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Schwarzwälder Tage-zett«»»

Nr. 48

terialismus enthielten, zu erfüllen. (Starker Lärm auf der Linken, der mehrere Minuten andauert und Fiandin am Spre­chen hindert.) 2,l Nantes und St. Nazaire habe Blum an die Vaterlandsliebe der Bürger appelliert Alandin appelliere heute an den Ministerpräsidenten als Republikaner, damit er endlich die Politik der Zwietracht ausgebe und sie durch eins Politik ersetze, die dem ganzen Lande gerecht werde.

Im weiteren Verlauf der Kammeraussprache wies der rechts­gerichtete Abgeordnete Fernand Laurent auf die Finamschwie- rigkeiten der Regierung infolge des mangelnden Vertrauens hin. Eine Milliarde Franken würden wöchentlich von der Bank von Frankreich ausgeführt. Finanzminister Vincent Auriol unterbrach den Abgeordneten und beschwerte sich in heftiger Form über den Feldzug der Rechtspresse, der er Falschmeldungen vorwarf, auf die das mangelnde Vertrauen zurückzuführen sei.

SeslmMWn Minlstmat

über den Besuch des deutschen Reichsaußenministers

Wien, 26. Febr. Unter Vorsitz des Bundeskanzlers Dr. Schusch­nigg trat am Freitag ein Ministerrat zusammen, der sich in er­ster Linie mit dem Besuch des Reichsaußenministers von Neu­rath und die mit ihm gepflogenen politischen Besprechungen be­faßt. In der gleichen Sitzung berichtete Finanzminister Dr. Neu- mayer über seine Romreise.

Svbza will wieder gulmachen

Unterredung über die sudetendeutsche Frage

London, 26. Febr. In einer Unterredung mit dem Prager Sonderberichterstatter desDaily Telegraph" befaßte sich oer tschechoslowakische Ministerpräsident Hodza mit den neuenZ u - geständnissen" der tschechischen Regierung an die deutschen Minderheitsparteien, die mit der Regierung Zusammenarbeiten. Hodza gab offen zu, daßdie Regierung bisher in der Behandln ngderMinderheitenFehlerbegangen habe. Er behauptete jedoch, daß das tschechoslowakische System das großzügigste in Europa sei und erklärte, alle Fehler wieder gut machen zu wollen. Er sei bereit, voll mit der Su­detendeutschen Partei auf der Grundlage der bestehenden demokratischen Verfassung zusam­menzuarbeiten. Auf dem Gebiete der Erziehung besäßen die deutschen Bürger der Tschechoslowakei bereits Erleichterungen, die weit über das Maß hinaus gingen, wozu sie auf Grund ihres prozentualen Verhältnisses zur Eesamtbevölkerung berechtigt seien (?). Die deutschen Volksteile hätten jedoch einen wirk­lichen Grund zur Beschwerde, denn ihre Behandlung sei, was staatliche Anstellungen anlange, nicht anständig gewesen. Nur auf Erziehungs- und postalem Gebiet seien sie vertreten. Am Eisenbahnwesen und in der Finanz seien sie jedoch kaum mit 2 v. H. und auf anderen Gebieten mit noch weniger vertreten. Er, Hodza, habe den tschechischen Nationalisten erklärt, daß es zu der moralischen Zersetzung des Staates führen würde, wenn man zwei Klassen, die der Besitzenden und die der Habenichtse, schaffen würde. Man habe ein großzügiges Verständnis für die Lage gezeigt, die sich aus der geplanten Ernennung von Deut­schen für die Besetzung von freien Staatsstellen ergebe. Für gewisse Posten müsse man jedoch der absoluten Loyalität der Kandidaten gewiß sein.

Der Berichterstatter wies dann darauf hin, daß Henlein, der Führer der Sudetendeutschen Partei, sich vor kurzem beklagt habe, daß seine Partei von jeder Zusammenarbeit mit der Re­gierung ausgeschlossen sei. Hodza erwiderte, er wolle keine Par­tei von der Zusammenarbeit ausschließen, wenn sie sich offen aus die Grundlage des parlamentarisch-demokratischen Systems und der gegenwärtigen Versassung stelle und alle totalitären Ziele ablehne. Die Deutschen müßten ihre Bestrebungen ent­sprechend diesen unabänderlichen Grundsätzen gestalten. Wenn sie dazu bereit seien, dann sei der Weg offen zu einer völligen Verständigung. Er sei auch optimistisch genug, seine Politik für die wirtschaftliche und politische Zusammenarbeit aller Donau­staaten einschließlich Deutschlands weiter zu verfolgen. Ihre Verwirklichung würde die vollste Garantie für den Frieden in Mitteleuropa sein.

Mahnung Sülls an die Welt

Lobgesang auf Amerika

Neuqork, 26. Febr. Außenminister Hüll hielt vor dem Council on Foreign Relations in Neuyork eine Rede. Dieser Vereinigung gehören führende, an der Außenpolitik interessierte Ameri­kaner an.

Gegenstand der Rede Hulls waren das Ergebnis und die Be­deutung der interamerikanischen Friedenssicherungskonferenz in Buenos Aires, ihr Inhalt war jedoch vornehmlich ein dringender Appell an Europa, seine Differenzen zu regeln, die wirtschaftlichen Schranken abzubauen, mit Haß und Argwohn aufzuräumen und zu normalen zivilisierten Beziehungen zurück­zukehren.

Hüll schilderte die Weltlage, wie sie sich den Delegierten in Buenos Aires darstellte, folgendermaßen:Wir alle verfolgten mit wachsender Sorge, wie sich die Ereignisse in der Welt über­stürzten. Die Rüstungen nahmen ein Ausmaß an, wie es in der Weltgeschichte bisher nicht erreicht wurde, und immer mehr Nationen wurden in dieses selbstmörderische Rennen gezogen, obwohl weder der Weltkrieg, noch die letzte Weltwirtschaftskrise schon liquidiert worden sind. Das Völkerrecht wurde mehr ge­brochen als befolgt. Die allseitige Ausgabe von internationalen Verträgen bedrohte das ganze Gebäude der internationalen Ab­machungen."

Das Recht jeder Nation, ihre eigenen Angelegenheiten ohne fremde Einmischung zu regeln, der Grundsatz der Souveränität und Gleichberechtigung von Staaten ohne Rücksicht auf deren Größe oder Stärke, die aufrichtige Achtung vor den Gesetzen und den gegebenen Versprechen aus der Grundlage für eine inter- nationale Ordnung, die freundschaftliche und hilfsbereite Zu­sammenarbeit zur Schaffung eines dauerhaften Friedens und ein gegenseitig vorteilhafter Austausch in wirtschaftlicher und kultureller Beziehung das find die fundamentalen Erforder­nisse einer konstruktiven staatsmännischen Führung und die Zu­kunft unserer gesamten Zivilisation. Voraussetzung sei, daß alle Regierungen sie annehmen.

Gewaltige sowjettiMche Il'Noots-Flottt»

London, 26. Febr. Der Flottcnkorrespondent desDaily Tele­graph" weist darauf hin, daß Sowjetrußland bereits über die größte Unterseeboots-Flotte verfüge. Von gut unterrichteter Seite verlaute, daß Moskau eine U-Boois- Flotte von erstaunlichem Ausmaß baue. Zu Beginn dieses Jahres habe Sowjetrußland 4V U-Boote im nördlichen Pazifik und min­destens 90 vollendete oder im Bau befindliche U-Boote in der Ostsee besessen. Demgegenüber hätten die Vereinigten Staaten von Amerika 166, Frankreich 92 und Italien 87 U-Boote. Bei oer großen Mehrheit der sowjetrussischen U-Boote handle es sich um kleine Küstenfahrzeuge, die jedoch genüg-«» Leistungsfähig­keit für Operationen in der Ostsee und >» '«-»panischen Meer besäßen. Die Pazifikflotte werde durchschnittlich jeden Monat um ein neues U-Boot vermehrt, so daß sie Ende dieses Jahres wahrscheinlich eine Stärke von über 50 Booten haben werde. Das Vorhandensein dieser mächtigen Flotte in der Nähe der japanischen Küstenlinie und ihre Fähigkeit, die Kbenswichtigen japanischen Verbindungen mit der Mandschurei zu stören, ver­ursache den Japanern Besorgnis. Beunruhigend wirke dann weiter die Errichtung großer Flugplätze für schwere Bomben­flugzeuge im Gebiet von Wladiwostok.

Lagebericht aus Spanien

Salamanca, 26. Febr. Der Heeresbericht vom Donnerstag b. sagt: Bei Carabanchel-Bajo, südlich von Madrid, wurde eir sehr heftiger Angriffder bolschewistischen Truppen von den Nationalen abgeschlagen. Der Feind hatte 16H Tote. Außerdem liefen 60 Mann zu den nationalen Truppen über. Große Verluste erlitten die Bolschewisten auch an der Asturien-Front Hier wurde in der Nähe von Grad: ebenfalls ein bolschewistischer Angriff abgewiesen. Von der Siidarmee wird gemeldet, daß bei Orgiva in der Provinz Granada (etwa 23 Kilometer nordöstlich von Motril) die Säu­berungsaktion sortgeführt wird. Dabei wurden mehrere bolsche­wistische Banden aufgerieben.

Der nationale Rundfunksender National gab eine Verlaus barung der spanischen Nationalregierung bekannt, wonach das nationale KanonenbootCanovas del Lastillo" am Donnerstag in der Meerenge von Gibraltar das hollän­dische SchissRambo n" aufgebracht habe. Dieses Schiff habe seit Beginn der blutigen Auseinandersetzungen in Spanien Wassenschmuggel für die Bolschewisten getrieben. Es habe 1200 Tonnen Kriegsmaterial an Bord gehabt.

Nationale Flieger haben am Donnerstag das Bergwerk s- gebiet von Puertollano südlich von Ciudad Real ausgiebig mit Bomben belegt, so daß die Versorgung der Bolsche­wisten mit Rohstoffen immer schwieriger wird.

Nach Londoner Meldungen aus Marseille ist der englische DampferLlandovery Castle" im nahen Mittelmeer auf eine Mine aufgelaufen. Durch die Explosion wurde im Vor­schiff ein großes Leck gerissen. Das Schiff befand sich etwa zwei Meilen südöstlich von Kap Creus an der französisch-spanischen Grenze. Es war auf dem Wege nach Afrika und hatte 150 Fahr­gäste an Bord. Unmittelbar nach der Explosion hielt der Dampfer an, um den Schaden festzustellen. Der Kapitän entschloß sich, den Hafen von Vendres anzulaufen, den der Dampfer naa zweistündiger Fahrt mit leichter Schlagseite erreichte.

Noch Wassenschmuggel a« der französisch-spanischen Grenz«

Paris, 26 Febr. Ein schwerer Lastkraftwagen, in dem sich an­geblich eine Ladung Kartoffeln befand, wurde am Don­nerstagabend bei dem Fort Elme in der Nähe von Lerbere au der französisch-katalanischen Grenze von der Gendarmerie ange­halten. Bei genauer Untersuchung der Ladung stellte sich heraus daß sich in den Kartoffel-Säcken rund eintausend Eranatzünder befanden. Die beiden Fahrer des Last- krattwagens der aus der Gegend von Paris kam, wurden dar­aufhin verhaftet.

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Delbos für ZmMziehung der Freiwillige«

Paris, 26. Febr. In der Kammer beantwortete Außenminister Delbos eine Anfrage wegen des Nichteinmischungsabkommens ni Spanien. Er schilderte zunächst kurz die Lage, die zum Ab­schluß des Nichteinmischungs- und lleberwachungsabkommens führte und erklärte dann, daß die Organisation der lleberwachung Spaniens vollständig sei. Er habe dem französischen Botschafter in London Anweisung gegeben, im Londoner Nichteinmischungs­ausschuß die Zurückziehung der Freiwilligen aus Spanien zu verlangen. (Diese Forderung haben Deutschland und Italien bekanntlich von Anfang an gestellt. Die Schriftleitung.) Frankreich werde in diesem Sinne alles tun unter der Voraus­setzung, daß alle das Gleiche täten. Nur Spanien allein habe das Recht, über sein eigenes Schicksal zu bestimmtn.

StwsklrliKmid verzichtet..

London» 26. Februar. In der Freitagssitzung des Unter­ausschusses des Nichteinmischungsausschusses erklärte der Vertreter Sowjetrutzlands. daß seine Regierung auf die Beteiligung an der Seekontrolle Spaniens verzichte.

Auch der portugiesische Vertreter erklärte, daß sein Land sich an der Seekontrolle nicht zu beteiligen wünsche, daß es srch aber das Recht Vorbehalte, den Anspruch auf die Betei­ligung seines Landes erneut zu erheben, falls dies auch an­dere Mächte tun sollten. Der Unterausschuß stellte hierauf fest, daß hiernach nur die vier Mächte für die Seekontrolle in Betracht kämen. Er ersuchte die Vertreter dieser Mächte um eine eindeutige Stellungnahme.

Der Unterausschuß des Nichteinmischungsausschusses tritt am Montag wie-d'er zusammen. Ein? Sitzung des Hauptausschusses ist für Dienstagnachmittag anberaumt worden. Am Mittwoch tritt eine Konferenz bevollmächtig­ter Ministerialbeamter zusammen, um die Richtlinien für die Handelsschisfahrt festzulegen.

Aus Stakt und Land

Altensteig, den 27. Februar 1937.

Amtliches. Die erste evangelisch-theologische Menstprü- fung hat im Februar d. I. mit Erfolg bestanden: Karl Majer von Neu weiler.

Die Partei ruftl Heute abend 26.00 Uhr spricht im Grünen Daum"-Saal hier Pg. Karl Steeb zu den Volks- und Parteigenossen über das ThemaDas Ziel der deutschen Revolutio n". Es ist Pflicht jedes Deutschen, an der Veranstaltung teilzunehmen.

Die beide« Filme der SA., die gestern abend im Saal desGrünen Baum" vorgeführt wurden, und zwarS A. schafft Arbeit und Brot" undErbkran k", fan­den so großes Interesse, daß der Raum desGrünen Baum" selten so gefüllt war. Die einleitenden Worte sprach Sturm­führer Leuze. Der erste und der zweite Film rollten dann unter der gespanntesten Aufmerksamkeit der Zuhörer ab. Einen besonders tiefen Eindruck machte der Film Erbkrank", der einen Einblick in das Elend der Erbkranken gab, über die ungeheuren Mittel, die die Erbkranken ver­schlingen, und über Richtigkeit und Notwendigkeit der gesetzlichen Maßnahmen.

Heimreise nach Spanien. Bon den Flüchtlingen aus Spanien sind vorgestern diejenigen spanischer Nationalität, die hier, in Berneck, Nagold und Wildberg untergebracht waren, nach Spanien zurückgekehrt. Aus Altensteig sind 7 äbgereist. Insgesamt reisten von der Station Nagold 45 Spanier und Spanierinnen ab, ' >

! Nagold, 26. Februar. In einer Sitzung des Verkehrs- ! und Verschönerungsvereins machte Bürgermeister Maier ! die Mitteilung, daß die für AugustSeptember 1937 ge- l plante bäuerlicheundgewerblicheLeistungs- z schau aus verschiedenen Gründen auf 1938 verscho- ' ben werden müsse.

Nagold, 27. Februar. (Kreisleiter Baetzner überDas Ziel der deutschen Revolution.") Im vollbesetzten Saal desLöwen" sprach gestern abend Kreisleiter Philipp Baetzner ' überDas Ziel der deutschen Revolution". In i stolzem Bewußtsein konnte er als alter Kämpfer und Wegberei- ! ter der Parte! Rückschau halten über das, was war und was von ! der nationalsozialistischen Regierung unter der zielbewußten Füh­rung Adolf Hitlers aus Deutschland geworden ist. Trotz allen Besserwissern und Zweiflern habe sich die Wirtschaft in bewun­dernswerter Weise entwickelt, seit Adolf Hitler am Ruder des Reiches sei. An Stelle von Arbeitslosigkeit und trostloser Hoff­nungslosigkeit sei wieder freudige Arbeit, Unternehmungslust

> und Zuversicht im deutschen Volke getreten. An Stelle der Ohn- ^ macht und Hilflosigkeit sei ein starkes Deutschland geworden.

Wenn es trotz aller sichtbaren Erfolge seit der Machtübernahme noch Zweifler und Meckerer gebe, so müsse das als Dummheit bezeichnet werden. Nicht die wirtschaftliche Führung, sondern ^ die politische Führung eines Staates gebe den Ausschlag. Durch die geniale Staatsführung unseres Führers seien die Voraus­setzungen zur wirtschaftlichen Entwicklung Deutschlands geschaf­fen worden. Ihr sei es zu verdanken, wenn sich Deutschland seit der Machtübernahme so entwickeln konnte. Der große Glaube des Führers sei es gewesen, der ihm die Kraft gegeben habe, das von ihm gesteckte Ziel zu verfolgen und zu erreichen, Deutschland wieder frei, unabhängig und glücklich zu machen. Dieser Glaube an Deutschland und seine Mission müsse Allgemeingut werden. Der geballte einheitliche Wille des deutschen Volkes vermöge alle Aufgaben der Zukunft zu erfüllen. Deutschland sei im Hcr- ! zen Europas der erste Wall gegen den Bolschewismus, der alle § Kultur der Well zu verwüsten drohe. Der Bolschewismus sei

- mit seinem llntermenschentum der Inbegriff alles Bösen, der

- Nationalsozialismus dagegen der Inbegriff des Guten. Deutsch­land habe eine ungeheure Aufgabe zu erfüllen und es werde in Erfüllung gehen, daß am deutschen Wesen noch die Welt genese. Der Redner rief dann dazu auf, am zweiten Vierjahresplan tüch­tig mitzuhelfen. Jeder Einzelne müsse seinen Teil dazu beitra­gen und wenn es notwendig sei, müsse man zu Gunsten der All­gemeinheit auch auf etwas verzichten können. Es gelte dem Fuyrer m allen Dingen treue Gefolgschaft zu leisten, das müsse

> der feste Wille jedes Einzelnen sein, dann werde das Ziel er­reicht, das durch die nationalsozialistische Revolution gesteckt sei.

! Der Redner erntete mit seinen eindrucksvollen. Ausführungen

> lebhaften Beifall und freudig wurde in dasSieg-Heil" auf

> Vaterland und Führer und in die nationalen Lieder einge­stimmt. Ortsgruppenleiter Ratsch, der die Versammlung ein-

' geleitet hatte, sprach auch die Schlußworte.

) Pfalzgrasenweiler, 26. Februar. (Meisterprüfung im ? Müllergewerbe.) Die Meisterprüfung im Mülle r- ! gewerbe hat vor der Handwerkskammer Reutlingen

- mit gutem Erfolg bestanden Eottl. Kern, Zinsbachmühle.

Zwerenberg, 26. Febr. In diesen Monaten sind esvierzig Jahre, daß unsere beiden Singchöre unter Führung des damaligen Lehrers, Oberlehrer VeK jetzt im Ruhestand in Stuttgart, gegründet wurden. Am Weihnachtsfest 1896 sang zum erstenmal der Gemischte Chor und wenige Wochen später wurde auch der Männerchor gegründet. Seitdem haben beide Chöre in all den Jahren eine reiche und mannigfaltige Arbeit für das Dorf geleistet und werden auch weiterhin mit freudigem Bemühen darum Sorge tragen, daß das -deutsche Lied im Lebens­kreis de Dorfes eine lebendige Heimstatt finde; sie werden all die Fest- u. Feiertage im Dorfe mit tragen helfen und den einzelnen ! Dorfgenossen immer wieder auf ihrem Lebenswege mit Wort

- und Lied erfreuen und erheben. Eine rechte Festtagsstimmung lag im Blick auf das 40jährige Bestehen auch auf der in dieser Woche abgehaltenen Generalversammlung des Vereins. Zur besonderen Freude waren auch der frühere Leiter des Chores, Oberlehrer Leins und Bürgermeister Seeg er er­schienen, die beide zugleich einen Rückblick auf die vergangene Arbeit in 40 Jahren gaben. Wie mannigfaltig war auch das Schicksal des Vereins immer verflochten mit dem Schicksal des ganzen Dorfes. Wenige, die einst treu mithalfen in den Erün- dungsjahren, find noch unter uns. Wir gedachten alle zusam­men unserer gefallenen Sänger! Wir schauten aber auch mit frohem Mut in die Zukunst und gelobten uns, mit rechtem Ernst die begonnene Arbeit weiterzujühren, zugleich als ein Ausdruck dafür, daß das gemeinsame Lied immer auch ein Beweis dasür ist, daß in einem Dorf rechter Eleichklang herrscht. Die ge­schäftlichen Erledigungen des Abends zeigten, daß die wirtschaft­lichen Verhältnisse in guter Ordnung sind. Der Schriftführer hat eine wertvolle Chronik angelegt. Die gefaßten Pläne für das Festjahr 1937 fanden lebhafte Zustimmung. So wollen wir das Erbe unserer Väter auch in diesem Teil in Verantwortung weitertragen. Daß auch die gesamt« Jugend unseres Dorfes mithelfen kann, dem Dorfe eine Feierstunde zu schenken, bewies