keite 2

»Schrvarzwälder Tayerzeituns'

Nr. 77

hindern und deshalb, nach dem nun wiederholt schon ange­wandten Rezept: Haltet den Dieb!, diese aus der Luft ge­griffene Anschuldigung Italiens.

Das Manöver ist durchsichtig, aber es ist auch gefährlich. In Rom wird man sich gegen die Note zur Wehr setzen, denn man hat keine Veranlassung, sich von Herrn Caballero und seine Kumpanen vor dem internationalen Forum beschim­pfen zu lassen. Aber wahrscheinlich kommt es den bolschewi­stischen Drahtziehern überhaupt nur darauf an, jede Beru­higung der Atmosphäre zu verhindern, und immer wieder Sprengpulver zwischen die europäischen Mächte zu werfen. Der eigens Weizen kann nur gedeihen, wenn die Welt nicht zur Ruhe kommt.

Der Kuhhandel i« Barcelona gescheitert

Paris, 3. April. Die Hoffnung des Bolschewisten Tarradeilas, m Barcelona noch im Laufe dieser Woche eine neue ..Regie­rung" bilden zu können, scheint sich angesichts des Streites »md Kuhhandels um diePöstchen" zwischen A n a r ch ist e n und Gewerkschaftlern vollkommen zerschlagen zu haben. Eins ring.hende Aussprache mit dem Oberhäuptling Companys blieb ebenso wie alle vorhergehenden Unterhandlungen ergebnislos. Larradellas suchte den Pressevertretern erklären, daß sein Ver- -uch, ein llebsreinkommen zu schaffen, gescheitert sei. Angesichts !>er ernsten Lage in Katalonien könne es kein Kompromiß geben.

Paris zum BkrhlmbliuigslibWlH tu Belgrad

Paris, 3. April. Die Besprechungen der Kleinen Entente in Belgrad werden von der Pariser Presse weiter stark beachtet. Mit einer gewissen Resignation stellen verschiedene Blätter »eck, daß ihre bösen Vorahnungen von den Tatsachen selbst nur be­stätigt worden seien. Die zentrifugalen Kräfte innerhalb der Kleinen Entente seien in der Uebermacht, meint . Echo de Paris". Frankreich habe die drei Staaten der Kleinen Entente auf­gefordert, untereinander einen gegenseitigen Beistandspakt zu schließen gegen jedweden Angreifer. Diesen Vorschlag habe man zwar nicht vollkommen zurückgewiesen, aber doch a u j unbestimmte Zeit beiseitegeschoben. Jugoslawien habe mit seinen zweiseitigen Abkommen mit Bulgarien und Italien den Zusammenbruch des Genfer Systems noch beschleu­nigt. DasOeuvre" meint, wenn man ehrlich sein wolle, müsse man auf jeden Fall sagen, daß der Tag in Belgrad für Frank­reich und seinen Einfluß in Mitteleuropa und auf dem Balkan recht dunkel gewesen sei. Er könne nur als eine Folge der allzu wenig energischen Politik bezeichnet werden, die Paris seit Jah­ren geführt habe.

DerJour" berichtet über einen heftigen Meinungsaustausch, der zwischen dem jugoslawischen Ministerpräsidenten und dem tschechischen Außenminister stattgefunden haben wll. Krofta Habs Stojadinowrtsch scharfe Vorwürfe wegen des allzu schnellen Ab­schlußes des italienisch-jugoslawischen Abkommens gemacht. Diese Angelegenheit sei mit der Aussprache jedoch nicht erledigt. Be- uesch werde anläßlich seines Belgrader Besuches den jugoslawi­schen Ministerpräsidenten wahrscheinlich vor die Frage stellen, ob sich Jugoslawien in Zukunft zu einer gemeinsamen Politik der drei Länder bekennen wolle oder ob es in gewissen Fragen seine volle Handlungsfreiheit wieder haben möchte.

DasJournal" erklärt, daß beide Teile recht hätten, diejenigen, die behaupteten, die Kleine Entente sei gestärkt und gefestigt »us den Belgrader Besprechungen hervorgegangen, und diejeni­gen, die vom Gegenteil überzeugt seien.

Aehnlich urteilt auch derPetit Parisien", der den Bestand der Kleinen Entente für gesichert ansieht und erklärt, daß sich in dem Verhältnis der drei Länder untereinander sowie zu Frank­reich. der Türkei und Griechenland nichts geändert habe. Daß die Frage des gegenseitigen Beistandes, wie ihn Frankreich oor- geschlagen habe, von den drei Staatsmännern auf einen späteren Zeitpunkt verschoben worden sei, wäre durchaus natürlich

Krsatzkaffev werden Körperschaften des öffentlichen Rechts

Berlin, 3. April. Der Reichs- und preußische Arbeitsminister hat soeben die 15. Verordnung zum Aufbau der Sozialversiche­rung erlaffen. Die neue Verordnung betrifft die Ersatzkaffen der Krankenversicherung. Diese werden nunmehr öffentlich-rechtliche Körperschaften. Damit sind die Ersatzkaffen enger in den Kreis der Träger der gesetzlichen Kankenverstcherung eingegliedert.

Iahreslaguug des Deutschen Gememdetages

Berlin, 3. April. Die Jahrestagung des Deutschen Eemeinde- tages findet am 7. und 8. April im Reichstagsflgungssaal der Krolloper in Berlin statt. Die Tagung, an der sämtliche Neichs- leiter und Gauleiter sowie die Innenminister der Länder mit ihren Kommunaldezernenten teilnehmen, wird am 7. April durch den Reichsleiter Oberbürgermeister Fiehler-München eröffnet. Reichsminister Dr. Frick spricht überGrundsätzliche Fragen der Verwaltungsreform". R-ichsleiter Oberbürgermei­ster Fiehler überGegenwartsfragen der deutschen Selbstver­waltung." Am Mittwochnachmittag sprechen der Reichsminister der Finanzen Graf Schwerin von Krosigk überDie finanz­politische Bedeutung der Realsteuerreform" und Landrat Lud­wig Saalseld überDie Aufgaben der deutschen Landkreise". Die Tagung schließt mit einer Ansprache des preußischen Mini­sterpräsidenten Generaloberst Eöring zu dem ThemaGemein­de und Vierjahresplan".

Berkehrsstreik

«Ehrend der Krönungs'eierlichkeilen?

London. 3. April. Die Gefahr, daß die Krönungsfeierlichkeiten durch einen großen Verkehrsstreik in London beeinträchtigt wer­den, hat sich verstärkt. Ein Mitglied des Vorstandes der Trans­portarbeitergewerkschaft erklärte in einer Massenversammlung in London, daß in wenigen Wochen die Londoner Omnibusfahrer «nd -schaffner im Streik sein würden. Das Londoner Verkehrs­amt hat in einer offiziellen Erklärung wißen laßen, daß eine Verkürzung der Arbeitszeit, wie sie vom Verband der Omnibus- fchajsner gefordert wurde, finanziell untragbar sein würde.

Verzögerung der Pariser Wettaussiellmg

Paris, 3. April. Das die Belange der Volksfront vertretende BoulevardblattCe soir" veröffentlicht Erklärungen des Be­auftragten der Ministerpräsidentschaft für die Weltausstellung, in denen es u. a. heißt, die feierliche Eröffnung der Internatio­nalen Ausstellung werde am festgesetzten Tage, nämlich dem L. Mai, stattfinden. Zu diesem Zeitpunkt würden bereits zahl­reiche Pavillons fertiggestellt sein, das Publikum allerdings werde erst am Samstag, den 15. Mai, oder erst am Sonntag zur Besichtigung zugelassen. Vor allem seien noch die zahlreichen Verkehrswege innerhalb des Ausstellungsgeländes fertigzustellen; auch im neuen Trocadero-Palast würden wesentliche Arbeiten längere Zeit in Anspruch nehmen. Der Hauptteil des Trocadero- Palastes werde wahrscheinlich sogar nicht vor dem 15. Juli oer Öffentlichkeit übergeben werden können.

Frankreich verlor 4,5 Milliarden Franc

als Folge der marxistischen Streikhetze Paris. 3. April. DerElsässer" schreibt unter der Ueberschrift Die Wirtschaft wird angekurbelt" u. a.: Die Streiks vom letzten Juni bis Ende Dezember 1936 kosteten Frankreich die nette Summe von 4,5 Milliarden Franc. Die Zahl der Streikenden belief ffch auf 6 Millionen mit einer durchschnittlichen Stre'k- dauer von zehn Tagen. Legt man einen Durchschnittsstundenlohn von 5 Franc zugrunde, dann ergibt sich ein Verlust non 2 406 000ÜÜ0 allein verlorenen Arbeitsstunden. Dazu kommen die Verluste an leicht verderblichen Waren sowie die Aufträge, die wegen der Streiks an das Ausland gegeben werden mußten. Das macht nach ganz vorsichtiger Schätzung alles zusammen einen Verlust von 4.5 Milliarden aus, die für ganz Frankreich verloren gingen.Nur ruhig so weitergekurbelt" und gewirtschaftet", so schließt derElsässer".

Insyeklionsflug Mussolinis über Italien

Rom, 3. April. Am Vorabend des 14. Jahrestages der Grün­dung der Luftwaffe des faschistischen Italiens, die am Samstag in Rom in Anwesenheit des Königs und des Duce unter Teil­nahme von 8006 Fliegern feierlich begangen wird, hat Mussolini mit seinem dreimotorigen Flugzeug einen dreieinhalbstündigen Jnspektionsflug ausgeführt, bei dem er die Fluganlagen von Siena. Florenz. Postora und Pisa in geringer Höhe berührte und auch über den einzelnen Städten einige Runden flog. Musso­lini, der bekanntlich seit vielen Jahren ein leidenschaftlicher Flieger ist und vor einigen Monaten auch das Patent eines Kampffliegers erworben hat, wollte mit diesem Flug dem gan­zen Lande seine starke Verbundenheit mit der Luftwaffe zeigen.

Sinnlose Sireikerei in USA.

Neuyork, 4. April In Wilmington im Staate Delaware be­finden sich die Lastwagenfahrer seit 19 Tagen im Ausstand. Die Bauarbeitergewerkschaften sind nun aus eine seltsame Idee ver­fallen. Ilm die Beilegung des Streiks der Lastwagenfahrer zu erzwingen, sind die Bauarbeiter am Samstag in den Gene­ralstreik getreten! Bereits in den ersten Stunden hat dieser eine ganze Rerhe von Ruhestörungen zur Folge gehabt. Die verhetzten Streikanhänger durchzogen die verschiedenen Stadtviertel, teilweise sogar auf Kraftwagen, und schlugen oie Fensterscheiben der Häuser, die Scheiben der Straßenbahnwagen und Autobusse sowie die Schaufenster der Warenhäuser und an­deren Kaufläden ein. Ein großes Aufgebot von Polizei wurde eingesetzt, um Ausschreitungen der Streikenden vorzubeugen.

Kleine Nachrichten ans aller Welt

Reichsminister Dr. Goebbels stattete am Sonntag der Textilausstellung am Funkturm einen Besuch ab und ließ sich während zweieinhalb Stunden die schönsten Aus­stellungsstücke und die interessantesten Maschinen oorführen. Der Minister äußerte sich sehr befriedigt über das Gesehene und sprach der Ausstellungsleitung seine Anerkennung über Inhalt und Aufbau der Ausstellung aus.

Winterhilfsspende des Hausbesitzes. Der Präsident des Zentralverbandes Deutscher Haus- und Erundbesitzervereine, Tribius, hat dem Reichsbeauftragten für das Winterhilfs­werk, Hauptamtsleiter Hilgenfeldt, als zentrale Spende der Gesamtorganisation neben den von den einzelnen Glie­derungen unmittelbar abgeführten Spenden den Betrag von 100 000 RM. übermittelt.

Ausländische Luftfahrtkommissionen in Berlin. Einer Einladung des Reichsministers der Luftfahrt und Ober­befehlshabers der Luftwaffe, Generaloberst Eöring, fol­gend, sind in Deutschland Luftfahrtkommissionen aus Bra- silren und Chile eingetroffen. Der brasilianische East ist der Chef der brasilianischen Marineflieger, Admiral Schorcht. Die chilenische Kommission wird geführt von dem Chef oer chilenischen Luftstreitkräfte, General der Flieger Aracena.

Die Geschäfte in Paris an Montagen geschlossen. Nach ernem neuen Eesetzeserlaß über die Durchführung der 4 0 - S t u nd e n - W o ch e, der am Samstag im Gesetzblatt erschienen ist. wird Paris in Zukunft an Montagen genau jo wie an Sonntagen ausjehen Sämtliche großen Geschäfte und der größte Teil der kleinen Verkaufsläden muffen ge­schlossen bleiben, da die Angestellten nur fünf Tage in der Woche arbeiten dürfen. Die Banken und Versicherungs­gesellschaften haben dagegen am Samstag und Sonntag geschlossen.

Die Unfälle bei den englischen Siidbahnen, Die zahlreichen Unfälle, die die englischen Südbahnen in den letzten Wochen hennjuchte das letzte Unglück am Freitag forderte, wie gemeldet, acht Menschenleben haben den Verdacht auf- kommen lassen, daß es sich um Sabotageakte handeln könne In der Presse wurde die Vermutung ausgesprochen, dag Saboteure die Signalleitungen störten und dadurch die Unfälle verursachten.

Methylalkohol ist Gift! Der traurige Vorfall, der sich in Roitzsch bei Bitterfeld ereignete und dem drei Volksgenossen zum Opfer fielen, ist aufgeklärt worden. Der Einwohner Gaul, der den Methylalkohol enthaltenden Likör ausgegeben hatte, legte ein Geständnis ab, daß er von seiner Arbeits­stätte Alkohol entwendet und Likör davon hergestellt habe. Es handle sich um den gefährlichen und für den menschlichen Genuß verbotenen Methylalkohol. Gaul wurde in Haft genommen.

Aus Statt «nt Laut ^

Altensteig, den 5. April 1936.

Born Menstetger Rathaus

Berufung zweier neuer Ratsherren Ausbau des Fremden­heimWaldfrieden" Neugestaltung des Stadtgartens

Vau des neuen Freifchwimmbades

Für die auf eigenen Wunsch ausgefchiedenen Ratsherren Beutler und Rcrsp sind vom Beauftragten der NSDAP., Kreis­leiter Bätzner, als Ersatzmänner für die Amtsdauer bis 31. März 1941 berufen worden: Karl Bühler, Kaufmann, und Karl Hirmer, Postbetriebsarbeiter. Sie werden vom Vorsitzenden begrüßt und mit den Aufgaben und dem Wirkungskreis der Ee- meinderäte bekannt gemacht und legen dann den vorgefchrie- Lenen Diensteid ab.

Dank der Bemühungen in den letzten Jahren um den Frem­denverkehr sind hoffnungsvolle Ansätze zu einer Steige­rung desselben vorhanden. Es ist deshalb auch geboten, das im städtischen Eigentum befindliche FremdenheimWaldfrie- d e n" neuzeitlicher zu gestalten und einzurichten. Nach dem vom Stadtbauamt gefertigten Plan werden in dem bis jetzt leer­stehenden Erdgeschoß ein Speisesaal mit Nebenzimmern, sowie die Küche mit Nebenräumen eingerichtet. Der im ersten. Stock befindliche bisherige Saal und die daselbst vorhandene Küche werden zu weiteren Gastzimmern und zu einem Badezimmer umgebaut. Auch Zentralheizung und fließendes Wasser, kalt und warm, werden eingerichtet; außerdem soll der Platz um das Anwesen besser gestaltet werden. Es ist sicher anzunchmen, daß das jo hergerichtete Fremdenheim in feiner stillen und beschau­lichen Lage direkt am Walde ein gern besuchtes Haus werden wird.

Im Interesse des Fremdenverkehrs ist aber auch gelegen, dem Stadtgarten ein besseres Aussehen zu geben. Der um ein Gutachten angegangene Gartenarchitekt Lilienfein in Stutt­gart hat nun feinen Plan über die Umgestaltung des Stadgar­tens und die Verbindung zu dem künftigen Schwimmbad auf der Insel zwischen Stadtgarten und Elektrizitätswerk übergeben. Die prächtigen Eichen bleiben alle erhalten, während von den übrigen Bäumen einige entfernt werden, um etwas freien Platz zu gewinnen. Auch wird der eine Teil des Stadtgartens um etwa 30 ow erhöht und durch eine kleine Einfassung gegen den anderen abgeteilt, aber so, daß doch noch die Zusammengehörig­keit gewahrt bleibt. Der vorhandene Brunnen wird entfernt und statt dessen ein neuer Brunnen in Steinausführung unter der Eiche am oberen Eingang hergestellt. Im unteren Eck wird ein Musikplatz mit einem entsprechenden Gebäude geschaffen. Der Platz, wo zur Zeit noch die Schuppen stehen, wird Grünland mit entsprechender Bepflanzung, ebenso der Platz von der Turnhalle bis zur Brücke. Weitere Einzelheiten sind aus den Plänen er­sichtlich, die im Schaufenster der Buchhandlung Lank nun ausge­stellt sind. An die Platzpächter und Schuppenbesitzer wird bei dieser Gelegenheit wiederholt die Aufforderung gerichtet, ihre Schuppen alsbald zu entfernen und den Platz zu räumen, da mit den Bauarbeiten in den nächsten Wochen schon begonnen wird.

Die von Stadtbaumeister Schüller gefertigten Pläne zur Aus­führung des Freischwimmbades werden vorgetragen und gutgeheißen. Das Schwimmbecken kommt ungefähr in die Mitte der Insel, wird 15 X 50 m groß, in Eisenbeton ausgeführt und mit einem Sandsteinplattenbelag umgeben. Der Leerlaufkanal des Elektrizitätswerks wird eingedolt; dorthin etwa kommt das Gebäude, quer gestellt als Abschluß talabwärts und mit einer Erünlaube entlang dem Elektrizitätswerk. Für Kinder gibt es ein Planschbecken im oberen Eck des Platzes. Der Wasserzufluß wird dem Elektrizitätswerkskanal entnommen. Ein besonderes Reinigungs- oder Umwälzungsverfahren erübrigt sich, da Wasser in beliebiger Menge und rein zur Verfügung steht. An den Einsteigstellen ins Bad werden Fußwaschrinnen mit Duschen an­gebracht und entlang der Innenwand des Beckens eine Ueber- lauf- und Spuckrinne. Das Gebäude enthält Wechselkabinen (nur zum Aus- und Ankleiden), Einzelkabinen (Dauerkabincn) und eine Sammelkabine, außerdem Kassen-, Sanitöts- und Bade­meisterraum. Zweckmäßige Herrichtung des Platzes und sonstige Einrichtungen werden dazu beitragen, die Anlage nett und ge­mütlich zu machen. Jedermann ist herzlich eingeladen, seine Freude und sein Interesse tatkräftig noch zu bezeugen. Gelegen­heit hiezu wird gegeben!

Der Stromlieferungsvertrag mit dem Gemeindeverband Elektrizitätswerk Teinach hat nun die Zustimmung aller in Be­tracht kommenden Stellen gefunden. Der vorgesehene verstärkte Ausbau des Anschlusses des Städt. Elektrizitätswerks an das Ueberlandwerk kann daher erfolgen. Dieses ist im In­teresse der Betriebssicherheit verpflichtet, die Hochspannungs­leitungen hierher als Ringleitungen auszuführen und mit Ein­richtungen auszurüsten, die eine felbstätige Abtrennung schad­hafter Stellen ohne Außerbetriebsetzung der gesamten Leitungs- strecke herbeiführen. Mit dem Ausbau dieses Anschlusses kann der Bedarf der Stadt an elektrischer Energie in voller Höhe und zu jeder Tages- und Nachtzeit gedeckt werden. Als Reserve dient dann die bereits im Jahre 1933 angefchaffte Dieselanlage. Die Betriebssicherheit ist damit auf alle Fälle gewährleistet, auch wenn die Stromlieferung von EET. einmal unterbrochen werden sollte, ohne daß die sonst nötig gewordenen hohen Auf­wendungen augenblicklich gemacht werden müssen.

Zugleich mit dem Ausbau der Leitungsanlage wird auch ein Umbau des alten Gebäudes des Städt. Elektrizitätswerks voll­zogen und zwar in der Weise, daß das Giebeldach auf die ganze Länge des Gebäudes durchgeführt wird. Zwei weitere Woh­nungen können dadurch geschaffen werden. Durch diese Ausfüh­rung erhält das ganze Gebäude ein viel schöneres Aussehen und steht als geschlossenes Ganzes da. Es ist dies auch ein dringen­des Gebot, nachdem das Gebäude durch die Schwimmbadanlage und Erweiterung des Stadtgartens in den öffentlichen Verkehr hineinragt.

Die Bearbeitung des Stadtbauplans wird den Archi­tekten Köbele und Raichle in Stuttgart übertragen, nach den Richtlinien der Ortsbauplanberatungsstelle beim Württ. Innen­ministerium.

Forstmeister Däubler beantragt zum Schutze gegen Wildfraß in verschiedenen Abteilungen des Stadtwaldes Hagwald und Hochdorferwald Drahteinzäunungen anzubringen, gleich­zeitig auch um die Selbstverjüngung des Waldes damit zu för­dern. Dem Antrag wird entsprochen; die durch den vorjährigen Schneedruck und die zur Zeit vorgeschriebeue Mehrnutzung im Wald entstandenen Lücken sollen so schnell wie möglich wieder ausgefüllt und auch sonst nach Möglichkeit alle Maßnahmen zur Förderung des Waldzuwachfes durchgesllhrt werden.

Im Zuge des Ausbaues der Berufsschulen werden anstelle der bisherigen allgemeinen Fortbildungsschulen, die den Anforde­rungen der Zeit nicht mehr voll genügen können, ländliche Berufsschulen -urchgeführt. Nach dem vorläufigen Plan zur Gliederung derselben ist auch hier eine Sammelklaffe mit den nächsten Nachbargemeinden vorgesehen. Der Hebamme Dürrschnabel wird in Anerkennung ihrer treuen und ge­wissenhaften Diensttätigkeit zum 25jährigen Jubiläum eine kleine Ehrengabe verwilligt.