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«rgene und die Wassenehre des deutschen Heeres bis zum bitteren Ende reingehalten.
Mit tiefem Schmerz im Herzen hat er den Zusammenbruch erlebt. Noch härter, kantiger und kompromißloser wurde sein Wesen. Ungebrochen blieb sein Kampfeswille. So marschierte er am 9. November 1923 neben dem Führer an der Spitze des Zuges zur Feldherrnhalle in München. Unerschrocken setzt er auch hier sein Leben ein für Deutschlands Wiedergeburt. Der weltanschauliche Kampf um die völkische Geschlossenheit des deutschen Volkes hat die letzten Jahre dieses tapferen Geistes ausgefüllt.
So ist ein Mann von uns gegangen, der einst mit starker Hand in das Rad der Geschichte griff, der Jahre hindurch mit dämonischer Willenskraft das belagerte deutsche Volk mit sich ritz.
Voller Ehrfurcht und tiefer Dankbarkeit sehen wir in ihm eine der größten Gestalten preußisch-deutschen Soldatentums. Seine charaktervolle Persönlichkeit ist auf ewig verbunden mit dem Heldentum des großen Krieges.
In tiefer Trauer um den Heimgang dieses großen Soldaten, aber auch voller Stolz darüber, daß Ludendorf einer der Unseren war, senkt die Wehrmacht ihre Fahnen. Sein Geist wird im deutschen Volk, und vor allem in der deutschen Wehrmacht, weiterleben als Ansporn zu höchstem Einsatz für Deutschland.
Letzte Ehrung durch den Führer
Darauf tritt der Führer näher an den Sarg heran. Die Trauerparade präsentiert und der Führer legt einen Kranz nieder. Er verabschiedet sich von seinem treuen Mitkämpfer, von dem großen Feldherrn des Weltkrieges mit den Worten:
„General Ludendorff» im Namen des geeinten deutsche« Volkes lege ich in tiefer Dankbarkeit diesen Kranz vor Dir nieder."
In die Klänge des Liedes vom guten Kameraden mischt sich der Donner der 19 Salutschüsse. Fahnen und Standarten grüßen den Toten. Die Musik geht über zum Alexander-Marsch, dem Regimentsmarsch der ehemaligen 39er. Nach dem Führer legen der Reichskriegsminister, General der Infanterie Bock in Vertretung von Generaloberst Freiherrn von Fritsch, Generaloberst köring sowie ein Vertreter von Generaladmiral Raeder Kränze am Sarge nieder und drücken noch einmal den Angehörigen des Verstorbenen die Hand.
Der feierliche Staatsakt für den großen Soldaten Ludendorff ist zu Ende.
Trauerparade durch die Stadt
Der Sarg wurde unter Trommelwirbel von sechs Stabsoffizieren wieder zur Lafette getragen, und unter Vorantritt der Ehrenkompagnien von Heer, Marine und Lustwafse setzt sich das Trauergeleit zum Marsch durch die Stadt in Bewegung. Der Trauerzug geht vorbei am Mahnmal, das dem Gedanken an den geschichtlichen Opfergang der nationalsozialistischen Bewegung gewidmet ist, durch die Dienerstraße zum Marienplatz, llebsrall stehen in den reich mit Trauerfahnen geschmückten Straßenzüaen zahllose Volksgenossen hinter dem Eyrenspalier und grüßen stumm und ehrfurchtsvoll den toten Feldherrn.' Der dumpfe Trommelwirbel und die von vier Musikzügen gespielten Trauerweisen Hallen wider von den Häuserwänden. Hinter dem Sarge schreiten die Kommandierenden Generale von Reichenau und Sperrle mit den beiden Söhnen und dem Schwiegersohn des Toten. In der nächsten Reibe gehen Reichsstatthalter General Ritter von Epp, Ministerpräsident Siebert, Gauleiter Staatsminister Adolf Wagner, Staatssekretär Generalmajor Hofmann und als einer der Mitmarschierenden vom 9. November 1923 Oberstleutnant Kriebel. Es folgt das Konsularkorps. Es reihen sich an Generäle der alten und der neuen Wehrmacht und viele andere Trauergäste. Gemessenen Schrittes zieht die Trauerparade durch die Straßen der Innenstadt, über den Rindermarkt und die Sendlingerstraße zum Sendlinger-Tor-Platz und zur Lindwurmstraßr, wo die Trauerparade ihren feierlichen Abschluß findet.
Kranzniederlegung der ansländische« Militärattaches
Kurz vorher hatten sich noch die ausländischen Militärattaches in den Trauerzug eingereiht, die infolge von Betriebsunfall eines vorfahrenden Zuges mit mehr als dreistündiger Zugver- spätung nach München gekommen waren, und nun an dieser Stelle dem toten deutschen Feldherrn die letzte Ehre erwiesen. Auf dem Sendlinger-Tor-Platz, wo aus vier hohen Pylonen Opserflammen zu dem noch grau verhangenen Himmel lodern, wurden an der Lafette ein gemeinsamer Kranz der gesamten auswärtigen Attachegruppe und weitere Kränze von der bulgarischen, finnischen, österreichischen, ungarischen, nationalspanischen, türkischen, englischen und amerikanischen Armee niedergelegt.
Abschied der Trauerparade vom toten Feldherrn
Die sechs Stabsos, die dem Toten auf seinem ganze» Wege das Geleit gegeben hatte«, heben den Sarg von der La- fette und trage» ihn zu dem mit Tannenreis geschmückte» Kraftwagen oer motorisierten Staffel der Aufklärungsabteilung VII.
Mit drei Ehrensalven nimmt, während die Truppe das Gewehr präsentiert, die Trauerparade Abschied von dem toten Seldherrn. Wieder recken sich die Arme der Volksgenossen, die rm weiten Umkreis den Platz umsäumen, zum letzten stummen «ruß. Dann entschwindet die motorisierte Staffel den Blicken «»raus ein schwerer und ein leichter Panzerspähwagen, dann eM Kraftradschützenzug, dem die Wagen mit den Trägern der Kranze und der Orden folgen.
Der tote Feldherr Ludendorff hat die letzte Fahrt nach Tutzing »» Starnberger See «»getreten.
Die militärische Beisetzung in Tutzing
Ein Sonderzug führte tausend Freunde des Generals Luden- »orss, die auch noch bei der Trauerfeier am Grabe dem Feld- ^* 5 « die letzte Ehre erweisen wollten, um die Mittagsstunde »ach Tutzing. Das verschneite traute Dorf am Starnberger See das sich der General als Ruhesitz für die letzten Lebensjahre erwählt hatte, empfing de« Tote« i« Lichte der bleichen «nttersonne.
Am 13.30 Ahr traf das Ehrengeleit mit dem Sarge ein. Ein «ata»llo» de» Infanterieregiments Nr. 40 (Augsburg) empfing »« präsent iertem Gewehr den tote« Heerführer. Dan« fuhr »« Kraftwagen mit de« Sarg zu« Hei« Ludendorffs. Acht
„Schwarzwälder Tageszeitung"
«raosoHlziere trugen den Verewigten tn sein Arbeitszimmer zur letzten Aufbahrung für den engeren Freundeskreis.
Nach IS Uhr erfolgte die Beisetzung: Die acht Stabsoffiziere bringen de» Sarg wieder aus dem Haus und heben ihn auf die Lafette, während die Musik den Präsentiermarsch spielt. Der Trauerzug bewegt sich nun zu dem idyllisch gelegene« Friedhof. Hier wird der Sarg vor die schwarz ausgefchla- gene Gruft getragen. Die Trauerparade marschiert auf, die Musik spielt das Lieblingslied des Feldherrn: „Ich Hab' mich ergeben, mit Herz und mit Hand". Kurze Zeit später wird unter den Klängen des Präsentiermarsches der Sarg in die Gruft gesenkt. Die Trauerparade erweist die Ehrenbezeugungen: Drei Ehrensalven krachen über die Gruft. Das Lied vom guten Kameraden beschließt die kurze militärische Feier, an die sich noch unzählige Kranzniederlegungen anschließen.
Englands Außenpolitik
Aussprache im Unterhaus — Angriffe Attlees — Chamber» lain und Eden zur Lage
London, 22. Dez. Im Unterhaus wurde die außenpolitische Aussprache durch den Führer der Opposition, Major Attlee. eröffnet. Seine Ausführungen, die sich in ihrer Demagogie stark a« kommunistische Vorbilder anlehnten, gipfelten in der Behauptung, daß es, nachdem die drei großen Mächte Deutschland, Italien, Japan Gens verlassen hätten, keinen Frieden in der Welt mehr gebe. Genf habe das Recht und die Pflicht, China in seinem Kampf zu unterstützen. Es könne China mit Waffen versorge« und Japan Massen verweigern. In seinen weiteren Ausführungen sprach Attlee zugunsten der Machthaber von Barcelona. Er beklagte, daß die Lebensmittelversorgung in Sowjetspanien gefährdet sei. Auch in der Kolonialfrage kam er zu völlig negativen Schlußfolgerungen.
Ministerpräsident Lhamberlain kam auf die Besprechungen von Lord Halifax mit Hitler und verschiedene» andere« führenden deutschen Persönlichkeiten zu sprechen. Er erklärte, diese Verhandlungen hätten vertraulichen Charakter gehabt. Er sei daher nicht in der Lage, irgend etwas zu sagen, was vielleicht als Bruch der Vereinbarung angesprochen werden könne, auf Grund deren sie stattgefunden hätten. Die Regierung habe niemals erwartet oder beabsichtigt, daß diese Besprechungen sofort Ergebnisse haben sollten. Es hätte sich um Besprechungen und nicht um Verhandlungen gehandelt, und daher seien in ihrem Verlauf keine Vorschläge gemacht, keine Versprechungen gegeben und keinerlei Handel abgeschlossen worden. Was «us vorschwebte »nd was wir erreichten, bestand darin, daß eine persönliche Fühlungnahme zwischen eiuem Mitglied der britische« Regierung »nd dem deutschen Reichskauzler hergestellt werden sollte und daß, wen» möglich, auf beide» Seiteu ein klares Verstehen der Politik und der Ansichten der beide« Regierungen erzielt werden sollte. Ich glaube, wir habe» jetzt eine verhältnismäßig bestimmte Vorstellung der Probleme» welche «ach Ansicht der deutschen Regierung gelöst werden wüsten, wenn wir z« einem Zustande Europas kommen wolle», de» wir alle wünschen und in dem die Völker sich einander mit dem Wunsche nach Zusammenarbeit betrachten können, anstatt daß sie einander voller Verdacht und Verstimmung ansehe».
Wenn wir zu einem derartigen Zustand überhaupt gelangen wollen, kann digss offensichtlich nicht durch ein Aushandeln zwischen den beiden einzelnen Ländern erreicht werden. Dies mutz vielmehr als ei» erster Schritt für eine allgemeine Anstrengung angesehen werden, um zu dem zu gelangen, was man manchmal eine „Allgemeinbereinigung" genannt hat. Andererseits mutz es klar sein, daß Schlußfolgerungen weder beschleunigt noch erzwungen werden können, daß vor uns eine gewisse Zeitspanne liegen muß, während der ein weiteres Studium und eine weitere Prüfung des Problems erfolgen muß.
In der Zwischenzeit glaube ich, fuhr Lhamberlain fort, daß der Sache des Friedens kein größerer Dienst erwiesen werden kann, als wenn die Presse beider Länder Zurückhaltung und Toleranz beweist, gleichgültig ob sie Tagesereignisse von ihrem Gesichtspunkt aus darstellt oder ob sie die Politik oder Persönlichkeiten kommentiert.
Lhamberlain behandelte hierauf den Besuch der französischen Minister. Er stellte von neuem fest, daß die Harmonie, die sich zwischen den beiden Regierungen in allen wichtigen Fragen herausgestellt habe, für die britische Regierung eine Quelle tiefer Befriedigung sei. In der Folge habe Del- bos Gelegenheit gehabt, einen kurzen Meinungsaustausch mit Reichsautzenminister von Neurath in Berlin zu führen. Bei diesen Besprechungen sei weder von der einen noch von der anderen Seite ein Versuch gemacht worden, die Freundschaft und Verständigung zu schwächen. „Wir glaube«, daß, obwohl die verschiedenen Länder verschiedene Methoden haben, ihre eigenen Angelegenheiten zu regeln, es etwas gibt, was ihnen alle» gemeinsam ist. Es ist ihr natürlicher Wunsch, ihre eigene Lage zu verbesser«. Da wir glaube», daß di« Erfüllung dieses Wunsches nur mit Hilfe anderer erreicht werden tan», und zwar durch wahre Verständigung und Bemühungen, diese Vedürsuisse zu befriedigen, find wir der Auffassung, daß jede Anstrengung, die Harmonie zu fördern und berechtigte Ursachen sür Beschwerden zwischen den Völkern zu beseitigen, sehr wohl später ihren eigenen Loh« in sich tragen kann, wen« es sich heransstellen sollte, daß es sich um eine« Beitrag sür das allgemeine Wohlergehen der Welt gehandelt hat."
Dann sprach Lhamberlain über Spanien. Er hoffe, daß W bald möglich sein werde, eine Kommission nach Spanien zu schicken, und zwar auf der Grundlage des britischen Planes. Die Opposition wünsche Einmischung auf einer Seite, während dre Regierung eia Gleichgewicht zwischen beiden Seiten zu halten bestrebt sei. Er, Lhamberlain, glaube, man dürfe fairerweise behaupten, daß in den letzten sechs Monaten eine bemerkenswerte Milderung der spanische« Frage für beide Seiteu in Europa zu verzeichnen sei.
Lhamberlain wandte sich weiter der Lage imFernenOften zu. Es wurde nur ein Mittel gegeben haben, um den Konflikt berznttge«. Dies würde mau, wie Lhamberlain meinte, nur mit Gewalt haben tun können. Der Neunmächte-Vertrag sehe aber keinerlei derartige Gewaltanwendung vor. Es sei erfreulich gewesen, in welcher ständigen llebereinstimmung England
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sich mit den Vereinigten Staaten befunden habe. England erwarte, daß die japanische Regierung einen Beweis für ihren Entschluß und die Befähigung erbringe, daß die Wiederkehr von Zwischenfällen vermieden werde. Die japanische Regierung müsse nun beweisen, daß sie an die Interessen und Rechte der Ausländer denke.
Lhamberlain behandelte hierauf den Austritt Italiens aus der Genfer Entente. Er ändere nach seiner Ansicht nichts an der Lage. Die Erklärungen bedeuten, daß die Genfer Institution in ihrem gegenwärtigen Zustand unfähig sei, eine .er Funktionen auszuüben, die ihr übertragen wurden, als sie geschaffen wurde. Diese Lage muffe, so meinte Chamberlain, allen denen Sorge verursachen, die, wie die britische Regierung, immer noch an die Ideale einer internationalen Zusammenarbeit glaubten, die den Gründern der Genfer Institution vorgeschwebt hätten. Trotz dieser Besorgnisse könne Genf jedoch eine Rolle in der Weltpolitik spielen.
Gegen Schluß der Rede Chamberlains im Unterhaus kam es zwischen dem Ministerpräsidenten und Attlee noch zu einem Zusammenstoß. Chamberlain stellte am Schluß seiner Rede etwa fest, daß Attlees Erklärungen darauf hinausgingen, Großbritannien solle sich zum Polizisten der Welt machen. Attlee unterbrach den Ministerpräsidenten hier und erklärte, das sei in der Tat das Ziel Genfs. Wenn die Regierung nicht immer nur die englischen materialistischen Interessen berücksichtigt hätte, befände sich England heute in einer viel besseren Lage.
Chamberlain erwiderte darauf, die Opposition versuche nur, einer verstümmelten Genfer Institution Pflichten aufznerlegen, die sie in der gegenwärtigen Form nicht erfülle» könne, und sie versuche ferner, der Regierung die Schuld für Dinge aufzulegen, die unvermeidliche Begleitumstände der gegenwärtigen Beschaffenheit der Genfer Entente seien.
Als sich der Führer der liberalen Opposition, Archibald Sinclaire, erhob, kam es zu einem neuen Zwischenfall. Sin- claire verurteilte die Regierungspolitil aufs schärfste. Diese Politik habe England ohne einen einzigen Freund gelassen, mit Ausnahme des loyalen, festen und wirklichen Freundes Frankreich. Im Anschluß hieran kritisierte Sinclaire die Politik Genfs. Der Labour-Aögeordnete Lansbury unterstrich als nächster Redner in bezug auf seine Besprechungen mit führenden europäischen Staatsmännern, daß Hitler und Mussolini wohl Wünsche für ihre Länder hätten, sie seien aber überzeugt, daß ein neuer Krieg Zusammenbruch und Untergang für jeden Beteiligten bedeute. Der Abgeordnete Churchill meinte u. a.. man solle fortfahren, Freundschaften zu bessern und zwar mit allen Ländern und insbesondere mit Deutschland. Im übrigen betonte Churchill, daß er den Völkerbund als eine zusätzliche Stärkung Großbritanniens ansehe.
Zum Abschluß der Unterhaus-Aussprache wandte sich Außenminister Eden der Kolonialfrage zu. In gewisse« Kreisen sei behauptet worden, daß England die Absicht habe, zu einem Uebereinkommen mit Deutschland auf dem koloniale» Gebiet auf der Grundlage eines Austauschgeschäftes zu gelangen, das auf Kosten anderer Kolonialmächte getätigt werde. Er benutzte die Gelegenheit, zu erklären, daß der britischen Regierung nichts ferner läge, als auch nur ein derartiges „Projekt" zu erwähnen. Die gemachten Behauptungen seien sämtlich unbegründet. Im Zusammenhang mit der Fernost-Debatte lehnte er Sanktionen, wie die Labour-Party sie wünschte, ab. Dazu gehöre auch, daß man die nötigen Mittel zur Unterstützung einer derartigen Politik habe. Eden nahm auch Gelegenheit, die Nichteinmischungs-Politik bezüglich Spaniens gegenüber der von Oppositionsseite geforderten Haltung zu verteidigen.
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London, 22. Dez. Sämtliche Londoner Abendblätter bringen Kommentare zur gestrigen außenpolitischen Aussprache im Unterhaus.
„Evening Standard" stellt fest, daß Ton und Atmosphäre der Unterhausaussprache beruhigend gewesen seien. Sie habe bewiesen, daß die Regierung ihre Probleme richtig anfasse. Das Blatt schreibt weiter, man müsse ernstlich hoffen, daß die Erörterungen, die Lord Halifax eingeleitet habe, nicht verstummten. Durch Zeitvergeudungen dürften Unterredungen, die für Europa so bedeutsam seien, in ihrer Wirkung nicht beeinträchtigt werden.
Zn bemerkenswerter Form nimmt das Blatt dann zu. dem Vorschlag der holländischen Regierung Stellung, die Oslomächte sollten gemeinsam die Westmächte ersuchen, die italienische Souveränität über Aethiopien anzuerkennen. Es schreibt, eine Anregung aus so angesehenen und unparteiischen Kreisen müsse auch bei der englischen Regierung Widerhall finden. „Evening Standard" kommt mit der Frage: Warum sollten wir nicht jetzt schon tun, was wir eines Tages doch tun werden?"
Zur Londoner Koklnelts-Sttzung
Ruhige Beurteilung der Lage im Fernen Oste« London, 23. Dez. Wie der Parlamentarische Reuterkorrespondent zur Kabinetts-Sitzung am Mittwoch berichtet, hat sich das Kabinett bezüglich der Lage im Fernen Osten auf den Standpunkt gestellt, daß sie keine substanzielle Flottenverstärkung erforderlich mache. Die Frage, ob man Schlachtschiffe oder große Kreuzer nach dem Fernen Osten entsenden solle, würde sich nur erheben, wenn man im Einverständnis mit anderen Mächten eine gemeinsame Aktion, um einem besonderen Notfall zu begegnen, beschließen sollte. Das Kabinett scheine über die gegenwärtige Lage in Hongkong nicht beunruhigt zu sein. Es sei notwendig gewesen, wegen eines Zwischenfalles in den Hongkonger Territorialgewässern eine Note an Japan zu richten; es schienen jedoch keine Beweise dafür vorzuliegen, daß Japan eine vorsätzliche Verletzung des britischen Gebietes von Hongkong 'beabsichtigte.
Deutsch-sran-Wch- WlrtschaftSvmkibarrmg
Paris, 22. Dez. Seit dem 16. Dez. wurde in Paris die zweite Tagung der in den deutsch-französischen Wirtschasts- vereinbarungen vom 10. Juli 1937 vorgesehene« Regie» rungsaussch-iisse abgehalten.