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«1. Zahrga»,

Altenjteig, Donnerstag, den 25. August 1938

ßamtnm md Berlin nmfiideln Mm «nt RrWmml«

Nkgetsterte Kundgebungen empfangen überall ble beiden Staatsoberhäupter Der Führer ehrt Frau von Korthy

Hamburg, 24. Aug. Der Reichsverweser des Königreichs Un­garn. Nicolaus Horthy, mit seiner Gemahlin und der Führer und Reichskanzler sind in Hamburg eingetrosfen. 2n den frühen Morgenstunden des Mittwochs haben das ElektroschiffPatria" mit dem Reichsverweser und seiner Gattin und der Aviso ,Mille" mit dem Führer an Bord an der Ueberseebrücke fest- gemacht. Große Menschenmassen stauten sich vor der llebersee- briicke und in den Uferstraßen des Hamburger Hafens, um das hohe ungarische ESstepaar herzlich zu begrüßen und dem Führer ihre Verehrung und Begeisterung zuzujubeln.

Kurz nach 8.30 Uhr traf Reichsstatthalter Gauleiter Kaufmann am Hafen ein. Mit ihm erschienen u. a. Bürgermeister Krog- mann, der Kommandierende General des X. Armeekorps, Ge­neral der Kavallerie Knochenhauer, ^-Gruppenführer Prütz- mann, der Stadtkommandant Generalleutnant von Heincccius, der ungarische Generalkonsul in Hamburg, Foß. Der Reichsstatt­halter begibt sich zum AvisoGrille", um sich beim Führer zu melden und ihn in Hamburg willkommen zu heißen. Als der Führer auf Deck erscheint, schwellen die Heil-Rufe der Massen zum Orkan an, der unvermindert anhält, als sich der Führer mit seiner Begleitung und Reichsstatthalter Kaufmann mit den weiteren Vertretern der Hansestadt Hamburg von derGrille" an Bord derPatria" begeben. Aus dem Deck derPatria" ist inzwischen Reichsverweser Admiral von Horthy mit seiner Gemahlin erschienen. Nicht endenwollende Kundgebungen der Verehrung branden auf. Bei der Begrüßung überreicht der Reichsstatthalter Frau von Horthy einen prächtigen Rosenstrauß. Der Reichsderweser und der Führer begeben sich mit Begleitung sodann von derPatria" auf die StaatsyachtHamburg", um eine ausgedehnte Rundfahrt durch den Hafen anzu­treten.

Rundfahrt durch den Hafen Besuch bei Blohm L Voß

Me Hafenrundfahrt führt zunächst elbabwärts bis zum Segelschiffhafen, nach Finkenwärder, Kirchwärder und abschlie­ßend zu den Werftanlagen von Blohm u. Daß, wo eine ein­gehende Besichtigung stattfindet.

Nachdem die hohen Gäste in den ersten Tagen des Besuches die deutsche Wehr zur See kennengelernt hatten, erleben sie nun die Bedeutung der deutschen Handelsmarin ean diesem Ausgangstor zur Welt, der größten deutschen Seehafen­stadt. Die Ueberseebrücke in ihrem reichen Flaggen- uud Gir­landenschmuck mit der silberhellenGrille", dem Hapag-Riesen Patria" und dem großen Passagierschiff der Woermanu-Linie sowie der schlichten weißen JugendherbergeHein Godenwind" an den Dalben, bieten von der Wasserseite einen noch majestä­tischeren Anblick als vom Lande. Alle Schiffe in dem gewaltigen, 10 Kilometer tiefen und 3 Kilometer breiten Hafengebiet haben Wer die Toppen geflaggt. An den Ufern stehen viele Reihen tief die Menschen. Alle Fenster und Valkone sind dicht besetzt. Der Blick in die Stadt, auf das Wahrzeichen Hamburgs, den spitzen Turm von St. Michel mit seiner hellgrünen Patina, die roten Backsteinbauten der Seewarte, der Seewartschule, des Hasenkrankenhauses und in die Stratzenschluchten zeigen ein ein­ziges Meer von Fahnen, Wimpeln und Girlanden.

Das Hafenbecken ist auch am Tage des Staatsbesuches vom Leben des Werktages erfüllt. Geschäftig pflügen die Werks­barkassen durch das Master, Ozeanriesen werden eingeschleppt und verholt, Schleppdampfer,bringen die Leichter beladen an die Speicherräume. In lustigem Gewimmel jagen die Hafentaxis, die heute samt und sonders mit Schaulustigen überfüllt find, in gebührendem Abstand hinter der Staatsyacht her. Im Frei­hafen liegt Schiff an Schiff die großen Ueberseefrachter aller seefahrenden Nationen, Engländer und Franzosen, Amerikaner und Skandinavier, Portugiesen und Südamerikaner, dazwischen die stolzen Schiffe der Hamburg-Amerika-Linie, unter ihnen dieReliance" und dieDeutschland" und eine ganze Flotte kleinerer Boote. Es hat fast den Anschein, als hätten sich die seefahrenden Nationen der ganzen Welt zu diesem Ehrentage Hamburgs ein Stelldichein gegeben.

3» schneller Fahrt passiert die Staatsyacht Becken um Becken, dum Eruß dippen alle Schiffe die Nationalflagge am Heck und unaufhörlich dankt die Staatsyacht auf gleiche Weise. An der Reling aber stehen die Besatzungen und entbieten beiden Staats­oberhäuptern ihren Gruß. Au den Kaimauern mit ihren gewal­tigen Kränen und Eetreidesaugern vor den Speichern und Lager­häusern, auf den Pontons der Anlegebrücken, überall stehen grüßend, rufend und winkend die Menschen. Aus den großen Rundfahrtbooten klingen Sprechchöre herauf. Das Lied der Är- uoit ist für einige Minuten von den Kundgebungen der Ver­ehrung und der Begeisterung unterbrochen.

Nach einem Abstecher nach Finkenwärder und Kuhwärder fährt b>e Staatsyacht mit den hohen Gästen in das Werft­gelände. Auch hier haben die Arbeiter ihre Tätigkeit für urze Zeit unterbrochen, um mit erhobener Rechten den Führer und seinen East zu grüßen. Gegenüber der Werft von tohm u. Voß liegt der Riesenrumpf des jüngsten Schiffes er KdF.-Flotte,Robert Ley", und ein gewaltiger 200-Tonnen-

Elektrokran ist gerade im Begriff, den riesigen Schornstein her- überzuschwenken. Der Anlegequai der Werft von Blohm u. Voß trägt auf rot-weißem Tuch das Wappen Ungarns und das Frer- heitszeichen der nationalsozialistischen Bewegung. Nachdem die Staatsyacht angelegt hat, entbieten die Gebrüder Blohm und der Betriebsobmann Pauly das erste Willkommen. Staatsrat Rudolf Blohm übernimmt dann die Führung durch das ausgedehnte Werftgelände und in die Hellinge mit den Neubauten der Werft. Inzwischen ist dieGrille" von der Ueberseebrücke an die St. Pauli-Landungsbrücken verholt wor­den, die unter Tannengrün, Fahnentüchern, golddurchwirkten Girlanden und den Emblemen der befreundeten Nation fast ver­deckt sind. Auf der Uferstraße hinter den Landungsbrücken und auf dem ganzen Wege durch St. Pauli in die Innenstadt bis zum Rathaus steht eine unübersehbare Menschenmauer, die dem Führer und seinem hohen Gast bei der Rückkehr von der Be­sichtigung einen herzlichen Empfang bereitet.

Jubelfahrt vom Hafen zum Rathaus

Vor den St. Pauli-Landungsbrücken ist eine Ehrenkompagnie des Infanterie-Regiments 69 angetreten. Die beiden Staats­oberhäupter kehren an Bord derGrille" zurück. Bald darauf trifft Frau von Horthy mit ihrem Gefolge vor den St. Pauli- Landungsbrücken ein und begibt sich, geleitet von Staatssekre­tär Ahrens, an Bord des Aviso. Sie hat sich inzwischen von Bord derPatria" an Land begeben, um, von der Hamburger Bevölkerung mit lebhaften Huldigungen empfangen, eine Be­sichtigungsfahrt durch die Hansestadt anzutreten.

Kurz vor 12 Uhr verlaßen der Reichsverweser wit seiner Ge­mahlin und der Führer und Reichskanzler dieGrille" und be­steigen die Kraftwagen, um die Fahrt durch die Straßen der Hansestadt zum Rathaus anzutreten. Zwischen lebendigen Mauern der Begeisterung geht die Fahrt durch die Helgoländer Allee, vorbei an dem steinernen Mal des Schöpfers des Zweiten Reiches, am Bismarck-Denkmal, über den Holstenwall und den Eorch-Fock-Wall mit ihrer Fülle schöner Baulichkeiten. Weiter geht es über die Esplanade, den Jungfernstieg, an der Binnen­alster entlang.

Die ungarischen Gäste und der Führer werden von Bürger­

meister Krogmann vor dem Portal des Rathauses willkommen geheißen. Durch die hohen Räume und Festsäle des Rathauses» von deren Wänden die Zeugen alter hanseatischer Tradition herabblicken, schreiten der Reichsverweser und Frau von Horthy mit dem Führer und Reichskanzler, um sich im Bürgermeiste r- amtszimmer in das Goldene Buch der Hansestadt einzutra­gen. Vom Adolf-Hitler-Platz branden die Jubelrufe der Zehu- tausende herauf.

Bei einem Frühstück im Großen Festsaal, dessen stimmungs­volle Raumwirkung durch Musikvorträge des Philharmonische» Staatsorchesters unter der Stabführung von Generalmusikdirek­tor Schmidt-Isserstedt unterstrichen wird, richtet Reichsstatthal­ter Gauleiter Kaufmann Worte der Begrüßung an den Reichs­verweser.

In dem begeistert ausgenommenen Hoch des Reichsstatthalters auf Admiral von Horthy kam die ganze Zuneigung und Ver­ehrung der Hansestadt zu dem großen Seehelden und Befreier seines Volkes zum Ausdruck.

Herzlicher Abschied von Hamburg

Bald darauf verlaßen dann die hohen ungarischen Gäste und der Führer, begleitet von Reichsstatthalter Kaufmann, mit Ge­folge das Rathaus, um sich zum Dammtor-Bahnhof zu begeben. Die Kundgebungen nahmen noch größere Ausmaße an. Eine einzige Woge des Jubels begleitete auf der ganzen Länge des Weges die Wagen mit den beiden Staatsoberhäuptern.

Vor dem Dammtor-Bahnhof war eine Ehrenkompagnie des Infanterie-Regiments 67 angetreten. Durch eine Ehrenpforte begaben sich Admiral von Horthy und seine Gemahlin, begleitet vom Führer und Reichskanzler, auf den Bahnsteig. Hier ver­abschiedeten sich Reichsstatthalter Gauleiter Kaufmann und die führenden Männer Hamburgs.

Der Führer und Reichskanzler verabschiedet sich nunmehr von seinen ungarischen Gästen, und pünktlich zur festgesetzten Zeit, um 14.08 Uhr, verläßt der Sonderzug mit dem Reichsverweser die Bahnhofshalle zur Fahrt nach der Reichshaupt­stadt. Ihm folgt kurz darauf um 14.13 Uhr der Sonder­zug des Führers.

RMsverweser von Svrlhli ln Nrrltv

Berlin, 24. Aug. Der hohe East des deutschen Volkes, der Reichsvsrweser des Königreichs Ungarn, Nicolaus Horthy von Ragybauya, ist mit seiner Gemahlin in der Hauptstadt des Deutschen Reiches eingetroffen. Die Sonderzüge des Reichs- oerwesers und des Führers und Reichskanzlers liefen um 18.33 Uhr gleichzeitig in den in einen herrlichen Schmuckkasten ver­wandelten Lehrter Bahnhof ein.

Tausende und Abertausende von Berlinern, die in immer steigender Erwartung auf den Augenblick der Ankunft gewartet hatten, empfingen das hohe ungarische Eastpaar und den Füh­rer mit großer Begeisterung. Diszipliniert wie immer hat sich dr den Nachmiitagsstunden der Aufmarsch der Massen vollzogen und um 18 Uhr hatten die Tausende und Abertausende längs der Anfahrtsstraßen vom Lehrter Bahnhof bis zum Hause des Reichspräsidenten und auf dem Wilhelmsplatz Aufstellung ge­nommen. Alle zur Begrüßung des Führers und des Reichsver­wesers erschienenen Persönlichkeiten aus Staat, Bewegung und Wehrmacht wurden mit Hellen Heil-Rufen empfangen. Mau sah die Reichsminister und Reichsleiter, die Oberbefehlshaber des Heeres und der Marine, den Thef des Oberkommandos der Wehrmacht, den Stadtpräsidenten von Berlin und viele andere Männer aus Staat und Partei.

Kurz nach 18 Uhr erscheinen Generalfeldmarschall Eöring und Frau Eöring unter lauten Ovationen der Jugend: Wie mit einem Schlage flammen alle Scheinwerfer auf und er­füllen die in vielen Farben prangende Halle mit verschwende­rischem Licht.

Die Souderzüge treffen ei«

Es sind drei Minuten nach 18.30 Uhr, da werden die beiden Sonderzüge, die auf der Lokomotive die goldenen Hoheitszeichen der beiden Länder tragen, sichtbar, und laufen zu gleicher Zeit langsam in die Halle ein, von den schmetternden Fanfarenklängeu und dem unbeschreiblichen Jubel der Jugend empfangen.

Der Führer verläßt den Sonderzug, begrüßt Generalfeldmar­schall Eöring und Frau Köring und tritt dann an den Wagen des Reichsverwesers. Der hohe Gast und Frau Horthy verlaßen als erste den Sonderzug, von dem Führer herzlich begrüßt, der ihnen dann Generalfeldmarschall Eöring und Frau Eöring vor­stellt. Frau Göring überreicht der Gattin des Reichsverwesers einen Strauß wundervoller Rosen. Darnach stellt der Führer

dem Reichsverweser die zum Empfang erschienenen Persönlich­keiten aus Staat und Bewegung vor.

Der von hohen Fahnenwänden umsäumte Vorplatz des Lehr­ter Bahnhofes bietet ein besonders eindrucksvolles Mld male­rischer Festlichkeit. Unmittelbar vor dem Vahnhofsportal grüßen die goldschimmernden, wuchtigen Monumeutalplastiken des Hoheitsadlers und des von der Stephanskrone gekrönten Un­garn-Wappens, die stolzen Symbole der beiden befreundeten Nationen. Auf der Fahrstraße hat das aus drei Kompagnien sämtlicher Wehrmachtsteile zusammengesetzte Ehrenbataillon mit Fahnen- und Mustkkorps Aufstellung genommen. Die Männer der Leibstandarte des Führers, in Paradeuniform mit weißem Lederzeug, bilden Spalier.

Fanfarenklänge und brausende Heil-Rufe aus der Bahnhofs­halle künden das Eintreffen der Sonderzügc. Wenige Minuten später erscheint der Führer am Eingangsportal, zur rechten Seite der ungarische Reichsverweser in Admiralsuniform. Frau Eö­ring geleitet Frau von Horthy. Der Präscntiermarsch klingt auf, und der Kommandant von Berlin, Generalleutnant Seyf- fert, meldet das angetreteue Ehrenbataillon. In die brandenden Heil-Rufe der Menge mischen sich die begeisterten Eljen-Rufe der Ungarn. Dann ertönt die ungarische Nationalhymne, unter, deren Klängen der Führer mit seinem hohen Gast die Front des, Ehrenbataillons abschreitet. Die ungarische Nationalhymne wird« abgeköst von den Liedern der Nation.

Fahrt durch Berlin

Dann besteigt der Führer mit dem hohen East den ersten Wa­gen, Frau von Horthy mit Frau Eöring den zweiten Wagen»! um die Fahrt durch das festlich geschmückte Berlin anzutreten.! Am Brandenburger Tor. einem der Hauptschmuckpunkte der Fest­straße, bietet sich ein prächtiges Bild, das beherrscht wird von: den acht hohen Fahnenpylonen auf dem Pariser- und dem Hindenburg-Platz. Von der Decke der Durchfahrt des Langhaus- Baues wallen riesige Fahnentücher in den Farben des König­reiches Ungarn und des Deutschen Reiches. Den hohen Fries-! des Tores zieren an jeder Seite sechs große Lorbeerkränze. Nachdem die Lautsprecher die Ankunft auf dem Bahnhof angekün- Kgt hatten, war die Spannung der hier wartenden Maßen auf den Höhepunkt gestiegen. Alles schaute gebannt nach der Rich­tung des Königsplatzes, ans der die Wagenkolonne komme» mußte. Die Soldaten präsentierten das Gewehr, und schlagartig leuchtete die Illumination der Pylonen und der Säulenreihen Unter den Linden in der abendlichen Dämmerung auf. Jetzt- wurden die erüen Vealeitwaaen ücktbar. und ickwn brandeten