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Nummer 182
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. Text- reisliste.
Altensteig, Montag, Len 8. August 1838
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MAß Mager Ar-rehungsmanölm
Deutsche Flugzeuge sollen 74 mal die Grenze verletzt haben
Prag, 7. Aug. Das offiziöse Prager Preßbüro teilte folgendes it: Den Blättern wird von maßgebenden Stellen eine Information zur Verfügung gestellt, in der auf die anhaltende ausländische Propaganda hingewiesen wird, die das Ueberfliegen >s Elatzer Gebietes durch drei tschechoslowakische Flugzeuge zu Zugriffen gegen den tschechoslowakischen Staat, seine Negierung lund insbesondere seine Armee benutzt. Gegenüber diesen schweren Angriffen der reichsdeutschen Presse, die wegen dieses von den zuständigen tschechoslowakischen Stellen bereits aufgeklärten ^?) Zwischenfalles fortgestzt erhoben und von den einzelnen reichsdeutschen Rundfunkstationen verbreitet werden, wird von amtlicher Seite folgendes sestgestellt: „In der Zeit vom 20. Mai Kis zum heutigen Tage wurden i n s g.e s a m t 7 4 F ü l l e f c st - gestellt, in denen durch reichsdeutsche Flugzeuge tschechoslowakisches Staatsgebiet überflogen wurde, wobei in 71 Fällen diese lßlngzeuge aus Deutschland kamen und wieder nach Deutschland sprrückkehrten, während in drei Fällen die reichsdeutschen Flug- mge sogar auf tschechoslowakischem Staatsgebiet landeten. Nominativ werden 20FälledeiVerletzungdertschecho- lowakischen Staatsgrenze durch reichsdeutsche kilitärflugzeuge angeführt, von denen eine ganze eihe von Fällen Gegenstand von Protesten der tschechoslowaki- n Behörden bei den zuständigen Berliner Stellen waren, utzer diesen 20 Ueberfliegungen tschechoslowakischen Staatsgebietes, deren leichsdeutscher Ursprung unbestreitbar ist, habe« «och S4 reichsdeutsche Flugzeuge, deren Erkennungszeichen nicht sicher sestgestellt werden konnten (?) tschechoslowakisches Gebiet amerlaubterweise überflogen. In der amtlichen Publikation wird festgestellt, daß auch nicht einer von diesen 54 Fällen ja Micht einmal der 20 unerlaubten Ueberfliegungen der tschechoslo- swccksichen Grenze durch unzweifelhaft festgestellte deutsche Flugzeuge von der tschechoslowakischen Presse zu ähnlichen schweren Slilgriffen, wie sie in diesen Tagen von dem reichsdeutschen DimüHnnk und der Presse gegen den tschechoslowakischen Staat erhoben wurden, ausgenuht worden sind.
Diese Auslegung des tschechoslowakischen Pressebüros bezeichnet der Deutsche Dienst als einen geradezu unwahrscheinlich groteske» Versuch der Prager Stellen, den äußerst peinlichen Eindruck zu verwischen, den die Elatzer Provokation tschechischer Militärflieger aus die Weltöffentlichkeit (auch England und Frankreich nicht ausgenommen) gemacht hat.
Dieser Versuch scheitere aber schon an der inneren llnlogik dieser tschechischen „Eegenrechnung", die vor allem die berechtigte deutsche Empörung über die Glatzer Grenzverletzung als übertrieben hinstellen will — im Gegensatz zu der so „diskreten Haltung", die die Tschechen bei den sagenhaften Grenzverletzungen reichsdeutscher Flugzeuge angeblich eingenommen haben wollen. Was es mit den von den Tschechen behaupteten reichsdeutschen Grenzverletzungen auf sich hat, weiß man bereits aus einer ebenso verunglückten „Eegenrechnung", die Prag Ende Mai auf stellte, als die Serie tschechischer Grenzverletzungen durch Militärflugzeuge bis zur Unerträglichkeit gestiegen war, und aus aller Welt Proteste gegen dieses leichtsinnige Spiel mit dem Feuer laut wurden. Auch damals war es der deutschen Presse ein leichtes, diese „Eegenrechnung" beispielsweise schon insofern als Hirngespinst zu enthüllen, als sie Nachweisen konnte, daß angebliche „reichsdeutsche Militärflugzeuge" in Wahrheit reine Verkehrsflugzeuge waren oder daß die von den Tschechen angegebenen Flugzeugkennzeichen in der deutschen Luftfahrt überhaupt nicht existierten.
So sehen also die „Grenzverletzungen" deutscher Flugzeuge aus, die jetzt als neu aus der berüchtigten tschechischen Zauberte geholt werden. Im übrigen glaubt doch wohl bei der allbekannten Einstellung der Tschechen niemand, daß man sich in Prag die Gelegenheit hätte entgehen lasten, diese angeblichen deutschen Grenzverletzungen zum Anlaß einer Deutschenhetzc und M Zrögtem Geschrei zu nehmen. (!) Die so verdächtig spät fin- Mrten „reichsdeutschen Grenzverletzungen" erhalten überdies durch die amtliche tschechische Erklärung, daß bei 54, also dem Dros dieser Eespensterflteger, die Erkennungszeichen nicht sicher Wgestellt werden konnten, den nötigen Anstrich, um diese ganze Hchechjsche Verlautbarung als ein plump angelegtes Tänsckmngs- «anSver erkennen zu lasten Der tschechische Hinweis schließlich, die reichsdeutschen Behörden den Tschechen bisher weder die Hummern, noch die Maschinen der Flugzeuge bekannt gegeben haben, die Elatz in so dreister Weise überflogen, wirkt nur erhei- °brud: denn dieses Manko hat die tschechoslowakische Regierung sucht davon abgehalten, sich in gewundenen Erklärungen zu "ent- Wuldigen" (!t.
Dies« Prager Eiunebelungsversuch ist also, wie alle früheren, - 7 -E kläglich gescheitert, und es wirkt wie ein Blitz, daß dieser nhechische Taschenspielertrick zu einem Zeitpunkt versucht wurde, drei tschechische Militärflugzeuge i« Kampfsormation in pol- Iches Gebiet eindrangen. Diese tschechische Provokation bei Zywiec (Saybusch) erinnert in ihrer ganzen Anlage an die fre- ^ ^derfliegung der deutschen Stadt Elatz. Denn einmal han- t es sich am eine geschlafene Formation, zweitens waren auch
lLei Zywiec die geographischen Verhältnisse so eindeutig, daß ein °2rrtum von vornherein ausgeschlossen ist, drittens ist auch diese Erenzüberfliegung bei hellichtem Tage erfolgt. Man darf gespannt sein, öS man nun in Prag auch in diesem Falle den traurigen Mut haben wird, dem protestierenden polnischen Gesandten die abgeleierre Formel von den „verflogenen" tschechischen Flugzeugen zu präsentieren.
Auch diese neue tschechische Grenzverletzung zeigt, da Prag mutwillig und verantwortungslos seine Nachbarn provoziert und immer zum europäischen Unruhestifter ersten Ranges wird.
Lord Rimcimans Prager Arbeit
Politische Beratungen in dieser Woche
Prag, 7. Aug. Von uitterrichteter Seite erfährt die Prager „Bohemia": Die Begegnungen zwischen dem Ministerpräsidenten Dr. Hodza und dem Außenminister Dr. Krofta einerseits und Lord Runciman andererseits, trugen noch förmlichen Charakter. Der Termin der ersten sachlichen Besprechung mit dem britischen Staatsmann ist noch nicht endgültig festgesetzt, sie wird aber frühestens am Dienstag erfolgen.
Lord Runciman ist über Sonntag einer Einladung gefolgt, die vom Grafen Dietrichstein an ihn ergangen ist und die ihn über das Wochenende auf Schloß Nikolsburg in Mähren führte.
Wie die „Prager Abendzeitung" meldet, besuchten die vier Mitglieder der Abordnung der Sudetendeutschen Partei abends die Mitglieder des Stabes Lord Runcimams und hatten mit ihnen eine nahezu fünfstündige Unterhaltung, die bis 2 Uhr nachts"dauerte. Bei dieser Gelegenheit legten sie de» Standpunkt der Sudetendeutschen zum gesamten Komplex der Nationalitätenfragen in der Tschechoslowakei dar. Sie erläuterten insbesondere ihr Memorandum vom 7. Juni und die Karlsbader Forderungen vom 24. April. Es entspann sich eine lebhafte Debatte, an der alle drei englischen Herren und die vier Sudetendeutschen teilnahmen.
Lord Runciman empfing am Freitagabend im Hotel Aleron den Abgeordneten W. Laksch, den Vorsitzenden der deutschen soialdemokratischen Partei, ferner den Abgeordneten Taub, den Generalsekretär dieser Partei, und den Sekretär der Partei, Fr. Rehwald, die zusagten, zu Beginn der nächsten Woche ein Memorandum zu überreichen, das die allgemeinen Ansichten der deutschen sozialdemokratischen Partei enthalten soll.
Prag, 6. Aug. Wie der Verständigungswille der Tschechen gegenüber den Volksgruppen tatsächlich ausfleht, zeigt das Verhalten des „Ausschußes der tschechoslowakischen Lugend" in Prag gegenüber der sudetendeutschen Lugendgemeinschaf t, die mit 250 000 Mitgliedern die stärk st eLugend- organisation im tschechoslowakischen Staat überhaupt darstellt. Der Ausschuß hat den Sudetendeutschen in brüsker Form die Teilnahme an demWeltjugendkongreß 1938 in Neuyork im Rahmen der tschechoslowakischen Abordnung untersagt. Auf Grund dieses Vorfalles hat die sudetendeutsche Jugendgemeinschaft, die bisher Mitglied des Ausschuster war und in ihm mitgearbeitet hat, dem Ausschuß mitgeteilt, daß eine weitere Zusammenarbeit auf Grund dieses Vorfalles nicht mehr möglich sei.
Nun auch Verletzung der polnischen Grenz«
Scharfer Protest in Prag
Warschau, 7. Aug. Die Polnische Telegraphenagcntur meldet: Samstag früh überflogen drei große tschechoslowakische Militärflugzeuge polnisches Gebiet in der Nähe von Zywiec (bei Bielitz in Polnisch-Schlesien). Die tschechoslowakischen Militärflugzeuge drangen in Kampformation ungefähr 22 Kilometer in polnisches Gebiet ein und kehrten dann in die Tschechoslowakei zurück. Die Flugzeuge flogen in einer Höhe von 800 Meter.
Der polnische Gesandte in Prag hat Anweisungen erhalte«, gegen die Verletzung des polnischen Gebiets scharf zu protestieren.
Zu dem Grenzzwischenfall werden noch folgende bezeichnend« Einzelheiten bekannt: Die lleberfliegung der polnischen Grenz« erfolgte in der Nähe der Ortschaft Rajcza. Die drei tschechoslowakischen Militärflugzeuge flogen in geschlossener Formation und so niedria, wie das in dem dortigen bergigen Gelände möglich war. Die Erkenungszeichen konnten von unten deutlich wahrgenommen werden. Die Maschinen flogen 22 Kilometer tich in polnisches Gebiet hinein, kreuzten längere Zeit in der l^äh« der Stadt Saybusch und flogen dann in die Tschechoslowakei zurück. Ln Warschau wurde diese unerhörte Grenzverletzung erst in den späten Abendstunden, und zwar zunächst erst in politischen Kreisen bekannt. Dort ist die Erregung über diese Grenzverletzung umso stärker, als alle Begleitumstände eine zufällige Verirrung der tschechoslowakischen Flieger in polnisches Gebiet ausschließen.
Eies -er nationalen Zrnvven an -er Ebro-Front
2000 Gefangene — Mehrere tausend Bolschewisten umzingelt
Salamanca, 7. Aug. Nach glänzendem Kampf besetzten die nationalen Truppen, wie der Heeresbericht meldet, an der Ebro- Front im Abschnitt Fayon—Mequinenza mehrere Höhcinüqe, wobei sie den Gegner bis an den Fluß zurückdrängtcn. 2000 Bolschewisten wurden gefangen genommen, während mehrere tau send von den nationalen Truppen -iugeschlosfen wurden. Meliere rote Einheiten wurden völlig aufgerieben. Unter den an nähernd 1000 bolschewistischen Gefallenen befindet sich auch der Vrigadechef. Neben zahlreichem Kriegsmaterial fielen den nationalen Truppen 236 schwere und leichte Maschinengewehre in die Hände.
Die Frontberichterstatter des nationalen Hauptquartiers weisen in ihren Berichten auf die großen Erfolge hin, wobei sie her»
vorheben, daß dem nationalen Angriff eine zweistündige intensive Artillerievorbereitung von bisher nicht dagewesenem Ausmaß vorangegangev sei. Der Lnfauterieangriff sei mit Unterstützung von 100 Tanks vorgetragen worden. Durch den nationalen Sieg sei die Zone Fayon—Mequinenza völlig von den Bolschewisten gesäubert worden.
Die nationale Untersuchungskommission hat festgestellt, daj die Bolschewisten, wie üblich, auf ihrem Rückzug bei Castuer, eine Gruppe von national gesinnten Personen erschossen haben. Da nicht alle sofort tcck waren, Lbergosten sie Tote und Verwundete mit Benzin und verbrannte« sie.
!Neue-Mterredulig ölbigemitsu - Mwinow-Finkelstem
Keine Einigung erzielt
Moskau, 8. August. Moskau, Schigcmits now-Finkelstein
Zwischen dem japanischen Botschafter in u, und dem Außenkommissar Litwi- fand am Sonntagabend eine zweieinhalbstündige Unterredung über den Grenzkonfliki im Fernen Osten statt. Litwinow-Finkelftein brachte zuerst eine Beschwerde dagegen vor, daß die japanischen Truppen in dem umkämpften Gebiet die militärischen Aktionen auch nach dem 4. August (das Datum der letzten diplomatischen Unterredung) angeblich fortgesetzt hätten.
Hierauf antwortete der japanische Botschafter, die japanischen Truppen hätten nach Ansicht der Tokioter Regierung überhaupt nie die Sowjetgrenze verletzt und bis zum gegenwärtigen Augenblick die sowjetischen Truppen auch niemals von sich aus angegriffen, sondern lediglich das Territorium Mandfchukuo geschützt. Japan könne sich zu einer Einstellung der militärischen Aktionen bereitcrklären, jedoch nur unter der Bedingung, daß erstens die gegenwärtige Situation auf dem Schauplatz des Konflikts aufrecht erhalten bleibe und zweitens nur dann, wenn die Eowjetrcgierung sich bereit erkläre, die Frage der Demarkation
der Grenze in diesem Abschnitt zu diskutieren sowie den ganzen Konfliktsfall einer diplomatischen Ueberprüfung zu unterziehen.
Litwinow-Finkelftein erwiderte hieraus, die Sowjetregierung könne keinerlei konkrete Versprechungen geben, solange auch nur noch ein japanischer Soldat jenseits der Grenzlinie stehe, welche die dem Vertrage von Hunschun beigefügte Karte angebe. Was die Frage der Demarkation der Grenze anbelange, so erwarte die Sowjetregierung von Japan vor der Aufnahme jeglicher Diskussion eine Anerkennung der sowjetischen Grenze.
Schigemitju äußerte dann, es sei wohl das Richtige, bei Einstellung der militärischen Aktionen eine Einigung zustande zu bringen. Gerade im jetzigen Augenblick, wo die Sowjetjeite behaupte, das strittige Grenzgebiet von japanischen Truppen gesäubert zu haben, würde dies doch wohl für Moskau nicht schwierig fein. Er würde deshalb Vorschlägen, entweder die militärischen Aktionen bei Aufrechterhaltung der gegenwärtigen Situation einzustellen oder eine Regelung herbeizuführen, bei der sich die beiderseitigen Truppen in einer angemessenen Entfernung von den umstrittenen Höhen bei Schangseng zu halten hätten und
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