Gegründet 187/

Gegrurrüet 1877

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Nationales Nachrichten- und Anzeigenblatt für die OberamtsbezirLe Nagold. Calw. Freudenstadt und Neuenbürg

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Nummer 61

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Altensteig, Montag, de« IS. März 1937

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Sr. Sonmliller Sb« den Mttiabnsvlan

Deutschland und der Kerne Osten

Meis für «uaft o-ib Wiffenschaft

Berlin, 14. März. Der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda veröffentlicht im Reichsgesetzblatt Ausführungs­bestimmungen zum Deutschen Nationalpreis für Kunst und Wis­senschaft, den der Führer und Reichskanzler am 3V. Januar 1931 gestiftet hat. Der Nationalpreis wird, wie erinnerlich, jährlich an drei verdiente Deutsche in der Höhe von j« Ivvoov RM verliehen.

Die Verleihung des Preises geschieht in einem feierlichen Akt der alljährlich aufdemReichsparteitagderNSDAP pattfindet. Die Durchführung dieses Aktes obliegt dem Reichs minister für Volksaufklärung und Propaganda und Reichspropa- gandaleiter der NSDAP, im Einvernehmen mit dem Reichs­organisationsleiter der NSDAP.

Die Vorschläge für die Verleihung werden auf dem Gebiet» der Kunst von den Präsidenten der Einzelkammcrn innerhali der Reichskulturtammer und auf dem Gebiete der Wissenschaft vom Reichs- und preußischen Minister für Wiffenschaft gemacht Unabhängig davon sind vorschlagsberechtigt für beide Gebiete: der Beauftragte des Führers für die gesamte geistige und welt­anschauliche Erziehung in der NSDAP., der Reichsorganisations- leiter, Ser Reichsjugendführer, der Reichsführer der SS., der Stabschef der SA., der Chef der Kanzlei des Führers, der Reichs- arbeitsführer, der Leiter des Hauptamtes für Technik der NS.- DAP. Die Vorschläge werden vom Reichsminister für Volks­aufklärung und Propaganda dem Führer und Reichs­kanzler eingereicht. Dieser entscheidet über die Ver­teilung.

Die Einreichung der Vorschläge an den Reichsminister> Dolksaufklürung und Propaganda soll bis zum 1. Juni und du Vorlage an den Führer und Reichskanzler bis zum 1. Juli eine« jeden Jahres erfolgen. Zugleich mit dem Geldpreis wird ein goldenes tragbares Ehrenzeichen sowie eine Urkunde aus­gehändigt.

MichsbmlsswrMlimvs der Landjugend

Meinberg beim Schlutzappell in Eoslar

Goslar, 14. März. Nachdem am Samstag morgen in Ohlen­dorf bei Goslar der Reichsberufswettkampf der Gruppe Reichs­nährstand eröffnet worden war, traf gegen Mittag Reichsobman« Meinberg in Goslar ein. In den späten Nachmittagsstunver fand auf dem Marktplatz in Goslar der Schlutzappell statt, zu ven die Hitlerjugend sowie die Wettkampfteilnehmer aus Eoslai und der näheren Umgebung mit Formationen der SS. und SA angetreten waren. Nachdem Oberbannführer Vofinger daraus hingewissen hatte, daß zu dieser Stunde im ganzen Reiche 36V 00t Reichsberufswettkämpfen aus der deutschen Landjugend angetre- ten seien, die durch ihre Leistungen vor allem dem Volke und dem Führer dienen wollten, überbrachte Reichsobmann Meinberg die Grütze des Reichsbauernführers Darre. Der Redner geißelte jenes überholte kapitalistische liberalistische Den­ken, das dem Leistungsprinzip der deutschen Jugend verständnis­los gegenüberstehe. Unbekümmert um die ewig Gestrigen wachse eine neue Jugend heran.Unsere Kinder sollen einmal mehr leisten, als wir geleistet haben, damit ihre Kinder wiederum ein noch schöneres Vaterland besitzen, als wir es haben aufbauen können." In dieser Verpflichtung müßten wir die deutsche Ju­gend erziehen.

D-Zug Unglülk t« Frankreich

13 Tote und zahlreiche Verletzte

Paris, 14. März. Am Samstag nachmittag ist bei Lortoy. einem Dorfe etwa 30 Kilometer von Vourges entfernt, der D-Zug ParisMont Dore entgleist. Lokomotive, Tender, Packwagen und der erste Personenwagen fielen zur Seite. Die Ursache des Unfalls ist der in der Gegend herrschende heftige Sturm, durch den ein Baum gerade in dem Augenblick auf die Gleise gewor­fen worden war, als der Zug herankam. Der Lokomotivführer war nicht mehr imstande, rechtzeitig zu bremsen. Die Zahl der Toten wird mit acht angegeben. Jedoch steht noch nicht fest, ob etwa noch andere Opfer unter den Trümmern liegen. Etwa 20 Schwerverletzte wurden ins Krankenhaus nach Vourges ge­bracht. Bei einigen von ihnen besteht Lebensgefahr.

Eine weitere Meldung besagt:

Das Eisenbahnunglück bei Vourges hat bisher 13 Todesopfer ^fordert, von denen zwei Frauen und ein Kind noch nicht iden- ksiziert werden konnten. Der Sturm hatte in einem Schlotzparl «nweit der Unglücksstelle eine mächtige Ulme entwurzelt. Der «aum war einen Abhang hinuntergerollt und hatte sich über die schienen gelegt. Obwohl der Streckenwärter mehrere hundert Meter entfernt Knallkapseln als Notsignal auf die Schienen ge- »St hatte, konnte der Zug nicht mehr angehalten werden. Di« Aploston der beiden ersten Signalkapseln scheint der Lokomotio- whrer im heulenden Sturm Aberhört zu haben. Als er schließ» "ch die Gefahr erkannte und alle Bremsen anzog, war es bereits N> spät. Die Lokomotive fuhr mit etwa 8V Kilometer Geschwin­digkeit in den Baum hinein und kippte nach wenig«» Metern um-

Hamburg, 14. März. Zu dem traditionellen Liebesmahl des Ostasiatischen Vereins Hamburg-Bremen, das am Samstag abend im Uhlenhorster Fährhaus in Hamburg stattfand, hatten sich zahlreiche führende Männer des Staates, der Partei, der Wehr­macht, der Wirtschaft und Wissenschaft aus dem ganzen Reich ein­gefunden. Staatsrat Helfferich hieß die Gäste willkommen und teilte mit, daß Gesamtvorstand und Beirat des Ostasiatischen Vereins beschlossen haben, Reichsverkehrsminister Dr. Dorplüller, den Bereiter des eisernen Weges in China, in Anerkennung sei­ner Verbundenheit mit dem Ostasiatischen Verein zum zur Zeit einzigen Ehrenmitglied des Vereins zu ernennen.

Reichsverkehrsminister Dr. Dorpmiiller

Lberbrachte die Grütze der Reichsregierung und befaßte sich vor allem mit dem Vierjahresplan.Leute, die uns den Vierjahresplan übelnehmen", so führte er u. a. aus,erinnern vcrzweifelt an die betrübten Lohgerber. In der Propaganda gegen den Vierjahresplan erblicken wir die Enttäuschung be­stimmter internationaler Kräfte darüber, daß es trotz Weltkrieg und Versailler Vertrag, trotz Enteignung unseres Auslandsver- mögens und der Wegnahme unserer Handelsflotte nicht gelang, uns die beiden wichtigsten Lebenselemente zu nehmen: den Export, der Millionen unserer Volksgenoffen Brot gibt, und den Import, den wir für uns und unsere Arbeit in der Well brauchen. Man nahm uns damals sogar das technische Mittel zur Bewältigung unseres Außenhandels, unsere Handels­flotte. Es hat sich gezeigt, daß kein Wind so schlecht ist, daß er nicht doch etwas Gutes bringt. Wenige Jahre nach dem Kriege hatten wir wieder eine Handelsflotte aufgebaut, die fast durch weg aus Schiffen neuester Bauart bestand. Die Verbindungen unseres Außenhandels und unserer Seeschiffahrt sind heute wie­der so gefestigt, daß Ihnen, meine Herren, im besten politischen Sinne die Aufgabe gestellt werden kann, in immer wachsenoem Umfange Träger des Austausches der kulturellen und wirtschaft­lichen Güter zwischen den Völkern der Welt und uns zu sein

Ehrentag des RelMriegsminifters

Glückwünsche des Führers und der Spitzen der Wehrmacht

Berlin, 14. März. Die 40. Wiederkehr des Tages, an dem Reichskriegsminister Generalfeldmarschall Werner von Blombere in das deutsche Heer eintrat, wurde am Amtssitz des Minister! am Tirpitzufer durch einen schlichten und würdigen Festakt be­gangen. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht zeichnete seinen hochverdienten Mitarbeiter durch seine persön­liche Anwesenheit bei dem Festakt aus.

Gegen 11 Uhr marschierte die von der Wachtruppe gestellte Fahnenkompagnie mit den Traditionsfahnen des Füsilierregi­ments Generalfeldmarschall Prinz Albrecht von Preußen (Han­noversches) Nr. 73, in das der Jubilar vor 40 Jahren als Leut­nant eingetreten war, sowie je eine Ehrenkompagnie der Kriegs­marine und der Luftwaffe auf dem Hofe des Kriegsministeriums auf. Kurz vor 11 Uhr traf der Führer und Reichskanzler ein, von stürmischen Heilrufen begrüßt.

Der Glückwunsch des Führers

Den Höhepunkt der militärischen Ehrungen, die dem Reichs­kriegsminister und Oberbefehlshaber der neuen deutschen Wehr­macht am Tage seines 40jährigen Militärjubiläums zuteil wur­den, bildete die Glückwunschansprache des Führers. Zu diesem Festakt im großen Saal des Reichskriegsministeriums war oie gesamte hohe Generalität und Admiralität erschienen. In seiner Ansprache würdigte der Führer einleitend die großen geschicht­lichen Wandlungen, die sich in den vergangenen vier Jahrzehnten in der Welt und in Deutschland vollzogen haben. Von Anfang an sei es der Wille der NSDAP, gewesen, eine neue starke Wehrmacht und die politischen, wirtschaftlichen und psycho­logischen Voraussetzungen dafür zu schaffen. Daß diese Neu­gestaltung der deutschen Wehrmacht reibungslos und ohne Er­schütterung gelungen sei und daß das alte Heer und die junge Partei sich gefunden hätten, sei die Erfüllung seines tiefsten Herzenswunsches und zugleich das große Verdienst des Reichskriegsministers. Eine Armee könne nicht im luftleeren Raum leben, sie müsse auf dem Boden einer Weltanschauung stehen. Daß die Brücke zur nationalsozialistischen Weltanschauung geschlagen werden konnte, sei dem Ver­ständnis und der grenzenlosen Loyalität des Reichskriegsmmi- sters zu verdanken. Nur auf dieser Grundlage sei es möglich ge­wesen, die großen Entschlüsse zu fassen, die zur Neugeburt der deutschen Wehrmacht führten.

Glückwünsche der Wehrmacht

Nach Beendigung des Festaktes verabschiedete sich der Führer von dem anwesenden Führerkorps der Wehrmacht. Der keneral- feldmarschall nahm dann in seiner Wohnung die Glück­wünsche der Oberbefehlshaber der drei Wchrmacht-

2n hervorragendem Maße gilt dies für unsere Beziehun­gen mit Ostasien. Unsere Seeschiffahrt gibt dem ostasiati­schen Gebiet ein schönes Beispiel vorbildlicher Gemeinschafts­arbeit und die in dieser Fahrt eingesetzten Schiffe gehören zv den schnellsten und schönsten, über die unsere Reedereien ver­fügen. Zahlreiche pünktlich bediente Linien zeugen von der Ar­beit, die wir auf diesem Dienst verwenden und von den Mög­lichkeiten, die der weite ostastatische Raum und seine großem Völker unserem deutschen Außenhandel bieten. Kann man ernst­haft glauben, daß wir heute diese Anstrengungen machen, um sie morgen in einem mißverstandenen Vierjahresplan aufzugeben?. Ich bin jo optimistisch, zu behaupten, daß wir mit vielen Ar­tikeln. zu deren Neuschaffung uns die Not des deutsche« Raume« zwang. Außenhandel treiben werden. Unmöglich ist es nicht, daß es mit unserem künstliche» Kautschuk und dem synthetischen Ben­zin eines Tages so gehen kann, wie es mit dem Indigo und an­deren deutschen Farben ging. Wir schaffen uns heute in unserer Wirtschaft die Grundlage, die wir zum Leben unseres Volkes und zur Zusammenarbeit mit dem Auslande brauche«. Wir freuen uns. daß gerade in Ostasien das Verständnis für unser« politischen und wirtschaftlichen Maßnahmen im Wachsen begriffen ist. Denn dieses Verständnis zeugt auch von den zahlreiche« freundschaftlichen Beziehungen, die zwischen diesen Ländern und uns, getragen vom beiderseitigen Vertrauen, unterhalten wer­den." Der Minister beschloß seine Ansprache mit den besten Wünschen für die weitere Pionierarbeit des ostasiatischen Ver­eins Hamburg-Bremen.

Anschließend sprach der Leiter der Auslandsorganisation der NSDAP, und Chef der Auslandsorganisation im Auswärtige» Amt, Gauleiter E. W. Bohle. Er überbrachte die herz­lichsten Grütze des Stellvertreters des Führers. Reichsministei Rudolf Heß, des Reichsministers des Auswärtigen Freiherr« von Neurath.

teile sowie die ihm vom Heer, von der Kriegsmarine und von der Luftwaffe dargebrachten Geschenke entgegen.

Inzwischen hatten die Fahnen- und Ehrenkompagnien aw Tirpitz-Ufer Paradeaufstellung genommen. Bei dem anschließen­den Vorbeimarsch, den der Reichskriegsminister mit seiner Be­gleitung von einem erhöhten Podium aus abnahm, überslogen drei Flugzeugstaffeln den Schauplatz der Ehrung.

Um die Mittagsstunde fanden sich die Doyens der Militär-, Marine- und LuftattachL-Korps beim Reichskriegsminister ein, um ihre Glückwünsche zu Lberbringen. Es schlossen sich an der Leiter der Abteilung Wehrmacht der Deutschen Arbeitsfront und der Leiter des Bundes für Wehrmachtsbeamte.

Weiterhin übermittelten die Mitglieder des Reichskabinetts ihre Glückwünsche sowie führende Persönlichkeiten der Wirtschaft und der Industrie. Für den Soldatenbund Lberbrachte General der Infanterie a. Dr. Freiherr Seutter von Lätzen, für den Reichstreubund Oberpräsident Schwede-Koburg. dem Generalfeld­marschall Glückwünsche. Mehrere fremde Armeen, zahlreiche Or­ganisationen und Persönlichkeiten des Auslandes gedachten tele­graphisch des Tages. Ueberaus zahlreiche Glückwünsche und Ge­schenke aus allen Kreisen des Volkes und aus dem Auslande bekundeten das große Maß von Verehrung und Vertrauen, das dem Generalfcldmarschall entgegengebracht wird.

Schamlese BrunaenverMung

derStraßburger Freien Presse"

Kehl, 13. März. Dre sozialdemokratische StraßburgerFreie Presse" verbreitet eine, übrigens auch von denStraßburgei Neueste Nachrichten" übernommene Meldung, wonach in den letzten Monaten und Wochen im ganzen Bezirk Kehl Maffen- vcrhastunzen vorgenommen wurden. Diese Verhaftungswelle weihe, so heißt es in der Meldung weiter, täglich fortgesetzt, so­gar ganze Familien würden eingesperrt. Leute, die ihre Sym­pathie mit den Verhafteten zum Ausdruck brächten oder in Ver­dacht stünden, den Kindern und Frauen der Verhafteten ein« Hilfe angedeihen zu lasten, da die Faschisten diese Kinder und Frauen verhungern lasten wollten, würden ebenfalls verhaftet In der Meldung, die angeblich auf eine Zuschrift aus Kehl zu- rückgeht, wird am Schluß die Bitte ausgesprochen, sich gegen diese Verhaftungswelle und den Terror im Bezirk Kehl zu wen­den und durch Entsendung von Protesten und Delegationen an das Amtsgericht Kehl und den badischen Reichsstatthalter mit­zuhelfen, die Verhafteten freizubekommen.

Wenn dieFreie Presse" diese angeblich aus Kehl erhalten, Zuschrift ihren Lesern vorsetzt, kann uns das bei der sattsam be­kannten Einstellung dieses von Ereuelmärchen lebenden Haft bolschewistischen Volksfront-Blattes nicht wundern. Aber es kaum bisher so dumm und unverschämt gelogen worden, wie i>