Sette 2

Schwarzwtilder T«»eszeit«»,

Nr. 286

Blick aus Rauling

Sonnenflaggen über dem Purpurhügel

Mir der Eroberung des Purpurbügels mir dem Grabmal Sunyatsens siel die strategische Schlüsselstellung für den Besitz Nankings in die Hände der Japaner. ^;m Nordwesten der chinesischen Hauptstadt Nanking erhebt sich der 495 Meter hohe Purpurhügel. Zu seinen Fügen dehnt sich die Halbmillionenstadt Nanking bis zum Jangtsekiang aus. Leichte Erdwellen, mit Bäumen bestanden, bilden das Kennzeichen der Landschafts in der der Hüanwuhu-See mit seinen Inseln, übrigens ein künstlich aufgestautes Gewäs­ser, den natürlichen Mittelpunkt abgibt.

Der Purpurhügel gehört zu den geheiligten National- bergen der Chinesen. Zwei Grabmäler liegen auf ihm. -^n Viertelhöhe befindet sich das Grabmal des Kaisers Ming Tai-Tesu, das bereits 1398 errichtet wurde. In Blickweite von ihm auf einer östlich gelegenen höheren Bergnase ist auf einer künstlichen Plattform das Grabmal für Sunnatsen 1926 errichtet worden. Von diesem Nationalheiligtum führt eine Ehrenstraße zum Hafen am Jangtsekiang.

Der äußere Anblick des Grabmals Surmatsens ist auf der ganzen Welt bekannt, denn er befindet sich auf einer Reihe der gängigsten Briefmarken der chinesischen Republik. Sein Baumeister war der chinesische Architekt Luyancaih, der seine Ausbildung in einer Neuyorker Wolkenkratzerfirma erhalten hatte. Die Lehren, die er dort empfing, hat er auf das Mausoleum übertragen, denn er hat die tausendjährige chinesische Baugestaltung zwar äußerlich beibehalten, aber das übliche Holz in Eisenbeton umgewandelt und an die vier Ecken des Mausoleums Türme und davor Pylonen ge­stellt, bei denen der amerikanische Baueinfluß unverkennbar ist. Sämtliche chinesische Provinzen hatten Baumaterial zu dem Mausoleum geliefert, u. a. stammt der schwarze Mar­mor aus Schantung, der Granit aus Sochow, und der blaue Schiefer aus Kanton. In der Vorhalle des Mausoleums steht eine riesige Statue Sunyatsens, ähnlich dem Lincoln- Monument in Washington. An den Wänden sind Aussprü­che aus Sunyatsens Werken. Der Kristallsarg, der übrigens von der Sowjetregierung geschenkt wurde und eine getreue Kopie des Leninsarges ist, steht in einer runden Vertie­fung unter einer Kuppel wie Napoleons Sarkophag im Jnvalidendom in Paris. Der äußere Anblick des Mauso­leums ist sehr eindrucksvoll. Mehrere hundert Stufen füh­ren zu dem prunkhaften Gebäude, besten Bronzepforten in goldenem Glanz schimmern. Die weiße Treppe hebt sich wie ein Gletscher von der braunroten Grundfarbe der Erbe ab, von der der Purpurhügel seinen Namen erhalten hat.

Die lleberführung der Gebeine Sunyatsens, der am 12. März 1925 im Rockefeller-Hospital in Peking gestorben ist, erfolgte im Mai 1929 unter außerordentlicher Anteilnahme der Bewohner Nankings. Seitdem ist das Mausoleum zu ei­ner Wallfahrtsstätte für Millionen von Chinesen gewesen, die dem großen Staatsmann und Vater der chinesischen Re­publik ihre Verehrung und Huldigung darbrachten. Sun­yatsens letzte Worte lauteten^Friede freies China!" Welch eine Tragik des Geschickes, daß nunmehr über dem chinesischen Nationalheiligtum die Flaggen Chinas nicht mehr wehen!

Nanking zur übergäbe ansgefoebert

Tokio, 8. Dez. (Ostasiendienst des DNB.) Wie Domei meldet, hat das japanische Oberkommando den Befehlshaber von Nan­king durch ein kurz befristetes Ultimatum zur Uebergabe aufgefordert und zugleich die noch in Nanking verbliebenen Vertreter der ausländischen Mächte ge­beten, in diesem Sinne auf das chinesische Oberkommando ein­zuwirken.

Nach einer weiteren Meldung haben die japanischen Streit­lüste auf dem linken Flügel der Wuhu-Front am Dienstag die Stadt Ningguofu besetzt und damit den chinesischen Truppen jede Rückzugsmöglichkeit in Richtung Hangtschau und Hueitschau abgeschnitten.

Die japanischen Truppen haben am Mittwoch früh, wie Domei aus Schanghai meldet, den Generalangriff auf die Festung von Nanking eröffnet. Um die Mittagszeit erreichte die Schlacht ihren Höhepunkt. Die Zitadelle wurde in der Zeit von drei Seiten angegriffen.

Paris. 8. Dez. In großen Schlagzeilen weisen die Zeitungen daraus hin, daß Marschall Tschiangkaischek am Dienstag im Flugzeug geflohen sei, daß Nanking in Flam­men stehe und daß die Chinesen vor der Räumung der Stadt alle Benzin- und Munitionslager sowie Kasernen in Brand ge­steckt hätten.

London, 8. Dez. Die Blätter berichten in größter Aufmachung über den bevorstehenden Fall Nankings.Die Chinesen setzen Nanking in Bran d",2 0 0 0 0 0 japanische Soldaten stürmen die Hauptstadt", schreibt derLvening Standard". DerStar" weist darauf hin, daß, da die chinesischen Truppen die Stadt verlaßen hätten, die Japaner nur verlassene Straßen vorfinden würden.Evening News" weist auf die schweren Bombenangriffe hin, die dem japanischen Vorstoß vorausgegangen seien. Starke Beachtung finden in dem Zusammenhang auch die Ankündigungen aus Tokio, daß die japanische Regierung nach dem Fall von Nanking die diplomatischen Beziehungen mit China abbrechen werde, da nach dem Fall dieser Stadt die Tschiangkaischek-Regierung nur mehr die Bedeutung einer lokalen Verwaltung habe.

Abdankung Miangkalschett?

Tokio, 8. Dez. (Ostasiendienst des DNB.) Nach einer Domei- Meldung hat Tschiangkaischek den Oberbefehl in Nanking dem General Tschangschentschi übertragen, der nunmehr die Ver­teidigung der Hauptstadt mit Unterstützung des Generals Ku-> lschtung, des Militärgouverneurs der Provinz Kiangsu, leitet.

Wie Domsi weiter von der Nankinger Front meldet, soll sich Marschall Tschiangkaischek entschlossen habe», den Oberbefehl der chinesischen Wehrmacht und seine sämtliche» Staatsiimter nicder- znlegen. Nach unbestätigten Nachrichten aus chinesischen und ausländischen Quellen sollen Wangtschingwei und Tschangtschun- tschun als Nachfolger Tschiangkaischeks in der Exekutive und die Generale Paitschunghfi und Tfchentscheng als seine Nachfolger im Oberbefehl vorgesehen sei«.

Tschiangkaischek ging an die Trant

Hankau, 8. Dez. Der Vizepräsident des Reichsvollzugsaus­schusses, Dr. Kung, nahm in einer Unterredung mit dem Ver­treter des DNB. Gelegenheit, die Gerüchte über einen Rücktritt Tschiangkaischeks nachdrücklich zu demen­tieren. Dr. Kung erklärte, der Marschall habe Nanking ver­lassen und sich an die Front begeben, um dort die Lei­tung der militärischen Operationen zu übernehmen.

Vizepräsident Dr. Kung fügte hinzu, China mache eine schwere Zeit durch. Es müsse große Opfer bringen, um einen ehrbaren Frieden zu erreichen.

Anlworlnotkn

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Bereitschaft bei Franco, Ausflüchte bei den Bolschewisten

London, 8. Dez. Die Antwortnoten der nationalspanischen Regierung und der spanischen Bolschewisten an den Nichtein­mischungs-Ausschuß sind veröffentlicht worden. Die national­spanische Antwortnote betont, daß es für General Franco wichtig sei, zu wissen, ob der Nichteinmischungs-Ausschuß die Macht besitzt, um die in ihm vertretenen Regierungen zu zwingen, die gegenüber der nationalspanischen Regierung ein­gegangenen Verpflichtungen zu erfüllen. Die Regierung General Francos stimme im Grundsatz der Zurückziehung der Freiwilli­gen zu und nehme die Mitarbeit und Ernennung der vorgeschla­genen Kommissionen kür die Auskämmung der Freiwilligen grundsätzlich an. Sie behält sich jedoch das Recht vor, noch ge­wisse Bemerkungen über die Zusammensetzung dieser Ausschüße und deren Vollmachten zu machen. Die nationalspanische Re­gierung, so.hebt die Note ferner hervor, bestehe darauf, daß die Frage der Kriegsführung nicht ein Recht, sondern eine Tatsache sei, die sich klar aus dem Bürgerkrieg ergeben habe. Die Re­gierung General Francos schlägt vor, daß gleichzeitig mit der Gewährung der Kriegführenden-Rechte 3000 Freiwillige auf bei­den Seiten zurückgezogen werden sollen.

Die spanischen Bolschewisten beteuern scheinheilig in ihrer Antwort, daß sie ebenfalls für eine Auskämmung der Frei­willigen unter internationaler Aufsicht eintreten. Sie seien be­reit, sich hierzu der Vorschläge der Kommissionen zu bedienen. Aber sie wollengewisse Punkte" vorher geklärt haben. Zu die­sen Punkten wird die Seekontrolle gezählt. Hierbei verlangen die Sowjetspanier besonders, über den Charakter der geplanten Verstärkung" der Seekontrolle unterrichtet zu werden. Die gleiche Frage wird auch bezüglich der Landkontrolle gestellt. Ferner wird gefragt, ob die vorgeschlagene proportionale Zu­rückziehung der Freiwilligen in ein bestimmtes Verhältnis zu den verschiedenen Waffengattungen gestellt werden soll. Dann wird in der Note das von den Bolschewisten schon mehrfach zn Agitationszwecken angeschnittene Thema der Freiwilligen aus Spanisch-Marokko aufgewärmt.

Der Nichteinmischungs-Ausschuß wird am Donnerstag sich weiter mit diesen Fragen befassen.

Angriff der nationalen Luftwaffe aus die katalanische Küste

Bilbao, 8. Dez. Sechs nationale Bombenflugzeuge bombar­dierten am Dienstag militärische Ziele an der katalanischen Küste in der Gegend von Reus. Der durch die Bombardements angerichtete Sachschaden ist bedeutend. Auch über Barcelona erschienen am Dienstag nachmittag 15 nationale Bomber, die von zahlreichen Jagdflugzeugen begleitet waren. Da die na­tionale Luftwaffe in der letzten Zeit mit großer Regelmäßigkeit Luftangriffe auf die bolschewistischen Befestigungen an der Küste Kataloniens und der Levante durchführt, macht sich in den Krei­sen der spanischen Sowjethäuvtlinge bereits eine starke Unruhe bemerkbar.

Französisches BrrkehrsfluMUg verunglückt

Paris, 8. Dez. Das Verkehrsflugzeug der Strecke LyonMarseille, das Mittwochmittag abgeslogen war, ist 20 Minuten nach dem Abflug 18 Kilometer von Die entfernt ab gestürzt. Wie aus Lyon verlautet, ' soll nur der Radiotelegraphist ums Leben gekommen sein, während die drei Fahrgäste, der Flugzeugführer und der Steward mit Verletzungen davongekommen sind.

Kritisch» Bombrr obgestürzt

London, 8. Dez. Wie das Luftfahrtministerium mit- teitt, stürzte Dienstag ein Bomber des in Chartum stationierten 47. Luftgeschwaders bei dem Fluge von Ma- lakal nach Djube im Tal des Weißen Nil ab. Der Pilot, ein Fliegeroffizier und der an dem Flug teilneh­mende Bischof für Aegypten, Herber tGuy Bullen, fanden den Tod.

Frankreichs Sorgen um Syrien

Paris, 8. Dez. Die radikalsozialeRepublique" befaßt sich mit der Syrien-Frage, die in ü.ürze im französischen Parlament be­handelt wird, und fordert, daß Frankreich den Vertrag über den Sandschak von Alexandrette nicht ratifizie­ren möge. Das syrische Parlament habe die Sandschak-Rege- lung zurückgewiesen. Die Antwort habe nicht auf sich warten lassen. Die türkische Regierung habe jetzt den Freundschafts- und Nichtangriffspakt mit Syrien gekündigt. Diese Geste der Türkei sei von äußerst schwerwiegender Tragweite. Sie bedeute, daß die Türkei sich die Möglichkeit einer Intervention Vorbehalte. Die Türkei stelle sich damit in die Reihe der Anwärter auf die Nachfolgeschaft Frankreichs; denn in den Augen der Türkei, wie überhaupt des ganzen Orients und eines Teiles des Okzidents, sei die Nachfolgeschaft Frankreichs offen. In Damaskus und anderswo spreche man davon ganz offen. Für die Syrier sei Frankreich eine ehemalige Macht, die jetzt ab- zudanken habe. Was werde Frankreich tun, wenn die Tür­kei, der Vermessenheit von Damaskus und der Schwäche der sran- zosischen Behörden überdrüssig, danach trachte, die Sandschak- Frage durch die Besetzung des Landes zu regeln?

SeuMuMchrWahlvorbrrriiMMn"

Beuern werden massenweise hingerichtet

-Moskau, 8. Dez. Die überall in der Sowjetunion trotz der unmittelbar bevorstehendenWahlen" fortlaufende Welle der politischen Prozesse fordert immer neue Opfer. Im Swerdlowsker Gebiet wurden sieben Landwirtschaftsfunktionäre des Bezirks Beresniki, angeblich Mitglieder einer antisowjetischen Organi­sation, zum Tode verurteilt, die durch alle möglichen Sabotage­akte, durchVerbreitung von Seuchenbazillen" usw. nicht weni­ger als 13 500 Stück Rindvieh vernichtet haben sollten. Im Nordkaukasus-Gebiet wurden zwei Bauern alsStaatsfeinde" erschossen, weil sie eine Wahlversammlung zu stören versucht hätten. Im gleichen Gebiet sind weitere sechs Urteile gegen ein« Gruppe von Bauern gefällt worden, die der konterrevolutionä­ren Schädlingsarbeit unter der eingeborenen kaukasischen Be­völkerung Lszrchtigt wurden. 2n der Turkmenischen Sowjet­republik wurde ein Bergwerks-Ingenieur als Saboteur erschösse«. Im Gebiet Nischninowgorod fand ein neuer Prozeß gegen An­gestellte eines Eetreidekontors statt. In Weißrußland verurteilt« ein Sondergericht zwei Parteifunktionäre des Bezirks Dubrowe als Staatsfeinde zum Tode. Von einem weiteren sensationelle« Hochverratsprozeß gegen neun leitende Funktionäre des Eeor- gischen Volkskommissariats für Landwirtschaft, der zur Zeit noch nicht abgeschlossen ist, berichtet das Tifliser BlattSarja Wo- stoka".

Abrechnung mit Moskau

nsg. Unter diesem Titel ist im Nibelungen-Verlag Berlin eine Broschüre herausgekommen, in der die ehemalige kommu­nistische Reichstagsabgeordnete Maria Reese das Wort er­greift zu einer flammenden Anklage Moskaus. Sie, die nach der Machtübernahme nach Moskau emigrierte und während de» Saarkampfes nach Deutschland zurückkehrte, um gegen die Ko­minternhetze unter ihren saarländischen Landsleuten aufzutre­ten, schildert hier ihre Erlebnisse in der Sowjetunion. Unter der erdrückenden Wucht der furchtbaren Lebensverhältnisse im Paradies der Arbeiter" erkannte sie ihren Irrtum und wurde zur schärfsten Klägerin,

Neben Leo Trotzki-Vronstein zitiert sie den englischen Ge­werkschaftsführer Citrine und den gefeierten französischen Schrift­steller Andre Gide. Trotzki, einst selbst Mitbegründer der UdSSR, und auch heute noch überzeugter Bolschewik, legt aller Welt klar die unglaubliche Mißwirtschaft in der Union dar. Er schiebt diese Zustände zwar auf seinen großen Gegenspieler Stalin und seine Clique, ohne dabei wahrhaben zu wollen, daß in Wirklichkeit Ursache des Chaos allein das marxistische Re­gime ist, das sich in der Praxis nie anders auswirken kan«. Ihm gegenüber stellt Maria Reese die Angaben von Citrine vnd Andre Eide, die, obwohl sie einst auch der kommunistische» Partei nahe standen, selbst in ihren Schriften immer wieder zugeben, wie traurig die Lage der arbeitenden Menschen in Sowjetrußland in Wirklichkeit ist.

Erhöhte KinderzuWage im öffentlichen Dienst

Ein wertvolles Weihnachtsgeschenk hat der Neichsfinanzmini- ster den Arbeitern im öffentlichen Dien st mit einem Erlaß über die Kinderzuschläge gemacht. 2m Hinblick auf den Unterschied zwischen den Kinderzuschlägen der Beamten und An­gestellten einerseits und den übrigen Gefolgschaftsmitgliedern andererseits ist für die kommenden Tarifordnungen für Ee- folgschaftsmitglieder im öffentlichen Dienst, die Kinderzuschläge in geringerer Höhe als die Beamten erhalten, eine Bestimmung vorgesehen, wonach sie am vorletzten Lohnzahlungstag vor dem Weihnachtsfest für jedes kinderzuschlagsberechtigte Kind 8 RM. neben ihren anderen Lchnbezügen erhalten, wenn die Beschäfti­gung im öffentlichen Dienst im laufenden Jahr mindestens zwölf Wochen erreicht hat und das Eefolgschaftsmitglied seit dem ersten Werktag im Dezember bis zum Zahlungstag im öffent­lichen Dienst stand. Nach dem Erlaß des Reichsfinanzministers soll schon im Dezember 1937 nach dieser Regelung verfahren werden. Ausgenommen sind Gefolgschaftsmitglieder, die eine beiondere Weihnachtsgratifikation erhalten.

Kleinrentner erhalten eine Sonderbeihilfe '

Wie bereits gemeldet, sind 2,8 Millionen NM. als Sonder- zuschutz des Reiches für die Kleinrentner auf die Länder ver­teilt worden. Der Reichsarbeitsminister stellt in seinem Ve- gleiterlaß fest, daß die Mi.tel lediglich zur Gewährung von Sonderbeihilsen an die Kleinrentner zu verwenden sind und daß die Mittel keinesfalls zur Minderung des Fürsorgeaufwands verwendet werden dürfen, der den Fürsorgeverbänden aus der laufenden Unterstützung der Kleinrentner erwächst. Es ist dafür zu sorgen, daß alle Kleinrentner die Sonderbeihilfe erhalten. Auch die in Anstaltsfürsorge befindlichen Kleinrentner sind z« berücksichtigen, vorausgesetzt, daß ihnen die Sonderbeihilfe selbst zugute kommt. Bei der Höhe der Sonderbeihilfe empfiehlt der Minister, Abstufungen nach der Zahl der Familienangehörigen vorzunehmen.

Eiliheiisanzug des Reichsbundes sm LeideMmWN ^

Bei Mitwirkung des Deutschen Reichsbundes für Leibes­übungen anläßlich von Veranstaltungen des Staates und der Partei, bei Reisen deutscher Sportmeister ins Ausland und bei Empfängen ausländischer Gäste hat sich das Fehlen einer ein­heitlichen Kleidung für die Mitglieder des Bundes als außer­ordentlich störend erwiesen. Um diesem Mangel abzuhelfen, hat derReichssportführereinenEinheitsanzugsür den Reichsbund geschaffen. Er ist den wirtschaftlichen Ver­hältnissen der Mitglieder angepaßt und in Form und Farbe so gewählt, daß er nach Entfernung der Abzeichen jederzeit auch als Zivilanzug getragen werden kann. Ein Zwang zur Anschaf­fung des Anzuges besteht selbstverständlich nicht. Der Einheits­anzug ist ein Sportanzug, bestehend aus Jacke und langer Hose. Der Stoff ist ein mittelgrau melierter Flanell. Bei Großver­anstaltungen des Reichsbundes werden in den Festzügen künftig nur Mitglieder zugelassen, die den Einheitsanzug oder die Hose des Einheitsanzuges mit weißem Hemd oder eine kurze bezw. lange weiße Hose mit weißem Hemd tragen. Für die Bekleidung der Frauen sind bereits früher Bestimmungen ergangen. Für Tanz- und Festgestaltung wurde hier ein weiße» Festkleid mit kurzen Aermeln geschaffen.