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Nummer S9

Alten steig, Freitag, den 12. März 1837

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Empfang von fremden Gesandten beim Mm

Berlin, 11. März. Der Führer und Reichskanzler empfing am Donnerstag mittag imHause des Reichspräsidenten" unter dem üblichen Zeremoniell mehrere neuernannte fremoe Gesandte zur Entgegennahme ihrer Beglaubigungsschreiben.

Als erster überreichte der zum Gesandten von Panama ernannte bisherige ständige Geschäftsträger Dr. Francois Vil- lalaz sein Beglaubigungsschreiben mit einer Ansprache, in der er auf seine persönlichen engen Beziehungen zu Deutschland und seinen seit 1925 dauernden Aufenthalt in Berlin hinwies, wo­durch er Gelegenheit hatte, den großen Aufstieg Deutschlands seitdem zu beobachten. Als überzeugter Freund Deutschlands wolle er sich für den Ausbau des gegenseitigen Handelsverkehrs und die kulturelle Annäherung beider Völker einsetzen. Der Führer und Reichskanzler gab in seiner Erwiderung seiner Genugtuung darüber Ausdruck, daß, nachdem die diplomatische Vertretung Panamas zur Gesandtschaft erhoben sei, er, Villalaz nunmehr als erster Gesandter seines Landes nach Berlin ent­sandt sei und äußerte seine Befriedigung über die Bestrebungen Panama zum Ausbau der freundschaftlichen Beziehungen zu Deutschland, die die Reichsregierung gern unterstützen werde.

Hieran schloß sich der Empfang des neuen kgl. schwedischen Ge­sandten Arvird E. Richert, der bei der Uebergabe seines Ve- glaubtgungsschreibens und des Abberufungsschreibens seines Vorgängers den persönlichen Gruß Seiner Majestät des Königs von Schweden übermittelte und auf die althergebrachten engen freundschaftlichen Beziehungen Schwedens und Deutschlands auf allen Gebieten hinwies.

Alsdann empfing der Führer und Reichskanzler den neuer kgl. niederländischen Gesandten Carel Ridder van Rappard zur Entgegennahme seines Beglaubigungs­schreibens und des Abberufungsschreibens . seines Vorgängers. Der Gesandte übermittelte zunächst die persönlichen Wünsche Ihrer Majestät der Königin der Niederlande für das Oberhaupl des Deutschen Reiches und das deutsche Volk und hob dann 5ie Notwendigkeit hervor, die bestehenden treunachbarlichen Be­ziehungen zwischen Deutschland und den Niederlanden auf aller Gebieten, insbesondere auf dem engster wirtschaftlicher Zusam­menarbeit, auszubauen.

Hierauf erschien der neue kgl. bulgarische Gesandte Dr. Detchko Karadjoff zur lleberreichung seines Beglaubi­gungsschreibens und des Abberufungsschreibens seines Vor­gängers.

Der Führer und Reichskanzler dankte allen für die übermit­telten Wünsche, die er von Herzen erwiderte.

Nach der Abfahrt der Diplomaten schritt der Führer die im Dorhof des Hauses aufgestellte Ehrenwache ab. Von den zahl­reichen Zuschauern, die sich in der Wilhelmstraße versammelt hat­ten, wurde er mit stürmischen Heilrufen begrüßt.

BerMktr Förderung drs Landarbeiterwchnlingsbams

Neue Verordnung Eörings Unzureichende Wohnungen verschwinden

Eigenheime und Werkwohnungen für ländliche Arbeiter

Berlin, 11. März. Um die für die Erzeugungsschlacht dringend notwendige Errichtung von Wohnungen für länd­liche Arbeiter und Handwerker zu ermöglichen» um dadurch den so wichtigen Arbeitseinsatz von landwirtschaftlichen Ar­beitskräften auf die Dauer zu sichern, hat der Beauftragte für den Vierjahresplan, Ministerpräsident Generaloberst Eöring,die Verordnung zur beschleunigten Förderung des Baues von Heuerlings- und Werkwohnungen sowie von Eigenheimen für ländliche Arbeiter und Handwerker vom lg. März 1937" erlassen.

Diese Verordnung sieht einen neuartigen Weg insoweit vor, als sie die Beschaffung der Fremdmittel durch die xreuß. Landesrentenbank in Berlin regelt. Die Preuß. Landesrentenbank wird für das ganze Reichs­gebiet ermächtigt, langfristige Darlehen zur Schaffung Mb Einrichtung von Heuerlingsstellen, Werkuuchnungen «nd Eigenheimen für ländliche Arbeiter und Handwerker ?u gewähren. Diese Neuregelung ermöglicht den Darlehens­nehmern (Bauern, Landwirten und Bewerbern um Eigen- heimstellen) Darlehen in erheblich größerer Höhe als bis­her zur Verfügung zu stellen. So sind für Heuerlings- ftellen Darlehensbeträge bis zu 5000 RM., für Werkwoh­nungen bis zu 4000 RM. und für Eigenheimwohnungen «ls zu 6000 RM. vorgesehen.

Durch die erhöhten Darlehensbeträge werden die Schwierigkeiten, die sich bei den früheren Maßnahmen da­

durch ergaben, daß die Darlehensnehmer nicht über genü­gend Eigenmittel verfügten, beseitigt. Ebenso entfallen in­folge der neuen Regelung die Bestimmungen, die sich bis­her für die Sicherung der Darlehensmittel auf einer bereits bestehenden Belastung ergaben.

Damit ist die Grundlage für eine erfolgreiche Durchfüh­rung des ländlichen Wohnungsbaues geschaffen worden.

Es wird nunmehr erwartet werden können, daß die Bauern und Landwirte, deren Gefolgschaftsmitglieder nur

schlechte und unzureichende Wohnungen haben, oder die für ihren Betrieb neue Arbeitskräfte benötigen, schnellen und umfangreichen Gebrauch von der Reichshilfe machen, «« gesunde und einwandfrei Wohnungen herzustellen.

Die Durchführungsbestimmungen, die alles nähere regeln, werden in den nächsten Tagen vom Reichsarbeits- minifter erlassen. Die bisherigen Bewilligungsbehörden werden auch mit der Durchführung der neuen Maßnahmen betraut werden.

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Rudolf Keß an die amerikanischen Frauen

Chicago, 11. März. Auf dem hier tagenden vierte» Frauenkongreß, der unter Teilnahme von 1500 Führerinnen als Delegierten der Frauenorganisationen aus allen Teilen der Vereinigten Staaten stattfindet, sprach Reichsminister Rudolf Heß am Nachmittag des ersten Tages vor überfülltem Haus durch den Tonfilm. Die Rede des Stellvertreters des Führers der NSDAP., die überaus eindrucksvoll, verständlich und sprachlich vorzüglich wiedergegeben war, wurde mit größter Aufmerksamkeit verfolgt und löste starke« Beifall aus.

Rudolf Heß betonte, daß er der Einladung, auf diesem Kongreß durch den Tonfilm zu sprechen, gern gefolgt sei, weil er glaube, daß es der Verständigung zwischen den Völkern diene, wenn diese Gelegenheit haben, führende Persönlichkeiten fremder Staaten zu sehen und sprechen zu hören, sei es auch nur im Tonfilm. Der Kongreß habe sich schwerwiegende Probleme zur Behandlung gestellt; jo laute ein Thema:Amerika steht einer sich ändernden Welt gegenüber". Als Angehöri­ger dieser Welt müsse er sagen, daß umgekehrt auch die Welt einem sich ändernden Amerika gegenüberstehe. Kein Mensch vermöge zu verhindern, daß die Welt sich ändere, denn diese Aenderungen seien die natürlichen Folgen jener schweren Erschütterungen, denen die Welt seit Beginn des großen Krieges ansgesetzt war.Aber Männer und tat­kräftige Führer der Völker in verschiedenen Ländern", so fuhr Rudolf Heß fort,betrachten es als ihre Aufgabe, da­für zu sorgen, daß die Aenderungen nicht zum Chaos füh­ren wie es in manchen Gebieten der Erde der Fall ist. Sie betrachten es als ihre Aufgabe, die Aenderungen in vernünftige Bahnen zu leiten, damit diese sich zum Segen der Menschen auswirken. In einigen Ländern kann man diese Versuche heute bereits als gelungen betrachten. In anderen Ländern darf man im Interesse der Völker auf den Erfolg hoffen."

Leider seien durch die große Unordnung, die in die Welt kam, die Beziehungen der Völker untereinder gestört und der Rückgang des internationalen Warenhandels habe die wirtschaftlichen Krisen überall erhöht. Deutschland, das durch die Weltwirtschaftskrise und den Verlust seiner Absatz­märkte gezwungen wurde, sich wirtschaftlich immer mehr

aus sich selbst zu stellen, begrüße es, wenn Wege gefunden werden, die Wirtschaftsbeziehungen wieder zu stärken und sei bereit alle Bestrebungen zu fördern, die diesem Ziele dienen. Umsomehr sei es dazu bereit, als es der Ueber- zeuguna ist, daß zugleich mit dem Austausch von Waren die kulturellen Beziehungen zwischen den Völkern zunehmen und das Verständnis wachse.Ze besser dieses Verständnis aber ist", so sagte Reichsminister Heß weiter,umso größer ist die Hoffnung, daß eine Weltkatastrophe wie der letzte große Krieg sich künftig vermeiden läßt. Und es ist mein sehnlichster Wunsch, daß die Frage, die gleichfalls hier auf diesem Kongreß aufgeworfen ist, nämlich, welche Stellung Amerika im Falle eines neuen Weltkrieges einnimmt, um­sonst behandelt wird."

In vielen Staaten Europas seien ehemalige Front­kämpfer in der Regierung. Die Führung Deutschlands be­stehe in ihrer übergroßen Mehrheit aus Frontkämpfern, wie auch der Führer Adolf Hitler alter Frontkämpfer sei unid zum Beispiel auch er selbst vier Jahre an der Frank gestanden habe. Die Frontkämpfer hätten die ganzen Lei­den des Krieges aus eigenem Erleben kennen gelernt; die Frontkämpfer wollten keine» neuen Krieg. Nein! Wir Frontkämpfer haben nur einen Wunsch, so schloß Rudolf Hetz seine Rede, die Menschheit vor solch einem Unglück künf­tig zu bewahren. Wir deutschen Frontkämpfer wollen nicht zuletzt die Frauen und Kinder unseres Volkes bewahren vor all dem schweren Leid, der Not und der Entbehrung, die während des letzten Krieges auf ihnen lastete. Die Frauen Deutschlands sind gute Kameradinnen der Männer und stehen besonders eng zu ihnen, wenn es gilt für den Friede« zu kämpfen. Er glaube, die amerikanischen Frauen richtig einzuschätzen, wenn er die lleberzeugung habe, daß auch sie ihren Einfluß geltend machten, um einen neuen Krieg den gequälten Menschen der Erde zu ersparen. Besonders in diesem Sinne übersende er die Grüße des deutschen Volkes und wünsche dem Kongreß Erfolg.

Neben Reichsminister Rudolf Heß sind als Redner der anderen Nationen der italienische Senator Marconi, ferner Josiah Stamp von der Bank von England und Jsabell Macdonald eingeladen.

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Nas bolschewistische Sauvtouartier aus Madrid herausverlegt

Noch 12 Kilometer bis Guadalajara Salamanca, 11 März. (Vom Sonderberichterstatter des DNB.) Die nationale Offensive nordöstlich von Madrid schreitet trotz des verzweifelten Widerstandes der Bolsche­wisten und des ungünstigen Wetters unaufhaltsam fort. Nach heftigem, bereits Mittwochabend durch Artillerie- beschießung eingeleiteten Gefecht wurde das Dorf Torija an der Landstraße MadridSaragossa genommen, wobei hun­dert Gefangene gemacht und eine größere Menge Kriegs­material erbeutet wurden. Die nationalen Truppen, die ihren Vormarsch fortgesetzt haben, befanden sich Donners­tagvormittag nur noch 12 Kilometer von Guadalajara ent­fernt. Eine andere von Renales kommende Gruppe stieß in südöstlicher Richtung vor und besetzte das Dorf Arana- des. Auch die nördlich von Jadraque operierende Truppe dringt gegen Guadalajara vor.

von der Front eintreffende Nachrichten besagen, daß die analen Streitkräfte von der Zivilbevölkerung in den eiten Ortschaften mit Begeisterung begrüßt wurden. Der rbefehlshaber der Madrider Volschewistenbanden, neral" Miaja, hat sein Hauptquartier nach der Stadt nchon die etwa 35 Kilometer außerhalb von Madrid t verlegt und dorthin Verstärkungen sowie große «n Kri^Materialien brinaen lasten.

Schwieriger Vormarsch auf aufgeweichten Wege«

Die Ortschaft Cogolludo genommen Nur noch 50 km fehlen an der völligen Einkreisung Madrids

Salamanca, 11. März. (Vom Sonderberichterstatter des DNB.) Der Vormarsch der nationalen Truppen auf Guadalajara wurde am Donnerstag durch ungewöhnlich schlechtes Wetter erschwert. Heftiger Sturm von der nahe gelegenen Sierra, Hagel und Schnee beeinträchtigten die Kampfhandlungen in erheblichem Maße, während die völ­lig aufgeweichten Wege den Nachschub fast unmöglich mach­ten. Trotzdem konnte die in den Bergen westlich der Straße Madrid-^Saragossa gelegene Ortschaft Cogolludo von den nationalen Truppen in einem schneidigen Angriff genom­men werden. Damit ist die letzte Flanke der rechts und links von dieser Straße auf Guadalajara vorgehenden Hauptmacht gesichert.

Die Bolschewisten, die in diesem Frontabschnitt durch die Internationale Brigade" verstärkt worden sind, leisten er­bitterten Widerstand und erleiden dabei schwerste Verluste.

Zwischen den in der Gegend von Guadalajara operie­renden nationalen Truppen und den vorgeschobensten Po­sten bei Argauna im Südosten von Madrid liegt nur noch eine Entfernung von etwa 60 km, die an der vollständigen Einkreisung der spanischen Hauptstadt noch fehlen.