Schwarzwälder Tageszeitung

Nr. 226

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der beiden'Volker und der nationalsozialistischen und saschqrqchen Revolutionen spricht. Immer wieder schwillt der Beifall an. besonders auch bei den Worten, die der Führer dem Weltfrieden widmet.

Nachdem die italienischen Hymnen verklungen sind, tritt Reichsminister Dr. Goebbels nochmals an das Rednerpult und kündigt unter Jubelstürmen den Millionen an:Es spricht der Duce!"

Die Begrüßung, die dem Duce des befreundeten italienischen Staates zuteil wird, ist gewaltig und von Herzen kommend. Im gleißenden Scheinwerferlicht ist Mussolini weithin sichtbar. Mussolini hält immer wieder den Arm zum Faschistengruß. Dann tritt Ruhe ein

Rede des Duee auf dem Maifeld

Dann hielt der italienische Regierungschef, Benito Mussolini, folgende Rede:

Kameraden!

Der Besuch, den ich Deutschland und seinem Führer mache, die Rede, die ich jetzt vor Euch halte, bedeuten einen wichtigen Punkt im Leben unserer beiden Völker und auch in meinem eigenen. Die Kundgebungen, mit denen ich empfangen worden bi«, haben mich tief bewegt. Man darf meinen Besuch nicht »ach demselben Matzstab messen, wie die üblichen diplomatisch­politischen Besuche. Die Tatsache, datz ich heute nach Deutsch­land gekommen bin, bedeutet nicht, datz ich morgen wo anders hinfahren werde. Nicht nur in meiner Eigenschaft als Chef der italienischen Regierung bin ich zu Euch gekommen, sondern vor »llem in meiner Eigenschaft als Chef einer nationalen Revo­lution, der damit einen Beweis für die offene feste Ver­bundenheit zu Eurer Revolution geben will. Mag »uch der Verlauf der beiden Revolutionen verschieden gewesen sein, das Ziel, das beide erreichen wollten und erreicht haben, ist das gleiche: Die Einheit und die Krätze des Volkes.

Faschismus und Nationalsozialismus find beide Ausdrücke jener Gleichartigkeit des geschichtlichen Ceschehens im Leben un­serer Nationen, die im gleichen Jahrhundert und durch das gleiche Ereignis zur Einheit gelangten. Wie schon gesagt, hinter meiner Reise nach Deutschland verbergen sich keine gehei­men Absichten. Hier wird nichts gesponnen, um das schon genug in sich gespaltene Europa noch weiter zu spalten. Die feier­liche Bekräftigung der Tatsache und der Festigkeit der Achse Rom-Berlin richtet sich nicht gegen andere Staaten. Wir, Nationalsozialisten und Faschisten, wollen den Frieden und «erden immer bereit sein, für de« Frieden zu arbeiten, einen wirklichen fruchtbaren Friede», der die Fragen, die sich aus dem Zusammenleben der Völker ergeben, nicht mit Still­schweigen übergeht, sondern sie löst.

Der ganzen Welt, die sich gespannt fragt, was das Ergeb­nis der Begegnung von Berlin sein wird: Krieg oder Friede, können wir beide, der Führer und ich, mit lauter Stimme antworten: Friede.

So wie fünfzehn Jahre Faschismus Italien äutzerlich und geistig ein neues Gesicht gegeben haben, so hat auch Eure Re­volution Deutschland ein neues Gesicht ge­geben: Reu, auch wen» es sich, wie in Italien, nach den höch­sten, unvergänglichen Ueberlieferungen formt, die sich mit den Notwendigkeiten des modernen Lebens vereinbaren lagen. Und dieses Gesicht des neuen Deutschlands habe ich gern sehen wollen. Und bei seinem Anblick, jetzt, bin ich noch stärker davon über­zeugt, datzdiesesneneDeutschland in seiner Stärke, seinem berechtigten Stolz, seiner Friedfertigkeit ein Grund- element des europäischen Lebens ist.

Ich glaube, datz die Ursache für manches Mitzoerständnis und Mißtrauen zwischen den Völkern darin liegt, datz die Verant­wortlichen die neue, sich bildende Wirklichkeit nicht kennen. Das Leben der Völker wie der Einzelpersonen ist nichts Starres, ein­mal Gegebenes, sondern unterliegt einem fortwährenden Um- wandlungsprozeh: Ein Volk auf Grund von Zahlen und Be­schreibungen oder einer Literatur von vor zwanzig oder fünfzig Jahren zu beurteilen, ist ein Fehler, der verhängnisvoll wer­den kann. Dieser Fehler wird sehr oft gegenüber Italien be­gangen. Wenn man die nationalen Revolutionen Deutschlands und Italiens besser kennen würde, würden viele Vorurteile fallen und viele Streitpunkte ihre Daseinsberechtigung verlieren.

Wir haben viele Elemente unserer Weltanschauung gemein­sam. Nicht nur haben Nationalsozialismus und Faschismus überall dieselben Feinde, die demselben Herrn diene«: der Dritten Internationale, sondern ihnen sind auch viele Be­griffe der Lebens- »nd Geschichtsauffassung gemeinsam. Beide glauben an den Willen als die bestimmende Kraft im Leben der Völker, als die Antriebskraft ihrer Geschichte, und weisen deshalb die Lehren des sogenannten geschichtlichen Ma­terialismus «nd seiner politischen und philosophischen Nebenpro­dukte zurück.

Beide verherrlichen wir die Arbeit: In ihren un­zählige« Erscheinungsformen als das Zeichen menschlichen Adels. Beide stütze« wir uns aus die Jugend, die wir er­ziehe« zur Disziplin, zum Mut, zur Zähigekit, zur Vaterlands­liebe und zur Verachtung eines bequemen Lebens.

Das wiedererstandene Imperium Roms ist das Werk dieses neuen Geistes, der Italien beseelt. Die deutsche Wiedergeburt ist gleichfalls das Werk einer geistigen Kraft, des Glaubens an eine Idee, an die erst nur ein einziger glaubte, dann eine Schar von Vorkämpfern und Märtyrern, dann eine Minderheit und endlich ein ganzes Volk.

Deutschland «nd Italien verfolgen das gleiche Ziel auch auf dem Gebiete der Wirtschaftsantarkie: Ohnewirtschaftliche Unabhängigkeit ist die politische Unabhängig­keit einer Ration selbst in Frage gestellt, und ein Volk von großer militärischer Kraft kan» zum Opfer einer wirt­schaftlichen Blockade werden.

Wir haben diese Gefahr in ihrer ganze» Unmittelbarkeit zu spüren bekommen, als 52 in Genf versammelte Staaten die ver­brecherischen Wirtschastsfanktionen gegen Italien beschlossen, jene Sanktionen, die mit aller Schärfe durchgesiihrt wurden, aber ihr Ziel nicht erreichten, ja dem faschistischen Ita­lien sogar Gelegenheit gaben, der Welt seine Widerstandskraft

zu beweisen. Trotz allem Drängen hat Deutschland sich de« Sanktionen nicht angeschlossen. Wir werde« das niemals vergessen.

Dies ist der Punkt, an dem zum erstenmal ganz deutlich das Vorhandensein eines notwendigen Zusammengehens zwischen dem nationalsozialistischen Deutschland und dem faschisti­schen Italien in Erscheinung tritt. Das, was nunmehr in der ganzen Welt als die Achse Berlin-Rom kennt, entsta « d im Herbst 1835 und hat in den letzten zwei Jahren für die immer stärkere Annäherung unserer beiden Völker aneinander, wie für die wachsende politische Stärkung des europäischen Frie­dens großartig gearbeitet.

Der Faschismus hat seine Ethik, der er treu zu bleiben be­absichtigt. und diese Ethik deckt sich mit meiner persönlichen Moral: Klar und offen reden und. wenn man einen

Freund hat, mit ihm zusammen vis ans Ende marschieren.

Alle Argumente, di« unsere Gegner ins Treffe« führe», sind hinfällig: Weder in Deutschland »och in Italien besteht eine Diktatur, sondern es bestehen Kräfte und Organisationen, die dem Volke dienen. Keine Regierung, in keinem Teil der Welt, hat die Zustimmung des Volkes in solchem Matze wie die Regie­rungen Deutschlands und Italiens. Die größten und ech­testen Demokratien, die die Welt heute kennt, sind die deutsche und italienische.

Wo anders wird unter dem Deckmantel derunveräußerlichen Menschenrechte" die Politik beherrscht von Mächten des Geldes, des Kapitals, von geheimen Gesellschaften und miteinander im Kamps liegenden politischen Kruppe«. In Deutschland und Ita­lien ist es streng ausgeschlossen, daß private Kräfte die Politik des Staates beeinflussen können.

Diese Gemeinsamkeit der Gedanken in Deutschland und Italien hat ihren Ausdruck gefunden im Kampf gegen den Bol­schewismus, die moderne Form finsterster byzantinischer Ge­waltherrschaft, jene unerhörte Ausbeutung der Leichtgläubigkeit der niedere« Masse«, jene Hunger-, Blut- «nd Sklavenregieruug. Diese Form menschlicher Entartung, die von der Lüge lebt, hat der Faschismus nach dem Kriege mit äußerster Energie bekämpft: bekämpft mit dem Wort und mit der Waffe. Denn, wenn das Wort nicht ausreicht und wenn drohende Umstände es fordern, muß man zur Waffe greifen.

So haben wir es auch in Spanien gemacht, wo Tausende von italienischen faschistische« Freiwilligen gefallen sind für die Rettung der europäischen Kultur, der Kultur, die noch eine Wiedergeburt erleben kann, wenn sie sich von den fal­schen, lügnerischen Götter» von Genf und Moskau abkehrt und sich den leuchtenden Wahrzeichen unserer Revolution zuwendet.

Kameraden! Ich komme zum Ende. Wir und Ihr machen außerhalb unserer Landesgrenzen keinerlei Propaganda im ge­wöhnlichen Sinne des Wortes, um Anhänger zu werben. M.e glauben, daß die Wahrheit selber Kraft genug besitzt, um überall hin zu dringen, »nd daß sie schließlich siegen wird. Das Eu­ropa von morgen wird faschistisch sei», durch den logischen Zwang der Ereignisse, nicht aber durch unser« Propa­ganda. Zwanzig Jahre find es her, als Euer großer Führer den Ruf zu Erhebung in die Massen schleuderte, der zum Schlachtruf des ganzen deutschen Volkes werde» sollte: Deutschland, erwache! Deutschland ist erwacht. Das Dritte Reich ist da.

Ich weiß nicht, ob und wann Europa erwache» wird, wie auf dem Parteitag in Nürnberg gesagt wurde, denn ge­heime, uns dennoch wohlbekannte Kräfte sind am Werk, um eine« Bürgerkrieg in eine« Weltbrand zu verwandeln. Wichtig ist. daß unsere beiden große« Völker die an Menschen die gewaltige Masse von 115 Millionen betrage« z «samm- «eu stehen in einer einzige« unerschütterliche» Entschlossenheit.

Diese heutige gigantisch« Kundgebung gibt der Welt de« Beweis.

Obwohl während der Rede Mussolinis starker Regen nie vergeht, bleibt die Begeisterung der Massen ungebrochen. Mussolini spricht deutsch und findet schnell die Verbindung zu den Hunderttausenden. Er spricht mit eigenwilliger Betonung und unterstreicht seine Worte mit lebendigen und wirkungsvollen Gesten. Er stemmt, seine Arme fest in die Seiten, wirft Sen Kopf stolz nach hinten. Jeder seiner wuchtigen Sätze, die er in die Menge hämmert, zündet. Ein Sturm der Begeisterung aber bricht los, als Mussolini der ganzen Welt auf ihre Frage nach dem Ergebnis der Begegnung in Berlin, auf die FrageKrieg oder Frieden?" mit lauter Stimme auch im Namen des Führers zuruft:Frieden!"

Wieder und wieder schwillt der Beifall an, als Mussolini seiner Bewunderung für das neue Deutschland Ausdruck gibt, als er die gemeinsamen Elemente des Nationalsozialismus und des Fa- schismus kennzeichnet. Ungeheurer Beifall antwortet dem italie- ^ als er über den gemeinsamen Kampf

Deutschlands und Italiens gegen den Bolschewismus spricht und, anknupfend an den nationalsozialistischen Schlachtruf aus der KampfzeitDeutschland erwache!", die Frage erhebt:Wann wird Europa erwachen?" Die denkwürdige Rede des italieni- ichen Regierungschefs endet mit einem beispiellosen Begeiste­rungssturm. . § i

Nach der Rede .. Duce werden die deutschen Nationalhymnen gesungen. Dann noch einmal Reichsminister Dr. Eoeb -

bels das Podium «nd schließt die Kundgebung mit den Worten: "

. vnlvr.mir -'.'Uionenkunbgebung auf dem Berliner Maifeld vereinigt sich in dem Rufe: "

Benito Mussolini Sieg-Heil! Sieg-Heil! Sieg-Heil!

Adolf Hitler Si^-Heil! Sieg-Heil! Sieg-Heil'

Begeistert stimmen die Millionen ein. Di- gewaltige Kund- gebung für den Frieden Europas hat damit ihr Ende erreicht. Es folgt der festliche Abschluß im Stadion. ^

, Der Führer und der Duce begeben sich durch das SS.-Spalier über das Maifeld. Etwa 800 Meter lang führt dieser b^ter?ist^ ° Begeisterung,, die einfach nicht mehr zu über-

Das Stadion, das bisher fast völlig im Dunkel lag, flammt in dem Augenblick auf. als der Führer und der Duce, gefolgt von den Spitzen des Staates, der Partei und der Wehrmacht durch das Marathontor Hineinschreiten. Fast eine Viertelstunde jauchzen und rufen und winken und jubeln die mehr als 100 OOS Menschen, die in dem gewaltigen Oval versammelt sind. Sie ver- stummen erst, als scharfe Kommandoworte ertönen.

Festlicher Ausklang tm Stadion

Feierlicher und eindruckstiefer Ausklang der historischen Millionen-Kundgebung auf dem Maifeld war das vom Gene­ralkommando des III. Armeekorps veranstaltete Erotz-Konzert der Wehrmacht im Olympischen Stadion.

Die Menschenmassen, die auch hier trotz der Unbilden der Witterung geduldig ausharren, erleben die Vorgänge auf dem Maifeld begeistert mit. Fanfaren schmettern. Am höchsten Olympischen Siegesmast wird die Fahne Italiens, rechts davon werden das Hakenkreuzbanner und zur Linken die Reichskriegs­flagge aufgezogen.

Scheinwerfer fallen auf das Marathontor und die große Freitreppe. Die Ovationen vervielfältigen sich, und dann wer­den plötzlich der Duce und der Führer im Maralhontor sichtbar, schreiten langsam die Freitreppe herunter über die rostrote Aschenbahn zur Ehrentribüne, gefolgt von ihrer Begleitung. Als Benito Mussolini und Adolf Hitler auf der in Helles Scheinwer­ferlicht getauchten Ehrentribüne sichtbar werden und die Stan­darten der beiden Staatsmänner gehißt werden, nimmt der Jubel orkanartige Formen an. In immer neuen Wellen klingt er za ihnen herüber. Beide danken immer wieder nach allen Seiten. Fast eine Viertelstunde jauchzen und rufen und winken und jubeln die mehr als 100 000 Menschen, die in dem gewaltigen Oval versammelt sind. Sie verstummen erst, als scharfe Kom­mandoworte ertönen.

Trommel und Pfeifen setzen ein. Die Scheinwerfer erlöschen. Nur der Durchgang unter dem Marathontor ist in strahlende Helle getaucht, als die 2S Spielmannszüge, 33 MusMorps und 10 Trompeterkorps unter den Klängen des MarschesPreußens Gloria" einmarschieren. Das Licht funkelt in den Schellenbäu­men und auf den Instrumenten, und immer wieder dröhnen Beifallskundgebungen durch das Stadion, bis der Einmarsch vollzogen ist. Die Spitze bilden alle Spielmannszüge des Hee­res, der Marine und der Lustwaffe, gefolgt von den Schellen­bäumen, den Fanfarenbläsern und den Pauken. Ihnen schließen sich die 12 Musikkorps der Fußtruppe des Heeres, die 10 Trom­peterkorps der Kavallerie und Artillerie und die 4 Musikkorps der Marine und endlich die 12 Musikkorps der Luftwaffe an.

Gegenüber der Ehrentribüne nehmen sie Aufstellung, wäh­rend der Leiter sämtlicher Spielmannszüge, Feldwebel Winter vom Wachregiment, im Paradeschritt vor die Front marschiert.

Wundervoll exakt marschieren Spielleute und Musilkorps dann zu einem geschlossenen Viereck unter den Klängen des HeeresmarschesHerzog von Vraunschweig" auf. Unmittelbar auf dem Podium des Leiters der Heeresmusikinspizienten Prof. Schmidt, sind die Kesselpauken aufmarschiert. Auf der Frei­treppe des Marathonturmes und vor der großen Anzeigetafel haben Fanfarenbläser, die beim jeweiligen Einsatz von Schein­werfern bestrahlt werden, Aufstellung genommen. Begeisterter Beifall dankt für das prächtige Bild.

Mit Rücksicht auf die Witterung wird das musikalische Pro­gramm zusammengezogen. Die vereinigten Musikkorps begin­nen mit einer Huldigung an die großen Tondichter der beiden Nationen: Guiseppe Verdi und Richard Wagner, einer Ton­folge ausAida" undRienzi".

Während die Scheinwerfer, die bisher den Mittelteil des Stadions taghell erleuchtet hatten, verlöschen, ertönen Komman­dos für die Fackelträger. Sie haben in dem Tunnel unter dem Marathontor, aus dem bereits der Rauch herausquillt, Aufstel­lung genommen. Die Musikkorps und Spielmannszüge setzen ein mit dem Bayerischen Defiliermarsch, während die Fackel­träger, die zunächst in einer geschlossenen Kolonne auf das Feld rücken, ein gewaltiges Oval von Lichtpunkten um den ganzen Jnnenraum des Stadions ziehen und die einzelnen Blocks der Musikkorps und Spielmannszüge mit glitzerndem Licht ein­rachmen.

Kaum ist der Beifall -verrauscht, als wiederum aus dem Dun­kel des Marathontors Helle Kommandos schallen. Nun mar­schieren die ebenfalls von Fackeln eingerahmten Blocks der Ehrenkompanien mit geschultertem Gewehr im strammen Pa­radeschritt unter den jedem Soldaten bekannten Klängen des Porkschen Marsches von Beethoven ein. Es sind vom Heer Kom­panien des Wachregimentes Berlin, des Jnfanterie-Lehrregi- mentes der Kriegsschule Potsdam, der Heeresunteroffiziersschule und der Heereswaffenmeisterschule, von der Kriegsmarine die 1. Marine-Unteroffiziers-Lehrabteilung und von der Luftwaffe Teile des Wachbataillons der Luftwaffe Berlin, des Regimen­tesGeneral Eöring", des Flak-Lehrregimentes und der Flak­regimenter 3, 13 und 20.

Die Kompanieblocks marschieren auf der Aschenbahn rund um das Stadion. Voran reitet Major Hofmeister vom Wach­regiment Berlin. Im gestreckten Galopp reitet er vor die Ehren­tribüne, pariert dort das Pferd, salutiert und läßt die Kom­panien im Parademarsch so vor der Ehrentribüne aufmarschie­ren, daß unmittelbar in der Mitte davor das weiße Viereck der Marineabteilung steht, zu beiden Seiten in Mau und Blaugrau die Formationen des Heeres und der Luftwaffe. Mit schneiden­der Stimme gibt er seine Kommandos, läßt die Gewehre präsen­tieren und meldet mit lauter, durch das ganze Stadion hallender Stimme dem Führer:1600 Soldaten der Wehrmacht zum Großen Zapfenstreich angetreten!" Während dieser Meldung waren noch einmal hell die Scheinwerfer aufgestrahlt. Jetzt wird wieder halb abgeblendet. Mit strammem Griff werden die Ge­wehre abgenommen. Das Locken der Trommeln und Pfeifen setzt ein, und es folgt die großartige Einleitung des Zapfen­streiches mit den Klängen des Musikkorps, abgewechselt von den Fanfarenkorps, die über dem Marathontor stehen.

Wie die letzten Töne verklingen, wendet Major Hofmeister sein Pferd und leitet den eigentlichen Großen Zapfenstreich mit dem Kommando ein:Helm ab zum Gebet!" Im gleichen Augenblick blinken die Scheinwerfer rund um das Stadion herum aus und bauen hoch in die Lust einen Lichtdom.

Der Regen hat aufgehört. Aber tief ziehen noch die brodeln­den Wolken über die obersten Ränge. Gleichzeitig werfen auch die Serien von Scheinwerfern ihre Hellen Strahlen auf das Mit­telfeld des Stadions. Es sind weihevolle, stimmungsvolle Minu-