Nr. 20
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Schwarzwild» Ta-eszeitnng
Aus StM und ÄMd
Altensteig, den 26. Januar 1937.
Amtliches. Die Oberlandjäger Ernst Dußler in Dornstetten, Kr. Freudenstadt, und Anton Schwai- boldin S a Izstetten, Kr. Horb, wurden in den Ruhestand versetzt.
Schulfeiern am 30. Januar 1937. Am 30. Januar 1937 als dem Tag der Machtübernahme durch den Führer und Reichskanzler fällt an allen Schulen der Unterricht a u s. In sämtlichen Schulen sind an diesem Tage würdige Feiern zu veranstalten, bei denen die Schüler- s-innen) durch ein Mitglied des Lehrkörpers auf die überragende Bedeutung des 30. Jan. 1933 als des Grllndungs- tages des Dritten Reiches hingewiesen werden.
Die Kreistagung des RS.-Lehrerbundes am 23. Januar in Altensteig. Wieder traf sich der NSLB. in Altensteig im neuen „Traubensaal" zur ersten Kreistagung im neuen Jahr. Kreisamtsleiter Bodamer begrüßte die Berufskameraoen herzlich und wünschte ihnen, daß sie gesund und aufrecht den großen Anforderungen, die an sie gestellt werden, gerecht werden können. Nachdem er den Neujahrsaufruf unseres Reichswalters, Gauleiter Wächtler, verlesen hatte, gelobte er für seinen Kreis, daß auch wir auf dem Gebiete der Erziehung mithelfen wollen, das Führerwort zu verwirklichen: „Das Wort Unmöglich gibt es hier nicht". In seinem Jahresbericht gedachte der Kreisamtsleiter besonders der Reichstagung des NSLB. in Bayreuth, verbunden mit der Wcihefeier des Hauses der deutschen Erziehung, sowie der Reichstagung des Sachgebiets Geschichte und Vorgeschichte in Ulm, wobei Reichsleiter Rosenberg sprach. Beide Tagungen besuchten verschiedene Mitglieder unseres Kreises. 73 Teilnehmer stellte unser Kreis zur Gautagung in Stuttgart, 71 rückten ins Sommerlager in Vlaubeuren ein und erlebten dort herrliche Kameradschaft. Auch die Einrichtung und Führung des Nagolder Sommerlagers brachte manche Arbeit für Kameraden des Kreises. Zwei Kurse für Kreisamtsleiter, sechs allgemeine politisch-weltanschauliche Schulungskurse und zehn Fachkurse wurden von unserem Kreise beschickt. Im Kreise selbst fanden acht Kreistagungen statt, fünf heimatkundliche Wanderfahrten, sowie ein Kurs für Zeichnen und Flugzeugmodellbau. Hiezu kommen noch die Schulungen in den Ortsgruppen des NSLB., die sich hauptsächlich mit Geschichte befaßten. Der Kreisamtsleiter stellte fest: Aufs Ganze gesehen, hat der Kreis Nagold des NSLB. voll und ganz seine Pflicht getan und ist an manchen Stellen noch über seine Pflicht hinaus in Neuland vorgestoßen. — Kamerad Gittinger, der Schulungswalter unseres Kreises, der Anfang dieses Monats bei einem Kurs im Jungborn bei Nürtingen war, gab hierauf einen kurzen Bericht über diesen Kurs und die künftige Schulungsarbeit. Der Gau hat für dieses Jahr die Behandlung der Geschichte der Wendezeit vom Mittelalter zur Neuzeit als Schulungsarbeit vorgeschrieben. Die Schulungsarbeit im Kreis soll künftig vertieft und erweitert werden. Wie auch der Kreisamtsleiter mitteilte, wird die Ortsgruppeneinteilung des NSLB. aufhören. Die Kreise werden in Kreisabschnitte cingeteilt, in denen in Zukunft die Hauptschulungsarbeit geleistet wird. Unser Kreis umfaßt dann die zwei Kreisabschnitte Nagold und Altensteig, die von Oberlehrer Schwarz bezw. Hauptlehrer Wolf geleitet werden. Nach sonstigen Mitteilungen des Kreisamtsleiters, des Geschäftsführers und des Krciskassiers folgte ein Lichtbildervor- trag von Kamerad Eittinger über: „Südwestdeutschland von oben". Etwa 60 ausgewählte Fliegeraufnahmen gaben ein eindrucksvolles Bild der Landschaft. Die klaren und verständlichen Ausführungen unseres Schulungswalters dazu ergänzten die Bilder aufs Beste und vertieften den Eindruck nachhaltig. Es war eine schöne Reise durch unsere Heimat, die am Feldberg begann. Die Gneise, die das Feldberggebiet in der Hauptsache bilden, geben der Landschaft einen richtigen Gebirgscharakter, ganz anders als wir es nachher bei den Buntsandsteinbildungen des nördlichen Schwarzwald sahen. Auch die Landschastsbildung des Granit wurde im Kinzigtal gezeigt. Die steilen, .waldbedeckten Hänge des nördlichen Schwarzwalds sind aus mittlerem oder Hauptbuntsandstein gebildet, während der obere Buntsandstein mehr ebenes Gelände und fruchtbarere Erde bildet. Die großen Ebenen unseres Landes haben als Untergrund den Muschelkalk, dem in den fruchtbaren Gegenden noch Lettenkohle, Lehm- und Lößschichten aufgelagert sind. Der Keuper ist nichts Einheitliches, sondern seinen einzelnen Sandsteinschichten, die unter sich auch wieder verschieden sind, sind immer wieder einzelne weiche Mergelschichten zwischengelagert. Dementsprechend ist auch die Landschastsbildung, die man am Asperg, am Stromberg und am schwäbischen Wald sehen kann. Interessant ist der Asperg als Zeugenberg, der eigentlich die Brücke schlägt von den Stuttgarter Bergen zum Stromberg. Die Bilder der Alb zeigten uns, daß die Albhochfläche eigentlich keine Ebene bildet, sondern durch viele Talbildungen, auch wenn sie heute kein Wasser mehr führen, unterbrochen ist. Das Juragestein ging früher etwa noch 40 Kilometer weiter nach Norden und manche Flußtäler zur Donau, die heute geköpft find, begannen damals weit über dem heutigen nördlichen Albrand draußen. Eine ganz besondere Landschaft ist Oberschwaben, ganz eine Bildung der Eiszeitgletscher, wie die Moränen zeigen. Auch die Karsten im Schwarzwald (Feldsee, Mummelsee) sind von den Gletschern der Eiszeit ausgenagt worden, wie auch der Federsee, der mehr und mehr verlandet. Am Bodensee konnte man am Einfluß des Rheins und der Bregenzer Aach sehen, welche ungeheuren Schutt- und Geröllmassen die Flüsse jährlich dem Bodensee zubringen und so das Landschaftsbild auch heute noch, wenn auch langsam, verändert wird. — Reicher Beifall belohnte den Redner und der Kreisamtsleiter gab unserem Dank beredten Ausdruck. Er schloß die Tagung mit einem „Sieg-Heil" auf den Führer, den größten Erzieher des deutschen Volkes.
Nagold, 26. Januar. (BdM.- und Jungmädelführerinnen- tagung des Ringes III/126.) Die Mädel- und Jungmädel- führerinnen des Ringes III/126 sind am Samstag und Sonntag rn der Jugendherberge in Nagold zusammengekommen. Mit frohen Augen, denen man die innere Aufgeschlossenheit ansah, kamen die Mädels am späten Nachmittag an. Für die Ausgefrorenen war eine schöne warme Stube und ein heißer Tee bereit. Dann ging es an die Arbeit, Ostpreußen, das Grenzland, erlebten wir in Wort, Bild und Lied. — Früh am andern Tag standen wir wieder bereit. Eine kurze Morgenfeier, die den Gedanken der Pflicht zur Grundlage hatte, leitete die Arbeit ein. Und dann gings in die Turnhalle. Bei Sport und Spiel begann ein fröhliches Treiben und ernstes Arbeiten. Daran anschließend wurden all die Fragen bearbeitet, die uns auf dem Herzen lagen und all die Aufgaben besprochen, vor die wir in der nächsten Zeit gestellt sind. Mit Werkarbeit und Singen klang unsere Tagung aus. Und wir werden mit frischem Mut weiter an unsere Arbeit gehen und mit ganzer Kraft unser Wollen vorwärtstragen,
Pfalzgrafemveiler, 26. Januar. (Tödlich verunglückt.) In Dettingen im Schönbuch wurde in der Nähe des Ortes der Friseur Georg Dieterle von hier, der dort
ein Friseurgeschäft versah, und seinKamerad, die beide t mit den Rädern heimwärts fuhren, von einem Auto angefahren. Dieterle warf es dabei so unglücklich auf den Kühler, daß er starb. Den Angehörigen, die plötzlich in so großes Leid gekommen sind, wendet sich die herzlichste Teilnahme zu.
Freudenstadt, 24. Januar. In Stuttgart starb, wie schon gestern berichtet wurde, am vergangenen Freitag im Alter von 87 Jahren der frühere Konsistorialpräsident Dr. Hermann v. Zeller, der mit dem Bezirk Freudenstadt in enger Verbindung stand. Im Jahr 1894 wurde Zeller, der seine Liebe zur Kirche nie verleugnet hat, vom Bezirk Freudenstadt in die (fünfte) Landessynode gewählt, der er bis zu seiner Ernennung zum Konsistorialpräsidenten angehört hat.
Freudenstadt, 25. Januar. Am Samstagabend feierte im Hotel „Waldeck" der Verein für Natur- und Heimatkunde seinen 25. Geburtstag. Der Leiter des Vereins, Studienrat Hummel, durfte neben Landrat v. Walter, Bürgermeister Dr. Blaicher usw., mit ganz besonderer Freude den Mann, der der eigentliche Gründer des Vereins ist: Studiendirektor Dr. Geiger-Gmünd, einst in Freudenstadt tätig, begrüßen. Die einzelnen Daten aus dem Werden und dem Wirken des Vereins brachte Studienrat Dr. Rommel in Erinnerung durch den Vortrag der von ihm verfaßten Vereinschronik. Eine kleine Ausstellung von Dokumenten des Vereins, alter Originale und Kopien von Zeichnungen und Stichen ergänzte den Vortrag der Vereinsgeschichte.
Calw, 25. Januar. (1754 Schafe im Kreis Calw.) Nach der letzten amtlichen Schafzählung gibt es im Kreis Calw 17 5 4 Schafe, welche sich auf 3 3 S ch a f h a l t u n - gen verteilen. Im Vergleich zu den Nachbarbezirken ist diese Zahl allerdings nicht sehr hoch, obwohl in den letzten Jahren wieder eine Zunahme zu verzeichnen gewesen ist. Immerhin darf damit gerechnet werden, daß die Schafhaltung auch in unserem Bezirk weitere Fortschritte macht.
Calmbach, 25. Januar. Die Kreis-Kaninchen- schau der Kreisfachgruppe Calw war mit 228 Nummern der Mitglieder und 13 Nummern der Jugendgruppen von Birkenfeld und Calmbach, zusammen also mit 241 Einzeltieren beschickt. Preise wurden zuerkannt den Ortsfachgruppen Birkenfeld 88, Calmbach 29, sowie Stammheim 21, Schömberg 16, Liebenzell 14, Conweiler 9, Freudenstadt 8, Hirsau 8, Höfen 8, Salmbach 8, Nagold 7, Calw 6, Herren- alb 5, Ilnterreichenbach 5, Wildberg 5, Wildbad 4.
Neuenbürg, 25. Januar. (Feuer im Neuen Schloß.) Am Samstagmittag gegen 12 Uhr wurde die Weckerlinie nach dem neuen Schloß gerufen, wo in der K ü ch e des ersten Stocks unter der Decke Feuer ausgebrochen war. Finanz- und Forstbeamte waren sofort zur Stelle, die den Brandherd mit Minimax-Apparaten und einer Schlauchlage des vorhandenen Feuerbekämpfungsgerätes bis zum Eintreffen der Weckerlinie bekämpften. Erst durch Entfernung eines Teiles der Decke konnte dann gründliche Arbeit verrichtet werden. Hier kamen durch und durch verkohlte Latten und Rahmenschenkel zum Vorschein, was darauf schließen läßt, daß der Brand vermutlich schon 14 Tage sich einen Weg zur Entfaltung gesucht haben muß. Auch wurde bei dieser Vekämpfungs- und Säuberungsarbeit festgestellt, daß das Vorhandensein dieses Brandherdes aus dem an dieser Stelle schadhaften Kamin herrühren muß. Die ganze Entwicklung dieses „Schloßbrandes" erinnert lebhaft an die Entstehung des Feuers im Alten Schloß in Stuttgart vor einigen Jahren.
Neuenbürg, W. Januar. (Sportunfall.) Ein Sportunfall ereignete sich am Sonntagnachmittag beim Fußballspiel Neuenbürg gegen Wildbad auf dem Neuenbllrger Sportplatz. Ein Spieler trug einen Knöchelbruch am rechten Bein davon.
Neuenbürg, 26. Januar. (Kreistagung des NSLB. — Kinder sind geflogen.) Am letzten Mittwoch veranstaltete der N S. - L e h r er b u n d im Zeichensaal der hiesigen Volksschule nach längerer Versammlungspause eine Kreistag u n g, zu der sich über drei Viertel der Mitglieder eingefunden hatten. Kreisamtsleiter Drechsel aus Conweiler eröffnete die Tagung mit einer Feierstunde, die von Gedichten Gerhard Schumanns und von Darbietungen des neugegriindeten Orchesters umrahmt war. Im Mittelpunkt stand die Ansprache des Gaugeschäftsführers Kienzl en, die den Erziehern des Kreises für Haltung und Arbeit Ziel und Wege wies. Der zweite Teil der Tagung war geschäftlichen Dingen gewidmet. — 68KinderausdemEnz- t a l durften in Böblingen fliegen. Sie hatten für das Winterhilfswerk so fleißig gesammelt. Nun kam die Anerkennung, die Belohnung. In großen Autobuffen fuhren sie morgens ab und waren erst etwa um 7 Uhr abends wieder daheim. Von Wildbad waren 18 Kinder dabei und auch etwelche von Sprollenhaus.
tuttgart. 25. 2an (Herbert Norkus - P l a tz.) Am mtaa fand die feierliche Benennung des seither Bis- :ckanlage genannten Platzes bei der Elisabethenkirche dem verpflichtenden Namen „Herbert Norkus-Platz t Stadtrat Kroll vollzog die Taufe des Platzes. Gebietscer Sundermann geißelte mit scharfen Worten die Sünder Systemzeit, die weder Opfer noch Heldentum ge- nt und der deutschen Jugend ihre Zukumt geraubt habe, solizei stunde. Der Polizeipräsident teilt mit: Die »eistunde für den Stadtbezirk Stuttgart wird für den nstaa den 30. Januar 1937 allgemein auf 2 Uhr und die Tage vom 3. bis 9. Februar 1937 je einschließlich
Urach» 25. Jan. (Vom N ä g e l e s f e l > e u abge- stürzt.) Am Samstag nachmittag wollten zwei Uracher den Nägelesselsen besteigen. Anfangs ging alles gut. Beide kamen rüstig vorwärts, bis sie in die schwierigen Partien »es Felsen gerieten. Wohl durch einen gelockerten Stein verlor der obere Kletterer seinen Halt und stürzte in die Tiefe. Unglücklicherweise riß er im Fall seinen Kameraden mit sich. Beide lagen über drei Stunden bewußtlos, bis man sie auffand und ins Tal brachte. Der eine erlitt einen schweren Schädelbruch, der andere einen doppelten Schen- kelbruch.
Heilbron», 25. Jan. (SA. spendet Blut.) Im vergangenen Jahr wurde von einigen Heilbronner Aerzten in Zusammenarbeit mit der SA.-Standarte 122 Heilbronn eine Blutspender-Organisation aufgezogen. Nach gründlichen gewissenhaften Untersuchungen sind 125 Heilbronner SA.-Männer in die Blutspenderlisten eingetragen worden. Diese SA.-Männer stehen jederzeit zur Blutübertragung bereit. In der Zeit vom 15. Mai bis zum 31. Dezember 1938 wurden von den SA.-Männern in 60 Uebertragungeu Blut gespendet. ^ ,
Ebingen. 25. Jan. (K n a b e t ö d l i ch ü b e r f a h r e n.) Am Samstag wurde in der Unteren Vorstadt der 13jährige Sohn Ernst des Emil Stotz tödlich überfahren.
Ulm. 25. Jan. (Die älteste Einwohnerin.) Am Samstag ist die älteste Einwohnerin von Ulm, Agnes Veilhardt, im Alter von 9714 Jahren gestorben. Sie war bis zu ihrem Lebensende noch verhältnismäßig rüstig.
Laupheim, 25. Jan. (Tot aufgefunden.) Bäckermeister Schweikert von hier wurde am Bahndamm auf der Strecke Ulm—Thalfingen tot aufgefunden. Er hatte sich von einem Zug überfahren lassen. Schwermut soll den braven Mann zu diesem Schritt veranlaßt haben.
Diirbheim, OA. Spaichingen, 25. Jan. (Baumriese.) Im Waldteil Buch wurde dieser Tage von den Holzhauern in schwieriger Arbeit ein Baumriese zur Strecke gebracht, der nicht weniger als 11,38 Festmeter maß. Der Stockdurchmesser beträgt 210 Zentimeter. In einer Höhe von 16 Meter gabelte sich der Stamm in zwei Gipfel, bis hierher mißt die Tanne bei einem mittleren Durchmesser von rund 80 Zentimeter 8,4 Festmeter. Ihre ganze Läng« rrreicht die Kirchturmhöhe von 35 Meter. Wie die Jahres- ringe verraten, ist sein Alter auf über 130 Jahre zu schätzen
Ulm, 25. Jan. (Ein Kin d verbrannt.) In einer Wohnung in der Schülenstraße spielte das einzige Kind einer Familie während der Abwesenheit der Großmutter mit Zündhölzern. Die Kleider des 5)4 jährigen Knaben singen Feuer. Mit gräßlichen Brandwunden mußte er ins Krankenhaus verbracht werden, wo er an den Verletzungen gestorben ist.
Dietenheim» OA. Laupheim, 25. Jan. (Tödlich verunglückt.) 2m Kessslraum der Zwirnerei- und Nähfadenfabrik Dietenheim verunglückte der Heizer der Firma, Josef Rapp, tödlich. Als er die Ventils der Dampfmaschine kontrollierte, löste sich, wie die gerichtliche Untersuchung ergab, ein infolge Materialfehlers schadhaft gewordenes Ventil unter hohem Druck aus der Fassung. Der ausströmend« Dampf verbrühte I. Rapp an Kopf und Händen so schwer, »aß die herbeieilenden Arbeitskameraden den Verunglückten aur noch sterbend bergen konnten. I. Rapp ist Vater von Leben unversorgten Kindern. (
Oehringen, 25. Jan. (Todesfall.) Der Kreisjugendwalter der Deutschen Arbeitsfront, Pg. Albert Riedt, starb am Sonntag mittag im Kreiskrankenhaus Oehringen an den Folgen eines schweren Motorradunfalls.
Einsatz des Berkehrserziehungsdienstes
Stuttgart, 25. Jan. Am Samstag ist der aus Männern des Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps gebildete Verkehrserziehungsdienst in Stuttgart, wie in allen großen Städten des Reichs, zum erstenmal eingesetzt worden. Die wochenlange besondere Schulung des ersten Stuttgarter Verkehrserziehungstrupps, dessen Leitung in den Händen von Staffelführer Hubl vom Stab der Motorstandarte 55 liegt, war mit einem letzten Appell abgeschloffen worden. Im Hof der Made- mie wurden am Samstag die 42 NSKK.-Männer des Trupps mit Vrustschildern und Anhaltestäben, Notizbüchern und Ausweisen versehen. Ihre wichtigste „Waffe" ist jedoch ein Block mit Merkblättern, auf denen die zwölf wichtigsten Verkehrsregeln übersichtlich zusammengefaht sind. Im ganzen mußte der Verkehrserziehungsdienst am Samstag 742mal einschreiten, und zwar bei etwa 64 Prozent Fußgängern, 26 Prozent Kraftfahrzeugen und 10 Prozent Radlern. Die meisten Verkehrsteilnehmer ließen sich willig belehren. Die Polizei mußte lediglich in zwei Fällen herbeigerufen werden. Auch am Sonntag war der Verkehrserziehungsdienst tätig. Es sei bei dieser Gelegenheit noch darauf hingewiesen, daß Fahrer auf den Wink eines Postens oder erner Streife des Verkehrserziehungstrupps anzuhalten verpflichtet find.
Glatteis als großstädtisches Verkehrshindernis
Stuttgart, 25. Jan. Montag vormittag kurz nach 6 Uhr fiel bei einer Temperatur von minus 1 Grad ein leichter Regen, durch den die Straßen und Gehwege mit einer zusammenhängenden dicken Eisschicht überzogen wurden. Der Kraftwagenverkehr war stundenlang fast völlig lahmgelegt und selbst di« Radfahrer konnten nur mit größter Vorsicht zu ihrer Arbeitsstelle kommen. Dre Fußgänger waren gezwungen, schleifend ihre« Dienst zu erreichen. Daß dabei zahlreiche Stürze und llnfäll« vorkamen, ist begreiflich. Ungeteilt war die Freude über das „pfundige" Glatteis nur bei der Jugend, deren ganzer Schulweg eine einzige „Schleifetze" war. Das Städt. Auhramt hatt« zur Bekämpfung dieses außerordentlichen Naturereignisses io- fort alle verfügbaren Kräfte und Hilfsmittel, nämlich 57« Mann, 50 Kraftfahrzeuge und 60 Handkarren im ganzen Stadtgebiet eingesetzt. Die Fahrzeuge sind bereits kurz nach 6 Uhr aus ihren Unterstellräumen ausgefahren, sie kamen aber bei de« außerordentlich glatten Straßen nur einige hundert Meter wett, da es selbst auf ebenen Straßen unmöglich war, mit eine« Kraftfahrzeug sicher vorwärts zu kommen.
Einsetzung von 5« NS-Schwesteru
Stuttgart, 25. Jan. In einer Feierstunde, die am Montag im Bortragssaal des Städt. Krankenhauses Bad Cannstatt stattfand, wurden 50 NS.-Schwestern in ihr Amt eingesetzt. Oberbürgermeister Dr. Strölin eröffnete die von musikalischen und gesanglichen Darbietungen umrahmte Feier mit einer Ansprache, in der er darauf hinwies, daß dieser Tag, an dem 50 NS.- Schwestern in den Dienst dieses Krankenhauses gestellt werden, ein bedeutungsvolles Ereignis für die Anstalt selbst, aber auch für Stadt und Land, für Partei und Staat darstelle. Die Entscheidung über den Antrag, in diesem Hause NS.-Schwestern anzustellen und die hiesige Krankenpslegeschule der Ausbildung von NS.-Schwestern vorzubehalten, sei ihm dadurch erleichtert worden, daß diese Entscheidung auch dem Wunsche der Leitung des Evans. Diakoniffenanstalt Stuttgart entgegenkam. die hier iäti-