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Rationales Nachrichten- und Anzeigenblatt für die Oberamtsbezirke Nagold. Calw. Freudenstadt und Neuenbürg

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Nummer 23S I Altensteig, Montag, de« 2V. Dezember lOö? ^ II.J«hr>«»D

General Ludenborff t

München, 2V. Dez. sTelegr.) Am Montag um 8.25 Uhr wurde vom Josefinum folgende Mittei­lung ausgegeben:

Heute, Montag, den 2V. Dez. 8.2V Uhr verschied der Feldherr General Ludendorff schmerzlos und ruhig. Das Bewußtsein blieb bis in die letzten Stunden erhalten. Bei der durch die lauge Krankheit nur noch geringen Widerstandskraft war es unmöglich, dem schnell ein­tretenden Kräfteverfall und der zu nehmenden Kreislaufschwäche wirk­lich wirksam zu begegnen.

Stt Achter Schüft mit feinem Saas M Sallwangeo vrrbraant

Hallwangen» 18. Dez. Hier ereignete sich in der Nacht vom Samstag auf Sonntag ein schweres Brand­unglück, bei dem der bekannte Dichter und Schriftsteller Heinrich Schäff (Zerweck) ums Leben kam. Zn dem von dem Dichter allein bewohnten Wohnhaus oberhalb der Straße FreudenstadtHallwangenPfalzgrafenweiler war auf bis jetzt noch ungeklärte Ursache ein Brand aus­gebrochen. Der Brand wurde sehr spät entdeckt, so daß es «icht mehr möglich war, den Dichter vom Flammentod zu retten. So mußte Heinrich Schäff, selbst krank und hilflos, einen furchtbaren Flammentod erleiden. Das Haus und mit ihm viele wertvolle, bis jetzt noch nicht veröffentlichte Schriften, Reiseberichte, Briefwechsel mit bekannten Per­sönlichkeiten, sind mitverbrannt.

Zu dem Unglück werden noch folgende Einzelheiten be­kannt: In der Nacht zum Sonntag gegen 3 Uhr bemerkte «ine benachbarte ältere Bauersfrau von ihrem etwa 150 m entfernten Schlafzimmer aus den Brand. Um diese Zeit schlugen aus dem Haus des Dichters bereits die Flammen. Die Tochter der Bauersfrau weckte den Mitarbeiter Schaffs, und als dieser mit noch einem Nachbarn auf dem Vrand- platz eintraf, stand das Haus bereits in Hellen Flammen. Zu diesem Zeitpunkt war es natürlich zur Rettung des Dichters bereits zu spät.

Das Einsiedlerleben, das Schäff führte, ist ihm zum Verhängnis geworden und hat zweifellos zur Katastrophe geführt. Wie man hört, ist die Leiche Schliffs neben seinem Spirituskocher in den Brandresten seines kleinen Hauses, das er allein bewohnte, aufgefunden worden. Er hatte die Eigentümlichkeit, niemand in sein Einsiedlerhäuschen zu lassen und selbst sein Faktotum Schneider, der alle seine Angelegenheiten nach außen besorgte, wohnte in einem Wohnhaus unterhalb der Landstraße, das Schäff unter großen Entbehrungen und Schwierigkeiten erworben und ausgebaut hatte. Reichtümer hatte er nie und hatte immer mit den Lebensnotwendigkeiten zu kämpfen. Seine Werke und seine sonstige schriftstellerische Tätigkeit brachten ihm nicht viel ein, denn er hatte immer mit der Not zu tun und dabei ist er schon seit Jahren ein kranker Mann, der nun verlassen und einsam, wie er sein wollte, einen so elenden Tod gefunden hat.

Von Schäff sind zahlreiche Bücher und Schriften er­schienen. ImSchwarzwald-Verlag" L. Lauk, Altensteig, erschien ein Buch mit besinnlichen Gedichten des Schrift­stellers, betiteltErdenstimme".

WlM-f«wütrM»tt SkktirHnMkMl

E Lügenhafte fowjetrussische Unterstellung

Warschau, IS. Dez. A« der polnisch-sowfetrusfischen Grenze in der Nähe der aus der Strecke KiewWarschau gelegenen Grenz­station Zdelbunow hat sich ein neuer Grenz-Zwischenfall ereig­net, der den sowjetischen Geschäftsträger in Warschau veran- laßte, dem polnischen Außenministerium eineProtest-Note" zu überreichen. In der Note wird behauptet, daß von polnischer Seite in einen Wagen der sowjetischen Eisenbahn brennende Lumpen geworse« wurden, die diesen Wagen in Brand stecken sollten. (!j Von polnischer Seite wird die sowjetruftische Dar­stellung des Vorfalles als lügenhafte Unterstellung scharf zu­rückgewiesen.

Dre polnische Telegraphenagentur ist ermächtigt, diesowje t- russischen Behauptungen in aller Form zu de­mentieren. Gleichzeitig gibt die Pat folgende genaue

Darstellung der Tatsachen: Am 14. dieses Monats bemerkte der Kommandant der polnischen Grenzwache beim llcbertritt ei­nes sowjetruftischen Zuges von der sowjetruftischen Grenze auf polnisches Gebiet in einem Wagen Brandgeruch. Gr rief einen sowjetruftischen Mechaniker herbei, der das Abteil öffnete und ein Stück brennender Putzwolle auslöschte. Die sowjetruftischen Behörden wurden von dem Vorfall ordnungsgemäß in Kenntnis gesetzt. Hervorzuheben ist, daß schon im Bahnhof Slavuta Rei­sende des Zuges Brandgeruch bemerkt hatten, was beweist, daß der Brand auf sowjetruftischem Gebiet entstanden ist Ferner ist zu bemerken, daß der Zugdicnst vor der Ankunft auf dem pol­nischen Erenzbahnhof von fowjetruftischen Eisenbahnern wahr­genommen wurde. Diese Tatsache beweist, daß der Brand auf sowjetruftischem Gebiet seinen Anfang nahm und daß die polni­schen Grenzwachen und Eisenbahner ihn infolgedessen nicht ha­ben Hervorrufen können. Im Gegenteil wurde der Brand durch die polnische Grenzwache entdeckt und gelöscht.

Rn« VlkMlinsswklle la Rußland

Zahlreiche Stabsoffiziere verhaftet Warschau, 18. Dez. WieExpreß Poranny* aus Moskau meldet, hat die GPU. unter dem Mos­kauer Offizierskorps zahlreiche Verhaftungen vor­genommen. Unter den Verhafteten befinden sich fünf Kom­mandanten im Range von Stabsoffizieren. Die Verhaftungen seien im Zusammenhang mit einer Unter­suchung der GPU. erfolgt, die sich gegen die oppositionellen Organisationen richtete, deren Zellen in derM oskauer Division" entdeckt worden sind.

Das Warschauer Blatt erinnert daran, daß diese Divi­sion zum ersten Male in diesem Jahre an der Militär­

parade anläßlich des 2V. Jahrestages der Oktoberrevolution nicht teilgenommen hat, sondern durch ein Infanterieregi­ment ersetzt worden ist. Man hätte damals befürchtet, daß dieMoskauer proletarische Division" möglicherweise demonstratio die Begrüßung durch Stalin nicht erwidern» würde.

Nach Meldungen der Moskauer Presse wurden in der Zeit vom 5. bis 12. Dezember über 120Selbstmord« in Moskau festgestellt. Die starke Zunahme der Selbst­morde führen die Zeitungen auf eine um sich greifend« Massenpsychose" in der Bevölkerung zurück.

Mlhnachttseier brr Kanzlei »es Mms

Berlin, 19. Dez. Wie in den Vorjahren hatte am Samstag der Chef der Kanzlei des Führers der NSDAP., Reichsleiter Philipp Vouhler, die Mitarbeiter dieser Dienststelle und der ihm gleichfalls unterstellten Parteiamtlichen Prüfungskommis­sion zum Schutze des NS.-Schrifttums zu einem Kameradschafts­abend in das Haus der Flieger geladen, um mit ihnen ge­meinsam das Fest der deutschen Weihnacht zu begehen. Die Freude der Teilnehmer erreichte ihren Höhepunkt, als der Führer selbst unter ihnen erschien und aus den Händen der Weihnachtsbotsn einen großen Lebkuchen, das in allen deutschen Gauen herkömmliche Weihnachtsgebäck entgegen­zunehmen. Dieser Besuch des Führers, dem sich die Mitarbeiter der Kanzlei durch ihre Arbeit besonders verbunden fühlen, war das schönste Geschenk, das den Teilnehmern' an diesem festlichen Abend, der sie alle wie eine große Familie umschloß, zuteil wurde.

Mlllioarn Kinder feiern Bolksiveihnmht

Dr. Goebbels spricht

Berlin, 19. Dez. Im ganzen Reich werden am Donnerstag von den Ortsgruppen Gemeinschaftsweihnachtsfei­ern durchgeführt, bei denen Millionen Kinder und ihre Eltern Gäste der Partei und des WHW. sind. Im Mittelpunkt all die­ser Veranstaltungen steht die Volkswerhnachtsfeier im Saalbau Friedrichshain, bei der Reichsminister Dr. Goebbels über alle deutschen Sender an die deutschen Kinder eine kurze Weihnachtsansprache halten wird

Seit Wochen sind umfangreiche Vorbereitungen für die Volks­weihnacht im Gange. In der Reichshauptstadt werden bis zum Donnerstag nicht weniger als 250 900 Weihnachtsbäume und 327 000 Geschenkpakete letztere je nach der Kopfzahl der Fa­milie in fünf verschiedenen Größen an die vom WHW. Be­treuten verteilt werden. Allein in Berlin werden von den Orts­gruppen 500 Gemeinschaftsferern durchgeführt, bei denen 150 000 Kinder mit ihren Eltern ein fröhliches Fest feiern sollen. Zu der Volksweihnachtsfeier im Saalbau Friedrichshain, die um M Ahr beginnt, sind 1000 Kinder aus den ärmeren Wohnbezirken Berlins mit ihren Eltern geladen.

Nach dem Eintreffen des Gauleiters Reichsminister Dr. Goeb­bels wird als gemeinsames LiedO Tannenbaum' gesungen. Sodann hält Dr. Goebbels die Weihnachtsanspra­che an die deutschen Kinder. Nach dem Sieg-Heil aus den Führer und dem Gesang der nationalen Lieder folgt ein Weihnachtszwi- fchenspiel. Mit der Bescherung, bei der Dr. Goebbels die für je- des Kind bestimmte Gabe persönlich überreichen wird, schließt diefe^ eindrucksvolle Feier. Die Ansprache des Reichsministers

Dr. Goebbels, wird von 19 bis 19.25 Ahr aus alle deutschen Sen­der sowie auf alle in der Reichshauptstadt und im ganzen Reich stattfindende» Parallelfeiern übertragen.

SieReWautobaWrbeslOenPoMam

Potsdam, 19. Dez. Den 2000 Gästen von den Straßen des Führers brachte der zweite Tag ihres Berliner Besuches einen Ausflug nach Potsdam zum Besuch der Garnisonkirche. Da saßen nun dieGrenadiere der Arbeit", die Schaffenden an den Stra­ßen des Führers, Kopf an Kopf in andächtigem Schweigen zu Füßen des Sarges des großen Preußenkönigs, an der geweihten, vom Geist einer großen Geschichte umrauschten Geburtsstätte des Dritten Reiches. Die Akkorde der Orgel, auf der schon Johann Sebastian Vach gespielt hat, durchbrausten das Gotteshaus. Dann gab Professor Kania Erläuterungen, weniger über die Geschichte der Kirche selbst, als über die Tugenden, die Preußen und Deutschland großgemacht haben: Tapferkeit, Wahrheit, Gerech­tigkeit, Weisheit. Anschließend wurden noch mehrere andere Se­henswürdigkeiten der alten Earnisonstadt, vor allem das Schloß Sanssouci, in Augenschein genommen

Mit der Aufführung von Clemens Schmalstichs großer Ope­retteWenndieZarinlächelt" fand der Berliner Besuch der Reichsautobahnarbeiter am Samstagabend im Deutschen Opernhaus seinen festlichen Abschluß. Die hervorragenden Lei­stungen der Darsteller und die prachtvolle Inszenierung fanden begeisterten Beifall. Am Sonntagvormittag traten die Auto­bahnarbeiter die Heimfahrt an.

Freie reim- und Rückreise

für Arbeiter bei Bauvorhaben der öffentlichen Hand am Weihnachten

Berlin, 19. Dez. Um die Heimfahrten der auf den Baustelle» der öffentlichen Hand beschäftigten Arbeiter zu Weihnachten unter allen Umständen sicherzustellen, hat der Reichstreuhänder der Arbeit für das Wirtschaftsgebiet Brandenburg, Dr. Daeschner, als Sondertreuhänder über seinen kürzlich er­gangenen Aufruf hinaus jetzt noch eine Tarifordnung er­lassen, durch die für die Arbeiter der Anspruch auf die Weih­nachtsheimfahrten endgültig geregelt wird. Die Tarifordnung enthält folgende Bestimmungen:

Die Ziffer 1 des Paragraph 2 der Tarifordnung für die Betriebe des Baugewerbes bei den Bauvorhaben des Reiches, seiner Eebietskörperschaften, der Gesellschaft Reichsautobah­nen, der Rh ei n»,Main-,Donau-AG, der Neckar- A G. uud der AG. Obere Saale erhalt folgende Absätze 4Sr