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Schwarzwälder Tageszeitung

Seite 8

Aus Stadt und Land

Altensteig, den 19. November 1936.

Der Bug- und Bettag, der voriges Jahr -auch bei uns in Württemberg als allgemeiner Feiertag eingeführt wurde, ist seinem Sinn entsprechend recht ruhig hier ver­laufen. Lediglich für das Winterhilfswerk durfte ein Handballspiels durchgefllhrt werden. Daß Lastwagen an allgemeinen Feiertagen nicht verkehren dürfen, scheint ein Lastwagenbesitzer nicht zu wissen, der durch das Nagoldtal und die Stadt verkehrte -und dem dieser Tag wohl von der Polizei denkwürdig gemacht werden wird. Schließlich sind die Vorschriften doch zum Einhalten erlassen worden.

Ständchen. DerLiederkranz" brachte am Dienstag­abend einem seiner eifrigsten Ehvensänger, Alfred Ve ck, anläßlich seines 6 0. Geburtstages ein Ständchen. Nereinsführer Kaltenbach entbot ihm im Namen des Vereins -die herzlichsten Glückwünsche und gab der Hoff­nung Ausdruck, daß es ihm vergönnt -sein möge, noch viele Fahre bei bester Gesundheit die Singstunden zu besuchen. Gleichzeitig wünschte er dem Bruder des Geburtstagskin­des, Emil Beck, welcher am darauffolgenden Tag seinen 89. Geburtstag feierte, ebenfalls alles Gute.

Neuer Stammführer im Kreis Nagold. Vergangenen Samstag wurde der neue Stammführer, Paul Maas, durch den Jungbannführer neu eingeführt. Der bisherige Stammführer R. Haußmann mußte aus beruflichen Grün­den zurücktreten.

Berneck, 19. Nov. (Droben trägt man sie zu Grabe...) Kaum wird dem Sarg einer Frau in unserer weiten llm-ge- bMg einmal eine so große, Trauergemeinde gefolgt sein, wie demjenigen der Frau Waldhornwirt R 0 saKühnle, die gestern droben auf dem ideal gelegenen Friedhof unse­res Städtchens zur letzten Ruhe gebettet wurde. Von überall her strömten die Menschen herbei, um der immer freundlichen und aufmerksamen Wirtin, die mit viel Geschick, aber auch mit viel Liebe ihren Beruf ausübte und die so große Erfolge ihres Strebens sehen durfte, die letzte Ehre zu erweisen. Am Grabe sprach Stadtpfarrer Weit- brecht Worte des Trostes und der Erbauung und nach der Einsegnung widmete Herr Bauer aus Barcelona, einer der spanischen Flüchtlinge, die imWaldhorn" Heimat gefunden haben, der Entschlafenen einen herzlichen Nach­ruf und legte einen Kranz nieder. Hauptlehrer Moser widmete namens des Fremdenverkehrsvereins, dem Frau Waldhornwirt Kühnle eine wesentliche Stütze gewesen sei, einen Kranz. Gesangverein Verneck und eine Abteilung der Stadtkapelle Ältensteig umrahmten die Totenfeier. Frau Waldhornwirt Kühnle wird bei allen ihren vielen Gästen, die im Haufe ein- und ausgingen, unvergessen bleiben.

Nagold, 18. Nov. (Vorspielabend. Neue Flücht- 1'wtze.) Am heutigen Donnerstag findet aus Anlaß des 6l>. Geburtstages von Studienrat Schmid ein Vor­spielabend statt, der aus Werken des Komponisten bestritten wird. Aus Barcelona und Malaga sind am Montag wieder acht Spanien-Deutsche, Männer, Frauen and Kinder, eingetroffen.

Freudenstadt, 17. Nov. (Ein bekannter Freudenstädter gestorben.) In Ulm a. D., wo er imChristlichen Hospiz" seinen Ruhestand verlebte, starb am vergangenen Sams­tag infolge Schlaganfalls der frühere Rechtsanwalt beim Amtsgericht Freudenstadt, Gott lieb Mößner. Der Entschlafene war Freudenstädter und 1870 als Sohn des Kaufmanns Aug. Mößner zumSchwert" geboren. Letz­terer stammte von Wössingen, wo sein Vater Lehrer war, Md die Mutter des Verstorbenen war eine Tochter des Schultheißen Großmann in Schwarzenberg Kr. Freuden- stM. Mit Rechtsanwalt Mößner, der unverheiratet ge­ilieben war und dessen beide Brüder ihm im Tode voraus­gingen, ist der Freudenstädter Zweig der Familie Mößner ausgestor-ben.

Calw, t9. Nov. (Vom Rathaus.) Der letzten Besprechung der Ratshcrren ging eine Besichtigung des zur Zeit leerstehen­den städtischen Wohngebäudes Alzenbergerweg Nr. 12 , sowie des Ctädt. -Gas- und des Elektrizitätswerkes voraus. In der an­schließenden Beratung auf dem Rathaus wurde beschlossen, das Wohngebäude, das sich in gutem Zustand befindet und für wel­ches bereits 6000 RM. geboten sind, zum Verkauf auszuschrei­ben, sofern cs nicht zur Unterbringung einer der Stadt vom Landesfürsorgeverband zugewiesenen auslandsdeutschen Familie benötigt wird. Ueber den Zustand der städtischen Werke äußer­ten sich die Ratsherren sehr befriedigend. Weiter wurden zwei Mrlschaftskonzessionsgesuche (HotelAdler" undOberes Ledereck") behandelt, für die die Bedürfnisfrage bejaht wurde. 7 - Mit der Holzwarenfabrik Blank L Stoll wurde ein Ueberein- kommen über die Abnahme von Forchenholz, -Grubenholz und «langen aus den Stadtwaldung-en getroffen. Der im Haus­haltsvoranschlag mit 8000 RM. eingesetzte Verwaltungskosten- ruschutz der Reichsbahn- und Reichspostverwaltung erreichte in diesem Jahre diese Höhe aus verschiedenen Gründen nicht ganz. Er betrug Heuer 7396 RM. In der Sitzung wurden u. a. M RM. zur Herausgabe eines neuen Adreßbuches für den meis Calw bewilligt.

Neuenbürg, 18. Nov. Die älteste Einwohnerin der vtadt, Frau Paul ine Wann er, Gerbereibesitzers- Mtwe, vollendete ihr 92. Lebensjahr.

Stuttgart, 18. Nov. (A u t 0 u n f a l l.) Am Montag er- -lgnete sich gegenüber dem Westbahnhof ein Autounfall, vurch Platzen eines Vorderradreifens verlor der Führer ei- >es hiesigen Personenkraftwagens die Herrschaft über sein Mrzeug; das Auto geriet über das Bankett in die Vaum- mmme des Abhangs und stürzte, sich überschlagend, acht drs zehn Meter die Böschung hinab. Wie durch ein Wunder minen die Insassen bis auf leichtere Hautschürfungen mit »em Schrecken davon.

Mödlich verbrüht. In einem Hause der Gutbrod- Aage fiel ein zwei Jahre altes Kind in einen mit heißem Wasser gefüllten Kessel und zog sich erhebliche Verbrühun- öu, an deren Folgen es gestorben ist.

N ch.a ufderStraße. Auf der Kreuzung Vüchsen- ^ HApitalstraste erfolgte ein Zusammenstoß zwischen ei­gnem Milchlieferkraftwagen, zertrümmert wurden und ei-

nsg. Sonderschulungslehrgang. 2m Einver­nehmen mit dem Gauschulungsamt führt das Eauamt für Beamte in der NSDAP, zur Zeit einen dritten 14tägigen Sonderschulungslehrgang für Schulungsredner durch. Zu diesem Lehrgang sind wiederum nach strenger Auslese po­litisch und rednerisch erfahrene Parteigenossen einberufen worden, die einheitlich für die demnächst einsetzende weltan­schaulich-politische Ausrichtung der Beamten herangebildet werden. In dem schönen und gut ausgestatteten Kurhaus Krone in Buoch (im Remstal), das vom Reichsbund der Deutschen Beamten zugleich als Beamtenerholungsheim verwaltet wird, werden die Lehrgangsteilnehmer neben der ernsten politischen Arbeit auch sportlich ertüchtigt.

Spaichingen, 18. Nov. (Neuer Bürgermeister.) Als Nachfolger des an die Reichsleitung der NSDAP nach München berufenen Pg. Bürgermeister Thurner wurde Pg. Bürgermeister Hauber von Göggingen Kreis Gmünd, zum Bürgermeister von Spaichingen ernannt. Er ist zugleich Kreisamtsleiter für Kommunal- und Agrarpolitik.

Tübingen, 17. Nov. (Berufung.) Der ordentliche Pro­fessor für Physik an der Landwirtschaftlichen Hochschule Ho­henheim, Prof. Dr. Back, wurde durch den Reichswissen- ichaftsminister beauftragt, von diesem Winter-Semester ab den durch das Ausscheiden des Professors Dr. Geiger in der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Tübingen freigewordenen ordentlichen Lehrstuhl für Physik sowie die Leitung des Physikalischen Instituts vertretungsweise zu übernehmen

Korntal, OA. Leonberg, 18. Nov. (702ayreair.) Am 19. November feiert ein verdienter schwäbischer Schulmann und Schriftsteller, Ephorus Dr. Gustav Lang, früher in Maulbronn, in Korntal seinen 70. Geburtstag. Lang, der einer Heilbronner Familie entstammt, studierte klassische Philologie und Geschichte. Nach ausgedehnten wissenschaft­lichen Reisen ins Ausland trat er in den württembergischen Schuldienst, der ihn von Stuttgart über Heilbronn auf das Ephorat des evangelisch-theologischen Seminars in Maul­bronn führte. Hier entfaltete er neben seiner amtlichen auch eine vielseitige literarische Tätigkeit.

Ulm, 18 Nov. (R a u b U b e r f a l l.) Am Freitagabend drang ein Räuber mit vorgehaltener Pistole in das Lager­büro der Firma Silberhorn in der Blaubeurerstraße Un­ter Bedrohung der Buchhalterin verlangte er die Heraus­gabe des Kassenichlüssels und die Oeffnung oes Kassenschran- kes. Während der Räuber die Buchhalterin bedrohte, be­fand sich ein junger Angestellter in einem Nebenraum des Büros. Als er die Vorgänge hörte, wollte er vom Neben­raum aus in den Gang gelangen, um den Töter unter Um­ständen einzuschließen. Dieser hörte aber ein verdächtiges Geräusch, eilte sofort auf den Gang und versetzte dem kauf­männischen Angestellten einen Schlag ins Gesicht, daß er in den Nebenraum zurückfiel. Der Täter, dem etwa 100 Mark in die Hände fielen, konnte unerkannt entkommen.

Saulgau, 17. Nov. (Stadtrandsiedlung.) Die Stadt Saulgau hat den Bau einer Anzahl Siedlungshäuser durchgeführt und am Sonntag galt es, sie feierlich ihrer Bestimmung zu übergeben. Nach einem Musikvortrag sprach Bürgermeister Gau. Bei der 10 Heimstätten umfassenden Siedlung kamen zwei Heimstättentypen zur Ausführung, ein größerer und ein kleinerer Typ. Mit ungefähr 1000 Quadratmeter Bodenfläche und unter Einschluß der gesam­ten Aufjchließungskosten kommt der größere Typ auf 6300 RM. und der kleinere Typ auf 5900 RM. zu stehen. Das Bauwerk ist solider Backsteinbau. Schon vor Beginn des Bauwesens wurden die Siedler in ihr Eigentum eingewie­sen. Sie waren also selbst die Bauherrn. Ortsgruppenleiter Högerle verkündete den Beschluß des Stadtrates, die Straßen der Siedlung nach dem Namen zweier ermordeter Helden zu benennen: Horst Wessel und Herbert Norkus.

Tailfingen» 17. Nov. (Todesfall.) Am Sonntag starb unerwartet rasch im Alter von 74 Jahren Fabrikant Mar­tin Ammann, Seniorchef der Firma Martin Ammann, Komm.-Ges. in Tailfingen. Mit dem Verstorbenen ist wieder einer der noch wenigen lebenden ersten Pioniere der Tail- finger Trikotindustrie dahingegangen.

nsg. Friedrichshafen, 17. Nov. (Z w si n e u e K u t t e r.) Vergangene Woche besichtigte der Führer der Marinestan­darte 18Tsingtau", Standartenführer LeNsch, den Marine­sturm 11/18 Friedrichshafen. In Ssemoos wurden zwei neue zehnriemige Kutter von der Bootswerft Michelsen ab­genommen und den bürmen am schwäbischen Meer zwecks Ausbildung der Mari.-SA.-Männer belassen. Damit haben sämtliche Stürme und selbständige Trupps am Bodensee je ein Boot zur Verfügung.

Warnung mit Strasvorbehalt

Eine neue deutsche Strafart

Das nationalsozialistische neue deutsche Strafrecht bringt auch auf dem Gebiet der Strafarten wesentliche Neuerungen. Zwei­fellos gibt es zahlreiche Fälle erstmaligen Straffällig-werden, in denen eine Würdigung der Persönlichkeit des Täters dem Richter zu der Ueberzsugung bringt, daß hier an einer Sühne durch Strafe das Volk wegen der Bedeutungslosigkeit der Ver­fehlung kein Interesse hat und daß zum Schutze des Volkes an­dere Maßnahmen als Strafen genügen. Für diese Fälle wird die Warnung mit Strafvorbehalt neu eingeführt, die keine Strafe ist. Sie erscheint also auch im Strafregister nicht als Vorstrafe, was besonders bedeutungsvoll ist. Andererseits ist die Warnung ernster gestaltet, als es etwa ein böser Verweis wäre, selbst wenn man diesem Strafcharakter verleihen würde. Denn der Richter ist nach den Bestimmungen des Entwurfes ge­halten, in der Warnung die Bestrafung ausdrücklich vcrzube- halten, und die vorbehaltene Strafe auch dem Maße nach be­reits zu benennen. Der Verwarnte hat es in der Hand, durch anständiges Leben während der Zeit, für die der Strasvorbe- halt ausgesprochen ist, den Eintritt der Bestrafung zu verhin­dern. Führt er sich innerhalb der ausgesprochenen Zeit schlecht, so tritt die vorbehaltene Strafe in Kraft. Dem Richter steht es frei, dem Täter auch bestimmte Bedingungen aufzuerlcgen, etwa eine Entschuldigung bei den von der Tat Betroffenen oder den ehrlichen Versuch, nach Kräften den etwa angerichteten Schaden wieder gutzumachcn. Dis Verwarnung mit Strafvorbehalt wird nur zugelassen, wenn der Täter nicht mehr als einen Monat Gefängnis oder Haft oder 30 Tagesbußen Geldstrafe verwirkt hat.

Steuerbefreiung für Weihnachtsgeschenke

Einmalige Zuwendungen von Arbeitgebern an ihre Gefolg» schaftsmitglieder zu Weihnachten (Weihnachtsgeschenke) sind tm Kalenderjahr 1936 von der Einkommensteuer (Lohnsteuer) und schenkungssteuer befreit, wenn folgende Voraussetzungen er­füllt sind:

1. Die einmalige Zuwendung muß in der Zeit vom 25. No­vember bis 24. Dezember 1936 erfolgen.

2. Die einmalige Zuwendung muß über den vertraglichen (tariflichen) Arbeitslohn hinaus gewährt werden. Sie kann in Geldleistungen oder in Sachwerten bestehen.

3. Die einmalige Zuwendung darf die Höhe eines Monars- lohnes nicht übersteigen.

4. Die Steuerbefreiung gilt nur für Arbeitnehmer, deren Mo­natslohn nicht mehr als 330 RM. beträgt.

Warum sammelu wir Rotzhaare?

Es ist kein Ding so gering, daß es nicht irgendwie verwertet werden könnte." Dieser Satz gilt auch für das Roßhaar, das eine« wichtigen Rohstoff für unsere Bürstenindustrie darstellt. Es gibt in Deutschland vier Millionen Pferde. Wenn sich nun die Be­sitzer dieser vier Millionen Pferde ihrer Pflicht bewußt find und die ausgekämmten oder abgestutzten Roßhaare das ganze Jahr über sammeln und der nutzbringenden Verwertung zu­führen, so kann damit ein großer Teil des Bedarfes an Roß­haaren im Inlands selbst gedeckt werden (selbst bei einem ein­zigen Pferde ergibt sich im Laufe des Jahres eine ganz ansehn­liche Menge). Auf diese Weise können große Devisenbeträge er­spart werden und für andere Zwecke Verwendung finden. Die­jenigen Pferdebesitzer, die die Mähnen- und Schweifhaare ihrer Rosse kürzen wollen, sollen dies jetzt tun, weil die deutsche Bürstenindustrie gerade in dieser Zeit erhöhten Bedarf an die­sem Rohstoff hat.

Kein Bauer, kein Pferdebesitzer wird sich seiner Pflicht, die Roßhaare zu sammeln, entziehen. Er hilft dadurch mit, Deutsch­land auch bei diesem Rohstoff vom Ausland unabhängig zu machen und hat ja schließlich auch selbst einen finanziellen Vor­teil dabei.

1500 neue Güterwagen

Infolge der tatkräftigen Maßnahmen der Reichsregierung zeigt der Güterverkehr der Reichsbahn feit Jahren steigende Tendenz. In letzter Zeit haben sich bereits Schwierigkeiten in der Wagengestellung bemerkbar gemacht. Dieser Güterwagen­hochbedarf ist durchaus nicht nur als vorübergehend und sai­sonbedingt anzusehen, sondern kann im Hinblick auf den Vier- jahresplan zu einer Dauererscheinung werden. Die Reichsbahn­beamtenzeitung weist deshalb daraus hin, daß die Reichsbahn der Wagenknappheit mit wirksamen Maßnahmen begegnen müsse, wenn sie nicht weiter anhalten solle. Hinsichtlich der Ver­größerung des Wagenbestandes habe sie bereits das Möglichste getan. Von den für das erste Halbjahr 1937 zu beschaffenden 2500 neuen Fahrzeugen seien 1500 Güterwagen. Das Hauptge­wicht müsse jedoch auf die Beschleunigung des Wagenumlaufs gelegt werden. Die Maßnahmen der Reichsbahn bei Hochbedarf zur Beschleunigung des Wagenumlaufs seien bereits in den Gü­terwagenoorschriften enthalten. Vor allem sei es notwendig, daß die Wagen schleunigst be- und entladen werden. Die Ver- kehrstreibenden dürfen auch außerhalb der Eejchäftsstunden be- und entladen. Weitere Maßnahmen feien die Verkürzung der Ladefristen und die Erhöhung des Wagenbestandes, die zwangs­weise Entladung usw. Der Güterwagenbestand der Reichsbahn mit über 600 000 Fahrzeugen wäre allen Anforderungen gewach­sen, wenn die rechtzeitige Be- und Entladung sichergestellt würde.

Mine Nachrichten ans aller Welt

Adlerschild für Professor Dr. Erich Marcks. Der Führer und Reichskanzler hat dem Geheimen Regierungsrat Prof. Dr. Erich Marcks in Berlin-Charlottenburg anläßlich seines 75. Geburtstages am 17. November 1936 in Anerkennung seiner hohen Verdienste um die deutsche Kultur- und Eei- stesgeschichte den Adlerschild des Deutschen Reiches verlie­hen. Der Präsident des Reichsinstituts für Geschichte des neuen Deutschlands, Professor Dr. Walter Frank, hat ein Glückwunschtelegramm an Professor Dr. Erich Marcks ge­richtet.

Winterheilkuren für Kinder. In den letzten Jahren haben sich die Winterhsilkuren, die Kindern aus minderbemittel­ten Familien gewährt wurden, sehr erfolgreich erwiesen. Deshalb hat der Reichs- und preußische Arbeitsminister deq Ländern auch für diesen Winter einen Betrag von etwa 200 000 RM. für die Durchführung solcher Winterheilkuren zur Verfügung gestellt.

Prinzregent Paul von Jugoslawien bei Baldwin. Prinz-

regent Paul von Jugoslawien stattete am Dienstag den» englischen Ministerpräsidenten einen Besuch ab.

Flugzeugunfall in Nürnberg. Am Dienstag um 15.27 Uh, kam beim Anflug zur Landung auf dem Flughafen Nürn­berg das Flugzeug D-ASUJ.H. Berr" der Strecke Berlin München zu Schaden. Hierbei wurden Flugkapitän Hoch- muth und der Fluggast Biermann tödlich verletzt. Die übri- gen Fluggäste, unter ihnen der Polizeipräsident von Nürn- berg, Dr. Martin, und die übrigen Besatzungsmitgliedei erlitten zum Teil Verletzungen.

Vier Tote eines Vootsunglücks bei Agram. Auf der Sam bei Agram ist im Nebel ein Boot mit neun kroatischen Bau- - ern gekentert, die zum Markt nach Agram fahren wollten. Vier Bauern sind dabei ertrunken.

Jtalienreise der NS.-Parteipresse. Die italienische Regie­rung hat den Reichspresseches der NSDAP, mit führenden Journalisten der nationalsozialistischen Parteipresse zu ei­ner mehrtägigen Reise nach Italien eingeladen. Dr. Dietrich hat mit einer Gruppe von 15 Hauptschriftleitern der NS.» Presse an ihrer Spitze Hauptschriftleiter SA.-Brrgade- führer Berchtold dieser Einladung Folge geleistet und ist nach Rom abgereist.

In der Warschauer Universität kam es zu Zusammen- stößen zwischen nationalen und marxistischen Studenten, di« Flugblätter verteilt hatten. Zwei Studenten wurden ernsi- Haft verletzt.