Nr. 148

Schwarzwälder Tageszeitung

Seite 3

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Einweisung des Müdel-Arbeitsdienjttagrrs Altburg

Altensteig, den 29. Juni 1938.

Feierabend beginnt erst zn Hanfe

Schlafen soll man im Bett und nicht auf der Straße.

Mr einmal gesehen hat, welche Scharen von Arbeitern nach Betriebsschluß ihre Arbeitsstätte aus dem Fahrrad verlassen, wird kaum noch über den hohen Anteil der Radfahrer an den Berkehrsunfällen erstaunt sem. Richr daß nun etwa der Rad­fahrer ein besonders ungeschickter Verkehrsteilnehmer wäre, aber gewaltige Zahl der in Deutschland im Gebrauch befindlichen -r-hrrader wird ja gefahren von Menschen mit Fehlern und Schwächen, wie wir sie alle haben. Diese Fehler und Schwä­che, als da sind besonders Leichtsinn und Unachtsamkeit, sollen Rw in diesen Tagen energisch bekämpft werden, denn es ist M das deutsche Volk nicht länger zu ertragen, daß jährlich SM Menschen den Derkehrstod sterben.

Die wichtigste Forderung, die der Straßenverkehr an uns alle stellt, heißt: Sich ständig so verhalten daß weder 'Menschen noch Material zu Schaden kommen können. Die Erfüllung dieser Pflicht bedingt eine ständig angespannte Aufmerksamkeit auf der Straße. Das bedeutet mit anderen Worten für alle, die mit dem Fahrrad nach Hause fahren i Der Feierabend beginnt nicht -am Betriebst»!, sonoern erst zu Hause! Auf dem Wege dahin müssen die Sinne ebenso wach sein wie an der Maschine, schlafen soll man im Bett und nicht aus dem Rade. Ferner darf, wo Radfahrwege sind, nicht auf der Fahrbahn gefahren werden, und wo keine sind, ist es bei der Benutzung der Fahrbahn Ehrensache, sich so zu benehmen, daß ei« Unfall unter allen Umstanden ausgeschlossen bleibt. F. E. (RAS) ^

An alle Sportabzeichenträger!

Unlängst führte der SA-Sturm 22/180 (Altensteig) Meöerholungsübungen für die SA-Sportabzeichenträger durch. An alle SA-Sportabzeichenträger, die diese Wie­derholungsprüfung beim SA-Sturm 22/180 abge­legt haben, ergeht der Ausruf, zur Ausstellung der SA- Sportabzeichen-Urkunde bei Sturmhauptsührer Ruppert (Grünen Baum") oder in der Geschäftsstelle des Sturms (Postamt) ein Paßbild abzuliefern. Auf der Rückseite des Paßbildes ist Name, Wohnort und Geburtstag anzu­geben.

Die Einreichung des Paßbildes hat umgehend zu erfol­gen. Eine persönliche Aufforderung ergeht nicht.

Nagold, 28. Juni. (Gemeinschaftsabend des RDB.) Vom Amt für Beamte der NSDAP, Kreisabschnitt Nagold, wurde der längst füllige Eemeinschaftsabend am Freitag, 21. Juni, imLöwensaal" hier abgehalten. Hiezu wurden die Beamten der verschiedenen Fachschaften von Nagold, Ebhausen, Rohrdorf, Jselshaüsen, sowie von Em­mingen, Pfrondorf und von Wildberg und deren Familien­angehörigen eingeladen. Kreisabschnittsleiter Pg. Ratsch, der den Gemeinschaftsabend eröffnete, begrüßte den für den Abend verpflichteten Pg. Currle von Unterjesingen und den ebenfalls erschienenen Kreishauptschulungsleiter für den Eroßkreis Calw, Pg. Hege aus Calw. Der nächste Abend, zu dem bereits der Redner, Pg. Eurrle, wieder verpflichtet ist, findet nach dem Reichsparteitag statt.

Haiterbach, 28. Juni. (Ausflug der Spielvereinigung.) Trotz des starken Gewitters, das am Sonntagfrüh über unsere Stadt zog, hatten sich die Fahrtteilnehmer des Sportvereins mit fast fahrplanmäßiger Pünktlichkeit ein­gesunden, um in einem bequemen Reisewagen die längst geplante Fahrt an den Bodensee anzutreten. Ohne Unterbrechung führen wir über Sigmaringen dem Schwä­bischen Meer zu. Schon von weitem grüßte die Alpenkette mit dem schneebedeckten Säntis herüber, zu Füßen der in der Hellen Morgensonne silbrig glitzernde Bodensee: ein herrlicher Anblick. In Friedrichshafen galt unser Besuch dem im Bau befindlichen Giganten der Lüfte, den wir stau­nend betrachteten. Für die meisten Teilnehmer neu und deshalb umso großartiger war die Dampferfahrt von Frie­drichshafen nach Konstanz. Dort wurde Mittagsrast ge­halten. Mit dem Motorboot fuhren wir dann aus dem inzwischen unruhig gewordenen See hinüber nach Meers­burg, eine Fahrt, die wohl von allen als schönstes Erlebnis empfunden wurde.

Rotfelde«, 28. Juni. (Liedertag 1938.) Am Sonntag, 21. Juni, war der Tag der deutschen Lieder. Der hiesige Gesangverein erfreute an diesem Tag die Einwoh­nerschaft mit seinen Chören. Um 20.00 Uhr sammelten sich die Sänger am Schulhaus und zogen mit Marschgesang durchs Dorf. Die hiesige Einwohnerschaft zeigte reges In­teresse an den Darbietungen. In allen Straßen und Gas­sen standen sie und lauschten den Gesangsvorträgen.

Hosstett, 28. Juni. (Hitzschlag.) Gestern nachmittag wurde die Familie Adam Wurster hier in große Muer versetzt. Adam Wurster, der mit seinen 74 Jahren immer noch gesund und recht rüstig war, war damit beschäf­tigt, einen Heuwagen zu laden. Dabei erlitt er plötzlich einen H j tzsch i a g und fiel tot vom Heuwagen. Man rann sich den Schrecken der mitarbeitenden Familienange­hörigen denken!

.Neuenbürg, 29. Juni. (Vor 70 Jahren wurde die Enz- ralbahn eröffnet.) Im Jahr 1868 wurde die Enztalbahn eröffnet. 1866 wurde das umfangreiche Eisenbahnbau­programm des Ministers v. Varnbühler im Landtag ange- , E/nen. Zn den zahlreich genehmigten Eisenbahnlinien zahlte auch die Linie PforzheimWildbad, die sogleich be- LA"err und in dreijichriger Bauzeit vollendet wurde, so oatz die Eröffnungsfahrt im Juni 1868 vorgenommen wer­den konnte.

<, ..^"renalb, 29. Juni. (Gesellschaftsreisen.) Von einen größeren Autounternehmen werden diesen Sommer jed rvocye regelmäßig einige größere Ausflugsfahrt mit dre geftiM modernen Omnibussen von Worms nach hier aus

, Genau drei Jahre sind es her, daß der Führer das Gesetz der ! Arbeitsdienstpflicht einführte. Schon viele junge Deutsche sind s durch diese wertvolle Schule der körperlichen, geistigen und see- ! lischen Erziehung gegangen, als andere Menschen haben sie das ! Arbeitsdienstlager verlassen. Auch das Mädel soll in dieser ! Schule erzogen werden. Das Lager Altburg, das schon seit längerer Zeit 10 Mädel beherbergt, wurde am Sonntagnachmit­tag eingeweiht. Bei der schlichten Feier waren anwesend Kreis­leiter Wurster, Landrat Haegele, als Vertreter der Dienst­stelle Vierjahresplan Pg. Rösch, die Bezirksführerin des Reichsarbeitsdienstes der weiblichen Jugend, Kreisbauernführer Kalmbach. Bezirksbauernführer Hanselmann, Vertreter des Reichsarbeitsöienstes, der SA, die Bürgermeister von Alt­burg und der umliegenden Gemeinden. Die Einwohnerschaft von Altburg war in stattlicher Zahl vertreten.

Nach dem LiedNun laßt die Fahnen fliegen", begrüßte die Lagersührerin, Frl. Krauth, die Gäste und dankte allen, welche am Aufbau des Lagers mitgeholfen haben. Bürger­meister Walz-Altburg begrüßte ebenfalls die Anwesenden. Er gab bekannt, daß Reichsstatthalter Murr am Erscheinen ver­hindert war, wie am Sonntagmorgen mitgeteilt wurde. Sein Dank galt allen Stellen, welche am Vau 'des Lagers beteiligt waren, den er in kurzen Strichen schilderte. Er erinnerte daran, daß am 25. Oktober 1937 Frl. Kopf (jetzige Frau Rot) mit fünf Arbeitsmaiden nach Altburg kam. Am 2. November zogen die ersten zwölfRekruten" ein. Zug um Zug wurde dann das Lager aufgebaut. Seit April des Jahres ist das Lager mit 40 Mädeln voll belegt.

Es gehört zu den schönsten in Württemberg Stolz ist das Lager auf den Besuch des Reichsarbeitsführers Hierl. Altburg, so betonte der Bürgermeister, möchte heute das Lager nicht mehr missen.

Die Bezirksführerrn für den weiblichen Arbeitsdienst, Frl. Hammer, sprach von der großen Bedeutung solcher Lager für das Mädel, das besondere Aufgaben habe als künftige Frau und Mutter. Sie zu erziehen für die Befähigung zur Erfüllung all ihrer großen Aufgaben als Mutter, als Erzieherin, oder deutsche Frau, auf die sich der Führer restlos verlassen kann, das sei der Sinn der Schule des Reichsarbeitsdienstes. Auch die

Bezirksführerin sprach allen am Aufbau beteiligten Stellen den Dank aus.

Nach den Ansprachen nahm die stilvoll gestaltete Feier ihren Fortgang. Die Mädel sangen in straffem Vortrag den Kanon Grüßet die Fahnen", worauf die Flagge gehißt wurde. Sich sinnvoll in den Rahmen fügende Gedichte vom Wollen und Schaffen deutscher Jugend, deutscher Gemeinschaft, grundsätzliche Worte des Führers und des Reichsarbeitsführers, oon den Mädeln gesungene Lieder formten die Folge. Abschließend sprach Kreisleiter Wurster. Er brachte zunächst seinen Dank zum Ausdruck all denen gegenüber, die mitgeholfen haben, das Lager aufzubauen. Das Werk konnte nur geschaffen werden, so betonte er, durch Zusammenarbeit, wie auch, im Großen, das deutsche Volk nur emporstieg dadurch, daß es zusammengeschweitzt wurde. Jeder kann nur leben, wenn er der Gemeinschaft lebt. Wenn alle vom Gedanken beherrscht sind, daß wir der Gemein­schaft dienen müssen, dann dürfen wir getrost in die Zukunft blicken. Dienst für Führer und Volk, das soll stets allen Leit­spruch sein. Die Lieder der Deutschen beschlossen die Feierstunde.

Anschließend war Gelegenheit zur Besichtigung des Lagers. Der Besucher ist überrascht von der schönen, zweckmäßigen Aus­gestaltung. Hell, heimelig sind alle Räume, einfach, aber ge­schmackvoll eingerichtet und ausgestattet. Die Mädel haben hier wirklich ein Heim. Und nichts ist vergessen. Alles ist vorhan­den: Ein behaglicher, netter Aufenthaltsraum mit einer Biblio­thek und Radio, lichte Schlafräume mit tadellos gebauten Fallen", die dem Soldaten Ehre machen würden, ein geräumi­ger Wafchsaal mit Brauseraum, Wannenbad, Bügelzimmer, Sanitätsstube, stilvoll schlichte Führerinnenzimmer, neuzeitliche Küche. Und alles ist natürlich tipptopp, in untadeliger Ord­nung. Man gewinnt bei der Besichtigung einen vorzüglichen Eindruck und weiß, daß hier eine gute Schule ist. Das zeigt auch das stramme, aber bescheidene, das gewinnende Auftreten der Mädel. . . .

Eine frohe Feier im Freien trug die leichte, heitere Note. Hübsche Lieder, volksnah, heimatgebunden, anmutige Volks­tänze, ein Singspiel, weckten bei den Anwesenden begeisterten Beifall.

FreudenstaLt, 28. Juni. (14 Tote und 108 Verletzte im Kreis Freudenstadt 1937.) 14 Tote und 108 Ver­letzte ist die traurige Bilanz der Verkehrsunfallstatistik l desJahres 1937 für den Kreis Freu denf ladt; l darüber hinaus weist bereits auch die Unfallstatistik für das erste Vierteljahr 1938 im Kreis Freudenstadt 3 Tote ! und 15 Verletzte auf. In fünf Vierteljahren also 17 Tote j und 123 Verletzte! Die Zahl der Verkehrsunfälle i insgesamt hat sich seit dem Jahre 1933 im Kreis Freuden- j ftadt wesentlich vermehrt, und nicht etwa verringert, - wie man das anderwärts festftellen konnte, obwohl auch dort die Zahl der Verkehrsunfälle noch viel zu hoch ist. Auf Grund genauer Erhebungen bei den Bürgermeisterämtern und der Gendarmerieabteilung in Freudenstadt wurden im Jahre 1933 im ganzen Kreis Freudenstadt insgesamt 26 Verkehrsunfälle gezählt, im Jahre 1937 dagegen 132, also das Fünffache! Besonders bedenklich ist, daß die Zahl der schweren Verkehrsunfälle bei uns im Kreis Freuden­stadt besonders hoch ist im Vergleich zu der Gesamtzahl der Verkehrsunfälle an sich. Selbst bei der fünffachen Steige­rung der Verkehrsunfälle seit dem Jahre 1937 die gewiß sehr hoch ist ist einerseits die monatliche Durchschnitts­zahl von Verkehrsunfällen im Kreis Freüüenstadt mit 11 gegenüber beispielsweise 11 in Heilbronn noch nieder. An­dererseits aber ist die Zahl der Toten, die es im Jahre 1937 im Kreis Freudenstadt gab, im Vergleich zu der Zahl der Unfälle in Heilbronn wieder sehr hoch. Wie wir bereits oben angeführt haben, gab es im Jahre 1937 im Kreis Freudenstadt 132 Unfälle mit insgesamt 11 Toten; im Poli­zeidirektionsbezirk Heilbronn dagegen im Jahre 1937 eben­falls 11 Tote, jedoch bei 494 Unfällen, also bei einer über dreifachen Zahl von Verkehrsunfällen! Die Zusammen­stöße sind die häufigsten unter den Verbehrsunfällen, und die Straßen niederer Ordnung am unfallreichsten! Die naturgemäße Folge der Entwicklung des Kraftfahrzeugver­kehrs ist es, wenn die Kraftfahrzeuge bei den Verkehrs­unfällen am meisten beteiligt find. Nach der Verkehrs­unfallstatistik des Oberamtes waren an den Verkehrsunfäl­len im Jahre 1937 im Kreis Freudenstadt beteiligt: 97 Per­sonenkraftwagen, 4 Kraftdroschken, 1 Kraftomnibus, 14 Lie­ferkraftwagen ohne Anhänger, 10 Lieferkraftwagen mit Anhänger, 2 Zugmaschinen, 31 Krafträder über 250 Kubik­zentimeter Hubraum, 7 Kleinkrafträder, 1 Eisenbahn, 10 bespannte Fuhrwerke, 21 Radfahrer, 17 Fußgänger,

2 geführte bzw. frei herumlaufende Tiere, 3 sonstige Ver­behrsteilnehmer. Die Mehrzahl der Verbehrsunfälle ist lediglich auf mangelhafte Straßendifziplin zurückzuführen. Häufig fehlt es auch an der nötigen gegenseitigen Rücksicht­nahme. Dies zeigt sich vor allem bei der Vorfahrt, beim Einbiegen und Ue-ber holen.

Herrenberg, 28. Juni. (Der Besuch der Politischen Lei­ter Eroß-Stuttgarts.) Die Mitteilung der Kreisleitung Stuttgart, daß am 25. Juni etwa 1500 pol. Leiter nach Herrenberg kommen würden, um dort für eine Nacht sich aufzuhalten, Hat die Ortsgruppenleitung und die Stadtverwaltung aus den Plan gerufen. Es war alles aufs beste vorbereitet, als am Samstag gegen 19.00 Uhr der riesige Marschblock der Pol. Leiter von Ehningen aus mar­schierend, in unserem freundlichen Herrenberg ankam. In kürzester Frist waren die über 1000 Kameraden in Privat­quartieren untergebracht und weitere 300 Kameraden be­zogen das Massenquartier bei der Stadthalle, das ihnen der Herrenberger SA H-^Sturm aufs beste vorbereitet hatte. Und nun gings zu den Kameradschaftsabenden, die in der Stadthalle, in derPost" und imHafen" stattfanden. Ueberall war für Unterhaltung gesorgt, die jedoch die zu Unterhaltenden tu der Hauptsache selbst bestritten. Kurz vor 8 Uhr nächsten Tages waren dann die Stuttgarter Gäste auf dem Platz der SA zum Weitermarsch angetreten, der durch die Straßen der Stadt zum Schönbuchrande führte und von dort aus durch den herrlichen Wald zur Universitätsstadt Tübingen. Die Kameradschaft aber, die wir mit den Stuttgarter Kameraden, den politischen Sol­daten des Führers, geschlossen haben, wird eine dauernde sein!

Bad Liebenzell, 28. Juni. (Im Bett vom Herz», schlag ereilt.) Als die ledige 32 Jahre alte Hausange­stellte Frida Sparn zur gewohnten Stunde nicht zur Ar», beit erschien, sah man in ihrem Zimmer nach. Die verschlos­sene Türe wurde gewaltsam geöffnet. Man fand die Ge­suchte tot im Bett. Ein Herzschlag hatte in der Nacht ihrem Leben ein Ende gesetzt. ^

Reutlingen. 28. Juni. (Ausstellung von Lehr­ling s a r b e i t e n.) In der Zeit vom 18. bis 27. Juli ds. Js. findet in derFriedrich-List-Halle" in Reutlingen eine Ausstellung von Lehrlingsarbeiten sowie von Gesellen­stücken statt. Diese Ausstellung soll den Stand der Lehr­lingsausbildung im rvürtt. Handwerk zeigen.

Stuttgart, 28. Juni. (Ost märkische Hitler-Ur» tauber.) Das war das dritte Mal, daß österreichische Ka­meraden, Hitler-Urlauber, dankbaren Herzens vom schö­nen Schwaben wieder scheiden mußten. Die ersten beide« Male waren es Wiener Volksgenossen, diesmal Kärntner. Von den 400 Männern hatten 110 bei Stuttgarter Quar­tiergebern gastliche Aufnahme gefunden. Alle dursten sie in den Tagen ihres Urlaubs Schönes erleben. Sie wäre», durch die Hilfe der SA.-Eruppe Südwest zum Teil schon in Uniform eingekleidet.

Böblingen, 28. Juni. (Scheunenbrand.) Nacht» brannte eine neben dem GasthausSchönaicher Frist" ste­hende Scheune bis auf dis Grundmauern nieder. Wegen de». Wassermangels war es der Feuerwehr nicht möglich, de» Brand energisch zu bekämpfen. Das Vieh konnte gerettet­werden, doch vielen dem Feuer rund 100 Zentner Heu uuch. ein Bienenstand zum Opfer.

Rübgarte«, Kr. Tübingen, 28. Juni (Alte Mühle- abgebrannt.) Die idyllisch unweit des Dorfes im Rei­chenbachtal gelegene, viele hundert Jahre alte Mühle M am Montagnachmittag, als die Bewohner auf dem Felde- waren, bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Die Ort»» feuerwehr und auch die Tübinger Motorspritze waren dem rasenden Element gegenüber machtlos. Cie mußten sich dar­auf beschränken, die nebenstehende Scheune vor dem Ueber» greisen des Feuers zu retten. So ist die Mühle, die aller» dings seit Mitte des vorigen Jahrhunderts außer BetriÄ ist, mitsamt dem Mobiliar vernichtet worden. Der durch - Versicherung gedeckte Schaden wird auf 7000 NM. geschätzt. Zur Feststellung der Ursache des Feuers wurde alsbald - eine Untersuchung eingeleitet, dis zur Verhaftung des Be­sitzers, des in den 30er Jahren stehenden Karl Jakob, führte da der Verdacht der Brandstiftung nahe liegt.

Kirchentellinsfurt, Kr. Tübingen, 28. Juni. (VomHes- wagen geschleudert.) Von einem mit Heu beladene« Lastwagen, der mit großer Schnelligkeit die Adolf-Hitler» Straße auswärts fuhr, wurden in einer scharfen Kurve vier mitfahrende Personen, geschleudert, weil das Heu ins Rut­schen kam. Der Lenker des Wagens merkte das Unheil erst, als er zu Hause war. Die llnfallstelle wurde zufällig vo» einem jungen Mann entdeckt, der unter einem Heuhaufe« den 40jährigen Maurer Karl Hermann und seinen achtjäh­rigen Sohn fand. Beide mußten in schwerverletztem und be­wußtlosem Zustand in die Tübinger Klinik eingeliesert wer» den, wo der Knabe seinen Verletzungen erlegen ist. Einem kleinen Mädchen, das ebenfalls mit auf dem Wagen saß, ist wie durch ein Wunder nichts passiert, dagegen erlitt eiue 36jährige Frau einen komplizierten Oberschenkelbruch.

Malmsheim, Kr. Leonberg, 28. Juni. (Nangieru«- fall.) Beim Rangieren stieß beim Schotterwerk ei« Ar» beitszug auf dort haltende Schotterwagen auf. Durch de» Anprall wurden sieben Arbeiter, die auf de« Schotterwa­gen beschäftigt waren, von den Wagen geschleudert. Einem Arbeiter wuü»e der linke Fuß abgefahren. Vier weitere Ar­beiter mußten mit mehr oder weniger schwere« Verletz»«» gen in das Leonberger Krankenhaus übergeführt werden.

Massenbachhause«, Kr. Brackenheim, 28. Juni. (K » abe tödlich verunglückt.) Die 15jährige Tochter des Landwirts Josef Blum sollte eine Heuwagen aufs Feld bringen und hatte ihr zweijähriges Brüderchen zu sich auf den Wagen gesetzt. Plötzlich scheute das Pferd und ging querfeldein mitsamt dem Wagen durch. Der kleine Ju«ge siel dabei vom Wagen und erlitt schwere Verletzungen, die schon nach wenigen Stunden seinen Tod zur Folge hatte«.