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Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt Amtsblatt der Stadt Altensteig

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Nummer 297

Altensteig, Dienstag, den 2V. Dezember 1938

I Kl. Zahrg«»»

Fröhliche Weihnachtsfeiern bet den Reichsautobahnarbeitern

Dr. Todt bei de« Arbeitern der Reichsautobahn in Salzburg

' Salzburg, 20. Dez. Im mustergültig eingerichteten, -von rund WO Arbeitern aus Sachsen, Salzburg, Wien und dem Sndeten- land belegten Reichsautobahnlager Plain bei Salzburg herrschte am Montag hochgestimmte Festesfreude und gespannte Erwartung. Auf dem weiten Platz zwischen den schmucken und wohnlichen Baracken wehte die Hakenkreuzflagge, leuchtete ein Weihnachtsbaum in die Nacht. Die Gemeinschaftsbaracke war festlich geschmückt. Nach einer kurzen Ansprache des Betriebs- > führers Funke, der den Generalinspekteur Dr. Todt, Gau­leiter Dr. Rainer und die Vertreter von Partei, Staat und Stadt herzlich begrüßte, verteilte der Weihnachtsmann unter launigen Scherzen Gaben an die Arbeiter und die Ehrengäste.

Inzwischen .hatte Reichsfendeleiter Hadamovsky alle Vorbereitungen für eine Uebertragung der Weihnachtsfeier bei

den Westbefestigungsbauten getroffen. Alle hörten darauf die Feierstunde in Pirmasens mit der Rede Dr. L e y's. Es folgte die Ansprache Dr. Todts.

Ein Westmärker war eigens ins Salzburger Lager gekommen, um mit Dankesworlen eine etwa ein Meter hohe Holzplastik, einen mächtigen Adler darstellend, zu übergeben. Als dieses Werk eines saarpfälzischen Arbeiters überreicht wurde, erklärte Dr. Todt, der Dank gehöre den Arbeitern, die dem Rufe des Führers getreulich folgend, die Heimat geschützt hätten.

Bei Musik- und Gesangsdarbietungen plauderte Dr. Todt noch lange mit den Arbeitern. Es war eine erhebende Weih­nachtsfeier, die hier in engster Volksgemeinschaft die Arbeiter mit ihren Betriebsführern, Ingenieuren sowie den Männern aus Partei und Staat zusammenschloß.

Ehamberlain verteidigt feine Außenpolitik

London, 19. Dez. Bei der außenpolitischen Aussprache im Un­terhaus, der ein Antrag der Opposition zugrunde lag, nachdem das Unterhaus keinerlei Vertrauen in die Außenpolitik der der­zeitigen englischen Regierung habe, nahm Ministerpräsident Ehamberlain das Wort. Er stellte einleitend fest, daß die Labour-Party nicht in der Lage sei, eine andere Außenpolitik . vorzuschlagen. Sodann betonte er u. a., daß die englisch- jfranzösischen Beziehungen von herzlichstem Charakter geblieben seien. Auf Englands Verhält­nis zu I t a l i e n zu sprechen kommend, unterstrich der Minister­präsident, daß die italienische Regierung ihr Versprechen, keine neuen Truppen nach Spanien zu schicken, gehalten habe. Seit Oktober seien die italienischen Effektivstärken in Spanien nicht erhöht worden. Lediglich Ersatz an Mannschaften und Material sei von Italien nach Spanien gegangen. Diese Behauptung Chamberlains rief im Unterhaus Widerspruch hervor.

Anschließend äußerte sich der britische Premier über seinen für den Januar angekündigten Besuch in Rom. Er und der Außenminister gingen, so teilte er mit, nicht mit einer festen Tagesordnung oder in der Erwartung nach Rom, ein besonderes neues Uebereinkommen nach Hause zu bringen. Es sollen viel­mehr Aussprachen über alle oder einige Fragen, die von ge­meinsamem Interesse seien, stattfinden. Dabei sei er, Chamber- lain und der Außenminister, von dem Wunsche beseelt, durch ei« ^besseres Verstehen des einen oder des anderen Standpunktes die ^Beziehungen zu Italien zu verbessern und durch die persönliche Fühlungnahme das Vertrauen zu stärken.

Englands Beziehungen zu Deutschland, so führte Ehamberlain weiter aus, wie er sie gern sehen möchte, seien in der Münchener Erklärung festgelegt. Die Behandlung des deut- fche« Bolkes in der Nachkriegszeit sei z« dieser Erkenntnis sei «an gekommen weder großzügig noch klug gewesen. Im Laufe der Zeit habe man eiugesehen, daß das deutsche Voll große Qua­litäten aufweise, so daß der Wunsch stark sei, daß Deutschland an der Wiederherstellung der europäischen Zivilisation mitarbeite. Eaglischerseits bestehe nicht der Wunsch, die Entwicklung Deutsch­lands zu hemmen oder seine ungeheure Lebenskraft als Volk anszuschließen. Englands Wunsch sek ernst: Daß die Böller Großbritanniens nnd Deutschlands znsamme« mit andere« An­gehörige» der europäischen Bölkerfamilie einen Weg zur Zu­sammenarbeit an der Beseitigung der Kriegsdrohung finden müßte«!

Schließlich kündigte Ehamberlain im Zusammenhang mit dem amerikanischen Ausfuhrkredit an China mit, daß eine Förderung englischer China-Exporteure grundsätzlich von der englischen Regierung begrüßt werde. Diese Frage würde ge­prüft, sobald das Exportgarantiegesetz das Unterhaus passiert habe. Abschließend stellte Chamberlai« fest, daß die britische Au­ßenpolitik in den letzte« 18 Monaten richtig gewesen sei. Er würde kein Jota an ihr ändern, wenn er diese Zeit nochmals erleben würde.

Der Besuch Dr. Schachts in London

Irrige Vermutungen der Auslandspresse

Berlin, 19. Dez. Reichsbankpräsident Dr. Schacht ist von einem private» dreitägigen Besuch bei dem Gouverneur der Bank von England aus London zurückgekehrt. Der Besuch war Mischen den beiden Bankleiter« vereinbart worden, weil es dem Gouverneur der Bank von England infolge körperlicher Undispo- sttion während einer Reihe von Monaten nicht möglich gewesen war, zu den regelmäßigen monatlichen Zusammenkünften bei Der Bank für Internationale« Zahlungsausgleich in Basel zw «Meinen. Der nunmehrig« Besuch gab Gelegenheit: eine Reih«

von Dingen zu besprechen, die sich aus dem regelmäßigen ge­schäftlichen Verkehr der beiden Institute ergeben. Bei diesem Besuch hat der Reichsbankpräsident Gelegenheit gehabt, ein Reihe von führenden Herren der City nnd des öffentlichen Le­bens zu sehen, wobei natürlich auch allgemeine wirtschaftliche Fragen berührt worden sind. Die in der ausländischen Presse erschienenen Berichte über angebliche Vorschläge, Pläne usw., die Dr. Schacht entwickelt haben soll, sind reine Vermutungen, da Dr. Schacht es vermieden bat, irgend einen Pressevertreter zu sehen oder Mitteilungen an die Presse zu geben. Insbesondere ist jede Vermutung, als ob Dr. Schacht über irgend welche Kre­dite gesprochen hätte, irrig. Richtig ist, daß Dr. Schacht gewisse Eedankengänge entwickelt hat, wie man unter Mithilfe der Reichsregierung die Auswanderung der uden aus Deutschland erleichtern könne, ohne daß jedoch hier­über irgend welche definitiven Absprachen zustandegekommen sind. Es ist lediglich vorbereitet, daß die Leitung des bekannten Evian-Komitees demnächst mit den deutschen zuständigen Stellen weiter berät.

130 neue französische Kriegsschiffe

Paris, 19. Dez. Kriegsmai incminister Campinchi gab am Montag französischen Pressevertretern Erklärungen übe, die vorgesehenen Verstärkungen der französischen Kriegsflotte ab. Im Jahre 1939 werde der Bau von 18 neuen Einheiten mit insgesamt 385 798 Tonnen in Angriff ge­nommen werden. Zusammen mit dem außerordentliche« Bauab­schnitt von 1988 würden damit 139 neue Einheiten im Bau sein, darunter vier Panzerkreuzer, von je 38 999 Tonnen, zwei Flugzeugträger von je 18999 Tonnen, drei Kreuzer von je 8999 Tonnen sowie zahlreiche Torpedo­boote, Zerstörer, U-Boote und kleinere Schiffe.

Paris, 29. Dezember, lieber das Verhör Herschel Grün­spans durch den Untersuchungsrichter Tesnitzre meldet Havas in den Abendstunden iroch ergänzend, daß der Untersuchungs­richter den Mörder den beiden Beamten der deutschen Botschaft, die seine Festnahme durchführten, und dem französischen Poli­zeibeamten, der ihn verhaftete, sowie dem Waffenhändler gegen­übergestellt hat, bei dem Grünspan am Montag, den 7. Novem­ber, den Trommelreoolver gekauft hat, mit dem er die Mordtat verübte. Der Waffenhändler Larpe sagte aus, daß Grünspan sein Alter mit 22 Jahren angegeben habe. In der Dunkelheit will der Waffenhändler sich nicht habe vergewissern können, ob diese Angabe der Wahrheit entsprach. Grünspan versicherte, daß er sich nicht erinnere, ob der Waffenhändler ihn nach seinem Alter gefragt habe. Er erklärte beim Ankauf, daß er häufig Geld bei sich trage und in der Lage sein wolle, sich zu verteidigen. Der Waffcnhändler Carpe erklärt zum Schluß seiner Verneh­mung, daß Grünspan ihm sehr ruhig erschienen sei, was der Mör­der erneut mit der Behauptung erklären will, daß er eine große Selbstbeherrschung an den Tag gelegt habe, um nicht aufgeregt zu erscheinen.

Der Untersuchungsrichter hörte daraufhin den Beamten Na - gorka von der deutschen Botschaft an, der den Mörder ergrif­fen hatte. Unter Zugrundelegung einer Photographie des Ar­beitszimmers des Gesandtschaftsrates vom Rath wurde die Mord-

Reichsminister Seldte in Magdeburg

Einweihung des Zeughaus-Museums

Magdeburg, 19. Dez. In Anwesenheit des Reichssührers A Himmler, der auch als Vertreter des Führers erschienen war. des Reichsministers Dr. Dorpmüller und des Reichsstatthalter» Gauleiter Jordan, wurde von Reichsarbeitsminister Franz Seldte am Sonntag die Alte Nikolaikirche in Magde­burg als Zeughaus-Museum und als ErinnerungsmaL an die im Weltkrieg und insbesondere auch.an die im Kamps um die narionale Freiheit Gefallenen des ehemaligenStahl­helm". Bund der Frontsoldaten, geweiht. Zahlreiche Vertreter von Partei, Staat und Wehrmacht wohnten der Feier bei.

Neichsminister Seldte gab zu Beginn seiner Rede eine» historischen lleberblick über die wiederhergestellte Alte Nikolai­kirche, die zu den ältesten und ehrwürdigsten Gebäuden Magde­burgs zählt. In ihrer Geschichte spiegle sich zugleich Glück und Not der Stadt wider. Nun endlich werde, so führte der Minister aus, das alte, echt deutsche Gebäude wieder einer seiner große« Vergangenheit würdigen Bestimmung zugeführt. Und zwar sei dies durch die Großherzigkeit des Führers ermöglicht worden, der unter Zustimmung des Ministerpräsidenten Generalfeldmarschall Hermann Eöring ihm, dem Minister, das Gebäude auf 99 Jahre durch Vertrag mit dem preußischen Staat verpachtet habe, damit es zu einer Erinnerungsstätte an das Frontkäm- pjertum, die gleichzeitig die Fahnen und Traditionszeichen des ehemaligenStahlhelm" und Erinnerungsstücke an die alte Armee in sich berge, gestaltet werde. Aus vollstem Herzen dank­ten alle Frontkämpfer dem Führer für die Tat. Noch kürzlich habe der Führer, so führte der Minister weiter aus, in Reichen­de rg sestgestellt:Wenn jemand berufen war, das deutsche Pro­blem zu untersuchen, dann war dieses der deutsche Frontsoldat." F ontsoldaten seien die Gründer und Mitglieder des ehemalige« Stahlhelm" gewesen. Rückschauend dürfe man heute feststeltea, daß derStahlhelm" seinen Weg in Ehren angetreten und in Ehren bis zu Ende gegangen sei. Zum Beweis dafür wies der Minister auf die Ehrentafel mit den Namen der vielen Toten des früheren Bundes hin, die im Kampf gegen Volksverrat und Marxismus ihr Leben gelassen haben. Zu ihren Ehren erhoben sich die Erschienenen von ihren Plätzen. Aber ihr Geist, so er­klärte der Minister, werde weiterleben, ebenso wie der Geist aller Frontsoldaetn. Alle Kämpfer für Deutschland seien nicht umsonst gestorben. Der nationale Aufbruch unter der Führung Adolf Hitlers zeige dies deutlich. Aus dem Geist ihrer Kameradschaft sei der Geist der Volksgemeinschaft erwachsen. Deshalb stelle das neue Frontkämpfer-Mal kein totes Museum dar, sondern die neue Weihestätte müsse sein eine lebendige Erinnerungsstätte, die uns immer wieder von dem Vermächtnis der Frontkämpfer künde, nämlich von der Notwendigkeit des unbedingten Einsatzes bis zum letzten Mann im Dienen und Opfern, wenn Deutschland in Not sei. So wolle die neue Ehrenhalle lebendig nnd sinnvoll alte und neue Zeit, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft mit­einander verbinden. Mit einem dreifachen Sieg-Heil auf den Führer und Deutschland und dem Gesang der Nationalst« -neu fand die Feier ihr Ende.

Flugzeug begrub drei Kinder unter sich. Wie erst jetzt be- rannt wird, ist am 13. Dezember ein Militärflugzeug aus Fori- mit vier Mann Besatzung bei Cessna so unglücklich nbgestiirzt. daß es drei Kinder unter sich begrub. Die Kiu. der und die Besatzung sind ums Leben gekommen.

szene in ihren Einzelheiten rekonstruiert. Grünspan gestand i» seiner erneuten Darstellung der dramatischen Vorgänge da» Verbrechen ein, indem er erklärte:Ich habe meinen Revolver aus der inneren linken Rocktasche meines Iackets gezogen nnd habe geschossen, ohne zu zielen."

Ans die Hilferufe des schwerverletzten vom Rarh war Nagorka herbeigeeilt und hatte sich des Attentäters bemächtigt. Nagorka schilderte, wie er Grünspan nach dem Attentat beim Arm gefaßt und in den Korridor gezerrt habe, wobei Grünspan ihn belei­digte. Ein zweiter Beamter Ser deutschen Botschaft, Ott» Krüger, der den Mörder durch den Korridor zum Ansgang de» Botschaft mit absührte, wurde ebenfalls vom Untersuchungs­richter verhört. Schließlich wurde noch der Polizeibeamte ver­nommen, den Grünspan vor Betreten der Botschaft nach de, Eingangstür gefragt hatte, weil er sich nicht mehr erinnerte, wie man in die Botschaft gelang, obwohl er schon einmal mit seine« Onkel dorthin gegangen sei. Der Polizeibeamte erklärte, Latz er ihm die kleine Tür. die für Besucher der Botschaft bestimmt sei, gezeigt habe.

Havas bemerkt hierzu, daß das heutige Verhör und Li« Gegenüberstellung von dem Gerichtshof als Rekonstruierung -e» Verbrechens betrachtet würden, die nach französischem Gerichts­verfahren unerläßlich sei.

Erneute Vernehmung Herschel Grünspans

Die Rekonstruierung des Verbrechens