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Nationales Nachrichten- und Anzeigenblatt für die Oberamtsbezirke Nagold, Calw, Freudenstadt und Neuenbürg

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«nzetgenpreis: Die ei«spaltiae Millimeterzeile oder deren Raum S Millimeterzeile IS Pfennig. Bei Wiederholung oder Mengenabschluh Nachlaß Erfüllungsort Altensteig. Gerichtsstand Nagold.

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Altensteig, Samstag, den 14. November 1936

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Pfennig, Text« nach Preislist«.

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Sir Sewielimim am Pmmer

Sitzung -es Nichteinmifchungsausschuffes

GesüngnMrasen

Ur den Flaggemreoel in Danzig

Danzig, 13. Nov. Der Zwischenfall in der Danziger Sport- Me in der Nacht zum 11. November anläßlich der Feier des polnischen Nationalfeiertages, wo vier Personen, wie berichte;, die Symbole und Hoheitszeichen des Deutschen Reiches und der nationalsozialistischen Bewegung zerrissen und beschmutzt harten, hat bereits am Freitag seine Sühne gefunden. Der Schnell­richter verurteilte wegen Sachbeschädigung in Tateinheit mir Vergehen aus Paragraph 130, Absatz 2, den Angeklagten Hei- mowski zu einer Gefängnisstrafe von sechs Monaten und den Angeklagten Kurowski zu einer Gefängnisstrafe von neun Mo­naten. Von den Angeklagten, die sich beide zur polnischen Min­derheit bekennen, war Heimowsky geständig, während Kurowski seine Tat bestritt, aber in der Beweisaufnahme überführt wer­den konnte. Der dritte Täter wurde außer Verfolgung gesetzt, da die Beweismittel nicht ausreichten, während der vierte Be­teiligte noch nicht ermittelt werden könne.

Ser italienische Außenminister Liane im ungarischen Reichstag

Budapest, 13. Nov. Der italienische Außenminister Ciano stattete am Freitagnachmittag dem ungarischen Reichstag einen Besuch ab. Als Graf Ciano während der Sitzung des Abgeordnetenhauses die Diplomatenloge be- i trat, wurde er von den Abgeordneten mit stürmischen I Elfen-Rufen und Hochrufen aus den König von Italien und Mussolini begrüßt. Der Präsident des Reichstages, Lztranyavsky, begrüßte den italienischen Außenminister mit einer Ansprache, in der er im Namen der ungarischen Nation dem tiefen Dank für den Freund Ungarns, dem König- und Kaiserreich Italien Ausdruck gab. Der Reichs- taaspräsident bat den italienischen Außenminister, dem Führer des italienischen Volkes für sein Bekenntnis für die gerechte Sache Ungarns den aufrichtigen Dank Ungarns zu übermitteln. Zn den Abendstunden veranstaltete Minister­präsident Daranyi zu Ehren des italienischen Gastes einen großen Diplomatenempfang, an dem sämtliche Mitglieder der Regierung, das diplomatische Korps, die Generalität und die Spitzen der Behörden teilnahmen.

Wendung in den japanisch-chinesischen Beziehungen

Tokio erwartet Abbruch der Verhandlungen mit Nanking Tokio, 13. Nov. (Ostasiendienst des DNB.) Nachdem die japa­nische Presse in der letzten Zeit bereits aus eine bevorstehende Aenderung der japanischen Chinapolitik hingewiesen hatte, mel­det Domei am Freitag nacht, daß in einer im Anschluß an den Kabinettsrat zusammengetretenen Konferenz von Vertretern des Auswärtigen Amtes, des Heeres und der Kriegsmarine ein­mütig die lleberzeugung zum Ausdruck gekommen sei, daß die gegenwärtig laufenden chinesisch-japanischen Verhandlungen kei­nen Erfolg mehr versprechen. In der Haltung Chinas mache sich eine wachsende -Versteifung bemerkbar und die antijapanische Bewegung innerhalb der Bevölkerung nehme ständig zu, was N- a. in dem Streik in verschiedenen von Japaner» geleiteten Spinnereien und in Straßenkundgebungen zum Ausdruck komme. 3» Regierungskreise« stehe man in Anbetracht der Ablehnung >es japanischen Berhandlungsprogramms durch die Nanking- Regierung auf dem Standpunkt, daß der sofortige Abbruch der gegenwärtigen chinesisch-japanische« Verhandlungen nicht zu ver­leiden sei.

AaWilgigkeit brr Mlmoil-RrvuM

Unterzeichnung des Vertrages zwischen Frankreich und dem Libanon

Paris, 13. Nov. In Beirur wurde am Freitag vormittag der «ertrag zwischen Frankreich und dem Libanon unterzeichnet. Da» bei verlas Oberkommissar de Märtel eine Botschaft des Unter» >taatssekret8rs im Außenministerium, Visnot, die den Beifall der Vertreter des Libanon fanden. Der Präsident der Republik Libanon antwortete, in der Unterzeichnung sei der Abschluß von lahrhundertelangen Kämpfen und Opfern zu erblicken.

Der Vertrag zwischen Frankreich und dem Libanon nimmt m>t einigen Abänderungen den Wortlaut des franzö- U!ch-s y r i s ch e n Vertrages, der kürzlich in Paris para­phiert wurde, auf und bestätigt, ebenso wie der französisch­ere Vertrag für Syrien, die Unabhängigkeit der idanon-Republik. Dieser Vertrag sieht gleichfalls eine Übergangsperiode von drei Jahren vor zwischen der Unter­zeichnung und seinem Inkrafttreten, die wiederum der Zulassung " Libanon-Republik zum Völkerbund untergeordnet ist.

London, 13. Nov. Der Hauptausschuß des Nichteinmischungs­ausschusses hielt Donnerstag eine fünfeinhalbstündige Sitzung ab, in der er sich vor allem mit der Frage der Einsetzung eines Ueberwachungsausschusses und der Prüfung von Vertragsbrü­chen durch die Sowjetunion befaßte.

In einer amtlichen Verlautbarung heißt es, daß der Ausschuß einem System der lleberwachung in Spanien zu­gestimmt habe unter der Voraussetzung einiger wichtiger Verbesserungen und der Tatsache, daß die betreffenden Regie­rungen dem Plan ihre Zustimmung gäben. Der Ausschuß wandte sich der Beratung einer von der italienischen Regie­rung vorgebrachten Beschwerde wegen gewisser Verletzun­gen des Nichteinmischungsabkommens durch die Sowjetunion zu. Der italienische Vertreter führte aus: Die Sowjetunion ver­sucht sich hier als demokratisches Land aufzuspielen mit der al­leinigen Absicht, die übrigen Mitglieder des Abkommens in ihrem Vertrauen zu überrumpeln und die rote Flagge der kom­munistischen Revolution weiß zu machen. Die Durchführung des Sowjetprogramms, die Schaffung eines Systems von Zellen in Spanien und die Aktivität in der Propaganda und der Aufwie­gelung sind allein verantwortlich für den Zustand des Unfrie­dens und der Gesetzlosigkeit, der dem augenblicklichen Bürger­krieg voranging. Bor dem Ausbruch des Bürgerkrieges und vor und nach der Unterzeichnung des Nichteinmischungsabkommens hat es keine Formen politischer, finanzieller und militärischer Einmischung gegeben, die Sowjetrußland nicht offen oder ver­steckt durchgeführt hat.

Als Antwort auf die Sowjeterklarung, daß die einzige Form der Unterstützung darin bestanden Hütte. Lebensmittel und un­bedingt notwendige Artikel nach Spanien zu schicken, legte der italienische Vertreter Photographien von Sowjetwafsei:- und Munition vor, die erst kürzlich von den Truppen Francos er­obert wurden. Außerdem wurden Photographien der Leichen von Leuten vorgelegt, die von den Roten ermordet wurden.

Eingehend auf die Flucht der roten spanischen ..Regierung" aus Madrid erklärte der italienische Vertreter'So endet unter Feuer und Blut der größte Versuch, den das bolschewistische Ruß­land je gemacht hat, um seine Weltanschauung mit Gewalt und Hungersnot über seine Grenzen hinauszutragen. Der Sowjet­vertreter hat diese Weltanschauung als eine solche des Friedens bezeichnet: die Tatsachen aber widerlegen ihn. Es ist vielmehr eine Weltanschauung, die aus Klasienhaß und Bürgerkrieg ge-

Weimar, 13. Nov. Der Reichskommissar für die Preisbildung, Gauleiter Joses Wagner, hielt auf dem 1. Deutschen Fachkongreß für das Prüfungs- und Treuhandwesen, der in Weimar vom 13. bis 15. November stattfindet, am Freitag eine Rede über sein Aufgabengebiet. Er führte u. a. aus.

Es ist grundsätzlich falsch, zu glauben, die Tätigkeit des Reichs­kommissars für Preisbildung wäre entscheidend oder gar aus­schließlich nur eine überwachende. Ebenso abwegig rst die Meinung, es käme lediglich darauf an, den Preis als das End­ergebnis einer Kette von Vorgängen anzusehen und die Sache demgemäß zu behandeln. Ganz entschieden weise ich die Meinung des Nur-Formalen auf diesem Gebiete zurück, weil das Problem der Preisbildung «ur entscheidend und richtig behandelt werden kann, wen« nach Möglichkeit aus dem lebendigen Prozeß des wirtschaftliche« Ablaufs die Maßnahmen vorausgetrofsen wer­den, die als entscheidend für den Abschluß im Preise anznspre- cheu find.

Keine Vergewaltigung der Wirtschaft

Ich denke nicht einen einzigen Augenblick an eine sinnlose Vergewaltigung der Wirtschaft, die ja letzten ck ihren tief sten Grund nur in der Verkennung jener Kräfte und Wechsel­wirkungen haben könnte, die im Ablauf wirtschaftlichen Gesche­hens entscheidend Berücksichtigung finden müssen. Nationalsozia­listische Auffassung vom wirtschaftlichen Leben baut auf densel­ben Grundsätzen auf, auf denen die Gestaltung des völkischen und staatlichen Werkes steht. Lebensnahe Vernunft bestimmt die Beurteilung der Vorgänge, Wechselwirkungen und Zusammen­hänge; Persönlichkeit, wirkliche Initiative, echtes Kausrnanns- tum und gesundes Streben sind die Faktoren die unter allen

gründet ist und es ist eine Weltanschauung des Krieges. Sta­lin. das Haupt der bolschewistischen Revolution, hat in seiner Botschaft erklärt, daß es die Pflicht der Sowjetunion sei, jede nur in ihrer Macht liegende Unterstützung der spanischen Revo­lution zu geben, umsomehr, als dieBefreiung Spaniens von faschistischer Unterdrückung" nicht eine Privatangelegenheit der Spanier, sondern die gemeinsame Sache des Kommunismus sei. Wir aber nehmen die Herausforderung au unter unserer alten und siegreichen Flagge. Italien ist in der Tat davon überzeugt, daß cs nicht »ur um ine Zukunft Spaniens» sondern um die des gesamten zivilisierten Europas geht, die heute auf dem Spiele steht".

Der Sowjetvertreter, aus dessen Rede die amtliche Verlaurbarung einen Auszug veröffentlicht, konnte diese schwe­ren Anklagen nicht widerlegen und beschränkte sich des­halb. unter Anspielung aus den Krieg in Abessinien aus einen Gegenangriff gegen Italien.

Bier Teschwerdepunkte der italienischen Regierung gegen die Sowjetunion, den Vertrag gebrochen zu haben, wurden dann oon dem Ausschuß behandelt.

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Konlrollplan des Nichteinmischungs-Ausschusses

London, 13. Nov. Bekanntlich hat der internationale Ueber- wachungsausschuß in seiner letzten Sitzung einen Plan bewilligt, der im Interesse einer wirksameren Durchführung des Nicht­einmischungs-Paktes die Organisierung einer Kon­trolle an den spanischen Ein fuhr Plätzen vorsieht. In der hierüber ausgegebenen Verlautbarung hieß es, Saß lediglich noch zwei Fragen einer Aufklärung durch Sachverstän­dige bedürften.

Wie nunmehr verlautet, bezieht sich die eine dieser beiden Fragen auf die Möglichkeit einer Ausdehnung der Kontrolle - auf die spanischen Lusthäfen. Zur Prüfung dieser Angele­genheit traten am Freitag im Foreign Office die Luftsabrt- attachss derjenigen Länder zusammen, die Mitglieder des Unrer- ausschnsses sind.

Die zweite noch ungeregelte Frage bczrryt sich auf die Be­zahlung der Mitglreder der geplanten Kontrollans- schüsse.

Der Gesamtplan ist inzwischen bis auf die beiden noch un­geklärten Fragen den beteiligten Regierungen zur endgültige» Genehmigung unterbreitet worden. Im Falle der Zustimmung wird der Kontrollplan den Streitparteien des spanischen Bürger» kricges zur Annahme übermittelt werden.

Umstanden Anerkennung finden und dort, wo ihnen die Wirk­samkeit aus der Ungunst der Umstände versagt ist, znm Durch­bruch gebracht werden sollen. Die Begrenzung findet jeder Stre­bende und auch jede Persönlichkeit dort, wo Gesamt-Jnreressen eine Beschränkung erforderlich machen und das volkswirtschaft­liche Leben als Ganzes die Unterordnung der wirtschaftlichen Handlung und ihrer letzten Auswertung bedingen.

Das Wesen des Preises

Allgemein gilt auch heut»: noch in weitesten Kreisen der Wirt­schaft die These, Angebot und Nachfrage bestimmen den wirtschaftlichen Ablauf und Preis. Ausdrücklich möchte ich fcst- halten, daß es sich hier um eine These handelt, die dem freihän- -erischen und liberal-wirtschaftlichen Denken eindeutig zu Grunde liegt. Der Satz: Angebot, und Nachfrage bestimmen den Preis, tritt im weltwirtschaftlichen Ablauf in nahezu vollem Umfang aus. Der Grund ist ja in Wirklichkeit nichts anderes als die Wechselbeziehungen der vielen Volkswirtschaften zu­einander.

Ganz anders sind aber die Grundlagen, die für die eigene Volkswirtschaft zutressen. Hier tritt der Einzelne der Gesamtheit seines eigenen Volkes gegenüber. Diesem Volk ge­hört er genau so an, wie diejenigen, denen er handelnd und for­schend gegenübersteht. Seine eigene Existenz baut auf den Grundlagen aus, die von der Gesamtheit Volk getragen wer­den und staatsüberbindend verankert und organisiert sind. Lon einem schrankenlosen Anerkennen seiner indivi­duellen Forderungen, die aus den Umständen ihm per­sönlich als möglich erscheinen, kann ohne weiteres nicht die Rede sein. Das hieße individuelles Recht höher setzen, als das Recht der Gesamtheit; damit würde das Leben des Ein­zelnen dem Leben des ganzen Volkes übergeordnet werden.

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über fein Aufgabengebiet