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Schwarzwälder Tageszeitung
Nr. 267
Kein Platz sür Wirtjchastsegoismus
In der Volkswirtschaft kann also nicht unter allen Umständen der sichese: Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis, Geltung eingeräumt werden Die eigentliche These mutz lauten: Alle wirtschaftlichen Vorgänge in der Volkswirtschaft haben, gleichgültig wie umfangreich das Warenoorkommen und der Bedarf sind, einer wirtschaftlichen Nefamtordnung zu dienen, die Grundlage der Lebensmöglichkeit und Sicherheit des ganzen Volkes ist. Die Preislage in ihrer Gesamtheit mutz so gehalten sein, datz sie sozial nicht sehr starken Schichten die Möglichkeit gibt, einen Lebensstandard aufrecht zu erhalten, der ihnen die physische und seelische Kraft sichert, jeden Gesamt-Daseins-Kamps der Nation erfolgreich mit durchstehen zu können. Es ist einfach eine Unmöglichkeit für den Staat, der auf den Thesen der völkischen Gemeinschaft ausbaut und das Lebensinteresse der Gesamtheit als höheres Recht erklärt, wirtschaftlichen Egoismen freien Lauf zu lassen und damit den eigenen Bestand unter Umständen zu gefährden.
Notwendigkeit staatlichen Eingreifens
Es steht aber fest und die Erfahrungen haben es bisher bewiesen, daß die Wirtschaft, auf sich selbst gestellt, zumeist nicht die innere Kraft und Disziplin aufbringt, die erforderlich wären, um ernstliche Schäden, die aus dem Mißbrauch augenblicklicher Schwierigkeiten verursacht werden können, zu verhindern. Der Trieb zum Gewinn ist meist stärker, als die sittliche Pflicht zum Ganzen. Immer wieder erweist sich die zwingende Notwendigkeit einer mehr oder weniger starken Einflußnahme durch verantwortliche Stellen des Staates, die je nach Lage, stärker oder weniger stark, aktiv in die Lenkung und Gestaltung des wirtschaftlichen Ablaufs eingreifen müssen. Das Matz des Eingreifens kann entscheidend bestimmt werden durch die Kreise der Wirtschaft selber. 2e disziplinierter sie in ihrer Gesamtheit ist und den Forderungen der Staatsführung Rechnung trägt, umso mehr kann sie auf sich selber gestellt den Verlauf des wirtschaftlichen Geschehens bestimmen. Ihre Diszpilin wird umso größer sein, je stärker sie nationalsozialistischen Gedankengängen zugänglich geworden ist und von ihnen bestimmt wird.
Der Staat ist nicht nur die organisatorische und politische Form des Lebens eines Volkes, der zugleich die gesetzlichen, verwaltungsmäßigen und technischen Grundlagen für das Zusammenleben der Millionen abgibt, sondern obendrein umfassendes Instrument des Ablaufs aller Lebensvorgänge der Nation Träger und Führer des Staates sind verpflichtet, den Bestand der Ration auf allen Gebieten zu gewährleisten. Die Wirtschaft ist demnach nichts anderes, als die große Funktion aller Arbeitsleistungen, die in ihrem gesamten Ablauk die Werte schassen und verwerten soll, die der Sicherung des täglichen Lebens ebenso p» dienen haben, wie der großen Entwicklungsmöglichkeit, die tzem Eefamtleben — Volk — bestimmt ist.
Die Wirtschaft eine Einheit
Demzufolge kann die Wirtschaft nicht in ihren verschiedenen gortzen Sondergebieten von einander trennen oder gar gegen einander stellen. Wie immer das Teilgebiet im wirtschaftlichen Leben geartet sein mag, es mutz mit dem gesamten Wirtschaftsoerlauf in Einklang stehen: die Wirtschaft selbst aber hat sich den Notwendigkeiten des völkischen Lebens unterzuordnen. Auch dann kann ih'r Beschränkung in der Hanvlungsmöglichkeit des einzelnen oder ganzer Kreise auferlegt werden. Kein vernünftiger Mensch wtrd unnötig Maßnahmen einer Einschränkung ergreifen. wenn günstigere Mometene die freiere Entfaltung befürworten Ob es sich um unsere Landwirtschaft als gewaltiger Teilsektor der Wirtschaft oder um die Industrie in ihrer Vielfältigkeit bzw. um Handel und Gewerbe dreht, über allen Teilen steht die Gesetzmäßigkeit des Ganzen.
Die Tätigkeit des Reichskommissars
Meine Beauftragung als Reichskommisfar für die Preisbildung kann unter gar keinen Umständen als eine Notmatznahme gedeutet werden, vielmehr bringt die nationalsozialistische Staatsführung hiermit ihren Willen zum Ausdruck, ganz entschieden zugunsten der breitesten Öffentlichkeit dort einzugreifen, wo Unvernunft und Gewinnsucht sowie Verantwortungslosigkeit Einzelner oder gewisser Kreise Schaden für Nation und Staat heraufbeschwören konnten.
Meine Tätigkeit ist in doppelter Weise bestimmt. Zunächst hat sie den Menschen in Rechnung zu stellen, der sowohl unmittelbar in der Wirtschaft tätig ist, als von ihr im Ergebnis vielfach berührt wird und zum zweiten mutz sie sich mit der Materie an und für sich in der gesamten Breite und Tiefe besaßen, um nicht von falschen Voraussetzungen bei Entschlüßen und Handlungen auszugehen.
Einschaltung der nationalsozialistischen Bewegung
Das Jnrechnungstellen des Menschen nötigt mich, einmal mit den natürlichen in ihm schlummernden Trieben zu rechnen bei allen wirtschaftlichen Vorgängen und Maßnahmen, zum anderen mutz ich mich der Kraft bedienen, die in Deutschland die ideelle, geistige und willensmätzige Führung des Menschen als immerwährende Aufgabe gesetzt erhalten hat, der nationalsozialistischen Partei und ihrer Gliederungen. Sie ist es, die in unermüdlicher Erziehungsarbeit dem deutschen Menschen immer wieder die höheren Gesetze der Gesamtheit nabe bringt und den Einzelnen an seine Pflicht gegenüber dem Volke erinnert. Der Parrei und sämtlichen Gliederungen, einschließlich der Deutschen Arbeitsfront, obliegt demzufolge im Kampf um die Durchführung des Vierjahresplancs ein wesentliches Gebiet.
Die sittlichen Kräfte der deutschen Wirtschaft
Für die Gestaltung des Preisbildes im öffentlichen Leben spielen diese sittlichen Kräfte der Wirtschaft eine ganz bedeutungsvolle Rolle. Ich werde unermüdlich in dieser Richtung tätig sein, um durch das Gewicht der Öffentlichkeit den Elementen entgegenzuwirlen, dis an und für sich geneigt wären, auszubrechen und persönlichen Egoismus auf Kosten der Ordnung und Sicherheit des Ganzen zu frönen. In dieser Hinsicht mutz die deutsche Wirtschaft entscheidend Mitwirken. Ich halte es nicht für richtig, Einzelvorkommniße, die durch das Ausbrechen von einzelnen Bauern oder einzelnen Wirtschaftlern bekannt werden, den entsprechenden Ständen und Organisationen insgemein einfach zur Last zu legen. Persönlich glaube ich sowohl 'an die Anständigkeit und Ehrlichkeit des Wollens im deutschen Bauerntum, wie an die Bereitwilligkeit, wirklich Deutschland zu dienen in unserer gesamten gewerblichen Wirtschaft. Die Aufgabe der Organisation mutz dahin abgestellt werden, einen Ehrenkodex für diese vier Jahre zu schaffen, der jeden Einzelnen zum Einhalten notwendiger Richtlinien und Maßnahmen verpflichtet und denjenigen, der sich dem entziehen will, einfach
unmöglich macht und unter Umständen sein Ausmerzen durch staatliche Macht ermöglicht.
Das Ziel des Vierjahresplancs
Das Programm des Vierjahresplanes mit allen getroffenen Maßnahmen ist einzig und allein aus dem Gedanken geboren, die politische Freiheit des ganzen Volkes wirtschaftlich derartig zu untermauern, daß von einer tatsächlichen Gesamt-Freiheit Deutschlands in zeder Situation gesprochen werden kann.
Ich gestehe, datz ich an der Stelle, wo mich das Vertrauen des Führers hinberufen hat, unter dem Beauftragten für die Durchführung des Vierjahresplanes entschlossen bin, gegen jeden undisziplinierten Ausbruch ei nzujch reiten und, falls es sich aus den Gesamtumständen als notwedig erweist, letzte Konsequenzen gegen jedermann zu ziehen, dem der eigene Geldbeutel höher steht, als die brutsche Freiheit.
Preisbildung als organischer Vorgang
Die zweite Seite meiner Aufgabe ist die den materiellen Vorgängen insgesamt zugewandte. Sie ist nicht vorzugsweise oder gar ausschließlich eine preisüberwachende: in Wirklichkeit ist sie entscheidend eine preisbildende. Wenn sie auch in ihren ersten Anläufen zunächst einmal sehr stark der formalen Seite, nämlich der überwachenden sich zuwenden mutz, um der Forderung des,Führers gerecht zu werden, den Lebensstandard unserer breiten schaffenden Schichten im Preisbild als solchen und seine Beziehungen zum Einkommen zu garantieren, so wird sie sich umso nachdrücklicher um sämtliche Faktoren kümmern, die zur Bildung der Preise geführt haben und fortwährend aufs neue führen. Es wird sich sowohl um eine kontrollierende als auch um eine fördernde, ordnende, sichernde, ausspürende und weisende Tätigkeit drehen, die selbstverständlich nur wirksam sein kann im Zusammenspiel mit allen Stellen, die sowohl staatlicherseits im Bereiche der Wirtschaft tätig sein müssen, als auch mit den Kräften, die in der Wirtschaft selber vorhanden sind. Es nützt letzten Endes einem Volk gar nichts, wenn die Produzenten einer Wirtschaft die hundertprozentige Erfüllung ihrer persönlichen Wünsche garantiert bekommen, indetz aus diesem Preisbild eine so unerhörte Kluft sich zum Einkommen der breiten Masse auftut. datz diese lebensunfähig wird und damit die Preisbasis der politisch-völkischen, wirtschaftlichen Pyramide zerbricht, aus der sie doch aufgebaut sein mutz.
Die Wirtschaft muß Leistungen vollbringen
Die deutsche Wirtschaft in ihrer Gesamtheit, ob bäuerlich, gewerblich oder industriell, kann nicht bestreiten, datz ihre Gesundung das entscheidende Werk der nationalsozialistischen Revolution und Staatsgründung und -Führung ist. Sie mutz nun ihrerseits in den nächsten vier Jahren den Beweis einer wirklichen Fähigkeit erbringen. Von Leistung nur sann sprechen, wenn die bequeme Art des Mehr-Preises den Lohn präsentiert, ist nicht sehr überzeugend. Man kann von Leistung sprechen, wenn in dieser Hinsicht Schranken sich auftun und nunmehr menschlicher Geist und Wille, sowie memchliche Zähigkeit sämtliche Möglichkeiten organisatorischer, technischer und erfinderischer Art durchprüfen, um hier eine Leistung zu vollbringen, die tatsächlich ein Mehr wohl für den Leistenden wie für das gesamte Volkswirtschaftsleben schafft.
Im Glauben an diese Fähigkeit und an den ehrlichen Willen aller deutschen Menschen in der Wirtschaft habe ich dieses Amt übernommen.
Eaalfchlacht in brr französischen Kammer
um den Fall Salengro
Paris, 13. Nov. Gelegentltch der Aussprache über den Fall Salengro, die die Beschuldigungen der Rechten gegen den französischen Innenminister zum Gegenstand hatte, nämlich, datz Innenminister Salengro während des Krieges fahnenflüchtig geworden sei, kam es am Freitag in der Kammer zu einer Saalschlacht, wie man sie bisher in den Annalen des französischen Parlamentarismus wohl kaum beobachtet haben dürfte.
Der rechtsstehende Abgeordnete Vecquart führte unter fortwährenden Unterbrechungen und Zwischenrufen von links und rechts in seiner „Anklagerede" aus, datz die bisherigen Aussprachen und auch der Beschluß des sogenannten Ehrengerichts, dem General Eamelin Vorstand, keine Aufklärung des Falles gebracht hätten. Er habe sich mit allen Augenzeugen der damaligen Ereigniße in Verbindung gesetzt. Alle Antworten, die er erhalten konnte, liefen entweder darauf hinaus, daß Salengro fahnenflüchtig geworden sei oder aber, datz die Auskunftgeber sich nicht genau des Falles erinnerten.
Niemand aber habe die Unschuld Salengros beteuert. Wenn aber Salengro unschuldig sei. müsse er von jede'- rdacht reingewaschen werden. Wenn man ihn zu Unrecht lx,Huldigt habe, müßten die Verleumder bestraft werden. Falls aber irgend ein Verdacht gegen ihn bestehe, so liege es im Jntereße der nationalen Würde, volle Klarheit zu schaffen. Der französische Kriegsminister habe sich geweigert, die notwendige Aufklärung zu geben. Die Zeugenaussagen, die vorlügen, gingen ausschließlich darauf hinaus, datz Salengro schon vor dem Kriege auf der Liste der Verdächtigen als Antimilitarist und Revolutionär gestanden habe. Am 17. Oktober 1918 habe er im Laufe des Nachmittags, während eines vollkommen ruhigen Tages, die französischen Stellungen verlaßen und sei seither spurlos verschwunden gewesen. Er habe behauptet, den Leichnam eines am vorhergehenden Tage gefallenen Kameraden suchen zu wollen. Die Frage sei aber, warum er dann in einem Brief an seine Kriegspaten erklärt habe, er sei während einer Schlacht gefangen genommen worden.
Die Haltung Salengros sei also entweder die eines Helden oder eines Deserteurs. Seine Vorgesetzten hätten ihn aber nie für eine Auszeichnung vorgeschlagen, sondern ihn im Gegenteil vor das Kriegsgericht zitiert. Salengro habe die Möglichkeit gehabt, seine Ankläger wegen Verleumdung zu verfolgen. Er habe davon keinen Gebrauch gemacht. Zum Schluß gab der Interpellant seiner Verwunderung darüber Ausdruck, datz von den fünf Richtern sich zwei für die Schuld Salengros ausgesprochen hätten. Dies sei ein dunkler Punkt, der unbedingt aufgeklärt werden müßte.
Nachdem Becquart seine Ausführungen beendet hatte, betrat Ministerpräsident Leon Blum die Rednertribüne, um seinen Innenminister zu verteidigen. Aus der Rechten fetzte sofort ein selten beobachteter Tumult ein. Zwei Kommuuifte« sprangen daraufhin über ihre Bank hinüber zu der Rechten, und in weni
gen Sekunden kam es zu einer beispiellose» Saalschlacht. E, hagelte von allen Seiten Ohrfeigen. Unter unbeschreibliche«, Lärm versuchte Kammerpräsident Herriot die beiden kämpfen, den Parteien auseinanderzubringen. Leon Blum ans der Rednertribüne brauchte mehrere Minuten, um sich überhaupt de, Lage bewußt zu werden. Er verließ schließlich die Tribüne, als er von Herriot dazu ausgefordert wurde. Die Saaldiener räumten jetzt die Tribüne, und auch die Preßevertreter sahen sich gezwungen, ihre Tribüne zu verlaßen. Erst nach längeren mühungen gelang es den Saaldienern, die Ruhe einigermaßen wieder herzustellen. Nachdem Herriot die Sitzung vorübergehend aufgehoben hatte, wurde die Aussprache fortgesetzt
Bei Wiederaufnahme der Sitzung richtete der Kammerpräsident Herriot beruhigende Worte an die Abgeordneten. Unter vollkommener Ruhe des Hauses betrat dann wieder Ministerpräsident L6on Blum die Rednertribüne, um die Verteidigungsrede sür seinen Innenminister zu halten. Er verlas zunächst einige Tagesberichte der Kompagnie- und Bataillonsführer, bei denen Salengro als Radfahrer Dienst tat, und erklärte anschließend, datz Salengro nur ein einziges Mal vor das Kriegsgericht gestellt und mit 3 gegen 2 Stimmen freigesprochen worden sei. Wenn einige Blätter das Gegenteil behaupteten so nur deshalb, um innere Zwietracht zu säen oder um für ihr Blatt Propaganda zu machen.
Er habe der Regierung geantwortet, sie möge die Verleumder verfolgen. Die Männer, die im öffentlichen Leben stünden seien jedoch gegen derartige Lügen wehrlos. Er müsse leider erklären, daß ein Schwurgericht, wenn es einen Prozeß gegen solche Verleumder zu führen hätte, vielleicht angesichts der Parteilichkeit der Geschworenen das Urteil vergewaltigen würde oder aber im anderen Falle die öffentliche Meinung einen Irrst spruch wiederum als Parteilichkeit ablehnen würde. Die Sitzung dauert an.
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Salamanca, 13. Nov. Der Heeresbericht des obersten Befehlshabers der nationalen Truppen in Salamanca lautete am Donnerstag wie folgt:
„An der Südfront von Madrid dauert die Säuberungsaktion in den von den nationalen Truppen besetzten Stadt- teilen an. Ein von sowjetrussischen Tanks begleiteter Angriffsversuch der Roten wurde zurückgewiesen. Dabei konnte ein sowjetrussischer Tank erbeutet werden. Der Geist der nationalen Truppen, die sich auf neue ruhmvolle Talen vorbereiten, ist ausgezeichnet. Im Bereich der Division Sari» versuchte der Feind auch am Donnerstag wieder, das Dorf Al- madrones (Bezirk Siguenza) anzugreisen, wobei er starke Verluste erlitt. Einige gefangene Polizisten bestätigten die großen Verluste, die der Feind bei dem Angriffsversuch aus das gleich« Dorf erlitten habe. Bei der 6. Division (Bilbao-Front) war Artillerie- und Eewehrseuer am Frontabschnitt von Azcoitia zu verzeichnen. Sonst nichts Neues. Von der 8. und 8. Division sowie von der Südarmee ist nichts nennenswertes Neues zu melden."
Luftkampf über Madrid 8 sowjetrufsische Flugzeuge abgeschosse«
Salamanca, 13. Nov. Am Freitagvormittag kam es im Luftraum über der Front von Madrid zu einem heftigen Gefecht zwischen nationalen und roten Luststreitkrästen. Nach erbittertem Kampf gelang es den nationalen Fliegern, ein sowjet- russisches schweres Bombenflugzeug und sieben Jagdflugzeuge sowjetrussischer Herkunft abzufchicßen. Die nationalen Luststreitkräfte haben, ohne Verluste zu erleiden, ihre Ausgangsbasis wieder erreicht.
Aus die Einwohnerschaft der spanischen Hauptstadt und die rote Miliz, die Zeugen dieses aufregenden Luftkampfes waren, hat der überwältigende Sieg der nationalen Flieger nachhaltigen Eindruck gemacht.
Rote Brüder unter sich
Salamanca, 13. Nov. Zwischen den Marxisten und Anarchisten soll es, wie der Sender von Burgos meldet, in Madrid zu schweren Unstimmigkeiten gekommen sein. Die Anarchisten zweifeln an dem ernsten Widerstandswillen der Marxisten, die sie bereits als „Handlanger der Reaktion" bezeichnen.
Weiter berichtet der Sender von Burgos, daß die verschiedenen Rundfunkansprachen Largo Ladalleros unter der roten Miliz von Madrid sehr schlechten Eindruck gemacht haben. Er werde als feiger Flüchtling betrachtet, dem man die Berechtigung abspreche, die rote Miliz in ihr sicheres Verderben zu Hetzen. Die Gegnerschaft gegen Caballero soll bereits derartige Formen angenommen haben, daß dieser aus Angst vor Attentaten Valencia verlassen und sich nach Barcelona begeben haben soll.
3« 000 Ausländer in der spanischen roten Arme
Paris, 13. Nov. Nach Meldungen der Pariser Rechtspressi beläuft sich die Zahl der in der spanischen roten Armee dienenden Ausländer auf etwa 36 VW. Dabei sollen folgende „Nationalitäten" vertreten sein: Sowjetrussen, Belgier, Mexikaner Polen, Tschechoslowakei«, Amerikaner, Engländer. Palästina- juden und deutsche Emigrantenkommunisten. Die Zahl da Sowjetrußen, die sich im Dienste der spanischen roten „Regierung" befinden, wird mit rund 9066 Mann angegeben. Dal nächststärkste Kontingent stellen Frankreich und Belgien mit etwa 4066 „Kämpfern". Die Zahl der Engländer soll sich auf 360 belaufen. Was die Luftwaffe betrifft, so dienen in >h> etwa 120 Sowjetrußen, mehr als 30 Franzosen und eine Re:h« von belgischen, tschechoslowakischen und anderen Kommunisten, die in der Luftwaffe ausgebildet wurden.
Spanische Nalionalregierung schützt Währung
Abstempelung aller Banknoten angeordnet
Burgos, 13. Not. Die spanische Nationalregierung in Burg« hat einen Erlaß veröffentlicht, durch den einer möglichen Schädigung der spanischen Wirtschaft durch die hemmungslose Goldausfuhr der sogenannten roten „Regierung" entgegengetrete« werden soll. Unter dem ausdrücklichen Vorbehalt einer späteren Rückforderung des von den Roten verschleppte« Goldes wird jetzt schon verfügt, daß sämtliche spanischen Banknoten zwecks weiterer Aufrechterhaltung ihres Wertes einer Abstempelung unterworfen werden.