bergs loslöse« und der neue« Landesorganisation an- sch-iehen. scheiden damit aus der sozialdemokratischen Partei Deutschlands aus. Wir warnen daher die Parteigenossen, die Wert daraus legen, der Gesamt­partei anzugehören, das parteizerrüttende Borgehen der neuen Landestommission zu unterstützen.

s? ** Würzbach. 30. März. In unserem abgelegenen -^Schwarzwalddörflein Würzbach verspürt man recht wenig ^ vom Kriegsleben. Nur vom femen Westen sprechen die Geschütze ihre gewallig-ernste Sprache bis auf unsere Höhe herüber. Das einförmige Leben wurde letzten Donnerstag etwps abgebrochen durch einen von Pfarrer Helbling und Lehrer Böllm veranstalteten vaterländischen Semeindeabeud. Am letzten Donnerstag abends 8 Uhr versammelten sich die Gemeindeglieder recht zahlreich im Schulsaal, dessen Wände mtt Bildern vom Kaiser, Hindenburg und anderen Kriegs» bildern schön geschmückt waren. Frau Hauptlehrer Bauschert stellte in gütiger Weise ihr Klavier zur Verfügung. Nach einer kurzen Begrüßungsansprache seitens des Geistlichen,

spielten Frau Tauschert und Lehr« Böllm eiuen Militär- marsch von Schubert. Hinaus wurden im Wechsel patriotische Gedichte und Gesänge durch die Schüler der Oberklaffe flott oorgetragen. Bon Frau Bauschrrt, Pf. Helbling und Lehrer Böllm wurde das Largo von Händel stimmungsvoll auf der Violine vorgetragen.Lieder ohne Worte" von Mendels- sohn undWaldesrauschen" brachte Lehr« Böllm aus dem Klavier zu Gehör. Im Mittelpunkt stcnd ein interessanter Bortrag von Pfarrer Helbling über den Mann,den gest- ern keiner noch gekannt, der beste heut im Vaterland", über Genrralfeldmarschall v. Hindenburg. Redner gab einen Ueberblick über die frühere Tätigkeit des Meisters der Feld- herrnkunst, über seine Teilnahme als Leutnant am Kriege 1866, 1870/71 und hob insbesondere sein Feldherrntalcnt im jetzigen Weltkriege hervor. Mit sichtlichem Interesse folgten die Zuhörer den Worten des Bortragrndrn. Kurz vor 10 Uhr schloß die Feier. Nachdem noch die ganze Versammlung 2 Strophen vonBefiehl du deine Wege" gesungen hatte, ging alles wohlbefriedigt nach Hause.

(S.C.B.) Mergentheim. 28. März. In Lem Hause des Malers Müller drohte gestern Nacht ein

Zirnmerbrand auszubrechen. Die Feuerwehr wehrte wirksam der Gefcchr In dem Hause wohnte ein Fräulein Pöppel, die in dem raucherfüllten Zimmer durch Ersticken den Tod fand. Man konnte sie zwar noch lebend aus dem Hause bringen, nach wenigen Augenblicken jedoch ist sie verschieden.

(S.C.B.) Ulm, 27. März. Hier halten sich drei französische Aerzte auf, die zur Versetzung des ärzt­lichen Dienstes bei den Kriegsgefangenen von t^r Militärbehörde hieher überwiesen wurden. Das kaiserliche Gouvernement macht dies mit dem Hin­weise bekannt, daß wegen der Anwesenheit dieser Aerzte ein Grund zur Beunruhigung wegen Spionage nicht vorhanden ist. Bon der Bevölkerung erwartet das Gonvernement die Beobachtung der im Interesse der gefangenen deutschen Aerzte gebotenen, der deut­schen Nation würdigen Zurückhaltung.

Für die Schrift!, verantwort!.: Otto Seltmann, Talw. Druck ».Verlag derA.Oelschläger'schcn Buchdruckerci, Calw.

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