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Altensteig, den 7. Februar 1938.

Versammlung der Kriegerkameradfchast. Ueber Die gestrige Versammlung Der Kriegerkameradschaft Altensteig berichten wir -in unserer morgigen Ausgabe.

Buchführungsaktion im Handwerk. Die Handwerkskam­mer Reutlingen schreibt uns: Auf Grund des zweiten Lierjahresplan-es ist bekanntlich eine Schulungsaktion im Handwerk durch die Innungen unter Verantwortung der Handwerkskammer in die Wege geleitet. Ausdrücklich wird darauf hingewiesen, daß Anträge auf Befreiung vom Be­such eines Buchführungskurses nur in besonderen Aus­nahmefällen, aber dann mit eingehender schriftlicher Be­gründung versehen, dem zuständigen Obermei­sterzu übergeben sind. Die Obermeister sind angewiesen, die Gesuche über Len zuständigen Kreishandwerksmeister an die Handwerkskammer weiterzuleiten. Eswttrdaber besondersbemerkt, daßsolchenVefreiungs- gesuch-en nurentsprochenwerdenkann, wenn ganz besondere Verhältnisse die Befrei­ung rechtfertigen.

Freudenstadt, 5. Februar. Der Landrat hat bei der Ministettalabteilung für die Fachschulen die Einrichtung einer r o te chn i s ch en Iahre s k lass e an der Han­delsschule beantragt. Die Klaffe ist in erster Linie für junge Mädchen bestimmt, die als ungelernte Bürogehilfen Beschäf­tigung suchen und so eine Ausbildung erhalten!.

Freudenstadt, 5. Febr. (Gattenmeister.) E. Ziefle - Freudenstadt (geboren in Altensteig) hat in Stuttgart vor einer Prüfungskommission des Reichsnährstandes die Prü­fung als Gartenmeister bestanden.

Oberkollwangen, 5. Februar. (Von der Milchgen-ossenschaft Oberkollwangen und Umgebung.) Am 2. Febr. fand in Brei­tenberg imHirsch" die 12. Generalversammlung der Milch­genossenschaft Oberkollwangen u. U. statt. Vorstand Keppler- Breitenberg gab zuerst eine allgemeine Uebersicht über das Ge­schäftsjahr 1937. Die Milchanlieferung war demnach mit 732 666 Kg. die größte seit dem Bestehen der Genossenschaft. Die Steigerung betrug gegenüber dem Jahre 1936: 11200 Kg. und gegen das Jahr 1933 betrug die Mehranlieferung von Milch mehr als 100 Prozent. Der Absatz gliederte sich im Jahr 1937 folgendermaßen: 3720 Kg. wurden in den Orten Oberkollwangen, Neuweiler und Breitenberg an Private verkauft, 2696 Kg. in Teinach, und 726 260 Kg. wurden in Form von Frischmilch oder Rahm an die Milchzentrale nach Pforzheim geliefert. An Milchgeld wurden in den drei Ort­schaften ausüezahlt: 88 92S RM (im Vorjahr 75 711 RM). Schwierigkeiten im Absatz bestanden dank den Maßnahmen des dritten Reiches keine. Seit die Abendmilch täglich nach Ober­kollwangen befördert und in der neuen Anlage behandelt wird, waren Anstände wegen saurer Milch oder saurem Rahm sehr sel­ten. Die Bezahlung von seiten der Milchzentrale war etwas geringer als bisher, doch konnte der an die Mitglieder ausbe- zahlte Preis infolge der Umsatzsteigerung und der damit verbun­denen Kostenverringerung gehalten werden. Der Krastwagen- Letrieb warf trotz vieler Reparaturen und sonstiger Unkosten einen Reingewinn von 2763 RM ab. Die Genossenschaft verfügt mit dem neuen Auto über zwei moderne Wagen, während der alte Kraftwagen um 250 RM verkauft wurde. Der Milchtrans- port pro Liter Milch kostete 0,6 F. Die Roheinnahmen aus dem Autobetrieb betrugen 15 900 RM. Rund 3000 RM wurden für den Milchtransport verrechnet, so daß an Fahrt- und Fracht­erlösen rund 13 000 RM vereinnahmt wurden. Der Rechner, Landwirt H. Lörcher- Oberkollwangen, gab dann eine Ueber­sicht über den Vermögensstand der Genoffenschaft. Schuldenfrei wie im Vorjahr, ist die Genossenschaft nicht. Den Neuanschaf­fungen (Auto 17 000 RM und neue Milchzentrifuge 3000 RM) stehen etwa 1t 000 RM Bankschulden gegenüber. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats, I. K l i n k - Neuweiler entlastete Vorstand und Rechner und dankte ihnen für ihre treue und mühevolle Ar­beit im verflossenen Geschäftsjahr. Eine schöne Einstimmigkeit zeigten die Neuwahlen. Die ausscheidenden Mitglieder des Auf- sichtsrates: I Klink und Fr. Schaible, Wagner in Ncu- weiler, wurden einstimmig wieder gewählt. Ebenso wurde H. Lörcher, Landwirt in Oberkollwangen, wieder in den Vorstand gewählt. Für das Vorstandsmitglied Bürgermeister Kllbler- Breitenberg, der eine Wiederwahl abgelehnt hatte, wurde Ge- meinderat M a s t - Vreitenberg in den Vorstand gewählt.

Katterbach, 5. Februar. Ein acht Jahre alter Junge rvar damit beschäftigt, ein Pferd zur Tränke zu führen. Plötzlich glitt er aus und fiel zu Boden. Das Pferd hielt nicht an, sondern lief weiter und traf den am Boden liegen­den Jungen mit dem einen Vorderfuß so unglücklich a m Kops, daß er mit Verletzungen und in bewußtlosem Zu­stand nach Hause gebracht werden mußte.

Altburg, 5. Februar. (Unfall im Walde.) Letzter Tage hat sich bei Holzfällen im Altburger Eemeindewald, Abtei­lung Weltenschwann, ein Unfall ereignet. Eine Forche drehte sich während des Fallens, -so daß der Holzhauer Matthäus Kusterer aus Weltenschwann von ihr erfaßt wurde und unter den Baum zu liegen kam. Kusterer erlitt «inen Sch l ü ss elb e i n b r u ch.

Bad Liebenzell, 5. Februar. In einer Fabrik in Pforz­heim verunglückte gestern vormittag ein ISjähriger Lehr­ling aus Bad Liebenzell schwer. Aus dem dritten Stock des Fabrikgebäudes -war ein Tuch auf ein Glasdach im Hin­terhof gefallen. Der Lehrling wollte es holen und sprang vom Fenster der Werkstatt auf das dicke Glasdach hinunter. Dieses brach durch. Der Lehrling stürzteürvtiefauf Zement. Er bliebt bewußtlos, u. a. mit Kopfver­letzungen, liegen. Man brachte ihn sofort ins Städt. Krankenhaus.

Rottenburg, 3. Februar. (Durchgehendes Gespann zer­trümmert Schaufenster.) Am Donnerstagabend raste ein durchgehendes Pferd derart um die Kurve am Hechttor, daß die aus Aussteuerstücken bestehende Ladung zum Teil in ein Schaufenster -der Firma Rebstock flog, wo­bei die große Scheibe in Trümmer ging. Auch in der Nie- dernauer Straße ging ein Fenster zu Bruch und amHirsch" wurden einige Läden -weggeriffen. Der Fuhrmann hatte rechtzeitig abspringen können.

Frommern» Kr. Balingen, 5. Februar. <50 Heimstätten werden gebaut.) Wie der Bürgermeister im Gemeinderat mitteilte, sollen im Gewand Breiten 50 Siedlung»-

Sonne, Mn und Schußfahrt - ein Erlebnis

Altensteiger Skiläufer im Hochschwarzwald

Kürzlich sprach ich mit einem Bekannten über die win- - terliche Natur. Er meinte, der Wald wäre nur im Sommer ' schön, und wett ausgesucht zu weiden. Die Wilder seien s im Winter düster und Schnee verberge das weiche Moos, i auf dem man sich in sommerlicher Wärme so herrlich aus- i strecken könne, keine Waldvögel zwitscherten und das Schnee- ? schuhlaufen bringe nur Anstrengung, aber keine Entspan- S nung und keinen Genuß. Ein aussichtsloser Fall, dachte ich, einer, der nie richtig zu beobachten und zu lauschen gelernt hat, der in dem Buche der Natur nur zu blättern, aber nicht zu lesen verstand.

Hätte er jene unvergeßlichen Stunden am gestrigen Sonntag erlebt, die wir Schneeschuhläuser der Altensteiger Schneeschuhzunft ans den Bergen des Schwarzwaldes ver­brachten, dächte er vielleicht anders. In einzelnen Gruppen waren wir vom Ruhestein aus zur Grinde gestattet. Den steilen Waldweg zur Höhe befanden wir uns noch unter Menschen, deren Stimmen da und dort durch die Stämme schallten, und deren Schneeschuhe im Harsch jenen eigentüm­lichen Sägeton hervorbrachten. Bald verließen wir den durch Richtungsstangen markierten und reich -bevölkerten Weg zur Grinde und zogen eine einsame Spur kreuz und quer durch Wald, über Berge und Hänge, dem gemeinsamen Ziele zu. Verträumte Stille war um uns. Dunkler, ver­zauberter Wald umfing uns mit seinem Geheimnis.

Aus der Höhe grüßte uns die Sonne, die die Berge in flutendes Licht hüllte. In viel tausend Kristallen brachen sich silbern die Sonnenstrahlen im Schnee. Kleine Forchen und Legföhren, die vorwitzig unter der hohen Schneedecke hervorlugten, -warfen unförmige und groteske Schatten. In tiefen Tälern brodelte -wie weißer -Gischt Nebel. Ha, die Königin Sonne hatte sich über ihn erhoben und -drückte ihn tiefer und tiefer. Es hals ihm nichts, wenn er sich manch­mal verstohlen und heimlich durch Wälder und Schluchten zur Höhe stahl. Von einer Schneekuppe in der Ferne grüßte die Hornisgrinde. Ueber dem Nebelmeer standen klar ab­gezeichnet die Vergdome der Alpen. Ihre bizarren Gipfel hoben sich wunderbar am Hellen Himmel ab. Plötzlich wurde die Stille durch einen feinen- Ton durchbrochen. Unter dem

Nebel, uns unsichtbar und unbekannt, begannen die Glocken einer Kirche zu läuten. Waren sie uns nur Gruß aus dem Tale oder mehr . . . Wir verharrten in Ehrfurcht und Schweigen träumerisch versunken noch lange. Dann zogen wir still, um ein unvergeßliches Erlebnis reicher, unsere Spur.

Aus der Grinde wurde Rast gemacht. Herrlich schmeckte die Erbsensuppe mit Würstchen. Hernach lockte die Wärme der Sonne. Die Bretter wurden umgekehrt an kleinen Tannen angesteuberk. So lagen wir und träumten in die Sonne. Einzelne waren auch gleich zum Uebungshang auf der Grinde anfgebrochen oder hatten den Erinde-Turm bestiegen, um den herrlichen Rundblick zu genießen.

Allzufrüh war die Stunde da, die zur Rückfahrt nach dem Ruhestein rief. Wir wollten den Sonnenuntergang erleben, kraxelten deshalb noch etwas am Uebungshang der Darmstädter Hütte herum und genehmigten wohl auch noch eine Taffe Kaffee in der Hütte.

Auf dem Seekops erlebten wir dann das Schlafengehen der Sonnenkönigin. Lange stand der rotglühende Sonnen­ball über Len weißen Sch-rvarzw-aldkuppen, bis ihn die dunklen Berge in ihrem Schoß aufnahmen. Ein roter Schein leuchtete ihrem Vergehen nach.

Dann ließ noch einmal die Abfahrt zum Ruhestein den Schnee sprühen und Las Wasser aus den Augen treten. In zackigen Schwüngen ging es schneedampfend und auswir­belnd wie die wilde Jagd über den singenden Hang, um dann in den Schatten der Tiefe zu verschwinden, wo schon die frühe Nacht lagerte. Der Lichterschein des Ruhestein nahm uns aus und bald umfing uns eine Stimmung, wie sie nurZünftige" Hervorbringen können.

Draußen strömte glitzernd das gelbe Licht des Mondes über den silbernen Schnee, dessen matter Abglanz allüberall, auch aus Len nahen Wäldern lag. Aus der Heimfahrt er­tönten aus etwasverharschten" Kehlen Schilieder, wäh­rend sich über Wald und Flur der Sternenhimmel in seiner Unergründlichkeit wölbte. Ein herrlicher Tag hatte sei« Ende gesunden.

Häuser erstellt werden. Die Siedlungen sind für die Facharbeiter der heimischen Möbelindustrie bestimmt. Da­mit das Baugelände zur Verfügung gestellt werden kann, ist ein Markungsausgleich mit der' Gemeinde Wettstetten erforderlich.

Stuttgart, 5. Febr. (Bosch-Gefolgschaft um 12 000 ge ft Legen.) Die Ratsherren und Beigeordne­ten der Stadt Stuttgart mit Oberbürgermeister Dr. Sirölin, Kreisleiter Fischer und DAF.-Walter Bauer statteten auf Einladung der Firma Robert Bosch GmbH, am Donners­tagnachmittag den Feuerbacher Fabrikanlagen dieses Werks einen Besuch ab. Nach Begrüßung durch Direktor Wild wur­den die ausgedehnten Betriebsanlagen einer eingehenden Besichtigung unterzogen. Der mehrstündige Rundgang ver­mittelte ein anschauliches Bild von dem Schaffen dieses größten schwäbischen Werks, dessen Erzeugnisse den Nus schwäbischen Erfindergeistes und schwäbischer Qualitätsar­beit täglich von neuem in alle Welt hinaustragen. Direk­tor Wild betonte die starke Aufwärtsentwicklung, die die Boschwerke nach dem nationalen Umschwung genommen ha­ben. Der Personalstand der Firma Robert Bosch habe sich seit 1933 auf das Zweieinhalbsache, d. h. von 8000 aus rund 20 000 erhöht.

Eßlingen, 5. Febr. (Neues Rathaus.) Der Rech­nungsabschluß für das Jahr 1936 bietet ein sehr günstiges Bild von der Vorwärtsentwicklung der Eßlinger Gemeinds- verhaltnisse. Die Erhöhung des Eewerbekatästers und der gute Eingang der Steuern har einen lleberschuß von über 1 Mill. RM. ergeben. So war es möglich, in einen dritten Nachtragshaushalt stattliche Mittel für bauliche und an­dere Zwecke einzusetzen Für ein neues Rathaus in Eßlin­gen wurden 210 000 RM. ausgeworfen, sodaß zusammen mit den alten Mitteln bereits 300 000 RM. zu diesem Zweck vorhanden sind. Man plant, den Neubau am Marktplatz zu erstellen. Weiter Mittel wurden für ein neues Gemein- schaftshaus (150 000 RM.) eingesetzt.

Dimbach, Kr. Oehringsn, 5. Febr. (P l ötz l i ch e r T o d.) Der 42jährige Bauer und Beigeordnete Karl Busch wurde am Donnerstag beim Abliefern der Milch an der Milchsam­melstelle von einer Herzlähmung betroffen und sank tot zu Bob. ,

Ludwigsburg, 6. Febr. (Auslandslieferung.) Von der Ludwigsburger Orgelbaunstalt Walcker L Cie., die schon Instrumente in alle Welt geliefert hat, wurde jetzt wieder eine Orgel für die Kathedrale von Guatemala (Süd­amerika) hsrgestellt. Ein Vertreter der Firma stellte dir Orgel in der Kirche auf.

Besigheim, 6. Febr (Siedlerft eilen.) Die Württ. Heimstätten E m.b.H. beabsichtigt, auf einem 2,30 Hektar großen Gelände im Gewand Schimmelfeld eine neue Sied­lung zu errichten, die zunächst 28 Siedler^ n umfaßt. Mit den Vauarbeiten soll bereits am 1. A.. .. begonnen werden.

Salach, Kr. Göppingen, 6. Febr. (VomKirchendach ab ge stürzt.) Am Donnerstag stürzte vom Dach der evangelischen Kirche ein mit Ausbefferungsarbeiten beschäf­tigter Maurer ab. Er konnte sich einen Augenblick lang an der Dachrinne festhalten, fiel dann aber auf einen Earren- zaun. Mit einer Armverletzung kam er noch ziemlich alimvflick davon.

Mm, 5. Febr. (MaxKimmich einkllmer.) Der Schriftsteller Max Kimmich, der sich mit der Schwester des Reichsministers Dr. Goebbels, Maria Goebbels, verheira­tete, ist ein Sohn des Ulmer Zeichenlehrers Prof. Karl Kimmich, der während des Krieges in Ulm starb. Max Kim­mich wuchs in Mm auf, bis er in die Kadettenanstalt ein­trat.

Vom Bodensee, 5. Febr. (Gelandete Leiche.) Die Ermittlungen über dea bei Lindau im Bodenses gefundenen Toten haben ergeben, daß es sich um den 44 Jahre alten Elektrotechniker Ernst Hörmann aus Fischbach am Bodensee handelt. Vermutlich ist Hörmann einem Unglück zum Opfer üksallen.

Wresenststten, Kr. Horb, 6. Febr. (V r a n d.> Am Frei­tag früh brannten die Doppelwohn- und Wirtschafts­gebäude der Landwirte Max Gaus und Konstantin Fischer vollständig nieder. Die Feuerwehr mußte sich auf den Schutz der Nachbargebäude beschränken. Während das Bieh gerettet werden konnte, sind die Wohnungseinrichtungen und die Futtervorrte mitverbrannt, so daß bedeutender Sachschaden entstanden ist. Das Feuer brach in dem An­wesen von Max Gaus in der Nähe des Motors aus, wes­halb als Vrandursache Kurzschluß vermutet wird.

Rottweil, 6. Febr. (Unterstützungsschwindler.) Die Große Strafkammer verurteilte Andreas Seegis aus Schwenningen wegen Unterstützungsbetrugs zu sechs Mo­naten Gefängnis. Der Angeklagte hatte vom Städt. Für­sorgeamt in Schwenningen und vom Kreiswohlfahrtsamt in Rottweil Unterstützungen bezogen, dabei aber verschwie­gen, daß er schon vom Kreiswohlsahrtsamt Tuttlingen seit mehreren Jahren eins monatliche Sozialrente bezog. Ins­gesamt hat der Betrüger 1230 RM. Unterstützungsgelder zu Unrecht erhalten.

Jsny, 6. Febr. (Tödlichoerunglück t.) Der älteste Sohn des in Jsny wohnenden Grafen von Quadt, Franz Graf von Quadt, erlitt in München mit seinem Auto einen Unfall, bei dem er schwer verletzt wurde. Der junge Graf, der im 26. Lebensjahre stand, ist im Krankenhaus ver­schieden.

D-Zug fahrt aus Langholzaulo

- Stuttgart, 5. Febr. Am 4. Februar ist der D-Zug Stuttaart Nürnberg (Stuttgart ab 16.46 Uhr, Nürnberg an 19.44 Uhr) zwischen Ellrichshausen und Schnelldorf auf einem Feldwegüber» gang über die Bahn CrailsheimNürnberg auf ein Langholz­auto aufgefahren. Dabei ist der Motorwagen des Antos zer­trümmert und die Lokomotive des D-Zuges leicht beschädigt wo» den. Personen kamen nicht zu Schaden.

Durch die Trümmer des Motorwagens und die beim Zusam­menstoß herabgefallenen Baumstämme sind die beiden Gleist der Strecke einige Zeit gesperrt worden. Nachdem die Hilfszüg« von Crailsheim und Nürnberg auch die Strecke freigemacht hat­ten, konnte der D-Zug die Fahrt mit 75 Minuten Verspätung fortsetzen. Der Unfall ist darauf zurückzuführen, daß das Aut» auf dem Uebergang stecke» geblieben ist, weil sich die Ladung ver­schoben hatte.

AUS NM«

Mannheim, 8. Febr. (Ein junger Taugenichts.) 14 Einzelfälle von Mietbetrug, Urkundenfälschung, ein­facher und erschwerter Diebstähle sowie Unterschlagung bil- deten die Anklage gegen den erst 24 Jahre alten, mehrfach vorbestraften Rudolf Magsmann aus Frankfurt a. M. Das Urteil lautete auf zwei Jahre drei Monate Gefängnis und drei Jahre Ehrverlust.

Heidelberg, 6. Febr. (Sicherungsverwahrung.) Nicht weniger als 18mal vorbestraft ist ein außergewöhnlich stattlicher Mann, der sich vor der Strafkammer zu verant­worten hatte. Er gehört zu denen, die durch ihr gewandte» Auftreten meist alsArzt" undSanatoriumsleiter" zu bestechen pflegen und daher der Anschluß an andere ganz besonders leicht gelingt. Es handelte sich um den 31 Jahr« alten Johann Faupel, der aus Westfalen stammt und feit seiner Jugend ständig mit den Gesetzen in Konflikt ge­raten ist. Die Leichtgläubigen, die in allen Teilen Deutsch­lands um Beträge von meist 10 bis 20 RM. erleichtert wurden, sind wohl kaum zu zählen. In Heidelberg waren es 35 Fälle, wegen deren Faupel sich zu verantworten hatte. Die Strafkammer stellte sich aber auf den Standpunkt, daß dieserArzt" nun genug Leute kuriert habe, weshalb sie ihn durch dauernde Sicherungsverwahrung festsetzte. Dazu kamen drei Jahre Zuchthaus und drei Jahre Ehrverlust.