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Nummer 231
Ser Bülkeberg dem Mm
Ein Geschenk des preußischen Staates
Auf dem Bückeberg, 4. Okt. Reichsminister Dr. Goebbels überreichte dem Führer auf dem Bückeberg anläßlich des Erntedankfestes 1937 folgende Urkunde:
„Das deutsche Bauerntum feiert alljährlich auf dem im Herzen des Reiches gelegenen Vückeberg den Erntedanktag. Es dankt mit dem ganzen Volk seinem Herrgott für Frucht und Ernte eines arbeitsreichen Jahres. Es gelobt dem Führer des Reiches aufs neue Gefolgschaft und Dienst an der heimatlichen Scholle.
Die Feierstätte des deutschen Landvolkes soll für alle Zeiten erhalten und würdig gestaltet werden. Auf ihr sollen sich deutsche Volksgenossen aller Stämme im Bekenntnis zu der Einheit des Blutes verernen.
Diesen Zielen wird das Land Preußen mit seinem Beitrag dienen. Das Staatsministerium hat beschlossen, den Vückeberg, soweit er als preußisches Staatseigentum bisher zur Domäne Ohsen gehörte, dem Führer und Reichskanzler zu übereignen.
Ich vollziehe diesen Beschluß am fünften Erntedanktag im Reiche Adolf Hitlers, der über die Gabe Preußens nach seinem Willen verfügen möge.
Berlin, den 3. Oktober 1937.
Der preußische Ministerpräsident:
Hermann Görin g."
Altensteig, Dienstag, den 5. Oktober 1837
erst im Anfang des Kampfes gegen die Arbeitslosigkeit. Aber bewußt hatte der Staat oavon abgesehen, von sich aus eine derartige Winterhilfsaktion durchzuführen, sondern i dem Volk selbst wurde dieses große Werk der Nächstenliebe übertragen. Der Führer hat einmal bei der Eröffnung des Winterhilfswerkes gesagt, der Staat hätte ja für diese Zwecke auch Steuern erheben können. Aber gerade das sollte nicht sein, sondern jede Gabe sollte ein freiwilliges Opfer sein. Jeder soll es direkt spüren, wenn er etwas gibt. Durch Steuern wird keine Realität der Volksgemeinschaft geschaffen, sondern durch freiwillige Tat und freudiges Opfer. , Man muß also auch heute wieder hervorheben, welch erhabener sittlicher Gedanke dem Winterhilfswerk zugrunde liegt. Es ist die eigene Ethik einer Weltanschauung und einer politischen Bewegung, deren Ausgangspunkt nur das Volk ist. Auch der Zielpunkt des Winterhilfswerks ist nur >as Volk. Und darum richtet sich der Appell auch aus-
hmslos an alle Volksgenossen, „an die Neichen genau so
e an die nicht so vom Glück Gesegneten." Die Parole heißt: Volk hilf dir selbst.
So ist das Winterhilfswerk heute eine Angelegenheit des ganzen Volkes. Diese Tatsache ist im vergangenen Winter auch gesetzlich verankert worden in dem Gesetz über das Winterhilfswerk des Deutschen Volkes vom 1. Dezember 1936, durch das das Winterhilfswerk dem deutschen Volke für alle Zeiten erhalten wird.
Volk, hilf Dir selbst, das ist heute der Sinn des Winter- hklfswerks. Die Zahl der auf Unterstützungen angewiesenen Personen nahm seit vier Jahren immer mehr ab. Vollkommen fallck wäre es aber, fetzt zu fraaen. welchen Sinn
das Winterhilfswerk noch habe. Wer so redet, versteht nicht ! den Sinn des Winterhilfswerks und hat nicht seine sittliche ! Grundlage erfaßt. Mußte es bisher die Aufgabe der Sozialpolitik und der Wohlfahrtspflege sein, Not zu lindern, Arbeitslosigkeit zu beseitigen oder auf verwandtem Gebiete Erbkrankes zu entfernen, so tritt heute anstelle dieser . negativen Maßnahmen das Positive, in dem Sinne, daß dafür gesorgt wird, daß das Volk in seiner Schaffensfreude, in seiner Gesundheit und damit in seiner Arbeitskraft weiter gestärkt wird, daß der ganze Lebensstandard sich hebt. Das ist das Ziel der nationalsozialistischen Wohlfahrtspflege heute. Das ist das Ziel der NSV. mit ihrem Hilfswerk „Mutter und Kind", mit ihrer Jugendverschickung, der Mllttererholung, das ist das Ziel der nationalsozialistischen Schwesternschaft, das ist auf anderem Gebiet das Ziel der DAF. mit ihrer Gemeinschaft „Kraft durch Freude", das ist das Ziel des kommenden Arbeitsrechtes. Und so ist das Win- terhilfswerk heute nichts anderes als der Ausdruck eines positiven Willens zur Erhaltung und Stärkung der völki- siben Lebenskraft.
Aus diesem Grunde unterstützt das WHW. aus den eingegangenen Spenden auch andere Organisationen, die diesen Zielen dienen. So sind bereits im letzten Winterhilfswerk aus Mitteln des WHW. das Hilfswerk „Mutter und Kind", der Reichsmütterdienst, das Tuberkulosenhilfswerk, das Deutsche Rote Kreuz und Verbände und Organisationen der freien Wohlfahrtspflege gefördert worden. Auch aus diesen Maßnahmen geht hervor, daß das Winterhilfswerk eine Sache des ganzen Volkes ist, und daß letzten Endes jeder Volksgenosse einen Nutzen von ihm hat.
3. S'BootSslvUM W MO MM
Kiel, 4. Okt. Am Montagvormittag wurde in Kiel die 3. A-Vootsflottille, die aus bereits bestehenden Booten der Flottille „Weddigen" gebildet wurde, durch ihren Flottillenchef, Kapitänleutnant Eckermann, in Dienst gestellt. Die Boote wurden aus der Flottille „Weddigen" herausgezogen, so daß die neue 3. Il-Bootsflottille jetzt aus dem U-Bootstender „Weichsel" als Mutterschiff, dem Ü-Bootstender „Mosel", dem Torpedoboot T-156 und den U-Booten U 10. U 12, U 14, U 18, U 18. U 20 und U 22 besteht. Als Rejerveboote sind die U-Boote U 8 und U 24 vorgesehen. Alle Boote gehören der bewährten 250-Tonnen- Klasse an.
Auf Befehl des Führers trägt die Flottille den Namen des im Weltkrieg als Kommandant des U-Bootes UB. 67 verschollenen Oberleutnants zur See, Lohs, der als einer der tapfersten Offiziere der alten Marine bekannt war und für seine schneidigen und erfolgreichen Unternehmungen im April 1918 den Orden Pour le merite bekam. Er war 1889 in Sachsen geboren, trat 1909 in die Kaiserliche Marine ein und wurde, nachdem er während des Krieges mehrere Kommandowechsel erlebt hatte, auf seinen heißen Wunsch zur U-Vootwaffe kommandiert und im Januar 1918 Kommandant des U-Bootes UB. 87. Allein mit diesem Boot hat er besonders große Fernunternehmungen ansgeführt; „ihm ging der Ruf voraus, daß er niemals mit weniger als 20 000 Tonnen von einer Unternehmung zurückkam". Im August des Jahres 1918 traf ihn das Seemannslos. Von einer Unternehmung an der englischen Küste kehrte das Boot mit seinem heldenhaften Kommandanten und seiner tapferen 31 Mann starken Besatzung nicht mehr zurück.
Der Flottillenchef hielt feiner Mannschaft dieses leuchtende Beispiel von Pflichterfüllung vor Augen und ermahnte sie zur Nacheiferung. Zur Bekräftigung brauste ein dreifaches Sieg- Heil auf den Führer über die Mole, dann gingen Stander und Flagge hoch: „Die ll-Vootflottille Lohs" war in Dienst gestellt. Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Generaladmiral Dr. h. c. Raeder, hat der heute in Sachsen lebenden Frau und der Tochter des ruhmreichen Kommandanten die Ehrung in einem persönlichen Schreiben mitgeteilt.
Ser Sin« du Nrgesmiiig Wer-ROMj:
Ejir Frieden gegenseitiger Achtung unter Ausschluß des Bolschewismus
Was heute fehlt, um die Völker in großen entscheidenden und kritischen Tagen gemeinsam in Bewegung zu setzen, das ist die Gemeinschaft der Ideale, der Interessen und der Ziele. Diese Gemeinschaft muß im Bewußtsein und durch die Tatsachen geschaffen werden, nicht aber auf dem Papier. Seit 1919 jagt Frankreich nach politischen und militärischen Bündnissen, wie es solche mit Belgien, mit Belgien, mit Polen, mit der Tschechoslowakei und anderen abgeschlossen hat. Sie haben Frankreich nicht genügt, es hat aus Bündnisse mit Sowjetrußland und England gesucht. Ganz Europa ist vertraglich verpflichtet, Frankreichs Grenzen und Kassenschränke zu verteidigen. Dabei sehen aber alle schon mit bloßem Auge, daß Frankreich sich immer noch nicht sicher fühlt."
Die Einheitsfront zwischen Italien und Deutschland ist dagegen bereits seit 1935 vollkommen wirksam und hat sich in den unruhigsten Tagen Europas und in den schwierigsten Fragen bewährt; selbst während des abessinischen Konfliktes und den Sanktionen, dann in Bezug auf Oesterreich, auf Spanien und auf das Mittelmeer. Die krampfhaften Versuche einige ausländischer Journalisten und Diplomaten, die glauben, die feste deutsch-italienische Solidarität mit ihren schwachen Federn oder ihren gewundenen Manövern erschüttern zu können, wirken einfach lächerlich In keinem Problem von gemeinsamen oder allgemeinen europäischen Interessen wird sich Italien von Deutschland isolieren oder Deutschland von Italien trennen. Jeder Versuch, dieser so oft herbeigesehnten, aber auch so sehr angefeindeten europäischen Zusammenarbeit muß mit der unzweideutigen Anerkennung dieser kategorischen Voraussetzung beginnen. Auch diese Tatsache sei an allen Orten, die Mussolini im Verlaufe seiner Reise besucht Hab«, greifbar zum Ausdruck gekommen.
Volk Wf M selb»!
Zum fünften Male beginnt nun das Winterhilfswerk des deutschen Volkes. An das ganze deutsche Volk ergeht wieder der Appell, zu helfen. Und wiederum wird das Volk dem Rufe des Führers freudig folgen, denn in der Tat, das Winterhilfswerk ist, wie der Führer einmal sagte, „eine stolze Herzensangelegenheit"; es gehört überhaupt zu den großartigsten Einrichtungen des Nationalsozialismus. In der ganzen Welt wird es bewundert. Es ist der klarste Ausdruck eines Sozialismus der Tat.
Vier Jahre sind es jetzt her, seitdem das erste Winterhilfswerk des Deutschen Volkes durchgeführt wurde. Damals aalt es noch, arößte Not zu lindern, denn wir standen ja
Ein Rundfunkvortrag Gaydas
Rom, 5. Oktober. Im italienischen Rundfunk hielt der Direktor des halbamtlichen „Giornale d'Jtalia" Gayda, der die Deutschlandreise Mussolinis als außenpolitischer Sonderberichterstatter mitgemacht hat, am Montag um 20.30 Uhr über die Bedeutung dieses Besuches einen bemerkenswerten Vortrag.
Zwischen dem Duce und dem Führer, so führte Direktor Gayda unter anderem aus, seien keine besonderen internationalen Probleme zu lösen gewesen. Die deutsch- italienischen Beziehungen seien diplomatisch bereits in den Berliner Protokollen vom Oktober vorigen Jahres festgelegt worden. Dagegen habe die Begegnung außerhalb des geschlossenen diplomatischen Rahmens die Zielsetzung kennzeichnen und für Europa und die Welt allgemeine Probleme auswerfen sollen. Nur unter diesen ebenso schönen wie großartigen Gesichtspunkten könne die Reise des Duce nach Deutschland betrachtet werden.
Die beiden Revolutionen, so führte Gayda dann im einzelnen aus, seien das neue Europa, das sich vom alten Europa der Demokratie und des Liberalismus Himmelweit unterscheide. Dieses neue Europa stelle mit seinen 115 Millionen Menschen, die sich um die beiden Führer scharen, eine ungeheure Macht dar. Dieses neue Europa, das von der Nordsee bis zum Mittelmeer reicht, lasse sich nicht nur durch seine imposanten Zahlen, sondern durch seine geistigen und produktiven Werte messen. All das habe man in den Tagen vom 25. bis 29. September bei den verschiedenen Veranstaltungen gesehen. Doch brauche man all diese Dinge keineswegs zu fürchten.
Was die Beziehungen zwischen den beiden Regimen betreffe, so sei eine völlige Solidarität festzustellen. Diese Solidarität, die von den verwandten Grundsätzen der beiden Revolutionen ausgehe, und sich auf das Wesen der beiden Regime, ihre gemeinsamen Ziele, ihre gemeinsamen diplomatischen Aktionen erstrecke, bilde gegenüber dem in sich gespaltenen Europa eine granitene Einheitsfront, die in der Geschichte nicht nur mit ihren Ideen, sondern auch mit ilren gemeinsamen Entscheidungen und Aktionen ihr Gewicht haben werde.
„Das ist nicht ein in Artikeln und Paragraphen gefaßtes Bündnis; hat aber sicher mehr uert als ein Bündnis.
/Vor gut
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«uß in diesen Zeiten die Zeitung täglich lesen, um über das große Geschehen draußen in der Welt und in der Heimat unterrichtet zu sein!
Auf die Frage, welches die internationalen Ziele der deutsch-italienischen Solidarität seien, haben, wie der Direktor des „Giornale d'Jtalia" feststellt, Mussolini und Hitler auf dem Maifeld vor aller Welt laut geantwortet: Der Friede. Der Friede, den Mussolini und Hitler Europa angeboten haben, ist realistisch und aufrichtig. Als solcher zwinge er aber die Regierungen und Völker, auf Zweideutigkeiten zu verzichten und die Verantwortung für ihre Haltung voll und ganz zu übernehmen. Voraussetzung für einen solchen Frieden sei die gegenseitige Achtung und der Ausgleich zwischen den verschiedenen Regimen der Kulturwelt — unter Ausschluß des Bolschewismus. Ferner müsse es in einem solchen Frieden Gerechtigkeit für alle Nationen, das heißt Gleichberechtigung, geben. Auch müsse man den Mut zur Beschneidung der maßlosen nationalen Selbstsucht haben, ferner von dem Gefühl der gemeinsamen europäischen Kultur erfüllt sein und deshalb gegen das umftürzlerische Treiben Widerstand leisten, das nur auf ihre Zerstörung bedacht sei. Das sei, so schließt Gayda, der Sinn der Begegnung Hitler—Mussolini.