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Nummer 84

Altensteig, Samstag, den 3V. Januar 1937

«9. Jahrga»>

Ser Führer spricht

Wir sind von einem langen Tag so müde Und danken, daß der frühe Abend kam.

Ein jeder von uns, der sich draußen mühte,

Trägt seine Müdigkeit in stiller Scham.

Nun sitzen wir fast ernst auf unseren Bänken.

Und warten alle, und wir reden kaum.

Und während wir die Arme noch verschränken,

Steht plötzlich groß und hart das Wort im Raum. Es wächst und nimmt die weite Halle ein Und zwingt den letzten auch in seinen Bann.

Es macht die Starken stark, die Zweifler klein.

Die Stimme hebt wie eine Glocke an.

Wir wissen, daß in unserer Einsamkeit Der Führer jetzt bei uns im Lager ist.

Oh, macht die Herzen und die Seelen weit,

Daß keiner diese Stunde je vergißt!

Herbert Fürst.

Wenn derFühreram heutigen Tage im Reichstag Re­chenschaft ablegt über die Arbeit der letzten vier Jahre, seit er die Macht im Reiche als Reichskanzler übernommen hat, dann nimmt das ganze deutsche Volk Anteil und die Welt horcht auf. Jeder Rückblick über diese vierjährige Aufbau­arbeit in Deutschland und die vollzogenen Wandlungen muß zurückstehen: dereine Mann, der Liese Riesenleistung mit seinen Getreuen vollbrachte, hat das Wort. Für die europäische Friedenspolitik hat Adolf Hitler in den verflossenen vier Jahren Leistungen vollbracht, die erst eine spätere Geschichtsschreibung voll zu würdigen ver­stehen wird. Die heutigen Gegensätzlichkeiten in der euro­päischen Politik verschleiern noch Unzähligen den klaren Blick für die Tatsachen. Wie oft hat nicht der Führer dem französischen Nachbarn die Hand geboten und sich bereit er- kiärt zu einer freimütigen Aussprache mit dem Ziel einer Verständigung! Hat er nicht das Wort geprägt, daß zwi­schen Deutschland und Frankreich keine territorialen Streit­punkte mehr bestehen! Zu England hinüber hat der Führer mit dem Flottenvertrag die ersten Brücken praktischer Frie­denspolitik geschlagen, und wenn heute drüben auf dem Jn- jelreich bis in den Ministerkreisen der Argwohn gegen Deutschland umgeht, wie er in der Eden-Rede zum Aus­druck kam, so darf auf die heutige Führer-Rede verwiesen werden, mit der Adolf Hitler zweifellos auch die englischen inneren Einwände zerstören wird. Die Verträge mit Polen, Oesterreich und Italien sind Friedensbeweise stärkster Kraft. Der Bolschewismus in Rußland allerdings ist von Adolf Hitler als Las gekennzeichnet worden, was er ist: Der Welt­feind, der Zerstörer und Vernichter der nationalen Staaten und des Kulturlebens. Die Vorgänge in Spanien sind ein Beweisstück dafür. Wann wird die Welt erkennen, wer den Frieden in Europa will und die größten Bausteine zusam­menträgt für ein Friedensgebäude?

Tagesbefehl aa dle EM

Berlin, 29. Jan. Stabschef Lutze hat laut NSK. folgenden Tagesbefehl an die SA. erlassen:

Männer der Sturmabteilungen!

Mit dem 30. Januar 1937 geht für die nationalsozialistische Bewegung wiederum eine Zeitspanne zu Ende, die zwölf Monate Kampf und Arbeit, Erfolg und Sieg in sich schließt.

Der 30. Januar wird in der deutschen Geschichte immer der Tag sein, an dem das deutsche Volk, rückblickend und Ausschau haltend, neue Kraft verspürt zu neuer Arbeit und neuem Kampf. Der Tag, an dem der Führer in die Reichskanzlei einzog und seine Sturmabteilungen mit hartem Schritt und soldatischem Geist durchs Brandenburger Tor in ein neues Deutschland marschierten.

Männer der SA.! Für uns, die wir diesen Tag vor mer Jahren durch jahrelangen Kampf, durch Opfer an Gut und Blut, treu an der Seite des Führers marschierend ermöglichten, be­deutet seine jährliche Wiederkehr eine besondere Verpflichtung Für uns ist der 30. Januar 1933 der Beginn einer Zeit, in der vollendet werden muß, was der Führer einst mit wenigen Ge­treuen begann. Er ist für uns der Beginn einer Zeitrechmmg, die dem Kampf und der Arbeit der national- -'M^ben Be­wegung sieghaften Ausdruck verleiht.

Mit dem 30. Januar 1938 war der Kampf in der Opposicion zu einem volkssremden und korrupten System beendet, uird der Kampf um die Vollendung unseres Wollens begann.

Wir feiern diesen Tag! Feiern ihn als den Beginn eines neuen Kampfjahres! Und wir bekennen uns jährlich an diesem Tage erneut zu dem alten Geist der Sturmabteilungen, zum Geist der deutschen Revolution!

Wir bekennen uns an diesem Tage zu unseren ermordeten Kameraden in der Standarte Horst Wess is zu ihrem Kamps und ihrem Opfer!

And wir bekennen uns zu »er unm^u ^.reue zum Führer und zum Einsatz für ihn und seine Idee!

Mit diesem Bekenntnis im Herzen marschieren wir auch in das fünfte Jahr der nationalsozialistischen Erhebung, gestählt im Opfer, gehärtet im Kampf und mit der Gewißheit, daß auch das vor uns liegende Jahr uns als die Sturmabteilungen finden wird, die mit Entschlossenheit und eisernem Willen dem Führer schon so manchen Kampf siegreich bestehen halfen.

Dieses Gelöbnis an den Führer, meine Kameraden, verbinde ich mit dem Dank an Euch für die Arbeit des hinter uns lie­genden Kampfjahres. Ich weiß, daß Ihr diesen Dank nicht be­ansprucht, daß für Euch in der Erfüllung der freiwillig über­nommenen Verpflichtung zum Kampf schon die Anerkennung liegt. Ich weiß, daß Euch der Grundsatz: mehr sein als scheinen! in Fleisch und Blut übergegangen ist.

Und deshalb weiß ich auch, daß Ihr mit Freude und Stolz an -je Arbeit des vor uns liegenden Kampfjahres gehen werdet.

Unser Weg heißt: Einsatz, Opfer, Kampf und Sieg für Adolf Hitler i

Unser Ziel ist des Führers Ziel: das ewige Deutschland.

gez. Lutze.

Tagesbefehl an bie EE. zum M. Sanum

Berlin, 29. Januar. Die NSK. veröffentlicht folgenden Aufruf des Reichsführers SS:

Der Glaube an den Führer, eine unbändige Liebe zu Deutschland und eine unerschütterliche Treue ließen uns die Macht gewinnen. Dieselben Tugenden ließen uns in vier Jah­ren wieder ein großes Volk werden, dieselben Tugenden werden für alle Zukunft das Reich sichern.

gez. Heinrich Himmler.

Reichsführer SS".

Eine Würdigung der großen Erfolge

der seit 1933 geführten deutschen Außenpolitik enthält in seiner großen Erinnerungsausgabe derVölkische Beobach­ter". Italiens Außenminister Graf Ciano, der österreich. Staatssekretär für Aeußeres, Polens Außenminister und Japans Botschafter anerkennen die Erfolge Deutschlands.

Auszeichnung deutscher Künstler

Berlin, 29. Jan. Der Führer und Reichskanzler hat zum 30. Januar auf Vorschlag des Reichsministers für Volksaufklärung und Propaganda namhafte deutsche Künstler mit der Verleihung eines Titels ausgezeichnet.

Es wurde verliehen der Titel Generalmusikdirektor den bei­den ersten staatlichen Kapellmeister» des Deutschen Opernhauses irr Lharlottenburg Karl Dämmer und Arthur Rother sowie dem ersten Geschäftsführer des Berliner Philharmonischen Orchesters Kapellmeister Hans von Benda.

Den Titel Professor erhielten die Komponisten Max Donijch, und Arno Rentsch, der Architekt Albert Speer, der Reichsbeaus- tragte für künstlerische Formgebung Zeichner Hans Schweitzer, der Bildhauer Kurt Schmid-Essen, der Filmregisseur Earl Froe- lich, der Pianist Walter Gieseking und der technische Direktor am Deutsche« Opernhaus Kurt Hemmerling.

Den Titel Kammersänger erhielten die Opernsänger Anton Baumann, Michael Bohnen, Eduard Kandl, Eyoind Laholm, Walter Ludwig, Gotthelf Heinrich Pistor, Hans Reinmar und Willi Wörle vom Deutschen Opernhaus sowie Ludwig Weber von der Staatsoper München.

Den Titel Kammersänger erhielten die Opernjängerinnen Eli­sabeth Friedrich, Elsa Larcsn, Margret Pfahl und Luise Mil­ler vom Deutschen Opernhaus sowie Sabine Offermann von der Staatsoper Hamburg.

Den Titel Staatsschanspieker erhielten die Schauspieler Hein­rich George, Ernst Karchow, Theodor Loos, Paul Otto, Jakob Liedtke und Mathias Wiemann.

Ae MAliteM Aufgabe der BewlgMg

Wandlung des deutschen Menschen Zum tätigen Nationalsozialisten - Eine Erklärung Dr. Goebbels

Berlin, 29. Januar. Der Reichsminister für Volks­aufklärung und Propaganda Dr. Goebbels hat aus An­laß des 4. Jahrestages der nationalsozialistischen Revo­lution demBerliner Lokalanzeiger" bedeutsame Erklärun­gen über die entscheidende Aufgabe der Bewegung gege­ben: die Wandlung des deutschen Menschen zum tätigen Nationalsozialisten. Dr. Goebbels führte u. a. aus:Wir wollen das möchte ich gerade einmal in diesen Tagen sagen nicht, daß jemand in Deutschland etwa nur ein sportliches Interesse an der Politik hat. Wir haben die Kluft zwischen Volk und Regierung beseitigt. Es ist nicht mehr wie früher, Laß da oben eine Regierung sitzt, von der man sich womöglich noch vorstellt, sie treibe nur Politik, weil das so eine Art vornehmer Vergnügungen sei. Bei uns ist Politiknicht mehr die Passion einer bestimmten Schicht. Das haben wir in Deutschland abgeschafft. Wir sind keine oberen Zehntau­send. Wir lehnen es auch ab, das Volk wider seinen Wil­len glücklich zu machen. Die Aufgabe -er psychologischem Bolksführung, die wir «ns gestellt habe«, besteht darin, das Volk zuerst mit den Aufgaben der Politik, der Wirt­schaft und der Kultur bekannt und dann so vertraut zu machen, daß Führung und Volk im Ziel und in der Durch­setzung eins sind."

Unsere Kundgebungen der Einheit und Geschlossenheit find das Ergebnis einer fortlaufenden Erziehungsarbeit, die zwei wichtige Grundlagen hat. Einmal arbeiten wir erzieherisch in jeder Organisation des öffentlichen und be­ruflichen Lebens. Wir predigen den Menschen nicht nur das Idealbild eines Nationalsozialisten und fordern sie auf, es nachzumachen. Wir stellen den deutschen Menschen mitten in die Arbeit für sein Volk hinein und geben jedem die Möglichkeit, nach Maßgabe des Willens und seiner Kraft ein Nationalsozialist zu werden. Wir haben in den letzten vier Jahren als Ergebnis unserer Arbeit erreicht, daß die Zahl derjenigen, die noch beiseite stehen, kaum noch ins Gewicht füllt. Zum Zweiten haben wir mit der un­sinnigen Vorstellung Schluß gemacht, daß Staat und Be­wegung nur auf die amtlichen Funktionen Einfluß ausüben dürfen. Aus diesem Grunde haben wir z. B. das Schrift­leitergesetz, die Gesetzgebung für die Kulturkammer, auch die Bestimmung über die Kunstbetrachtung erlassen. Aber wir wollen uns nicht falsch verstehen. Diese Gesetze behin­dern nicht die geistige Entwicklungsfähigkeit des einzelnen Volksgenossen. Der Staat hat nur die Verantwortung für die seelische Haltung des Volkes auf sich genommen, und er hat mit der Ausübung dieser Verantwortung den Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda be­

auftragt. Dabei haben wir nur den Wunsch, Laß dies« Aufgabe immer mit Großzügigkeit angefaßt und die Gren­zen der staatlichen Verantwortung peinlich eingehalten werden. Jedes Korporationsgesetz des nationalsozialisti­schen Staates legt uns das gleiche Maß von Bindung aus, das die übrigen Volksgenossen zu tragen haben. Das gilt für jede öffentliche Betätigung, fei es das Wintevhilfswerk. sei es das Theater, der Film oder die Presse."

Es taucht jetzt häufiger die Behauptung aus, wir hät­ten die Absicht, mit einem großen Kasten voller Devisen, über den ich angeblich verfüge, andere Völker national­sozialistisch zu infizieren. Ich würde unser Patent eifrig hüten und eher das Gegenteil tun, wenn es nicht überhaupt nationalsozialistisches Prinzip wäre, in die innere Gestal­tung anderer Staaten niemals einzugreifen. Ich kann das Ausland beruhigen: Wir wollen keine wirtschaftliche Autarkie, wenn man sie uns nicht aufzwingt, aber wir neh­men freiwillig in diesem Falle eine geistige Autarkie aus uns, die uns daran hindern wird, nach außen national­sozialistische Propaganda zu machen. Wir verteidigen den Nationalsozialismus «ach außen allerdings in der geisti­gen Abwehr der propagandistischen Angriffe des Bolsche­wismus.

Denn jedes Vordringen des Bolschewismus im west­lichen und mittleren Europa bedeutet eine fortdauernde Gefährdung des europäischen Friedens. Sonst ist unser Erziehungsprozeß eine ausgesprochen deutsche Angelegen­heit, nach deutschen Methoden und mit deutschen Mitteln.

Ich habe die feste Uebcrzeugung, daß wir für diesen Er­ziehungsprozeß die besten Männer gewonnen -haben. Wir betreiben auch eine systematische Erziehung des Nachwuch­ses für diese Aufgabe. Eines steht uns bei der Arbeit an der Wandlung des deutschen Menschen zum tätigen Natio­nalsozialisten immer vor Augen das furchtbare Schick­sal Deutschlands im November 1913. Nietzsche hat einmal gesagt: Was mich nicht umbringt, macht mich nur stärker. Mit dieser Parole würden wir dem Versuch eines Umstur­zes entgegengetreten sein, wenn wir 1918 schon hätten wirk­sam werden können. Wir haben damals Männer in Deutschland gehabt, die das Elend genau voranssahen, aber ihnen fehlte die Gabe, ihre Gedanken im Volke durchzu­setzen, die Fähigkeit, das Volk zu führen. Heute haben wir die Männer, die die Zukunft der Nation erkennen und ihr Wissen dem Volk übermitteln. Ich kann nur schließen mit dem Satz: Gebe Gott, daß Deutschland nie Mangel leide an solchen Köpfen, dann wird das deutsche Volk ewig sein."