Amtliche vekanntmachsnge«.

Bekanntmachung.

Die Maul- und Klauenseuche

ist ausgebrochen in Rohrau OA. Herrenberg und in Dagersheim OA Böblingen.

In den 18 Kilometer-Umkreis fallen die Ge­meinden Simmozyeim, Ostelsheim, Neu- und Alt- hengftett. Stammheim, Bahnhof-Teinach, Holzbronn, Gechingen, Dachtel, Deckenpfronn, Möttlingen. Calw, den 15. Marz 1915.

K. Oberamt: Amtmann Rippmann.

Beurlaubung zu de« Frühjahrssaalarbeiten.

Die (Stadt-)Schultheigenämter wollen darauf achten, datz bei Gesuchen um Beurlaubung von Militärpersonen zur Aushilfe bei den Frühjahrssaatarbeiten jeweils die Grütze der betr. landwirtschaftlichen Betriebe, insbesondere auch die Grütze der bebauten Acker- und Wiesenflächen angegeben wird, ebenso der zugehörige Name des Oberamts, in wel­chem der landw. Betrieb liegt.

Die Gesuche selbst sind spätestens bis zum LS. März ein­zureichen. Beurlaubungen von vor dem Feind stehenden Angehörigen des Heeres können grundsätzlich nicht berück­sichtigt werden.

(S. Bekanntmachung des K. stellv. Generalkommandos vom 9. ds. Mts. imStaatsanzeiger" Nr. 60.)

Calw, den 13. März 1918.

K. Oberamt: Binder.

K. Oberamt Luk».

Die Gemeindebehörden

werden an die Erledigung des oberamtlichen Erlasses, betr.

Anbau unbenutzter Bodenflächen,>

(Calwer Tagblatt Nr. 19) hiemit erinnert.

Calw, den 18. März 1918.

Regierungsrat Binder.

Erlaß an die Schultheitzenämter betreffend Formulare zu Empfaugsbescheinigungen für die reichsgesetzttche Familienunterftützung.

Mit Schluß des Rechnungsjahrs laufen auch die Em­pfangsbescheinigungen für die reichsgesetzliche Familienunter­

stützung ab und es sind für das künftige Rechnungsjahr neue Formulare zu verwenden.

Da das Oberamt einen gemeinsamen Bezug der For­mulare für die Gemeinden des Bezirks beabsichtigt, wollen die Schultheihenämter bis spätestens 20. März 1818 ihren Bedarf an Formularien hieher anzeigen.

Calw, den 13. März 1918.

U. Oberamt: Binder.

K. Oberamt Lalw.

Die Bezugsvereinigung der deutschen Landwirte, G. m. b. H. in Berlin W 33 Karlsbad 16. darf die zuckerhaltige« Futtermittel und Kleie nur an Kommunalverbände oder die vom Reichskanzler bestimmten Stellen abgeben.

Die Komunalverbände werden in Kürze über die Art des Vertriebes Veröffentlichungen ergehen lassen.

Anfragen oder Bestellungen von Seiten der Futterver- brauchrr dürfen durch die Bezugsvereinigungen der deutschen Landwirte nicht erledigt werden, da dies Angelegenheiten sind, welche in die Zuständigkeit der Kommunalverbänd« fallen.

Calw, den 11. März 1918.

Reg.-Rat Binder.

von vier Forts empfangen. Das Schiff erhielt so schwere Treffer, daß es sich nur mit geringer Schnel­ligkeit aus dem Feuerbereich der Forts zurückziehen konnte. Später wurde es in schwer havariertem Zu­stand nach der Insel Lemnos gebracht.

(W.T.V.) Köln. 15. März. DieKöln. Volks­zeitung" veröffentlicht folgende Depesche aus Athen: Der Sonderberichterstatter desNeon Asty" berichet von der Insel Tenedos, daß nach Feststellung engli­scher Flieger die Türken über Automobilbatterien ver­fügen, die schnell den Standort wechseln können. Die türkische Heeresleitung ist mit der Munition sehr- sparsam, dagegen haben die bisher von den Verbün­deten abgefeuerten Schüsse wiengstens 15Ü Millionen Francs gekostet.

Kopenhagen. 15. März. Bon hier gibt man der Deutschen Tageszeitung" Nachricht über eine Mel­dung desStandard" aus Athen, wonach die Dar- danellen-Forts Kilid Bahr und Tschanak Kale tags­über bombardiert wurden. Drei Kriegsschiffe wur­den von den Forts schwer getroffen. Es wird gesagt, die Pariser Ankündigung, in drei Wochen werde man das Marmara-Meer erreicht haben, sei zu optimist­isch. Sachverständige sähen die Aufgabe als eine der schwierigsten der Welt an.

Der Seekrieg.

Effektive" Blockade Deutschlands!

Kopenhagen, 15. März. DieNationaltidende" läßt sich aus Paris melden, in den nächsten Tagen werde die Blockade deutscher Häfen bekannt gemacht werden. Man erwartet, nach Mitteilungen an die Voss. Zeitung", nur noch PoincartS Unterschrift. Effektiv soll die Blockade anfangs nächster Woche wer­den. Nach diesem Zeitpunkte werde es keinem Schiffe, gleichgültig welcher Nationalität und mit welcher Ladung, möglich sein, deutsche Häfen zu erreichen oder zu verlassen. Die Führer neutraler Schisse werden von der französischen Regierung aufgefordert werden, wenn die Ladung keine Konterbande enthalte, einen neutralen Hafen anzulaufen,' dort werde die franzö­sische Regierung die Ladung für Rechnung des Schiffs- sührers verkaufen. Ladungen aus Deutschland dür­fen, wenn sie keine Konterbande enthalten, nach neu­tralen Ländern verschifft werden.

Gegenmaßnahmen Deutschlands.

Berlin, 15. März. Gegen eine in der englischen Presse angekündigte völkerrechtswidrige Behandlung der gefangenen Besatzung deutscher Unterseeboote in England hat, wie wir erfahren, am 12. ds. Monats der amerikanische Botschafter in London in aller Form schärfsten Einspruch erhoben unter Androhung von Repressalien seitens der deutschen Regierung.

Unsere O-Boote an der Arbeit.

Amsterdam. 15. März. Wie zu der erfolgreichen Tätigkeit des1' 29" von englischer Seite noch ge­meldet wird, wurde nach demB. T." der Dampfer Indian City" am 13. März, 8 Uhr morgens, vor Saint Mary auf den Scilly-Jnseln angegriffen. Das Unterseeboot blieb eine Stunde unter Wasser. Große Zuschauermassen standen am Ufer. Das Boot ließ die Besatzung des Schiffes ungehindert fortrudern. Zwei Patrouillenschiffe, die aus dem Hafen herbei­eilten, eröffneten das Feuer auf das Unterseeboot, das jedoch verschwand und erst einige Minuten später zwei Meilen westlich von jenem Punkt wieder er­schien. Die Jagd wurde fortgesetzt. Das U-Boot ver­stand es jedoch, den Patrouillenbooten zu entgehen. Ls traf später dieHeadland" und holte das Schiff schnell ein. das nur durch Fahren mit Volldampf und im Zickzack entwischen konnte.

Kopenhagen, 15. März. Nach einer Londoner Meldung, die hierher gelangte, kann dieDeutsche

Tageszeitung" berichten, daß am Samstag die deut-> Verwundeter ,:ur Last gelegt worden. Nach den schen Tauchboote in den englischen und inschen Ge- bisherigen Erfahrungen ist in die rechtmäßige Ver­wässern außerordentlich tätig waren. Mehrere Pas-^urteilung deutscher Kriegsgefangener durch fran- sagierdampfer wurden von ihnen verfolgt und hatten zösische Gerichte ein berechtigter Zweifel zu setzen, ihr Entkommen nur dem Nebel zu danken. Wie das i . .. . - , .

Holländische Pressebureau aus London meldet, be-j internierte« M England,

spricht man dort dis Torpedierung dreier französischer § (WT.B.) London. 14. März Das Kriegsamt

Dampfer, die von der französischen Admiralität ge- Mt die Zähl der feindlichen Fremden bekannt, die heimgehalten wird. ! am 1. 'November, am 1. Dezember, am 1. Januar und

(W.T.B.) Berlin, 16. März. DerBerl. Lokal-j am 1. Februar interniert waren. Die Ziffern sind: anzeiger" bringt folgende Meldung aus Kopenhagen: 17 283, 18 206, 18 338 und 18 670. In diesen Mo- Es ist jetzt festgestellt, daß die englischen Dampfer j »aten sind 2 913 Internierte wieder freigelassen Flsranzan",Headland" undHartdale", die nach worden.

einer amtlichen englischen Meldung von deutschen! « - Mttko -l-

Torpedos getroffen wurden, gesunken sind. Einer j «rrss -p

weiteren Meldung aus Kopenhagen zufolge, hat der! Petersburg. 13. März. DieFrkf. Ztg." schreibt: vom Mittelmeer kommende, inzwischen in Göteborg! Stach einer Meldung der Petersburger Telegraphen- eingetroffene schwedische DampferCampania" un- ^ Agentur ist Graf Witte gestorben. Witte wurde in terivegs ein Rettungsboot aufgefischt, das die Bezeich-i Tiflis als Sohn eines höheren Beamten geboren: nungOvotovo" trug. Es gehöre dem englischen! er hat ein Alter von 65 Jahren erreicht. 1888 wurde HilfskreuzerOvotovo", der. wie es heißt, unterge- - er ins Finanzministerium als Letter der Eisenbahn­gangen sein soll. ; abteilung berufen, im August 1892 übertrug ihm der

i7 zo - > Zar die Leitung des Finanzministeriums, das bis

" ' !zur Einführung der russischen Verfassung das weit-

(W.T.B.) Berlin, 15. März. LautBerl. Tage- j aus wichtigste Amt im Reiche war. Es gelang ihm, blatt" nennt die britische Admiralität vier Namen ^ die Goldwährung durchzuführen und die Staatsschuld

von Schiffen, die vonII 29" torpediert worden find:! zu konsolidieren. Trotz der unleugbaren Verdienste

Hadland",Andalnsian",Indian City" und > Wittes, dessen Ansehen auch in Westeuropa den russi- ALen".Indian City" wurde am Samstag 8 Uhr i schen Staatskredit hob, gelang es seinen Gegnern, früh bei St. Marie auf den Scillyinseln angegriffen, j ihn im August 1903 zu stürzen. Als er dann 1905 Das Schiff war nur in kurzer Entfernung von der z in Portsmouth mit den Japanern einen für Ruß- Küste, wo die Menge zuschaute. Die Besatzung rettete § land vorteilhaften Frieden schloß, kehrte er als der sich in Boote. Zwei Patrouillenschiffe fuhren zur Bei- - zur Aussöhnung der wild auflodernden sozialen und folgung aus. Das Unterseeboot aber tauchte und er- politischen Gegensätze gleichsam Vorbestimmte nach schien erst weiter westlich wieder auf der Oberfläche. > der Heimat zurück. Der Zar ernannte ihn im Oktober Es war auch schneller als die Patronillenschiffe. In j 1905 zum Grafen und fügte sich einige Wochen da- derselben Gegend hat das Unterseeboot auch den ^ rauf, am 17./30. Oktober, dem Drängen Wittes, der DampferHandland" angegriffen. den Erlaß eines freiheitlichen Manifestes forderte

(W.T.B.) Berlin, 15. März. Zu der Meldung und durchsetzte. Seither hat ihn das Mißtrauen Ver­

des Reuterschen Bureaus, wonach das deutsche Unter­seebootII 20" vier englische Schiffe torpedierte und laut der der Kapitän vonII 29" ausgesagt habe, er habe im SeptemberHogue" undAboukir" versenkt, bemerkt derVerl. Lokalanzeiger": Nach der Zusatz bemerkung des Reuterschen Bureaus wäre demnach der Kapitän des 29" kein anderer als Kapitän­leutnant Weddigen, der sich als Führer vonH 9" den Engländern unliebsam berühmt gemacht hat. Offenbar ist die Kenntnis, wer die Dampfer ver­senkte, durch die Mannschaft desII 29" den Mann­schaften der versenkten Schiffe übermittelt worden

Die englische« Hilfskreuzer.

Hofkreise verfolgt, die in Witte einen halben Revo­lutionär erblickten: schon ein halbes Jahr nach dem Erscheinen des Oktobermanifestes mutzte er von sei­nen Ministerämtern zurücktreten. Trotz der Feind­schaft, die ihm von rechts und links überreich entge- genqebracht wurde. Mit er als der Mann, der Ruß­land im Falle höchster Not erretten würde. An ihn dachte man wohl auch, als in den letzten Wochen Ge­rüchte von Friedensstimnnmq in Rußland auftauch­ten. Die Kriegspartei ließ ihn in ihren Preßorganen so maßlos bekämpfen, daß die Vermutung naheliegt, es könne an jenen Gerüchten ein Körnchen Wahrheit gewesen sein.

Berlin. 15. März. Aus Amsterdam wird dem Tageblat" aemeldet: DerNieurve Rotterdamsche Courant" erklärt: Anscheinend wird England mit seinen Hilfskreuzern besonders vom Unglück verfolgt. DerBayano" ist nunmehr der dritte, der ins Meer oesunken ist. Die beiden ersten gingen mit Mann und Maus unter. Man erfuhr nicht einmal, wie es geschah. Nur angeschwemmte Leichen und Wrackstiicke erzählten von dem traurigen Ereignis. Im Unter­haus wurde gelegentlich die Vermutung geäußert, daß die Schiffe durch die Geschütze seeuntüchtig geworden seien und die Regierug mußte durch beschwichtigende Erklärungen die Gemüter zu beruhigen versuchen.

Unsere Feinde und der Krieg.

Französische Kriegsgerichtsurieile.

Berlin, 15. März. DerBerl. Lokalanzeiger" meldet aus Rotterdam: Das französische Kriegs­gericht höherer Instanz Hai die Revision des zum Tode verurteilten deutschen Soldaten Karl Vogel­fang verworfen. Dem Vogelfang war Plünderung, Brandstiftung und Mitschuld an der Ermordung

Die Neutralen und der Krieg. Italien -leibt neutral.

Mailand, 15. März.Sera" schreibt: Von gut unterrichteter Stelle wird uns bestätigt, daß für min­destens vier weitere Monate kein Heraustreten Ita­liens aus seiner Neutralität zu erwarten ist. Die letzten Ministerkonferenzen haben für die nächsten Monate die Haltung der auswärtigen Politik in die­sem Sinne festgelegt. Neue Koinplikationen der euro­päischen Kriegslage würden auch Italien vor neue Entschlüsse stellen. Ms dahin bleibt es bei der bis­herigen Neutralität, doch stehen für alle Eventual­fälle neue Einberufungen des aktiven Heeres bevor.

Nom, 15. März. DieTribuna" bestätigt in einer offiziösen Auslassung Italiens Verharren bei der bisherigen Neutralitätspolitik.

Ministerwechsel in Rumänien.

Rotterdam. 15. März. An dieDeutsche Tages­zeitung" wird eine aus Bukarest eingelaufene Mel­dung werterqegeben. wonach der rumänische Finanz- minister Costinescu um seine Entlassung eingekom-