Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt — Amtsblatt der Stadt Altensteig
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Nummer 26V Altensteig, Samstag, den 5. November 1938 ^ 81.Jahrga»>
Lhamberlain und Lord Sallfak besuche» Mets
Einladung zum 23. bis 25. November durch die französische Regierung
London, 4. Nov. Ministerpräsident Chamberlain ,»d Außenminister Lord Halifax haben eine Einladung der französischen Regierung, Paris vom 23.—25. November einen Besuch abzustatten, angenommen.
Das Foreign Office gab am Freitag folgendes Communiqu« aus:
„Der Premierminister und Lord Halifax haben die sehr strundliche Einladung, die ihnen von der französischen Regierung übermittelt worden ist, um Paris vom 23. bis 25. November einen Besuch abzustatten, angenommen. Sie werden von Mrs. Chamberlain und Lady Halifax begleitet sein."
Kein besonderes Programm — Klärung der gegenseitigen Auffassungen
London, 4. Nov. Zu dem offiziellen Besuch des Ministerpräsidenten Chamberlain und des Außenministers Lord Halifax bei der französischen Regierung, der in den Tagen vom 23.—25. November stattfinden soll, wird von unterrichteter Leite darauf hingewiescn, der französische Ministerpräsident Da lädier und Außenminister Bonnet seien im September zweimal in London gewesen. Der fetzt angekündigte eng
lische Besuch stelle daher zunächst eine Erwiderung dieser Besuche dar.
Die französische Regierung habe den britischen Ministerpräsidenten und den britischen Außenminister offiziell nach Paris eingeladen, um mit ihnen Fragen der allgemeinen politischen Lage zu erörtern. Der englische Besuch in Paris werde Gelegenheit zu einer eingehenden sachlichen Prüfung der für beide Regierungen jetzt im Vordergrund stehenden Fragen bieten. Für die Pariser Beratungen sei kein besonderes Programm vorgesehen.
Die Aussprache zwischen den britischen und den französischen Staatsmännern habe vor allen Dingen den Zweck, in unmittelbarer Fühlungnahme die gegenseitigen Auffassungen zu klären. Die Hinzuziehung von Vertretern anderer Mächte zu diesen Verhandlungen sei nicht zu erwarten.
Die französische Regierung habe auch die Frauen des Ministerpräsidenten und des Außenministers nach Paris eingeladen, wodurch der Besuch auch eine gewisse gesellschaftliche Note erhalte. Der 23. November sei mit Rücksicht auf die Tagung des Parlaments und das in der nächsten Zeit außerordentlich belastete Arbeitsprogramm des Ministerpräsidenten festgesetzt worden. Eine Entscheidung, ob und welche Beamte des Foreign Office an dem Pariser Besuch teilnehmen werden, sei bisher noch nicht getroffen worden.
Tagesbefehl Horthys an die Honved
Budapest, 4. Nov. Der Reichsverweser Admiral von Horthy hat am Freitag einen Tagesbefehl an die Honved gerichtet, der u. a. besagt:
Unsere Honved-Armee überschreitet nach 2V Jahre langem bitterem Warten, befreit von den Fesseln des Trianon-Vertrages und wiederauferstanden, die Grenzen, die wir immer als zeitlich angesehen haben. Eine Million unserer Brüder erwartet euch auf der anderen Seite. Ihr zieht in das heimatliche nördliche Ungarn ein, das so oft durch das teure Blut unserer Vorfahren geweiht wurde. Möget ihr euch der glorreichen Vergangenheit unserer Honved-Armee würdig erweisen, indem ihr allen Bewohnern der ungarischen Erde unserer Ahnen, den Ungarn sowohl als auch den slowakischen, ukrainischen und deutschen Brüder«, die Zuneigung eurer Herzen entgegenbringt. Ich lasse euch ziehe« mit Stolz und in der Ueberzeugung, daß wir nie und unter keinen Umständen das Gebiet wred er aufgeben werden, das wir dank der ewigen Gerechtigkeit und, unterstützt durch die wiedererstaudene Macht Ungarns, wieder erlangt haben.
Horiy dankt dem Mhrer
Berlin, 4. Nov. Der Reichsvsrweser des Königreichs Ungar», Admiral von Horthy, hat an den Führer nachstehendes Telegramm gerichtet:
„Für die Bereitwilligkeit des Deutschen Reiches mit Italien, das ungarisch-tschechoslowakische Grenzproblem im Geiste der Münchener Vereinbarung zu bereinigen, danke ich Ew. Exzellenz nach dem erfolgten Schiedsspruch auf das herzlichste. Ich hoffe, daß die schiedsgerichtliche Entscheidung der Achsenmächte als Unterpfand einer besseren Zukunft in diesem Teile Europas dienen wird."
SK Reilbsautobalm Berlin—München vollendet
224 Kilometer Reichsautobahnen ne« dem Verkehr übergeben
Berlin, 5. Nov. Am heutigen Samstag, den 5. ds. Mts„ midm folgende Reichsautobahnstrecken — das sind insgesamt 224,1 km — dem Verkehr übergeben:
1. Berlin—Leipziger Dreieck bis Leipzig—Schkeuditz, das sind »»»gesamt 117,37 km;
2. Köln—Wuppertal bis Kamen, das sind 10,81 km;
3. München—Ingolstadt—Bratzhof, das sind 41,98 km; '
4. Karlsruhe—Stuttgart, das sind 34,157 km;
5. Stuttgart—Heilbronn, das sind 2V,«5 km.
Sr. Lobt über öle Erweiterung des Autobahnnetze-
Berlin, 5. Nov. Gelegentlich einer Besichtigungsfahrt über ^ die vom Berliner Ring nach Schkeuditz führende Autobahn- Drecke, die am heutigen Samstag gleichzeitig mit drei anderen Strecken in West- und Süddeutschland dem Verkehr übergeben Wird, machte der Generalinspektor für das deutsche Straßenwesen, Dr. Todt, Ausführungen über die grundsätzliche Beden- , tung dieser bevorstehenden Erweiterung des Autobahnnetzes. ;
Wie Dr. Todt zunächst mitteilte, werden heute folgende Teilstrecken mit einer Gesamtlänge von 222 Kilometer eröffnet: >
Die 116 Kilometer lange Strecke vom Leipziger Dreieck am, Berliner Ring bis zur Einmündung in die Autobahn Halle— ' Leipzig und das Teilstück München—Ingolstadt, so daß dann die gesamte Strecke Berlin — München freigege-, de« ist, 10 Kilometer auf der Autobahn Köln —Wupper- ' tal, 34 Kilometer zwischen Stuttgart und Karlsruhe > »nd 2« Kilometer zwischen Stuttgart und Heilbronn. Es stehen dem Verkehr somit bereits mehr als 2560 Kilometer Reichsautobahnen zur Verfügung.
besonders bemerkenswert hob der Eeneralinspektor die Tatsache hervor, daß es trotz der ungeheuren Inanspruchnahme der Rauwirtschaft durch die Befestigungsabeiten im Westen möglich gewesen ist, die große», bereits begonnenen Autobahnarbei- iea weiterzuführeu und im Dezember, zum vorgesehenen Zeitpunkt also, mit dem 3l>«0. Kilometer große und wichtige Fernstrecken der Oeffentlichkeit zu übergeben. Diese Weiterführung der Arbeit an den Straßen Adolf Hitlers ist, wie Dr. Todt mit Nachdruck hervorhob, vor allem durch den verständnisvollen und tatkräftige» Einsatz unserer Autobahner ermöglicht worden, die in vorbildlichem Dienst am Ganzen den durch die anderen Arbeiten bedingten Ausfall an Arbeitskräften durch verdoppelte« und verdreifachten Einsatz wieder wettgemacht haben; ihrer opferfreudige«, unermüdlichen und fleißigen Mehrarbeit bei Tag und bei Nacht ist die Fertigstellung des 3000. Kilometers in erster Linie zu verdanken. Der deutsche Autobahnarbeiter hat damit erneut ei« leuchtendes Beispiel der Einsatzbereitschaft für Führer und Volk gegeben.
Eröffnet werden ferner am 12. November etwa 100 Kilometer b«r Autobahnstrecke Berlin — Rheinland — so daß daun v»r noch das kurze Bindeglied zwischen Bielefeld und Hannover schlt — am 14 November weitere 250 und schließlich Mitte Dezember weitere 170 Kilometer. Damit ist der 3000. Kilometer erreicht. Von dem großen Ring durch Deutschland, der
von Berlin über Hannover, das Rheinland, Frankfurt a. M., ! Karlsruhe, Stuttgart, München und Nürnberg zur Reichshaup^ -; ^adt zurückführt, werden also am Ende des Jahres nur um...
> ^.anz wenige Teilstrecken, die 1939 eröffnet werden, nicht vollendet sein. Von der großen Fernverbindung Berlin—Breslau
wird bis zum Jahresende nur noch die Strecke vom Berliner Ring bis in die Gegend von Cottbus fehlen.
" Wie der Eeneralinspektor weiter ausführte, wird die Erwei- , terung des Autobahnnetzes vor allem auch dem Kraftverkehr über Land neue wichtige Transportwege erschließen. Die hinzu- , kommenden Autobahnstrecken werden der im Vergleich zur Ee- samtmotorisierung in den letzten Jahren etwas zurückgebliebene Motorisierung des Güterverkehrs im Interesse der Volkswirtschaft einen wünschenswerten und beachtlichen Auftrieb geben,
' stehen doch dann auch dem Güterfernverkehr mit nur unwesentlichen. Unterbrechungen durchgehende Verbindungen beispiels- weise von Stettin bis Salzburg, von Breslau bis Weimar und zwischen anderen wichtigen Verkehrsknotenpunkten des Reiches zur Verfügung. Der Einsatz des Lastautos wird damit lohnender, und es verringern sich zu gleicher Zeit die durch Ueber- lastung hervorgerufenen Transportschwierigkeiten.
Ser Sure an i
„Wir müssen noch immer mit dk
! Rom, 4. Nov. Der 20. Jahrestag des italienischen Sieges § über die Habsburger Monarchie wurde am Freitag in ganz ; Italien mit militärischen Feiern begangen. In Rom, wo 100 000 Frontkämpfer aus ganz Italien zusammengekommen waren, fand ) auf den Stufen des Siegesdenkmals beim Grabmal des lln-
> bekannten Soldaten in Gegenwart des Königs von Italien und ! Kaisers von Aethiopien und Mussolinis eine feierliche
Feldmesse statt. Sämtliche Truppen der römischen Garnison . und Fahnenabordnungen aus ganz Italien waren mit über 8000 Fahnen angetreten.
Nach der Rückkehr des Herrscherpaares in den Quirinal mar- ' schierten die Fahnenabordnungen vor dem Palazzo Venezia auf, dessen monumentale Piazza mit Frontkämpfern bis auf den letzten Platz besetzt war. Hier kam es zu stürmischen Ovationen für den Duce des Faschismus, der sich schließlich auf dem ge- . schichtlichen Balkon zeigte und folgende Worte an die nach Hun- ^ derttausenden zählende Menschenmenge richtete:
l „Frontkameraden! Aus den 98 Provinzen Italiens seid ihr nach Rom gekommen, um den 20. Jahrestag des Sieges zu feiern, den die italienische Wehrmacht zu Lande, zu Wasser und in der Luft im November 1918 davongetragen und damit das Ende des Weltkrieges gebracht hat. 20 Schlachten, 40 Monate heldenmütiger und schwerster Kraftproben! Sie waren notwendig, um ein Kaiserreich zu zerschlagen, das der säkulare Feind Italiens gewesen war und um unsere Fahnen an die heiligen und natürlichen Grenzen des Vaterlandes zu tragen. Blut von 700 000 in den Schlachten gefallenen Kameraden, deren unsterblicher Geist in dieser Stunde über uns schwebt, ist also nicht umsonst geflossen. Ihr habt den Krieg Tag für Tag erlebt und tragt mit Stolz die siegreichen Erinnerungen daran und aus eurem
Ausruf zur Reichsstratzensaurmluug
Der Stabschef der SA., der Reichsführer U, der Korpsführer »es NSKK. und der Korpsführer des NSFK. fordern mit folgendem Aufruf zur Reichsftraßensammlung am 5. und 6. November auf:
Am 5. und 6. November 1938 sammeln Führer und Männer der SA. und U, des NSKK. und des NSFK. für das erste Winterhilfswerk des Großdeutschen Reiches. Zehn Millionen Deutsche sind durch die Heimkehr der Ostmark und des Sudetenlandes ein Teil unserer Volksgemeinschaft geworden. Wie die Sturmabteilungen und Staffeln in den vergangenen Jahren in vorderster Front standen, wenn es galt, für Führer und Volk zu kämpfen, so setzen sie sich auch in diesem Winterhilfswerk wieder ein, um dem vom Führer geschaffenen Eroßdeutschen Reich zu dienen. Die größere Volksgemeinschaft erfordert größere Opfer. Euer Einsatz, Kameraden, soll ein leuchtendes Vorbild sein.
Der Stabschef'der SA. Lutze.
Der Reichsführer U Himmler.
Der Korpsführer des NSKK. Hühnlein.
Der Korpsführer des NSFK. Christiansen.
e Arontkümvfkr
Kopf auf dem Tornister schlafen"
vernarbten Leib, aber mehr noch in euren Herzen. Dieser Stolz ist berechtigt: denn ihr habt nicht gegen feige Völker gekämpft, sondern gegen glänzend organisierte Heere. Unsere Gegner von gestern haben wiederholt feierlich den Mut des italienischen Soldaten bezeugt.
Nach 20 Jahren hat der Sieg Italiens durch den Sieg des Faschismus eine neue feierliche Bekräftigung erfahren, der sich mit dem wahren Frieden nach dem Grundsatz der Gerechtigkeit für alle deckt. Das Blau des Himmels am politischen Horizont Europas scheint sich ausdehnen zu wollen. Die verantwortliche« Männer arbeiten für dieses Ziel. Es wäre aber unvorsichtig und wenig faschistisch, sich einem übertriebenen und verfrühten Optimismus hinzugeben. Es gibt Leute, die sich durch dre gradlinige, wahrhaft friedliche europäische und humane Politik der Achse besonders betroffen fühlen und nun von einer gewagten und unmöglichen Revanche träumen. Wir müssen also immer noch mit dem Kopf auf dem Tornister schlafen, wie wir das im Schützengraben taten."
„Frontkameraden! Wenn ihr nach der Siegesfeier von Nom wieder zurllckkehrt zu euren Familien, so seid daraus bedacht, diesen Geist auf eure Söhne zu übertragen, die das unschätzbare Glück haben, im Klima des Faschismus' und des Imperiums zu leben, damit sie glauben an den unbesiegbaren Geist des Faschismus' und an den Sieg der Ehre, des Mutes und der absoluten Hingabe an das Vaterland "
Der Duce, der seine Ansprache mit dem von der Menge stürmisch aufgcnommene „Gruß dem König" schloß, mußte nach dieser immer wieder von begeisterten Kundgebungen unterbrochenen Ansprache sich noch wiederholt auf dem Balkon zeigen.