wie Vieh fortgerrieben worden. Die Be­richte der Einwohner, die jetzt wieder befreit aufatmen können, geben ein erschütterndes Bild der roten Gewaltherrschaft. Durch das rasche Eindringen der nationalen Truppen ist es möglich geworden, eine ganze Kette von Bränden zu löschen, die die Sowjets mit der Absicht angelegt hatten, die ganze Stadt ein- znäschern.

40V kostbare Gemälde wurden geraubt

Wie aus Perthus verlauter, wird an der Grenze die Kolonne schwerer Lastkraftwagen mit den spanischen Kunstschätzen erwar­tet, die nach Genf gebracht werden sollen. Es handelt sich im wesentlichen um 400 Gemälde von Velasquez, Murillo, Goya und anderen spanischen Meistern aus Madrid, Toledo, Barcelona und Valencia. Der Havas-Verichterstatter nennt die Ladung die­ser sechs oder acht Lastkraftwagen, die an der französischen Grenze erwartet werde, die wertvollste, die jemals in der Welt auf diese Weise befördert worden sei. Abgesehen von den spanischen Meister befänden sich dabei auch Werke von Rubens, Rembrandt und Gemälde von französischen Meistern, die in spanischen Bil­dergalerien untergebracht waren. Gleich nach der Einnahme von Barcelona habe der Genfer Internationale Ausschuß sich bereit erklärt, diese Wertein Sicherheit zu bringen".

Senator Verard in Burgos

Wie aus Burgos berichtet wird, traf dort der Beauftragte der französischen Regierung, der früheren Minister und derzeitige Senats V 6 rard, ein. Er stattete dem Außenminister und stell». Ministerpräsidenten Grafen Jordans einen Besuch ab. Die na­tionalspanische Presse schildert ihn in ihren Begrüßungsartikeln als verdienten Freund Notionalspaniens und geschickten Diplo­maten.

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RomanischerStaatspräsident"

uach Frankreich geflüchtet Sämtliche »Minister" gleich­falls ausgerückt

Paris» S. Febr. Am Sonntag vormittag um S Uhr hat sich, wie demParis Midi" aus Perpignan gemeldet wird, üer rot- spanischeStaatspräsident" Azana in Begleitung von SV Per­sonen, darunter sämtlicherMinister", nach Perthus auf fran­zösisches Gebiet begeben.

Rotspavische Rieger flüchten nach Frankreich

Paris, S. Febr. D,e ZeitungPetit Gironde" in Bordeaux berichtet, daß am Sonntag vormittag 11 Uhr drei rotspa­vische Militärflugzeuge in Jllats auf französischem

Boden gelandet find. Die Flieger Huben erklärt, Satz ske bar einem nationalspanischen Geschwader die Flncht ergriffe« Hab««. Die Agentur Havas berichtet aus Tarcaßone, daß zwei Ge­ich w a d e r von zwölf rotspanische» Jagdflugzeu­ge n um 15.20 Uhr auf dem Flugplatz von Salvaza gelandet find. Die französischen Zivil- und Militärbehörden haben sich von Eav- cassone unmittelbar an Ort nnd Stelle begeben. Die Abend­blätter berichten ferner, daß spanische Flugzeuge am Sonntag vormittag 7.30 Uhr zu wiederholten Malen die französische Grenze überflogen haben.

Die sowjetspanische Luftwaffe auf der Flucht Konzentrationslager für 100 800 bis 140 OVO Milizleute in Südfrankreich

Paris, 6. Februar. Die 24 ro-tjpanischen Jagdflugzeuge, dt« am Sonntagnachmiitag auf dem Flughafen von Larrassonne ge­landet sind, sind unter Bewachung der Gendarmerie und der Mobilen Garde gestellt worden. Die Maschinengewehre find ab­montiert worden. Eine weitere mit drei Militärfliegern besetzte rotspanische Kriegsmaschine hat sich einen Landungsplatz dek Toulouse ausgesucht. Die Flieger, die am frühen Mittag Figne» ras verlaßen haben, erklärten, daß etwa 60 Flugzeuge in Figne- ras aufgestiegen sind, um sich nach Frankreich zu begeben.

- In dem französischen Grenzdepartement Ost-Pyrenäen find Maßnahmen zur Aufnahme der für den heutigen Montag ««ge­kündigten rotjpanischen Truppen getroffen worden. Der Befehls­haber des Wehrkreises hat auf Weisung des Mimster Präsidenten und Landesverteidigungsministers Vorsorge für die Internie­rung von 100 000 bis 140 000 Mann getroffen. Das Konzen­trationslager von Argeles, an dessen Errichtung zahlreiche rob­spanische Deserteure gearbeitet haben, kann rund 100 000 Man» aufnehmen. Zwei weitere Konzentrationslager in Carcassonne und in Prades sind für die Unterbringung der übrigen rot- spanischen Milizen bereit.

Der roteAdmiralpab" kam auf kleineren Schiffen Die Flucht ans Rotfpanien hält an Paris, S. Februar. Die Agentur Havas berichtet aus Port Vendres, daß Sonntagvormittag zwei kleinere Fahrzeuge der rotspanischen Marine von Rosas kommend in Port Vendres »tt etwa 3V Offizieren und denUnterstaatssekretiiren im Marine» Ministerium" mit demAdmiralstab" eiugetroffeu sind. Rach den Erklärungen dieser Flüchtlinge hat die rotspanischeRegie­rung" Figueras verlassen. Die beiden Kriegsfahrzeuge dürfe» in Port Vendres bleiben, bis Weisungen von den französische« zuständigen Behörden eintreffen.

Seo -e llrgel genommen

Der letzte bedeutende rote Hafen im nationale« Besitz Bartelona, 6. Februar. Die nationalspanischen Truppe» drangen auf allen Sektoren weiter vor. Der Feind leistete nur vereinzelt Widerstand. Der linke Flügel besetzte Seo de Urgel, während der rechte Flügel Palamos eroberte. Palamos ist dev letzte bedeutende Hafen, den die Roten noch in ihrem Besitz hatten. Die nationalspanischen Truppen verfolgen die allent­halben fliehenden feindlichen Kolonnen und machen zahllos« Gefangene.

Der Fall von Gerona Sensation für die englische Presse London, 5. Februar. Die Einnahme von Gerona und di« Flucht der rotenRegierung" aus dem Rest des von Franc» noch nicht besetzten Katalonien haben in der englischen Presse das größte Aufsehen erregt. Die Agenturberichte weisen daraus hin, daß die Reste der katalanischen Armee in Stärke von 200 00V Mann in voller Auflösung begriffen sind. Es bleibe nichts an­deres mehr übrig, als sich zu ergeben oder auf französisches Ge­biet Lberzutreten.

Gewalttätige Rotfpanienstüchtlinge

Revolteszenen gegen Rückbeförderung ans Südfrankreich

Paris, 4. Febr. Der Abschub der nach Frankreich geflüchtete» rotspanischen Milizsoldaten gestaltet sich, wie derFigaro" ans Perpignan berichtet, oft recht schwierig und bringt ernste Zwi­schenfälle mit sich. Viele wehrfähige männliche Flüchtlinge konn­ten erst durch Zwang dazu gebracht werden, sich wieder nach Ka­talonien zurückzubegehen. Vor dem Bahnhof von Banyuls-snr-. Mer, von dem aus 700 Milizsokdaten über die Grenze zurückbe­fördert werden sollten, spielten sich, dem Blatt zufolge, wahre Revolteszenen ab. Die Flüchtlinge habe« dort erst unter der Drohung der auf sie angelegten Gewehre der französische» Sol­daten den bereitstehenden Eisenbahnzug bestiegen.

Wie das Blatt weiter berichtet, wurden am Freitagabend zwei Angehörige der mobilen Garde, die das Grenzgebiet nach heimlich über die Grenze gekommenen Deserteuren absuchte», von einem rotspanischen Milizsoldaten beschossen. Einer der