Gegründet 1877
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Nationales Nachrichten- und Anzeigenblatt für die OberamtsbezirLe Nagold, Calw, Freudenstadt und Neuenbürg
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Nummer 282
Eroika des s. November
Der 9. November ist für uns Deutsche ein geschichtlicher Tag. Zwei Ereignisse waren mit sernem Datum verknüpft, eines ist davon übrig geblieben: Der 9. November 1918 ist für uns heute nur noch ein Traum, dessen Erinnerung wir ausgetilgt haben. Heute sehen wir nach einem Abstand von 18 Jahren, daß alles, was damals geschah, ein Irrtum, eine Illusion, ein Fehler, und die Zerschlagung des deutschen Verwaltungs- und Wehraufbaues ein Verbrechen war.
Das alles ist nunmehr ausgelöscht: Durch das Millionen- Ja der Deutschen, das in dem Bekenntnis zu Adolf Hitler und seiner Staatssllhrung niedergelegt wurde. Das Düstere und Niederdrückende des Tages vor 18 Jahren ist inzwischen durch das Männliche und Erhebende ersetzt, das mit dem 9. November 1923 verknüpft ist.
Die Erhebung vor 13 Jahren war ein politischer Akt. Heute hat sich die politische Bedeutung in eine symbolische verwandelt: Die sechzehn Opfer, die unter den Kugeln vor der Feldherrnhalle ihr Leben dahin gaben, sind nicht nur Blutzeugen jenes Tages geworden, ihre Leiber deuten wir heute als symbolische Grundsteine des neuen Reiches.
Im vorigen Jahr hat der Führer seinen bis in den Tod Getreuen, in der Ewigen Wache am Königlichen Platz eine letzte Ruhestätte bereitet, wie es aus der Erde keine zweite gibt. Die Sarkophage der Toten tragen in metallenen Lettern die Aufschrift: „Der letzte Appell" und unter dem Namen den Antwortruf „Hier". Der 9. November ist uns nun zu einem Gedenktag geworden, an dem das ganze deutsche Volk antritr und den fragenden Ruf, ob es zur Stelle sei, der Toten vom 9. November zu gedenken, in Ehrfurcht und Ergriffenheit mit dem Millionenruf „Hier" beantwortet. Im Geiste ziehen wir mit den Kämpfern und Ueberlebenden des 9. November mit, der Weg zur Feldherrnhalle und-zw. Ewigen Wache wird uns zu einer Wallfahrtsstratze, auf der wir in gleichem Schritt und Tritt als Kameraden der Ermordeten marschieren.
Dieser Gang führt durch das Siegestor. Jetzt erst ermessen wir die tiefe Symbolik, die hierin gelegen ist. Ohne den Opsertod der Sechzehn wäre die letzte Staffel des Sieges me erklommen worden, wären die Stationen auf dem Kalvarienberg deutschen Leides noch nicht zurückgelegt. Datz die Blutordenträger jährlich am 9. November den Erinnerungsmarsch zur Ewigen Wache vollführen, ist letztes und schönstes Gleichnis. Einst waren sie die Vorkämpfer. Auch heute gebührt ihnen noch der Ehrenplatz und der Vorantritt, aber jetzt marschiert ein ganzes Volk von 67 Millionen hinter ihnen. Deutschland ist erwacht.
Der Führer hat bestimmt, datz am Abend des Gedenktages über alle deutschen Sender Beethovens Eroica erklingen soll. Millionen und Abermillionen werden sie hören und ihren Sinn verstehen. Beethoven schuf sie einst, um einen Helden zu ehren, heute ist sie uns die erhabenste Huldigung einer Heldengemeinschaft. Ehren wir ihr Gedenken, bekennen wir uns von neuem zu Adolf Hitler und seinem, unserem Deutschland.
Zum s. November 193«
«sg. Tod und Auferstehung! Das werden die Gedanken aller Nationalsozialisten sein, wenn am 9. November die Ortsgruppen beim Dröhnen dumpfer Landsknechtstrommeln in verlangsamtem Marschtempo zu ihren Weihestunden aufmarschieren. Nicht nur der Opfergang unserer Toten wird uns zu erneutem Gelöbnis zusammenführen, sondern auch ihre Auferstehung, die am 9. November 1935 auf dem Königlichen Platz in München symbolisch ihren erhebenden, gewaltigen Ausdruck fand. Fahnensprüche und Lieder werden die Feiern umrahmen. Wenn in die Stille das Kommando des ranghöchsten SA.-Führers fallen wird: „Senkt die Fahnen vor der Unsterblichkeit", dann werden die Namen der für Deutschlands Ehre und Freiheit vor der Feldherrnhalle Gefallenen aufgerufen werden und mit ihnen die Blutzeugen der Bewegung im Gau Württemberg- Hohenzollern:
EA.-Mann Ernst Weinstein, gest. am 1. Januar 1931. EA.-Mann Gregor Schmid, gest. am 19. Oktober 1932. EA.-Mann Karl Heinzelmann, gest am 29 Oktober 1932 EA.-Mann Paul Scholpp, gest. am 14. August 1933.
Die Totenehrung wird ausklingen in dem Ruft „Hebt die Fahnen" und der Hoheitsträger wird in einer Feieransprache noch einmal die Tat des 9. November 1923 als ein ewiges Fanal unseres Kampfes und als eine immer währende Mahnung beschwören und er wird Sprecher sein des Gelöbnisses und ses unentwegten Kampfes für den Führer und die Bewegung.
Flaggen auf Bollmajt
Am heutigen 9. November flaggen die staatlichen und kommunalen Verwaltungen und Betriebe, die sonstigen Körperschaften und die öffentlichen Schulen im ganzen Reich, und zwar Vollmast.
Altensteig, Montag, den S. November 1936
Ist
Dar Wreffchr Trefft« lm Bürgerbrttukellrr
Der Führer bei feiner alten Garde
München, 8. Nov. Zum vierten Male feit dem Siege der nationalsozialistischen Bewegung ist die alte Garde des Führers in den Abendstunden des 8. November im Bürgerbräukeller zum Erinnerungstreffen versammelt.
Wieder sitzen sie hier beisammen, die vor 13 Jahren wie heute noch mit ihrem Führer bereit waren, ihr Leben für die Wiederauferstehung und Befreiung des Vaterlandes einzusetzen. Wieder sind sie hier vereint im denkwürdigen, schmucklosen Vürgerbräukeller, den nur zwei verschlissene Hakenkreuzfahnen hinter der Bühne zieren. — Ohne Rangabzeichen, im einfachen Braunhemd der Kampfzeit treffen sie sich hier wieder, die Männer, denen man ansieht, datz sie ihr ganzes Leben lang nur Kämpfer waren, Kämpfer für Deutschland, Kämpfer für die nationalsozialistische Idee und ihren Führer.
Sie sind inzwischen älter und grauer geworden, aber mit den Jahren ist auch ihre Treue und ihre Begeisterung für die Idee, die sie einst als einzige einem ganzen Volk vorantrugen, gewachsen. Schon lange vor 19.00 Uhr ist der große Saal des Bürgerbräukellers mit seinen Galerien bis zum letzten Platz gefüllt.
Jubel und Heilrufe klingen immer wieder auf, wenn bekannte Männer der Bewegung den Saal betreten und bei ihren Kameraden Platz nehmen. Da sitzen die führenden Männer der Bewegung unter ihren alten Kampfgefährten vom 9. November.
Auf der Galerie sind viele Ehrenplätze den Hinterbliebenen der 16 Ermordeten des 9. Nov, 1923 Vorbehalten.
"WenigeANlauten"nach 20.00 Uh7 erklingt der'„Präsentiermarsch": Die alte Garde grüßt mit erhobener Rechten ihre Fahne, die Blutfahne vom 9. November, die wieder von einem der ihren, dem Sturmbannführer Erimminger, getragen wird. Nach einigen Minuten erwartungsvoller Spannung braust ein einziger Heilruf, der sich immer wieder erneuert, in den Saal:
Der Führer ist gekommen!
Vor dem Eingang zum Bllrgerbräukeller melden ihm fein Adjutant, Obergruppenführer Brückner, als der Führer des Regiments München aus dem Jahre 1923, und Brigadefllhrer Berchtold, der damalige Führer des Stoßtrupps Hitler, die alten Kämpfer. Dann betritt der Führer, gefolgt von seinem Stellvertreter Rudolf Heß, von Brückner, Schaub, Graf und Berchtold den Saal. Seine alten Kampfgefährten sind auf die Stühle gesprungen und jubeln ihm minutenlang zu. Nur mühsam kann er sich seinen Weg zum Rednerpult bahnen und immer wieder muß er nach allen Seiten die Hände seiner alten Kameraden schütteln.
Dann gebietet Christian Weber Ruhe. Aber erst nach Minuten verebbt die freudige Erregung, um erneut anzuschwellen, als Weber verkündet:
,^Der Führer spricht!"
In einer groß angelegten Rede zeichnet der Führer ein Bild von den Schicksalsstunden des Jahres 1923, und immer wieder unterbrochen von der begeisterten Zustimmung seiner alten Mitkämpfer schildert er die gewaltige Wandlung, die sich nach dem Opfer der 16 Getreuen an der Feldherrnhalle mit dem Sieg der nationalsozialistischen Bewegung in Deutschland vollzogen hat.
In wenigen markanten Worten läßt der Führer vor seiner alten Garde wieder jene Tage erstehen, als sie, eine lächerlich kleine Schar, sich verbanden, um gegen eine Ueber- macht von Feinden Deutschland seine Freiheit wieder zu gewinnen.
„Wir waren ein kleiner verschworener Haufen, der bereit war, mit allen Mitteln den damaligen Staat zum Sturz zu bringen und etwas Besseres an seine Stelle zu setzen."
Der Führer bekannte sich in dieser Erinnerungsstunde erneut zu seiner Tat vom 9. November 1923, als er erklärte: „Wenn unsere Fahne einmal die deutsche Nationalflagge werden sollte, dann könnte das nur durch eine heroische Tat geschehen. Wir verloren zwar damals die Tat. aber gewonnen haben wir letzten Endes das deutsche Volk." Der jubelnde Beifall seiner ältesten Mitkämpfer bewies, wie sehr sie heute ihren Führer ebenso wie damals verstehen. - - Adolf Hitler fand ergreifende Worte für die ersten Vlut- opfer der Bewegung, die 16 Toten an der Feldherrnhalle, die mit ihrem Märtyrertod die Saat legten zu dem starken Glauben und dem unerhörten Opferwillen der Bewegung.
Als weiterhin die Rede noch einmal den Weg der nationalsozialistischen Bewegung vom Verbot bis zum Sieg durchmaß, da bekundeten die Männer der alten Garde, die jeden einzelnen Abschnitt dieses zehnjährigen Weges mit dem Führer durchkämpft und durchlitten hatten, ihm immer
wieder durch ihre begeisterte Zustimmung ihre unwandelbare Treue.
Eine große Lehre habe der 9. November 1923 ergeben, die für ihn mitbestimmend wurde bei dem weiteren Aufbau der Bewegung, daß nämlich mit der Bewegung selbst der neue Staat im alten Staat geschaffen werden müßte, um für eine legale Machtübernahme gerüstet zu sein. — Als das große Wunder der nationalsozialistischen Staatsführung nach der Machtübernahme bezeichnete Adolf Hitler die Tatsache, daß es gelungen sei, in so kurzer Zeit aus dem 100 000-Mann-Heer eine große deutsche nationalsozialistische Volksarmee zu schaffen. An dieser Stelle erinnerte der Führer an seine Worte im Prozeß 1924. Damals habe er vorhergesagt, daß seine Bewegung und die bewaffnete Macht einmal eins sein würden. Könne es in dieser Stunde einen schöneren Beweis für die Erfüllung dieses Wortes geben als die Anwesenheit von zahlreichen mit dem Blutorden der Bewegung geschmückten Angehörigen der neuen deutschen Volksarmee?
Wieder jubelten die Kämpfer des 9. November ihrem Führer zu, als er ausrief: Was ist aus Deutschland von damals geworden? Wir haben aus dem Deutschland der Ohnmacht und der Schwäche, der Hilflosigkeit und der Verachtung einen kraftvollen, starken, selbstbewußten und geachteten Staat gemacht. Zum ersten Mal feiere ich diesen Ehrentag ohne tiefe Sorge für unser Volk, zum ersten Mal kann ich es offen aussprechen: Der alte bolschewistische Geist wird Deutschland nicht mehr überrennen können. Um unser Land herum hat sich nunmehr eine eiserne Panzerwehr gelegt, und dahinter steht das friedliebende aber ab- wehrbereite deutsche Volk.
Minutenlange unbeschreibliche Begeisterung der alten Kämpfer folgte diesen Worten des Führers, mit denen er ihnen bestätigte, daß ihr jahrelanger Kampf nicht umsonst gewesen sei.
In seinen Schlußworten wandte sich der Führer dann noch einmal an seine alten Kampfgenossen und sprach zu ihnen von dem inneren Glück der wunderbaren und stolzen Erinnerung, die für sie die Worte bedeuten: „Ich war dabei!"
In seiner Rede hatte der Führer den Männern der alten Garde wieder neue Kraft für ihren Weg gegeben, und sie dankten es ihm durch nicht endenwollenden Jubel, als er ausrief: „Wir gehören zusammen, solange wir leben, wir, dre wir in der Zeit der größten Hoffnungslosigkeit die größte Hoffnung unseres Lebens gefunden haben!"
Er richtete an die alten Kampfgenossen die Aufforderung, auch in der Zukunft ebenso wie in den vergangenen anderthalb Jahrzehnten ihre Pflicht zu tun, und er schloß in Erinnerung an die alten Kameraden, die an dieser Stunde nicht teilnehmen konnten mit dem alten Kampfruf der Bewegung in guten und schlechten Tagen: „D e u t sch- la ng, S i e g he i l !"
Minutenlang tosten die Heilrufe der bis ins Tiefste ergriffenen und mitgerissenen Menge der alten Garde durch den Vürgerbräukeller.
Das Lied der Deutschen und das Lied Horst Wessels wurde in dieser Stunde zu einem feierlichen Treuegelöbnis für Führer und Volk. Und als dann spontan irgendwo im Saal der laute Ruf erklang: Adolf Hitler — Siegheil'" da schlug dem Führer erneut eine Welle unbeschreiblicher Begeisterung derer entgegen, die ihm seit Jahren die treuesten Gefolgsmänner sind. Wieder mußte der Führer auf fernem Gang durch die Reihen unzählige Hände schütteln ehe er diese Stätte der Kameradschaft verlassen konnte. '
Nächtlicher Gebenkakt an -er Kel-herrnhalle
München, 9. Nov. Noch hatte das Treffen der alten Garde im historischen Bürgerbräukeller nicht begonnen, und >chon sammelten sich in der Gegend des Odeonplatzes und der Ludwigstraße unübersehbare Menschenmassen an, um Zeuge des Einmarsches der Standarten durch das Siegestor zur Feldherrnhalle und des nächtlichen Gedenkaktes zu sein
Eine halbe Stunde vor Mitternacht erfolgte durch das Siegestor der Einmarsch der Standarten zur Feldherrnhalle. Dumpfer Trommelwirbel ertönte: Fackeln leuchteten auf.
An der Spitze des Zuges marschierte der Musikzug der SS.-Standarte Deutschland, an den sich zwei Ehrenstürme der gleichen Formation anschlossen. Es folgte die vom Ratsherrn Grimminger getragene Blutfahne, die Standarten der SA., der SS., des NSKK. schloffen sich an. Langsamen Schrittes zogen die politischen Soldaten Adolf Hitlers die Straße zwischen dem Siegestor und der Feldherrnhalle entlang. Don je zwei Kampfgenossen des Jahres