Nationales Nachrichten- und Anzeigenblatt für die Oberamtsbezirke Nagold» Calw, Freudenstadt und Neuenbürg

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Altensteig, Samstag, den IS. Dezember 1938

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Ser Moor und Wring

vor den Männern -er deutschen Wirtschaft

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an die Reichsautobllyner

Nürnberg, 18. Dez. Der Eeneralinspeltor für das deutsche Straßenwesen, Dr. Tod t, sprach am Freitag abend vom Auto­bahnlager Neudorf bei Bayreuth über alle deutschen Sender Lei einer Weihnachtsfeier zu den Autobahnarbeitern.

Er führte u. a. aus: Arbeitskameraden an den Straßen Adolj Hitlers! Ein großes kameradschaftliches Weihnachtsfest vereinigt heute abend alle Mitarbeiter an den Straßen des Führers in ganz Deutschland. Wre in einer Familie am Weihnachtsfest sich alle einfinden und keiner fehlt, so hat sich heute abend die große Familie der Straßenbauer zusammengefunden, und auch bei «ns fehlt keiner. Der Betriebssichrer sitzt bei seiner Gefolgschaft die Baubehörde sitzt beim Unternehmer, und für mich ist es dir größte Freude, diesen Abend auch bei Euch im Rerchsautobahm lager verbringen zu können.

Wir an den Straßen des Führers sind die ersten, die wieder Arbeit bekommen haben. Denn unser Straßenbau war das erste große Werk, das der Führer in Angriff genommen hat und wir sind stolz, für den Führer, für Deutschland, für unsere Zukunft diese Straßen bauen zu kön n e n, um die uns heute schon die ganze Welt beneidet. Und wenn Ihr später einmal nach vielen Jahren an irgendeiner anderen Stelle Weihnachten feiert, so soll Euch immer diese'- heutige Weihnachtsabend an den Reichsautobahnen -nne schöne und stolze Erinnerung bleiben, an die Zeit, in der Ihr nicht irgendein beliebiges Werk, sondern für das Werk gearbeitet habt, das der Führer selbst mir feinem ersten Spatenstich er- öffnete und das dem Führer so ganz besonders am Herzen liegt. Der Führer weiß, daß ich heute zu Euch spreche. Ich Lber- bringe Euch hiermit seinen Weihnachtsgruß.

Zu Weihnachten darf man sich etwas wünschen. Euren Weih- «achtswunsch, den kenne ich: Einen besseren Lohn wünscht sich der Arbeiter, einen besseren Preis der Unternehmer. Ich weiß, daß an eurem Lohn noch manches fehlt; das weiß auch der Führer. Aber wenigstens haben wir Arbeit und Ver­dienst, und diesen Verdienst haben sechs Millionen Arbeitslose innerhalb von vier Jahren wieder bekommen. Die Lebensbe- dingungcn des deutschen Arbeiters haben sich auch in den letzten drei Jahren ganz wesentlich verbessert. Mit einer Lohnerhöhung allein ist das aber nicht gemacht, wenn mit der Lohnerhöhung auch gleich wieder die Preise in die Höhe gehen und ihr für den höheren Lohn auch nicht mehr als früher kaufen könnt. Das wißt ihr auch. Darum müßte ein anderer Weg beschritten wer­den.

Wir brauchen nicht höhere Löhne, sondern mehr Lebensgüter, mehr Lebensmittel, mehr Klei­derstoffe, mehr Schuhwerk, mehr Wohnungen, mehr Roh st ofs e, damit die Waren nicht rar und teuer wer­den, wenn sic mehr verlangt werden, damit ein höherer Ver­dienst auch wirklich eine Besserung der Lebenshaltung ermög­licht. Darum hat der Führer den Vierjahresplan angeordnet, damit euch und uns allen mehr bleibt von dem, was wir verdie­nen, weil genügend Ware da ist, die man zu billigen Preisen kaufen kann. Und wenn in den Jahren 1930 bis 1932 Hoff­nungslosigkeit, Sorge, Trauer und Wehmut uns gerade in der Weihnachtszeit besonders stark bedrückte, so erfüllt uns heute der zuversichtliche Glaube, daß wir wieder vorwärts kommen, daß unsere Kinder einer schöneren, besseren Zeit entgegensetzen, deren Vorbereitung unsere Lebensaufgabe nt.

Wenn ich euch auch nicht die Erfüllung all eurer Weih­nachtswünsche Zusagen kann, so habe ich doch für einen Teil von euch wenigstens eine gute Weihnachtsnachricht: Wer weitab von seiner Wohnung ,m Lager untergebracht war oder über 20 Kilometer von seinem Heim gearbeitet hat, erhält zwi­schen dem 24. Dezember und 3 Januar für jeden Wochentag eine Unterstützung von 2.25 Mart für Verheiratete und 1.80 Mark für Alleinstehende. Und damit auch die Betriebsführer der Unternehmungen eine Freude haben: Es gibt auch 1937 wieder Aufträge im gleichen Umfang wie bisher.

Run wünsche ich'euch allen, euch und euren Angehörigen, vor allem euch und euren Kindern, für den Weihnachtstag, für deck Weihnachtsabend frohe Stunden im Kreise eurer Familie.

Dr. Todt schloß mit Daukesworten für die fleißige Arbeit des Jahres auf Baustellen »ud Betrieben und gedachte des Füh­rers ebenso warm

Danziger Parteigenossen beim Führer Md Dr. Goebbels

Berlin, 18. Dez. Der Führer und Reichskanzler empfing am Freitag vormittag in der Reichskanzlei in Anwesenheit von Gauleiter Förster die Danziger Kreisleiter der NSDAP. Die Danziger Parteigenossen statteten vorher dem Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda einen Besuch ab. In herz­lichen Begrüßungsworten gab Dr. Goebbels dem Wunsche Aus­druck,. daß seine Danziger Gäste in der Reichsharptstadt neue Kraft für ihre verantwortungsvolle Parteitätigleit empfangen würden, um im neuen Jahr mit gestärktem Mut an ihre schwere Aufgabe heranzugehen.

Berlin, 18. Dez. NSK. meldet: Ministerpräsident Gene­raloberst Göring hielt am Donnerstagnachmittag vor den Männern der deutschen Wirtschaft einen grundlegenden und umfassenden Vortrag über die Aufga­ben, die die deutsche Wirtschaft bei der Durchführung des Vierjahresplanes zu erfüllen hat.

Als grundsätzliche Erkenntnis stellte der Ministerpräsi­dent seinen Ausführungen die Feststellung voran, daß die Wirtschaft nicht das primäre ist, sondern der Staatspolitik zu dienen habe. Das Ziel der nationalsozialistischen Politik ist auf das Wohl des Bolksganzen gerichtet. Das ist Sinn und Inhalt aller Kämpfe und Maßnahmen, die die nationalsozialistische Bewegung bisher durchgeführt hat. Es ist selbstverständlich, daß nun auch die veralteten Grund­sätze des überall st ijchen Wirtschaftsdenkens im nationalsozialistischen Deutschland keinerlei Duldung mehr haben.

Vis in die letzten Einzelheiten gab Ministerpräsident- ring die Richtlinien übe: die einzuschlagenden Wege und wies an zahlreichen treffenden Beispielen darauf hin, daß durch den Vierjahresplan den Männern der deutschen Wirtschaft Gelegenheit gegeben ist zum erfolgreichen Ein­satz der eigenen Initiative.

Zum Schluß seiner zweistündigen Ausführungen richtete Ministerpräsident Göring die Aufforderung an die deutsche Wirtschaft, die letzten Kräfte zu mobilisie­ren, um die Leistungen zu erfüllen, die der Führer von ihr fordert.

- Nach der Rede des Ministe '.Präsidenten, die mit ange­spannter Aufmerksamkeit und Zustimmung ausgenommen wurde, ergriff zur freudigen Ueberraschung aller Anwesen­den

der Führer und Reichskanzler

selbst das Wort. Die politische Führung, so erklärte der Führer u. a., müsse die Interessen des einzelnen einordnen und sie den größeren Interessen der Gemein­schaft unterordnen, in der Erkenntnis, daß die Wirtschaft nicht im luftleeren Raum leben könne und nicht auf Doktrinen und Theorien aufgebaut sein dürfe, sondern daß am Ende auch ihr Schicksal mitbestimmt werde durch den gesamten Lebenslauf des Volkes.

Ueber die besonders Stellung der deutschen Wirtschaft und die ihr gesteckten Aufgaben gab der Führer sodann ei-

Warschau, 18. Dez. Vor dem Auswärtigen Ausschuß des Se­nats sprach Außenminister Beck über die Lage. Nachdem er ein­leitend auf die Streitigkeit der polnischen Methoden in der Außenpolitik hingewiesen hatte, ging er auf das Verhältnis zu Sowjetrutzland ein und stellte dazu fest, daß die gemein­samen Angelegenheiten auf normale Weise erledigt würden, die weder zu irgendwelchen Erschütterungen noch zu tiefen Mißver­ständnissen Anlaß gäben. Er nahm ferner Stellung zu oen Aus­führungen auf der 8. Sowjettagung, die eine gewisse Drohung den westlichen Nachbarn gegenüber enthielten. Mit aufrichtiger Befriedigung habe er aus den Aufklärungen, die die polnische Regierung erhalten hätte, ersehen, daß kein Grund zu einer Be­unruhigung gegeben fei. Außenminister Beck fuhr dann fort: Eine gewisse, unserer schwierigen Zeit eigene Nervosität macht sich auch auf Gebiete unserer Beziehungen zu unserem Nach­barn im Westen in einigen Pressestimmen und der öffent­lichen Meinung bemerkbar, und zwar auf beiden Seiten der Grenze. Dies ändert jedoch nichts an meiner tiefen UeberHeu- gung, daß der große und mutvolle Entschluß zu einer freund­schaftlichen Gestaltung der Beziehungen zwischen «ns und dem deutschen Reich sowohl für die direkten Interessen unseres Lan­des wie im Gesamtkomplex der Verhältnisse auf dem europäischen Kontinent weiterhin seinen Wert behält.

Außenminister Beck ging dann auf die Reihe der diplomati­schen Besuche der letzten Zeit ein. Zunächst sei ein Besuchsaus­tausch zwischen den höchsten militärischen Faktoren Frank­reichs und Polens erfolgt, der schließlich gewisse mit der Frage der Landesverteidigung -n Verbindung stehende Abkommen zur Folge gehabt habe. Die freundschaftlichen Beziehungen beider Länder haben sich auch im Hinblick auf viele andere europäische Probleme in einer äußerst befriedigenden Weise entwickelt. Die Grundsätze der Zusammenarbeit mit dem territorial naher lie­genden Rumänien hätten ebenfalls im gegenwärtigen schwie­rigen Zeitabschnitt ihren vollen Ausdruck gefunden. Weiter er­innerte Außenminister Beck an den Aufenthalt des Minister­präsidenten Göring in Polen im Februar ds Js. der, wenn er auch keinen offiziellen Charakter getragen habe, doch der freundlichen in Deutschland bestehenden Tendenzen Ausdruck ge­geben habe, auf dem Wege gegenseitiger Bekanntschaft und per-

nen eingehenden Ueberbkick, in dem er die Notwendigkeit darlegte, zur Grundlage des Aufbaues der ei­genen Produktion auf allen Gebieten zu­rückzukehren.

Das Wortunmöglich" gibt es hier nicht'" so rief der Führer den Männern der Wirtschaft zu, indem er auf den unerhörten Willen und die Entschlußkraft hinwies, mit der die nationalsozialistische Bewegung ein großes Reich erobert habe, und mit der die deutsche Staatsführung dann in knapp vier Jahren dieses Reich frei und unabhängig gemacht habe. Mit dem gleichen Willen und der gleichen Entschluß­kraft werde es jetzt unternommen zuleisten, wasMen- schen zu leisten vermögen, um alle unsere Hilfs­quellen auszunutzen.

Darum habe er mit der Durchführung des Vierjahres­planes einen Mann mit unbeugsamem Willen beauftragt» von dem er wisse, daß für ihn das WortEs geht nicht" nicht existiere. Dieser Mann, sein alter Mitkämpfer und Parteigenosse Göring, werde seinen Entschluß und seinen Auftrag in die Wirklichkeit umsetzen.

Die Worte des Führers schlossen mit einem Appell an die Männer der deutschen Wirtschaft:

Vertrauen Sie dem Mann, den ich bestimmt habe. Es ist der beste Mann, den ich für diese Ausgabe habe. Ern Mann größten Willens und größter Entschlußkraft. Gehen Sie alle entschlossen mit ihm. Damit legen wir die festen Grundlagen einer deutschen Wirtschaft, die in der Stärke, in der Stabilität und Sicherheit des Deutschen Reiches wurzelt. Wenn wir «ns dieser Auf­gabe fanatisch verpflichtet fühlen, dann werden beide vor der Nachwelt bestehen: die politische Führung, weil sie und ihre Männer etwas gewollt und erreicht haben und die deutsche Wirtschaft mit allen ihren Ar­beitern, weil sie ihre ganze Kraft für die Durchfüh­rung dieses Werkes einsetzten."

Die Worte des Führers, die von stürmischem Beifall be­gleitet waren, hinterließen einen tiefen Eindruck bei allen Versammelten, die ein dreifaches Sieghei! auf den Führer ausbrachten.

gen anzustreben.

Den Unterredungen, die er in London geführt habe, legt« der Außenminister um so größere Bedeutung bei. als die An­näherung der Ansichten Englands und Polens über viele, und zwar die bedeutendsten Elemente der heutigen Lage systematisch und dauernd in dem Maße erfolgte, in dem in der europäische« Situation neue Elemente auftauchten.

Außenminister Beck wandte sich dann dem Kolonialpro­blem zu. Als ein Teilgebiet dieses Problems bezeichnet!) er di« Auswanderung der jüdischen Bevölkerung. Das zweite Gebiet des Kolonialproblems bestehe in der Möglichkeit, Polen den Zutritt zuR oh st offquellen in besserer Form als der des gewöhnlichen Handelsaustausches gegen Devisen zu eröff­nen. Auch diese Frage habe er damals vor dem Völkerbund an­geschnitten. um zur Beseitigung der heute in Europa bestehen­den wirtschaftlichen und sozialen Schwierigkeiten beizutragen.

Noch einmal die Völkerbundsreform streifend, zeigt« Außenminister Beck die Gefahren auf, die ein rein mechanische» Fortschreiten auf der bisherigen Linie mit sich bringen würde, als deren schwerste er die neuerliche Bildung von gewissermaßen zwei Blöcken bezeichnte: einen Block der Völkerbundsstaaten und einen Block der nicht im Völkerbund wirkenden Staate«, eine Gefahr, die sich schon bei der Diskussion in der spanische» Frage gezeigt habe.

Abschließend ging Außenminister Beck aus das Verhältnis z» Danzig ein. Dazu erklärte er u. a.: ..Die Danziger Angele­genheiten bedeuten für uns weitaus wichtigere Dinge als einen Zuwachs zu Völkerbundssorgen, denn sie umfasse» eine Reih« unserer täglichen und lebenswichtigen Interessen. Die Verwick­lungen der letzte« Zeit hatten ihre Quelle in einem Konflikt zwischen dem Senat der Freien Stadt und Organen des Völker­bundes. Auf Wunsch des Völkerbundes haben wir die zusätzliche Rolle übernommen, einen praktischen Ausweg aus der Situation zu finden. Beim jetzigen Stand der Dinge führen wir intensiv« Verhandlungen. Seit einer Woche schreiten diese Verhandlung«» günstig sott, und ich hoffe, daß wir auch diesmal unsere Missio» werden erfüllen können."

Außmintalllor Nr« Wer Polens Politik

Milcher Begegnungen die Festigung oer vesteyenben Bezieyun-