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Schwarzwälder Tageszeitung

Seite 3

Flugzeug landet auf der Sttatze

Fünf Tote bei der Notlandung

Berlin, 23. Aug. Am Montag nachmittag um 15.20 Uhr mußte ein zweisitziges Flugzeug der Luftwaffe infolge Motorstörung eine Notlandung vornehmen, die in der Weberstraße erfolgte.

Das Flugzeug streifte einen Dachstuhl, wurde dadurch aus der Landerichtung gebracht und blieb mit einer Tragfläche in dem Schaufenster eines Ladengeschäftes hängen. Es wurde gegen das Haus herumgerissen, zertrümmerte das Geschäft und wurde durch den Anprall selbst zerstört. DieBesatzungbliebun- ver letzt. Von den Fußgängern, die sich zum Teil in dem Laden befanden, wurden zweiMännerunddreiFrauen tödlich verletzt. Weiter wurden ein Ehepaar und eine Frau leicht verletzt, die nach ärztlicher Behandlung bereits wie­der in ihre Wohnungen entlassen werden konnten. Von den WS Leben Gekommenen konnten bisher der 53jährige Johannes TLrkimcz, der 16jährige Werner Bachmann und Frau Martha Lchrendt identifiziert werden.

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Araftwagenzusammenstoß in Paris. Bei einem Kraftwa- genzusammenftoß, den in der Nacht zum Dienstag zwei be­trunkene Fahrer in einer Pariser Vorstadt verursachten, find zwei Tote und sechs lebensgefährlich Verletzte zu be­klagen. Unter den Verletzten befindet sich eine Frau, die Lurch den Zusammenstoß beide Beine und einen Arm ver­lor.

Flugzeugunglück bei Lyon. In der Nacht zum Dienstag ereignete sich unweit der Ortschaft Venissteux bei Lyon ein schweres Flugzeugunglück. Zwei Bombenflugzeuge des Stützpunktes Vron, die MaschinenAmiot125" und Amiot 143" sind bei nächtlichen Uebungen in einer Höhe von MO Meter zusammengsstoßen und brennend abge­stürzt. Die sechs Insassen der beiden Maschinen sind bis zur Unkenntlichkeit verbrannt.

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Wein in Gießkannen gestohlen Drei Jahre Zuchthaus für denSchrecken von Haberschlacht"

Vrackenheim, 23. Aug. Der sogenannteSchrecken von Haber- schlacht", eine Bande von vier Männern, die sich im Laufe des vergangenen Winters und schon des ganzen vorigen Jahres wegen zahlreicher Einbrüche diesen Namenverdient" hatte, stand jetzt vor dem in Brackenheim tagenden Heilbronner Schöffen­gericht. Die Angeklagten Brennenstuhl, Karl, Albert und Emil MUß hatten die Einwohnerschaft von Haberschlacht nachts nach allen Regeln der Kunst bestohlen und dabei alles mögliche mit- gehen heißen, was als Bcweismaterial für ihre Verbrechen im Eerichtssaal zu sehen war: Werkzeuge, Geschirr. Schlüssel, leere und volle Flaschen, Wurstbüchsen u. a. m. Die Diebe veranstal­teten von ihrer Beute, zu der auch erhebliche Mengen Wein gehörten, den die Burschen sogar in Gießkannen aus den Kellern ihrer Opfer holten, richtiggehende Schmausereien und Zechgelage im Hause des Hauptangeklagten Brennenstuhl, wobei von Hah­nenbraten und Rauchfleisch nicht schlecht gelebt wurde. Anderer­seits verstanden es die Burschen meisterhaft, sich tagsüber von geordneter Arbeit zu drücken. Zwei Angeklagte begingen die Diebereien, die beiden anderen machten sich als Mitwisser straf- ' dar. Wie unverschämt die Verbrecher bei ihren Raubzügen vor- gingen, zeigt besonders die Aussage des Gendarmeriebeamten, der unter dem Stallboden des Brennenstuhl 16 zurschtgefeilte Schlüssel gefunden hatte, die die Einbrüche wesentlich erleich­terten. Brennenstuhl besaß auch einen Ilniversalschlüssel, mit dem er mehrere Schlösser offnen konnte. Hinter seinem Hause ver­graben wurde ein Weinfaß entdeckt, in dem er den gestohlenen Stoff" verborgen hielt. Das Urteil lautete gegen Brennenstuhl auf drei Jahre Zuchthaus und vier Jahre Ehrverlust, gegen Karl Möß auf anderthalb Jahre Gefängnis, gegen Albert Möß auf sechs und gegen Emil Möß auf drei Monate Gefängnis. Die Untersuchungshaft wurde angerechnet.

Sühne für den tödlichen Schuß aus dem Eisenbahnabteil

Pforzheim, 23. Aug. Mit Entsetzen und Empörung wurde in der Frühe des 19. Juli die Nachricht ausgenommen, daß im Ersinger Eisenbahntunnel durch einen Schutz aus dem Abteil des 6.13 Uhr in Pforzheim abgehenden Personenzuges der 56 Jahre alte Rottenarbeiter Kaspar aus Bilfingen mitten ins Herz getroffen worden und auf der Stelle tot war. Die getroffenen Maßnahmen zur Ermittlung des Täters waren zu­nächst erfolglos. Man rechnete mit der Möglichkeit, daß ein Mord vorliegen könne. Nur durch Zufall kam man auf die rich­tige Spur. Als Täter wurde der erst 16 Jahre alte Maurer- 1 eh rling Albert Regelmann aus Birkenfeld er­mittelt. der an genanntem Tage früh nach Karlsruhe in die Gewerbeschule fuhr. Am Montag wurde der traurige Fall vor dem Amtsgericht abgeurteilt. Der Beschuldigte schilderte den Sachverhalt, demzufolge er schon vor der Abfahrt auf dem Bahnhof Pforzheim einem Schulkameraden sein Terzerol gezeigt hat mit dem Bemerken, daß er unterwegs nach einem Vogel Metzen wolle. Er hat zwischen Pforzheim und Jspringen den Hahn der Waffe gestellt, ihn aber wieder langsam niedergedrückt.

hat auch seinem Kameraden gegenüber geäußert, daß er Metzen wolle. Vor der Einfahrt in den Ersinger Tunnel stellte Bursche den Hahn erneut und nun trat das Unglück ein.

, Angeklagte wollte sich damit herausreden, daß die Waffe mach,MH losgegangen sei, die Beweisaufnahme ergab aber >pp und klar, daß der Bursche den Schuß beabsichtigt hatte, wechselte das Eisenbahnabteil kurz vor der Tat und mchte sich auch ein solches aus, das nicht beleuchtet war. Er M auch vor ver Einfahrt in den Tunnel eine größere Anzahl aynarbeiter stehen sehen und nach der Ausfahrt aus dem , "uel gegenüber seinem Kameraden geäußert:Hoffentlich u r von den Arbeitern im Tunnel niemand geschafft!" Er Mtte also voraussehen müssen, welche Folgen der Schutz im Huben könne. Daß er den Getroffenen nicht hat töten , stand einwandfrei fest. Nur durch die Verkettung un- do,, Umstände ist der Tod des Kaspar herbeigefllhrt wor- ^ Kette aber nahm ihren Anfang durch den sträflichen ert« . " ^ Burschen. Dem Antrag des Staatsanwaltes gemäß !Lnn - » ^ Bericht wegen fahrlässiger Tötung auf eine Ee- Zurufe von sieben Monaten unter Anrechnung von einem drei * erlittenen Untersuchungshaft. Nach Verbüßung von Suv.s wird die Reststrafe auf vier Jahre ausgesetzt.

Schußwaffe und Munition wurden eingezogen..

! Aus Stadt Md Land

j Altensteig, den 24. August 1938.

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i Veranstaltungen in Altensteig. Heute Mittwochabend wird im geschmückten Saal zumGrünen Baum" ein wei­terer Ünterhaltungs abend für die Kur- ? gäste stattfinden, wozu auch die Mitglieder des Fremden­verkehrsvereins eingeladen sind. Am kommenden Sonntag soll nun auch das längst geplante Schwimm- und Sommernachtsfest stattfinden. Es wird, nach s dem vorliegenden Programm zu schließen, ganz groß auf- ^ gemacht werden und verspricht, wenn bis dahin die Witte- j rung vollends günstig wird, ein besonderes Ereignis zu werden.

Von den spanischen Flüchtlingen, die im August 1936 ! hierherkamen, ist am gestrigen Dienstag nun auch der Hauptobmann derselben, Paul Dschierse, mit seiner Familie von hier abgereist, um zunächst in seinem nord­deutschen Heimatort Aufenthalt zu nehmen, bis seine Rück­kehr nach Spanien vollends geregelt ist. Die Betreuung der spanischen Flüchtlinge, die nach Deutschland gekommen sind, hört Ende August auf. Viele find nach Spanien zurllckgekehrt, andere haben in Deutschland Stellungen und wieder andere in ihren Geburtsorten Zuflucht gefunden. Der Typ der spanischen Frau tritt nun in Altensteig als Besonderheit nicht mehr in Erscheinung und damit hört man hier auch nicht mehr die spanische Sprache, die zur Ileberraschung der uneingeweihten hierherkommenden Fremden lange Zeit so viel gehört wurde. Niemand hätte gedacht, daß der Krieg in Spanien und der Aufenthalt der Flüchtlinge bei uns so lange dauern würde! Die Flücht­linge haben in Deutschland ein großes Entgegenkommen und eine gute Versorgung gefunden. Sie haben auch hier viel Liebe und manche freundliche Aufmerksamkeit seitens der hiesigen Bevölkerung erfahren, so daß sie, wie bei der gestrigen Abreise gerührt und meistens auch in dankbarer Gesinnung, Abschied von hier nahmen. Jedenfalls hat man seitens des Reiches, der Partei und der Gemeinden alles getan, um ihr hartes Flüchtlingsschicksal zu mildern und unser Wunsch ist der, daß in Spanien bald wieder Frieden einkehren und unsere Landsleute in Spanien wie­der einer glücklichen Zukunft entgegen gehen mögen!

Das Reichssportabzeichen. Der Führer des DRL verleiht als öffentliche Anerkennung für vielseitige Leistungen auf dem Gebiet der Leibesübungen das Deutsche Reichssportabzeichen. Es fordert eine fünffache Gutleistung und setzt hiezu das Be­stehen von bestimmten Leistungsprüfungen auf Herz- und Lungenkraft, auf Spannkraft, auf den Besitz von Körperfertig­keit, Schnelligkeit und Ausdauer voraus. Der Zweck des Reichs­sportabzeichens ist, Anreiz zu geben zur Erreichung der für die Volkskraft notwendigen hochgesteigerten körperlichen Allgcmein- ausbildung und zur Bewahrung dieses Körperkönnens bis ins reife Alter. Die Prüfungen sind in fünf Gruppen gegliedert. In jeder Gruppe hat der Bewerber um das Reichssportabzei­chen nach Wahl eine der vorgeschriebenen Uebungen auszufüh­ren, bezw. die Bedingungen zu erfüllen. (Dasselbe gilt für das Reichssport-Jugendabzeichen). Die Auszeichnung kann jeder unbescholtene Deutsche arischer Abstammung erwerben, der -das 18. Lebensjahr vollendet hat. In Mtenst-ei-g werden die Prü­fungen abgenommen am Samstag, den 3. Sept., 18.00 Uhr im Schwimmbad (30Ü in innerhalb 9 Minuten) und Sonntagsrüh 8.00 Uhr (10 000 m-Lauf innerhalb 50 Minuten) und die übri­gen Uebungen. Näheres ist von den Uebungsleitern der Turn­gemeinde zu erfahren, ebenso hat die Anmeldung dort zu er­folgen. ' 8t.

Wettkämpfe des NS-Reichskriegerbundes, Kr. Nagold.

An vier verschiedenen Sonntagen wurden die Teilvor- kämpfe des NS-Reichskriegerbundes (Kyffhäuferbund) Kreis Nagold auf den Schießbahnen in -Ebhausen, E-lllt- lingen, Berneck und Haiterbach durchgeführt. Die Teil­nahme weist 8 Mannschaften mehr auf als in den letzten Jahren. Im ganzen wurden bereits 10 000 Ringe er­reicht. Ebhausen wurde mit 400 Ringen Mannschaftssie­ger in Klasse K. In Klasse 8 siegte Berneck mit 307 Rin­gen. Einzelmeister in Klasse K wurde Oskar Holz­äpfel von Ebhausen. Einzelmeister in Klasse 8 wurde Freiherr v. Eültling e n in Berneck.

Bösingen, 23. August. (Jubiläum und Abschied.) Am vergangenen Sonntag konnte die Kirchenge-meinde Bösin­gen das 50jährige Bestehen der hiesigen Kirche begehen. Gleichzeitig wurde Pfarrer Reiff, der sich in den Ruhestand begibt, verabschiedet. Zu dem festlichen Tage waren auch Landesbischof Wurm und zahlreiche Amts- brllder unseres Pfarrers erschienen. Beim Vormittags­gottesdienst sprach außer Pfarrer Reiff und dem derzeitigen Amtsverweser der Landesbischof zur Gemeinde. Im An­schluß an den Gottesdienst übergab Bürgermeister Mast unserem scheidenden Pfarrer, der als Ruhesitz Korntal ge­wählt hat, als Geschenk der Kirchengemeinde ein Oel- gemälde, das unsere Kirche darstellt. Das Oelgemälde gilt als Dank für die 35jährige unermüdliche Tätigkeit des Pfarrers Reiff, der auch ein- großer Wohltäter der Ge­meinde war (in uneigennütziger Weise verschenkte er stets den ganzen Ertrag seines Obstgartens). Pfarrer Reiff ist einer der ältesten -Geistlichen Württembergs. Neben Bösin­gen betreute er auch noch die Filiale Beihingen. Dabei war er unermüdlich tätig, ohne Wind und Wetter zu scheuen. Seinerseits dankte Pfarrer Reiff -gerührt der Ge­meinde für das ihm geschenkte Vertrauen. Zum Nachmit­tagsgottesdienst, bei welchem der hiesige Gesangverein mitwirkte, hatten sich viele Geistliche aus der Nachbarschaft eingefunden. Wieder sprach Landesbischof Wurm. Abends kam die Kirchengemeinde nochmals in die Kirche. Pfarrer Reiff ging auf Entstehung und Geschichte der Kirche näher ein und berichtete manches, was im allgemeinen nicht be­kannt, aber doch sehr interessant war. Unsere besten Wünsche begleiten den Scheidenden nach Korntal.

Dornstetten, 23. August. (Mit dem Fahrrad tödlich verunglückt.) Hier ereignete sich am Montagnachmittag gegen 4 Uhr auf der Aacher Straße beim Kurhaus Blume ein tödlicher Verkehrsunfall. Die 51jährige Frau des Hauptlehrers Bahn fuhr auf dem Fahrrad die bekannt l steile Straße in Richtung BahnübergangBahnhof Dorn-

s stetten in müßigem Tempo abwärts. Infolge Unsicherheit i gelang es ihr nicht, die Rechtskurve vor dem Bahnübergang zu nehmen. Sie geriet nach links auf einen 1,65 Meter ! hohen Gartenst-sinpfo-sten, wobei sie mit dem Kopf auf den , Stein aufstieß und ihr ein im Stein eingemauerter eifer- , ner Zaunhaken oberhalb des linken Auge in die j Stirne sindrang. Diesen schweren Verletzungen ist ! sie nach kurzer Zeit erlegen. Im Augenblick des Un- ! falls war die Fahrbahn für die Verunglückte völlig frei. Hinter ihr fuhr ihr 13jähriger Sohn, mit dem sie eine kleine Fahrt nach Freudenstadt unternommen hatte und auf der Heimfahrt sich befand.

Wildbad, 23. August. (Man ist mit dem Fremdenverkehr zufrieden.) Wildbad, das altberühmte Thermalbad, Verzeichnet bis zum 20. August schon 17 000 Kurgäste. Abwechslungsreiche Veranstaltungen, Konzerte, Theateraufführungen, Tanzabende, sportliche Spiele u. a. m. verschaffen den Gästen Kurzweil und schöne Stunden. Der Scheitel des Jahres und damit der Schnittpunkt der Hauptkurzeit ist aber mit dem 20. August über­schritten, langsam geht der Kurbetrieb zurück und macht wieder mehr der behäbigen Ruhe Platz. In Wildbad schreitet der Bau des neuen Erholungsheimes rüstig voran. Der massige, in das Landschastsbild vorbildlich passende Van auf der wiesengrünen Anhöhe, überragt von den hochragenden Tannen, ist unter Dach, die Jnnenarbeiten werden jetzt ausgeführt und im Frühjahr, wenn die Schwalben wiederkehren, ist dann- Einweihung. Der große Straßenbau entlang am steilen Sommerberghang geht ebenfalls dem Ende zu. Die Arbeiten am U-Bad, für Wildbad eine besonders wichtige Kureinrichtung, ist über die Hauptkur­zeit eingestellt, wird dann aber wieder im September in raschem Tempo vorangehen, soll das Frei-Thermalbad doch ebenfalls nächsten Sommer in Betrieb genommen werden. Die Bohrun­gen in den Enzanlagen nach Thermalwasser dauern noch an; es ist jetzt eine Tiefe von 35 Metern erreicht, aber noch kein Thermalwasser gefunden worden. Ein wichtiges Problem harrt noch der Lösung: der Bau einer Umgehungsstraße für den Kraftfahrzeugverkehr. Diese Entlastungsstraße ist für die Dad- stadt ein dringendes Erfordernis.

Loßburg, 23. August. (Die Kurve geschnitten 2 Ver­letzte.) Ein Verkehrsunfall ereignete sich am Sonntag­abend hier an der -bekannten Unfallkurve bei der Abzwei­gung der Straße nach Ehlenbogen. Ein Auto war eben im Begriff, aus Loßburg hinaus in Richtung Mkpirsbach zu fahren. Von Alpirsbach her kam ein Motorradfahrer mit Soziusfahrerin. Durch unvorsichtiges Schneiden der Kurve gelang es ihm nicht mehr, an der wenig übersicht­lichen Kurve dem plötzlich aus entgegengesetzter Richtung auftauchenden Personenwagen auszuweichen, sodaß er das Auto noch am vorderen linken Kotflügel streifte und dann nach rechts hinübergeworfen wurde. Der Motorrad­fahrer mußte mit einem Bluterguß am linken Knie und mit drei gebrochenen Zehen ins Kreiskranken-Haus ver­bracht werden. Auch seine Beifa-hierin hatte leichtere Verletzungen, Verstauchung usw. erlitten.

Stuttgart, 23. Aug. (R ei ch ss p o rts ch n l-e der HI.) Das bekannte und beliebte Walderholungsheim in Deger­loch mußte vor einigen Monaten schweren Herzens für ! sportliche Zwecke umgestellt werden. Die Reichssportschule 3 in Degerloch kann heute jeweils 70 Sportwartanwärter auf­nehmen, dre in dreiwöchigen Lehrgängen zufammengefaßt werden. Die Lehrgangsteilnehmer in der Reichssportschule Degerloch kommen aus den Gebieten Württemberg, Baden, Franken und Hochland der Hitler-Jugend,' sie werden von der Reichsjugendführung einberufen. Hier werden nun dem Sportanwärter, der das Leistungsabzeichen der HI. besitzen oder während des Lehrgangs erwerben muß, neben prakti­schem Können in den einzelnen llebungsgebieten theoreti­sche Kenntnisse und die Lehrbefähigung vermittelt. In dem sehr geräumigen Hauptgebäude befindet sich im Erdgeschoß ein Tagesraum und ein größerer Saal, der bei schlechtem Wetter zu Turnübungen benützt wird. Ein Lesezimmer dient zur Unterhaltung. Ein Sanitätsraum steht bei Un- glllcksfällen zur Verfügung und die Räume für Oie Verwal­tung vervollständigen die baulichen Anlagen. Die in der Regel mit zwei bis vier Betten versehenen Schlafräume be­finden sich im 1. Stock, darüber sind dis Räume für die Lehr- und Hilfskräfte eingerichtet. Im Untergeschoß ist eine große, neuzeitlich eingerichtete Küche mit Kühlanlage und den erforderlichen Nebenräumen.

Rücksichtsloser Autofahrer. In der Nacht zum Sonntag wurde in der Königstraße ein 27 Jahre alter Mann von einem Personenkraftwagen angefahren und dabei so schwer verletzt, daß er in ein Krankenhaus einge- liefert werden mußte. Der Führer des Kraftwagens hat sich um Len Verletzten nicht gekümmert, sondern seine Fahrt fortgesetzt. Die kriminalpolizeilichen Ermittlungen führten zu seiner Festnahme.

Endersbach, Kr. Waiblingen, 23. Aug. (Dampfkes­sel e x p l o s i o n.) Unter fürchterlichem Knall platzte am Montagmittag in einer Fabrik der Dampfkessel einer großen Lokomobile. Durch den starken Luftdruck - durch einige schwere Teile des Kessels, die auf das D einer an der gegenüberliegenden Straßenseite stehenden Schreinerei ge­schleudert wurden, stürzte dieses Gebäude zusammen. Ein Arbeiter, der zu dieser Zeit sein Mittagbrot in der Schrei­nerwerkstatt verzehrte, kam wie durch ein Wunder mit dem Leben davon. Teile des Kessels .:d man weithin zerstreut. Der Sachschaden ist erheblich.

Metterzimmern, Kr. Besigheim, 23. Aug. (Ab ge­stürzt). Bei Verschalungsarbeiten an einer neuen Feld­scheuer stürzte der Zimmermeister Ernst Wildermuth ab. Anfangs schienen die Verletzungen nicht ernsterer Natur zu sein, bis jetzt eine Verschlimmerung eintrat. Nach der Ein- lieferung ins Krankenhaus wurde eine Verletzung der Milz festgestellt.

Weilimdorf, 23. Aug. (Tödlich getroffen.) Am Dienstagmittag wurde ein beim Aufstetlen eines Denkmals beschäftigter Arbeiter von dem umstürzenden Denkmal so getroffen, daß ihm die Wirbelsäule durchschlagen wurde; er war auf der Stelle lat.

Reutlingen. 23. Aug (Holzlager abgebrannt., Ein großer, über 20 Meter langer Lagerschuppen, der erst vor einigen Wochen außerhalb der Stadt im Gewand Bad erstellt worden war, fiel am Montagnachmittag einem Scha­denfeuer zum Opfer. Der Schuppen gehörte dem Wagner- meifter Braun und enthielt wertvolles, zum Teil kanadi­sches Nutzholz, Las über 20 Jahre alt war. Nach den erste« Schätzungen ist der Schaden mit 6000 RM. nicht zu hoch bezeichne!.