Sette 4

Schwarzwälder Tageszeitung

Nr. 181

Sigmaringendorf, 14. Juli. (V e r m i ß t e r a u f g e f u n- d e n.) Der seit 25. Juni dieses Jahres vermißte Max Bin­der ist nunmehr aufgefunden worden. Seit einigen Tagen war in der Scheune des GasthofsZur Traube" starker Ver­wesungsgeruch wahrgenommen worden. Bei der Durchsu­chung der Scheune fand man den Vermißten an einer ver­borgenen Stelle erhängt auf. Was den 36;ährigen Mann, der hier erst seit wenigen Monaten wohnte, in den Tod ge­trieben hat, ist nicht bekannt.

Straßberg i. Hohz., 14. Juli. (Frecher Einbruch.) Als ein Ehepaar um 11.30 Uhr nachts von einer Hochzeit heimkehrte, fand es die Haustür von innen verschlossen. Während nun die Wohnung gewaltsam geöffnet wurde, versuchte ein Mann durch ein Fenster zu entkommen. Er wurde aber von dem Ehemann festgehalten und der Polizei übergeben. Es handelte sich um einen Einbrecher, der die ganze Wohnung durchwühlt, sich ein Essen gekocht und dann auf dem Sofa häuslich niedergelassen hatte.

Ellwangen. 14. Juli. (Verhaftung.) In der letzten Zeit mußte der 1911 in Untertürkheim geborene, ledige Al­bert Schlipf, der seit Lichtmeß 1937 in der Marienpflege Ellwangen als Melker beschäftigt war, wegen Sittlichkeits­verbrechen in Untersuchungshaft genommen werden. Schlipf war von 1919 bis 1926 in der Marienpflege Ellwangen un­tergebracht und ging dort zur Schule. In der Folgezeit war er bis Lichtmeß 1937 bei zahlreichen Bauern als Knecht in Stellung. Auf Grund guter Zeugnisse wurde Schlipf an Lichtmeß 1937 bei der Marienpflege Ellwangen als Melker eingestellt. Dort hat er sich mit 13 Knaben, die in den Jah­ren 192225 geboren sind, unzüchtig betätigt.

Friedrichshafen, 14. Juli. (VorsichtmitderSchuß- wasfe.) Unvorsichtigkeit im Umgang mit einer Schuß­waffe mußte Montagabend ein Knabe mit dem Leben büßen. Der 13jährige Sohn Roland des Schneidermeisters Erünvogel in Neuhaus besuchte auf einem Botengang in Oberteuringen seinen fast gleichaltrigen Freund, den Sohn des Schlossermeisters Bosch. In dessen Werkstätte spielten die beiden Knaben mit einer Schußwaffe, die plötzlich los­ging und den Roland Erünvogel tödlich traf, sodatz der Junge schon nach wenigen Minuten verstarb.

Vom Allgäu, 14. Juli. (JndenKäsekesselgefal- l e n.) In Röthenbach im Allgäu rutschte der 17 Jahre alte Lehrling Benedikt Gräser in einer Käserei beim Ab­schöpsen des Vorbruchs auf dem Kessel aus und fiel in die fiedendheiße Käsemasse. Der Junge konnte sich zwar aus dem Kessel wieder selbst Herausschwingen, hatte aber so schwere Verbrennungen erlitten, daß er bald darauf starb.

Wangen i. A.. 14. Juli. (T ö d l i ch v e r l etz t.) Ein bei einem Bauer in der Gemeinde Eisenharz Bediensteter wurde von einem ausschlagenden Pferde an den Kopf getroffen. Ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben, erlag der Mann seinen schweren Verletzungen im Krankenhaus.

Sw- Va-en

Pforzheim, 14. Juli. (JM.-Untergauführerin Else Hof­mann -f.) Mitten aus ihrer erfolgreichen Arbeit wurde Hestern abend unerwartet nach kurzer Krankheit die Füh­rerin des Iungmäde I - U ntergaues Pforz­heim, Else Hof mann, durch den Tod abberufen.

Wolfach, 14. Juli. (Habicht stiehlt ein Schoßhündchen.) Ein seltsames Erlebnis hatte eine Ausflugsgesellschaft im Kinzigtal. Beim Mittagsmahl hörte man plötzlich ein kläg­liches Aufheulen der zwei mitgebrachten Zwergpin- fcher, die in einiger Entfernung am Walde spielten. Ein Habicht war pfeilschnell aus der Höhe Heräbgeschossen, hatte eines der beiden Hündchen im Genick gepackt und war mit seiner Beute schnell davongeslog-en.

Vorarbeit zum ReWvarteltag

nsg. Stuttgart, 14. Juli. Gauleiter Murr hat den Eau- organisationsleiter Michelfelder mit der Eesamtleitung der Organisation Reichsparteitag 1937 Gau Württemberg-Hohenzol- lern beauftragt. Die Arbeit ist bereits in vollem Gange. Die Organisationsleitung gliedert sich in vier Sachgruppepn:

a) Innere Organisation und Eaustandquartier: Pg. Baum­gärtner. Mit den Sachgebieten Wegweiser, Quartiere, Sonder­züge, Kongreß und Sondertagungen und der in diesem Jahre neu geschaffenen Betreuung der Ausländsdeutschen durch Vg. Dissibl.

' b) Schatzmeister: Pg. Vogt mit Sachgebieten Einkauf, Lager- -geldverwaltuna. Eintrittskarten und RPT.-Vlaketten.

«ltensteig-Stadt

Sportplatz.

Beginn des fretw. Arbeitsdienstes heute Abend 6.30 Uhr. Wer sich für Donnerstag angemeldet hat, wolle sich auf der Baustelle einstnden. Gleiches gilt füc alle andern Tage. Arbeitsgerät wird von der Stadt gestellt.

Den 15. 2uli 1937.

Der Bürgermeister: Kalmbach.

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c) Aeußere Organisation und Zeltlager: Pg. Hennefartb. Mit den Sachgebieten Lageraufbau, Verpflegung und technischer Dienst, Sanitätsdienst, Lagerwache und Aufmärsche.

ck) Propaganda: Pg. Mauer. Mit den Sachgebieten Presse. Film und Bild, Freizeit und Funk.

Auf Wunsch des Gauleiters soll in diesem Jahr ein großer Reichsparteitag-Film des Gaues gedreht werden. Für die Arbeit ist der bekannte Kameramann Kling, der bei dem im letzten Jahre gemachten Reichsparteitag-Film maßgeblich beteiligt war, verpflichtet worden.

Der vom Eauorganisationsamt herausssebrachte Wegweiser für die Teilnehmer wird eine besondere künstlerische Gestaltung erfahren. Der Plan für das Zeltlager, das in diesem Jahre auf einem neuen Platz, beim Fürther Stadtpark, errichtet wird, ist bis in die Einzelheiten festgelegt. Für die Freizeit­gestaltung im Lager während der Nürnberger Tage ist eine be­sondere Üeberraschung und eine großzügige Konzertfolge vor­gesehen.

Wenn so in Bälde der Aufruf zur Teilnahme am Reichs­parteitag in das Land hinausdringt, dann sind vor allem die Blockleiter der NSDAP, gerufen, die in großer Zahl aufmar­schieren werden. Die, die als aktive Mittler Partei und Volk an der vordersten Front einer verantwortungsvollen Arbeit ver­treten, mögen sich heute schon rüsten für die Tage der großen Erlebnisse in Nürnberg.

Der Gau Württemberg-Hohenzollern soll in Organisation und Aufmarsch, in Haltung, Disziplin und Geist vorbildlich aus­gerichtet zum Appell der Bewegung antreten. Keine Sorgfalt und Anstrengung wird den Beteiligten zu groß sein, um ihren Gau beim Reichsparteitag 1937 als Mustergau des Reiches zu repräsentieren. Das ist der Wille des Gauleiters, das ist unser Wille und des ganzen schwäbischen Volkes Stolz und Ehre.

*

1800 Führer der schwäbischen HI. beim Reichs­parteitag 1037

nsg. Beim Reichsparteitag '1937 werden 1800 Führer der schwäbischen HI. uiid des DJ. teilnehmen. 900 Teilnehmer da­von werden auf dem Reichsparteitag in die Partei überwiesen und auf den Führer vereidigt werden. Es nehmen außerdem teil der Musikzug des Standortes Laichingen, der Spielmanns­zug des Standortes Stuttgart und der Fanfarenzug des Stand­ortes Reutlingen. 22 Vannfahnen und 22 Jungbannfahnen der schwäbischen Hitlerjugend werden auf dem Reichsparteitag ge­weiht werden. An dem Adolf-Hitler-Marsch nehmen unter Füh­rung von Unterbannführer Hauff, Reutlingen, 80 Hitlerjungen teil. Der Marsch beginnt in Reutlingen. Vom Obergau Würt­temberg nehmen an der H2.-Kundgebung während des Reichs- parteitages 200 Führerinnen teil. Standquartier wird wiederum Bamberg sein.

Zehn Zage Wetter voraus

Witterungsvorhersage für die Zeit vom 15. bis 24. Juli

Herausgegeben von der Forschungsstelle für langfristige Witte­rungsvorhersage des Reichswetterdienstes in Bad Homburg v. d. H. am 14. Juli 1937 abends.

Der langsame Durchzug eines Kaltlust-Körpers von Nordwest nach Slldwest hat das vordem bestandene freundliche Wetter unterbrochen und in Mitteldeutschland stellenweise ungewöhnlich große Niederschlagsmengen gebracht. Darnach ist wieder Beru­higung eingetreten. Das Witterungsgepräge der nächsten zehn Tage läßt sich folgendermaßen kennzeichnen: 2m großen und gan­zen freundlich, häufig heiter, warm, oft schwül, wiederholte ver­breitete gewittrige Störungen mit nachfolgender leichter Abküh­lung. Die Aufheiterung und Erwärmung wird in den nächsten Tagen von West nach Ost fortschreiten, aber bereits am Don­nerstag können im Westen einzelne Gewitter auftreten. Die Ge­witter werden teilweise besonders im Westen und Süden von starken Regenfätlen begleitet sein. Die Sonnenschein­dauer wird in dem zehntägigen Zeitraum fast allerorts 70 Stun­den überschreiten. Die Zahl der Tage mit Niederschlag wird wahrscheinlich an vielen Orten, besonders im mittleren Nord­deutschland, unter 5 bleiben.

Das Wetter

Veränderliche Winde, aufheiternd und ziemlich warm. Frühe­stens gegen Spätnachmittag oder Abend kann es zu gewittrigen Niederschlägen und leichter Abkühlung kommen.

Gestorben

Altburg: Margarete Kugele geb. Weber, 81 I. a. Breitend erg: Friedrich Riexinger, 68 I. a.

Schopfloch: Jakob Maier Schultheiß a. D., 73 I. a. Baiersbronn-Stöck: Franziska Rothfuß aeb. Roth- fuß, 85 Jahre alt.

Bekanntmachungen ^ der NSDAP.

j UV., H«i- 1

Untergauführerin

Saarpfalzfahrten. Ich verweise euch auf den Ober­gaubefehl 12/37. Es wäre fein, wenn auch Mädel aus unserem Untergau an einer der genannten Saarpfalzfahrten teilnehmen könnten. Die Anmeldungen hierzu müssen umgehend an den llntergau gemacht werden.

Am Montag, den 19. 7. 1937, werden einheitliche Heimabende durchgeführt. Das Material hiefür geht euch in den nächsten Tagen zu. Die Führerin des Untergaues Nagold.

Letzte Nachrichten

Große Hebungen -er englischen See-, Land- und Luftstreit- kräste Zivilbevölkerung in großem Ausmaß herangezogen London, 14. Juli. An der englischen Südküste begannen am Mittwochnachmittag große gemeinsame Hebungen der See-, Land- und Luftstreitkräfte. Im Mittelpunkt der ge­dachten Kampfhandlungen liegen die Küstenfestungspunkte und Flottenstützpunkte Portland, Plymouth und Southamp­ton. Außer zahlreichen Einheiten der englischen Flotte und über 200 Flugzeugen beteiligen sich die Küstenbatterien so­wie Flakformationen an der Hebung. Zum erstenmal wurde auch die Zivilbevölkerung in großem Ausmaße herangezo­gen. Die Luftschutzmaßnahmen in den im Manövergebiet liegenden Städten und Ortschaften werden genau geprüft werden. Die vier angegriffenen Feftungsstädte werden bei Nacht vollkommen verdunkelt, und die Beobachtungen der Zivilisten, die zur Mitarbeit herangezogen werden, werden von staatlicher Seite überwacht.

UAS.-Regierung verbietet private Transozeanflüge Newyork, 14. Juli. Nachdem jetzt 'das Schicksal der ameri­kanischen Weltfliegerin Amelia Earhart kaum noch fraglich ist, hat die Regierung der Vereinigten Staaten,Newyork- Zournal" zufolge, ein transozeanisches Flugverbot für alle amerikanischen Privatflieger erlassen. Wie erinnerlich, ent­standen der Regierung der Vereinigten Staaten ungeheure Ausgaben bei den Versuchen zur Auffindung der im Stillen Ozean verschollenen Fliegerin Amelia Earhart.

Zusammenkunft deutscher und italienischer Industrieller in Venedig

Nom, 14. Juli. Die deutsche Jndustriellen-Abordnung unter Führung von Staatssekretär Dr. Trendelenburg ist am Mittwoch in Venedig eingetrosfen, wo am Donnerstag die erste im vergangenen Herbst vereinbarte Zusammenkunft deutscher und italienischer Industrieller beginnt. Zweck der Tagung ist die Verwirklichung einer immer engeren Zusam­menarbeit der Industrien beider Länder. Die deutsche Dele­gation wurde auf dem Bahnhof von dem Präsidenten des faschistischen Jndustriellenoerbaudes, ferner vom Oberbür­germeister, vom Provinzialsekretär der Partei, von Vertre­tern der italienischen Industrie und der Korporationen so­wie vom Vertreter des ^deutschen Konsuls in Venedig begrüßt.

Ein Vertrauter Roosevelts unter den Opfern der Gluthitze Washington, 14. Juli. Der mörderischen Gluthitze, die seit einer Woche über der Bundeshauptstadt lastet und be­reits zahlreiche Todesopfer gefordert hat, ist auch der 66jäh- rige Senator Joseph Robinson erlegen. Der Ver­storbene, der am Mittwochfrüh einen Herzschlag erlitt, war lange Jahre hindurch der Fraktionsvorsitzende der Demo­kratischen Partei im Senat.

Sein Tod stellt einen empfindlichen Verlust für die Re­gierung Roofevelt dar, da in Robinsons Händen die schwie­rige Aufgabe lag, die verfassungsändernde Gefetzesvorlage über die Reform des Obersten Bundesgerichts im Senat durchzubringen oder wenigstens eine annehmbare Kompro­mißformel zu finden. Auch an der parlamentarischen Be­handlung der bisherigen New Deal-Maßnahmen Roosevelts nahm Robinson hervorragenden Anteil. Der auch bei sei­nen politischen Gegnern sehr geschätzte Fraktionsvorsitzende der Demokraten war Vertreter des Staates Arkansas im Senat.

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