dagegen protestiert, datz die Angehörigen der Deutschen, die ihre Feinde verstümmelten oder vergifteten und Frauen und Kinder mordeten, in England Freiheit geniesten.
London unter der Herrschaft des Pöbels.
(WTB.) Kopenhagen, 14. Mai. Die „National Ti- dende" meldet: London steht unter dem Zeichen der Herrschaft des Pöbels. Die Plünderungen von Läden, an denen Männer, Frauen und Kinder teilnehmen, nehmen einen ernsten Charakter an. Die Polizei ist machtlos oder sie verweigert ein Einschreiten. In der Gegend der Eastindian Docks mutzten sich die Deutschen bewaffnen und sammeln, um ihr Eigentum zu schützen. K4 deutsche Läden und Wirtshäuser wurden in dieser Gegend völlig zerstört. Waren und Inventar auf die Straße geworfen. Biele Polizisten und Zivilpersonen wurden verwundet. An vielen Stellen versuchten Geistliche dem wüsten Treiben der Menge Einhalt zu tun. Die Regierung ist augenscheinlich gegen den Pöbel, der durch Presseerzeugnisse aufgepeitscht wurde, ganz machtlos oder verhält sich passiv. Die Posten in den einzelnen Stadtgegenden werden vergeblich verstärkt.
Weitere Internierung in England.
(WTB.) London, 14. Mai. (Unterhaus.) Premierminister Asquith teilte mit, dah noch 40 000 Ausländer, darunter 24 OVO Männer aus feindlichen Ländern, sich in England freibewegen. Die Regierung beantrage, alle erwachsenen männlichen Personen wegen der Sicherheit des Landes zu internieren, oder, wenn sie das militärpflichtige Alter überschritten haben, nach der Heimat zurückzuschicken. Frauen und Kinder würden, wenn es die Umstände gestatteten, nachgeschickt werden. Zn vielen Fällen würde es ein Gebot der Gerechtigkeit und der Menschlichkeit sein, ihnen zu gestatten, im Lande zu bleiben. Es werde eine besondere Kommission gebildet werden, um die Ansprüche auf Befreiung von der Repatriierung zu erledigen. Nkan denke nicht daran, die Naturalisierten, die etwa 8000 Mann zählten, zu internieren. Ausnahmefälle würden besonders behandelt und die Möglichkeit geschaffen werden müssen, in Fällen von Notwendigkeit und Gefahr zu internieren. Bonar Law hietz die Borschläge der Regierung gut und sagte, es sei klar, datz das Land erregt sei, und datz man leicht die Kontrolle über dasselbe verlieren könnte. Niemand wünsche, ungerecht mit dem Feinde zu verfahren, aber das Land müsse fühlen, datz die Frage behandelt werde.
Zum Untergang der „Lusitania".
Genf, 14. Mai. Nach Meldung der „Tribüne" aus London übernahm die englische Regierung 60 Prozent aller bei Lloyd abgeschlossenen Schiffsverficherungen auf Staatsrisiko, um die anläßlich der Torpedierung der „Lusitania" drohende abermalige Erhöhung bezw. Einstellung der Schiffsversicherungen im Interesse des englischen Prestiges zu verhindern. — „Herald" meldet aus London: Die Wmiralität fordert durch Aufruf die Angehörigen der mit der „Lusitania" untergegangenen Passagiere auf, ihre Schadenersatzansprüche gegen Deutschland umgehend in London geltend zu machen. Zur Deckung der Schadenersatzansprüche wird die englische Regierung beschlagnahmtes deutsches Eigentum in Großbritannien zur Veräußerung stellen. — „Herald" erfährt weiter, datz Großbritannien diesmal ein Exempel aufstellen werde und gegen die Offiziere und die Mannschaft des deutschen Unterseebootes das Verfahren wegen Meuchelmords vor dem Strafrichter anstrengen werde. Der bisherige Verlaus des Unterseebootkrieges laste die Hoffnung zu, datz die Schuldigen doch noch England in die Hände fielen.
Aus Stadl und Land.
Calw» den 15. Mai 1915.
Die deutsche Dolksernährung gesichert.
Wie das „WTB." meldet, besprach die Vudgetkom- mistion des Reichstages gestern die Frage der Volksernährung. Der Berichterstatter stellte zunächst fest, datz wir bezüglich der Ernährungsfrage „über dem Berge" seien. Es handle sich jetzt um das neue Erntejahr. Redner wünschte zunächst Vorschriften betreffs des Streckens des Getreides, der Höchstpreise für Getreide und der Weiterverwendung der Brotkarten. Eine grundlegende Aenderung sei erwünscht bezüglich dre Organisation. Der ganze Verkehr mit Getreide müsse dezentralisiert werden und man möge dabei die Mitarbeit der Kommunen in Anspruch nehmen und den Ausgleich in den Kommunalverbänden vornehmen lasten unter einer Zentralausgleichstelle. Staatssekretär Dr. Delbrück stimmte persönlich — der Bundesrat habe zu diesen Fragen noch keine Stellung genommen — den meisten Aeutzerungen des Berichterstatters zu, meinte aber, daß eine neue Organisation mit denselben Kinderkrankheiten zu kämpfen
haben werde wie die jetzt bestehenden Organisationen, die diese Schwierigkeiten inzwischen überwunden hätten. Die Streckungsvorschriften seien nach seiner Meinung aufrecht zu erhalten. Beschlagnahme und Kontrolle des Konsums seien auch für das nächste Jahr nötig. Maßnahmen zur Kontrolle der Selbstversorgung der Gemeinden erschienen notwendig. Für stark arbeitende Personen seien höhere Portionen beabsichtigt. Bezüglich der Beschlagnahme von Brotgetreide, Hafer, Gerste (hier eventuell Handelsmonopol) sprach sich der Staatssekretär zustimmend aus. Am wichtigsten sei die Regelung der Kleiefrage. Redner empfahl die Beibehaltung der bestehenden Organisationen unter der Oberleitung des Reichsamts des Innern. Die bestehende Kriegsorgami- sation könne auch mit dem Friedensschlutz ihre Tätigkeit nicht gleich einstellen. Eine Uebergangszeit sei unbedingt nötig. Der Staatssekretär erklärte zum Schluß, datz unser Brotgetreide für das laufende Jahr nicht nur ausreichend sei, sondern datz sich eine größere Reserve ergebe, als angenommen wurde und selbst besondere Zufälligkeiten wie Lagerbrände, Ernteverzögerung u.s.w. uns nicht in Verlegenheit bringen könnten. Bezüglich der Kartoffeln hätten alle Zahlen betrogen und der Borrat sei ein großer. Bon einer Kartoffelnot werde in diesem Jahre keine Rede sein können. Die Schweinezucht sollte nicht weiter eingeschränkt werden und die Herstellung von Dauerware sei nicht weiter anempfohlen worden. Von einem anderen Vertreter der Regierung wurde erklärt, der Eesamtbestand der Nahrungsmittelversorgung sei erfreulich und günstig.
Don der deutschen Frauenspende.
Die Sammlung der Kaiserspeude deutscher Frauen und Mädchen nimmt einen schönen Fortgang. Mit besonderer Freude wird man hören, daß dieser Tage auch verschieden« sehr namhafte Beiträge aus der Schweiz, von geborenen Schweizerinnen, für die Kaiserspende gesandt worden sind.
(SCB.) Geislingen, 14. Mai. Am 10. Mai ist Stadtschultheiß Robert Leube als Hauptmann und Batteriechef im Feindesland gefallen. Er wurde am 14. September 1910 unter neun Kandidaten als Stadt- schultheitz hier gewählt, nachdem er vorher als Polizeiamtmann in Eßlingen tätig war. Der Gefallene hinter- lätzt eine Witwe mit vier Kindern.
Für die Schrift!, verantwort!.: Otto Seltmann, Talw. Druck u. Verlag der A. Oelschläger'schen Buchdruckerei, Talw.
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