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Schwarzwälder Tageszeitung

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Altensteig, den 4. November 1937.

Eine Funksymphonie vom Werden und Wirken des Buches. Unter den Darbietungen, welche der Rpichssender Stuttgart der diesjährigen Buchwoche widmet, verdient die Sendung am Freitag, den 5. 11. 37, um 20 UhrEine Funksymphonie vom Werden und Wirken des Buches" be­sondere Aufmerksamkeit. Unter Ausnutzung der besonde­ren funkischen Möglichkeiten Hrd hier der Versuch unter­nommen, einen Ueberölick zu geben, der das Entstehen des Buches vom dichterischen Einfall bis zur Wirkung auf den Einzelleser und die Volksgemeinschaft in gemeinverständ­licher und eindringlicher Form veranschaulicht.

Bon deutscher zäher Arbeit, von Tagen des Glückes und Leides, von den Jahren der Demütigung unter fremder Herrschaft und vom gläubigen Hoffen auf Wiedervereini­gung mit dem Mutterlande erzählt unser heute auf Seite 6 beginnender RomanFarm in Südwest".

Die Kurve beim Stadtgarten ist schon von manchem Autofahrer nicht genügend beachtet worden und am Dienstag ist dieser Umstand Anlatz zu drei Verkehrsunfäl­len gewesen. Ueber den morgens stattgefundenen Zusam­menstotz, wo das Auto vom Reichsarbeitsdienst so schwer beschädigt wurde, berichteten wir schon. Nachzutragen ist allerdings, datz, wie sich nachher herausstellte, zwei In­sassen desselben Verletzungen erlitten. Mittags um 4 Uhr stießen beim Stadtgarten wieder zwei Lastwagen und zwar ein die Pfalzgrafenweiler Straße herunterfahrender Stutt­garter Lastwagen und ein aus der Stadt fahrender Last­wagen der Reichsbahn zusammen und beide trugen Sach­schaden davon. Abends um 6.30 Uhr fuhr ein Stuttgarter Lastwagen ebenfalls von Pfalzgrafenweiler herkommend, und die Kurve wurde ihm ebenfalls zum Verhängnis. Der Wagen wurde beim Bremsen über den Bürgersteig hinweg in den Vorgarten der Turnhalle geworfen, wobei die eiserne Umzäunung schwer beschädigt wurde. Die Ursache der Unfälle liegt hauptsächlich in dem Tempo, in dem von Pfalzgrafenweiler her die Kurve genommen wird, aber auch darin, datz der leichte Regen vom Montag die Straße etwas schlüpfrig machte. Gestern wurde die Straße vom Staub abgewaschen, damit der durch die Trockenheit fest­gesetzte Staub beseitigt und damit ein Schleudern der Autos vermieden wird.

Calmbach, 3. Nov. Zu den Vaufirmen, die an der Autobahn StuttgartUlm beschäftigt waren, zählt auch die hiesige Firma Gebr. Kiese r. Sie war mit der Ausführung des etwa 6 Kilometer langen Bau- loses Nr. 6 beauftragt. Die Baustelle befand sich in der Nähe von Ulm. Mit den Bauarbeiten wurde vor rund zwei Jahren begonnen. Dieselben konnten zum festgesetz­ten Zeitpunkt beendet werden, obwohl sehr große natür­liche Hindernisse zu überwinden waren. Durchschnittlich waren 150 Mann an der Baustelle beschäftigt, darunter der größte Teil der Stammarbeiterschaft der Firma.

Wildbad, 3. Nov. Altbürgermeister Karl Baetzner vollendet am heutigen Tage sein 70. Le­bensjahr. Der noch rüstige Siebziger ist ein Sohn Wildbads und leitete als Stadtschultheitz volle 28 Jahre hindurch in guten und in schlechten Zeiten die Geschicke sei­ner Vaterstadt. Er bewahrte seiner Heimatstadt auch nach feinem Abgang noch die Treue, denn er wählte sich Wild- bad zum Ruhesitz aus.

Nagold, 3. Nov. (Die Tagung des württ. Schreiner­handwerks.) Die diesjährige Bezirkstagung des württ. Schrei nerh an dwerks findet, wie schon berichtet, am Samstag, den 6. und Sonntag, den 7. Nov. ds. Js. unter der Leitung von Reichsinnungsmeister K a i sei- Stuttgart in Nagold statt. 1l. a. findet am 6. Nov., 13 Uhr, eine Besprechung mit sämtlichen württ. Obermeistern unter Leitung von Reichsinnungsmeister Kaiser und 15.30 Uhr die Tagung der Arbeitsgemeinschaft für Wohnkultur unter Leitung des Kulturwartes, Ge­werbeoberlehrer E l s ä s s e r, und um die gleiche Zeit die Tagung des Vorsitzenden und Mitgliedern der Meisterprll- fungsausschüsse statt. Neben einer Tagung der Fachunter­gruppe handwerkliche Serienmöbel wird auch eine Haupt­versammlung der Landesinnung für das Stuhltischler­handwerk abgehalten. Auf der Haupttagung am 7. Nov. werden Landeshandwerksmeister Baetzner und Reichs­innungsmeister Kaiser über wichtige berufspolitische Fra­gen und Oberingenieur Schön tag überUnfallsichere u. wirtschaftliche Arbeit an Schreinereimaschinen" sprechen.

Freudenstadt, 3. Nov. (Die Schutzvorschriften gegen Maul- und Klauenseuche nicht beachtet.) Zum letzten Wochenmarkt waren drei Obst- und Gemüse­händler aus dem Badischen herübergekommen, die in unmittelbarer Nähe von durch die Maul- und Klauenseuche betroffenen Gemeinden wohnen. Die Poli­zei führte die Händler dem Oberamt vor, wo sie wegen Übertretung der Schutzvorschriften gegen die Maul- und Klauenseuche zu Geldstrafen verurteilt wurden. Außer­dem mutzten sie Freudenstadt sofort wieder verlassen. Auch zwei Hausierer aus verseuchten badischen Gebieten, die in Mitteltal ihr Gewerbe ausübten, wurden vom Oberamt Freudenstadt bestraft. Da bei ihnen, weil sie von Haus zu Haus gegangen waren, eine besonders schwere Verletzung der Schutzvorschriften vorlag, wurden sie zu zehn Tagen Haft und zu einer Geldstrafe von 10 verurteilt.

Freudenstadt, 3. Nov. (An einem Apfelschnitz erstickt.) Der Familie des Elektroingenieurs Kälberer von hier wurde das annähernd 1V-jährige Kind auf besonders Anglückliche Weise entrissen: Das Kind ist an einem Apfel schnitz, der ihm im Halse stecken geblieben war, erstickt. Der sofort herbeigerufene Arzt konnte nur noch den Tod des Kindes feststellen.

«ad Jmnau (Hohenz.), 3. Nov. (Im Eisenbahnwagen vom Tod ereilt.) Einen herben, schweren Verlust erlitt am Dienstagvormittag die Familie Fridolin Eger, früh. Vahnhofwirt in Jmnau. Der 18 Jahre alte Sohn Karl «g«r hätte an diesem Tage in Oberndorf mit der Arbeit aaginnien sollen und stieg mit dem Vater in Eyach in den

Zug. Vater und Sohn unterhielten sich einige Augen­blicke; plötzlich gab der junge Mann keine Antwort mehr. Er war an den Folgen eines Herzschlages im Eisen­bahnwagen verschieden. Nach der Untersuchung wurde die Leiche nach Jmnau übergefllhrt.

Stuttgart, 3. Nov. (Verkündung des Schwäb. Dichter­preises.) Am 10. November, dem Geburtstag Schillers, findet vormittags um 11 llhr'im Rahmen eines Festaktes Verkündung des Schwäbischen Dichterpreises 1937 durch Ministerpräsident und Kultminister Prof. Mergenthaler statt. Anschließend an die Verkündung folgt eine Vorlesung aus dem preisgekrönten Werk. Die Feier wird umrahmt sein von musikalischen Darbietungen des Staatstheater-Or^ chefters.

Neuer Pressereferent. Auf Vorschlag des Leiters des Rerchspropagandaamtes Württemberg Pg. Mauer und nn Einvernehmen mit Gauleiter Reichsstatthalter Murr, hat der Reichsnrinister für Volksaufklärung und Propa­ganda als Nachfolger des nach Berlin verfitzten Pg. C. A. Drewitz den Schriftleiter Pg. Hermann Brenner zum Pressereferenten des Rerchspropagandaamtes Württemberg ernannt. Pg. Brenner war einige Jahre bei der Kreislei­tung Stuttgart der NSDAP, auf dem Gebiete der Presse­propaganda sowie beim Stuttgarter NS.-Kurier als Schriftleiter tätig. Zuletzt bekleidete er den Posten des Lei­ters der Nachrichtenstelle beim Rsichssender Stuttgart.

Altheim b. Ulm, 3. Nov. (Sieben Geschwister zu» ,ammen527Jahrealt.) Eine gesunde Sippe ist die- jenige desSchwarzenbauern" Eöckelmann, der zusammen mit seinen zwei Brüdern und vier Schwestern das stattlich« Alter von 527 Jahren erreicht Der älteste der Sippe, deren Glieder in Altheim und in den benachbarten Albdörfern le­ben, zählt 88 Jahre, die jüngste 65 Jahre.

Nottweil, 3. Nov. (Einbrecher erbeuten 500 N M.) Das in der Au gelegene Kolonialwarengeschäft Spreter wurde von einem Einbrecher, der vermutlich durch Einfteigen in den Laden eingedrungen war. heimgesucht. Der Täter erbeutete rund 500 RM. Bargeld. Er konnte noch nicht ermittelt werden.

Honau, Kr. Reutlingen, 3. Nov. (Einbrecher.) Beim Betreten des Ladens mutzten am Montag früh die beiden Verkäuferinnen des hiesigen Konsumvereins feststeilem datz über den Sonntag ein Einbruch verübt worden war. Neben etwas Bargeld sind hauptsächlich Schuhwaren, Wurst und Getränke gestohlen wordn. Die Hauptkasse bemerkten sie zum Glück nicht. Bei den Tätern handelt es sich wahrscheinlich um die gleichen drei Burschen, die kurz zuvor in Holzelsin­gen einen Einbruchsversuch unternommen hatten.

Rottenburg a. N,» 3. Nov. (Am Hochzeitstag ver­unglückt.) Als sich am Samstag hier ein junges Paar anschickte, zur Trauung in die Kirche zu gehen, glitt die Braut aus der Treppe des elterlichen Hauses aus und stürzte die Treppe hinab. Der herbeigerufene Arzt stellte einen Armbruch fest und legte einen Notverband an Mit dem Arm in der Schlinge konnte dann die Braut doch noch, wenn auch mit einiger Verzögerung, vor den Traualtar treten.

Schorndorf, 3. Nov. (Tödlrchverunglückt.) Aus der Straße zwischen Winterbach und Weiler wollte ein Motor­radfahrer ein vor ihm fahrendes Motorrad überholen. Im Augenblick des Ueberholens kam ihm ein Personenwagen entgegen, den der Motorradfahrer streifte. Er wurde auf die Straße geschleudert und erlitt einen Schädelbruch, dem er nach seiner lleberführung ins Krankenhaus erlag. Bei dem tödlich Verunglückten handelt es sich um den 26jährigen ledigen Vrötzler von Lindental bei llnterschlechtbach

Tuttlingen, 3. Nov. (DerältesteBürgergestor- b e n.) In seinem 100. Lebensjahr ist der älteste Bürger un­serer Stadt und der ganzen Umgebung, Kaspar Schwägler, tm Kreiskrankenhaus gestorben.

Sigmaringen, 3. Nov. (Wildsch w e i n e.) Auf der Ge­markung Langenenslingen machen sich die Wildschweine un­liebsam bemerkbar. Sie wühlön die Felder auf und richten viel Schaden an. Bei einer dieser Tage im Waldabschnitt Eaien" abgehaltenen Treibjagd wurden 20 Wildschweine gesichtet, darunter sechs Frischlinge.

Hechingeu. 3. Nov. (K r i eg so p s e r s i ed l u n g) In Hechingen fand das Richtfest der 16 Wohngebäude umfassen­den NS.-Kriegsopfersiedlung am Schloßberg statt. Die Siedlung stellt ein Schmuckstück der Stadt dar. Die NS- Gliederungsn halfen ihren Kameraden vom NSKOV. tat­kräftig beim Ausfchachten und bei den sonstigen Erdarbei­ten.

Friedrichshafen» 3. Nov. (Schadenfeuer.) In Fisch­bach am Bodensee brach Dienstagvormittag im Wohnhaus der Geschwister Müller ein gefährlicher Brand aus. Der Fischbacher Feuerwehr gelang es, durch intensive Zusam­menarbeit mit der Friedrichshafener Feuerwehr des Feuers Herr zu werden. Der Hintere Teil des Gebäudes, das zu den ältesten Häusern Fischbachs gehört, ist vollständig abge­brannt, ebenso der Dachstock. Die Ursache konnte noch nicht sestgestellt werden.

Friedrichshafen, 3. Nov. (2 0 Dieb st 8 hle.) Die hiesige Kriminalpolizei hat auf der Straße zwischen Fischbach und Immenstaad den 28jährigen Rudolf Melzer aus St. Gallen festgenowmen, der von April bis Ende Oktober etwa 20 einfache und schwere Diebstähle verübt hat. 1l. a. betätigte er sich in Friedrichshafen, Meersburg, Lindau und Kreß­bronn, ferner im Badischen und in der Schweiz. In erster Linie drang er in die Schlafräume von Hausangestellten em, die erfahrungsgemäß ihre Ersparnisse dort ausbewah­ren. In Friedrichshafen stieg er durch ein offenes Fenster in eine Villa ein und entwendete aus einer Tifchschublade einen größeren Geldbetrag. Kaum war er wieder aus dem Fenster gesprungen, wurde er von einem Hausbewohner überrascht. Er spielte jedoch geistesgegenwärtig die Rolle eines Bettlers und erregte keinen Verdacht. Auch verschie­dene Hotels hat Menzel heimgesucht.

Friedrichshafen, 3. Nov. (Straßenräuber ge­faßt.) Am Dienstagnachmittag entriß am Seewald ein junger Bursche einer Frau die Handtasche und fuhr auf sei­nem Fahrrad davon. Ein von der Frau verständigter Auto­fahrer verfolgte den Dieb in den Seewald hinein, wo er ihn stellen und bis zum Erscheinen der Polizei festhalten konnte. Es handelt sich um einen 17jährigen Burschen aus dem Bayerischen, der mit seinem Rad eine Urlaubsreife nach Friedrichshafen angetreten hatte.

Schutzmaßnahmen Segen Maul- und Klauenseuche

Zum Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Weil im Dorf

Stuttgart, 3. Nov. Der Polizeipräsident von Stuttgart teilt mit: Das Eindringen der Maul- und Klauenseuche nach Stutt- gart-Weil im Dorf zeigt, wie groß die Gefahr der Verschlep­pung trotz aller Vorsichtsmaßnahmen ist. Auf welche Weise die Seuche vermutlich von Baden hierher verschleppt wurde, ist noch nicht vollständig geklärt. Um eine weitere Ausbreitung der Seuche von dem Seuchenherd in Weil im Dorf aus zu ver­hindern, waren und sind auch weiterhin scharfe Maßnahmen not­wendig. Die kranken und seucheverdächtigen Tiere wurden abgs- schlachtet. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, daß schon vor der Erstattung der Anzeige Ansteckungskeime verbreitet und auf an­dere Tiere übertragen worden sind. Um eine Eefäbrdung des Viehbestandes durch solche etwaige, noch nicht feststellbare Seu­chenherde auszuschalten, mußten jede Veranstaltung und Ver­sammlungen, das Abhalten von Gottesdiensten und der Schul­unterricht in Weil im Dorf sowie der Besuch von Versammlun­gen nsw. außerhalb von Weil im Dorf durch Personen, die in Weil im Dorf wohnen, untersagt werden. Ich fordere die Be­völkerung auf, die zur möglichst raschen Bekämpfung der gefäbr- lichen Seuche erlassenen Vorschriften auf das Gewissenhafteste zu beachten. Geschieht dies, so liegt kein Grund zu einer Beun­ruhigung vor.

Maul- und Klauenseuche im Kreis Mergentheim Mergentheim, 3. Nov. Nach einer amtlichen Bekannt­machung ist die Maul- und Klauenseuche jetzt auch im Kreis Mergentheim festgestellt worden, und zwar in Edelfinge u.

Die Maul- und Klauenseuche kein Spaß Mergentheim, 3. Nov. Angesichts der Gefahr, die den Rinderbeständen durch die Maul- und Klauenseuche droht, mutz gegen alle Personen, die sich den angeordneten Maßnahmen nicht fügen wollen, rücksichtslos vorgegangen werden. In Jgersheim machten sich einige jüngere Leute über eine« Sicherheitsposten lustig, der lediglich seine Pflicht tat, um die Verschleppung der Seuche zu verhindern. Es kam dabei sogar zu einem Handgemenge. Ein junger Mann, der den Streit vom Zaun gebrochen hatte, wurde in Schutzhaft genommen. Ebenso mußten zwei Männer aus Tauberbischofs­heim und Oberbalbach, die trotz Warnungen die ange- ordncten Maßnahmen umgangen hatten, in Schutzhaft genommen werden.

Die Maul- und Klauenseuche ist eine rasch verlaufende, sehr ansteckende, fieberhafte Krankheit der Klauentiere, bei der vor­wiegend die Maulschleimhaut und die weichen Teile der Haut im Bereich der Klauen unter Blasenbildung entzündet sind. Die Seuche ist auf den Menschen übertragbar. Hervorgerufen wird sie durch einen im Blaseninhalt und in allen Ausscheidungen (Milch, Speichel, Harn, Kot) der kranken Tiere enthaltenen un­sichtbaren Ansteckungsstoff. Mit 1 ccm Blaseninhalt können mehr als 8000 Rinder angesteckt werden.

Die Seuche kann von vornherein bösartig auftreten oder plötz­lich bösartigen Charakter annehmen. Ist d;r Verlaus gut­artig, so ist doch der mittelbare Schaden durch Ausfall der Arbeits- und Milchleistung und durch Beschränkung des Vieh­verkehrs stets groß und in Hinsicht auf den Vierjahresplan in jedem Falle von ganz erheblicher Bedeutung. Ist der Verlauf bösartig, so ist der Schaden unabsehbar. Im Seuchenzug 1919/21 sind z. B. ein Drittel des wurttembergischen Rinderbestandes erkrankt und 36 000 Stück der Seuche zum Opfer gefallen.

Die ersten Krankheitserscheinungen treten etwa drei bis sieben Tage nach der Ansteckung auf und bestehen in verminderter Futteraufnahme, unterdrücktem Wiederkauen, Spei­cheln und Fieber. Nach kurzer Zeit bilden sich Blasen im Maul, die platzen und wunde Stellen hinterlassen. Aehnliche Verände­rungen zeigen sich im Bereich der Klauen (Lahmheit), am Nasenspiegel, an Euter und Scham. Bei gutartigem Verlauf tritt in der Regel bald Heilung ein, so daß die übliche Wund­behandlung genügt, während bei bösartigem Verlaus infolge Schädigung der Atmungsorgane und des Herzens oder infolge schwerer Nachkrankheiten (Ausschuhen) die Tiere plötzlich ver­enden oder notgcschlachtet werden müssen. Die Milchleistung geht in vielen Fällen für längere Zeit erheblich zurück.

Zur Bekämpfung der Seuche dienen die im Viehseuchen­gesetz vorgesehenen Maßnahmen, die eine Verbreitung des An­steckungsstoffes verhindern und etwa vorhandenen durch Des­infektion unschädlich machen sollen. Die hauptsächlichsten Maß­nahmen sind: Beschränkung des Viehverkehrs, Gesundheitszeug­nisse, Kontrolle von Märkten u. a., Beaufsichtigung der Sammel­molkereien, Milcherhitzung, Einfuhrbeschränkungen für Vieh, poli­zeiliche Beobachtung usw. Nach Ausbruch der Seuche werden Son­dermaßnahmen getroffen, die jeweils öffentlich bekanntgegeben werden. Es werden durch Einrichtung von drei Zonen (Sperr­bezirk, Beobachtungsgebiet und 18-Kilometer-llmkreis) weiter­gehende Anordnungen getroffen. Daneben werden planmäßig Schutzimpfungen vorgenommen. Der Impfschutz dauert etwa zehn Tage. Die sehr hohen Kosten werden in der Hauptsache au» öffentlichen Mitteln bestritten.

Jugendgnlppen der NS.-Trauenschast

nsg. Die Führerin des Obergaues Württemberg richtet zur Werbeaktion für die Jugendgruppen der NS.-Frauenschaft an alle dem VdM. entwachsenen Mädel und jungen Frauen folgen­den Ausruf:

Gibt es so etwas? Braucht man eine solche Einrichtung über­haupt? Der Nationalsozialismus hat noch nie Arbeit geleistet, die unnötig gewesen wäre. Und wenn die Partei Jugendgruppen in der NS.-Frauenschaft wünscht, so ist die Entstehung dieser Jugendgruppen begründet. Begründet deshalb, weil unsere BdM.-Mädel, wenn sie einmal 21 Jahre alt geworden find, in eine junge Kameradschaft hineinwachsen wollen. In eine Kame­radschaft, die die Weiterführung der im BdM. durch Jahre hi» durch gewordenen Gemeinschaft ist. Und wir Führerinne« vo« Bund deutscher Mädel find glücklich, unsere Mädel Frauen an­vertrauen zu dürfen, die groß und stark im Glauben an die Gemeinschaft, im Glauben an den Führer und damit im Glau­ben an Deutschland stehen, denen dieser Glaube das heiligste ist, denen dieser Glaube de« Inhalt ihres Lebens gibt.