sich als Vertreter des dänischen Volkes der Abgeordnete Rissen (Däne). Die Redner der übrigen Parteien, im Namen der Konservativen der Abgeordnete von Heydebrand, betonten ihre Bereitwilligkeit, nach dem Kriege in eine Prüfung der Frage einzutreten, inwieweit auf Grund der wahrend des Krieges gewonnenen Erfahrungen eine Aenderung in der Polenpolitik erfolgen könne. Teilweise be- zeichnete man es sogar als durchaus nötig, wenn die Regierung nach dem Kriege die entsprechenden Konsequenzen aus der Haltung der Polen zöge.
Auszeichnung der Austaufchgefangene«.
Karlsruhe 9. Marz. Der Kaiser hat sämtliche» aus der Gefangenschaft in Frankreich zurück- gekehrten Austauschgefangeue« das Eiserne Kreuz zweiter Klasse verliehen.
Au» Stadt und Land.
Calw, den 10. März 1915.
Das Eiserne Kreuz.
Beschlagnahme der Gerste.
(W.T.B.) Berlin. 9. März. Der Bundesvat har heute eine Verordnung über die Regelung des Verkehrs mit Gerste beschlossen. Nach dieser Verordnung find mit dem Beginn des 12. März 1915 die im Reich vorhandenen Vorräte an Gerste für das Reich beschlagnahmt. Es sind verschiedene Ausnahmebestimmungen dabei getroffen worden. Die Verordnung führt sodann eine Anzeigepflicht für jedermann ein, der mit dem Beginn des 12. März 1915 mehr als 10 Doppelzentner Gerste oder mehr als 1 Doppelzentner Mengkorn aus Gerste und Hafer in Gewahrsam hat. Die Anzeigen sind den zuständigen Behörden bis zum 25. März 1916 zu erstatten. Durch Enteignungsanordnung der zuständigen Behörden geht das Eigentum an den beschlagnahmten Vorräten auf das Reich, vertreten durch die Zentralstelle zur Beschaffung der Heeresverpflegung, über. Die Verteilung der verfügbaren Gerstenvorräte über das Reich für die Zeit bis zur nächsten Ernte wird der Zentralstelle zur Beschaffung der Heeresverpflegung übertragen, die ihrerseits Gerste nur an die Heeresverwaltungen, die Marineverwaltung, die Kommunalverbände öder an die vom Reichskanler zugelassenen Stellen abgeben darf. Auf Gerste, die nach dem 12. März 1916 aus dem Auslande eingeführt wird, erstreckt sich diese Verordnung nicht.
Gleichzeitig hat der Bundesrat eine Verordnung betreffend Aenderung der Bekanntmachung über die Höchstpreise für Roggen, Gerste und Weizen vom 19. Dezember 1914 beschlossen. Nach dieser Verordnung sind die Höchstpreise für inländische Gerste gegenüber den Dezemberpreisen um 50 für die Tonne erhöht worden. Die Reports fallen dafür vom 1. März 1915 ab weg. Auch diese Verordnung tritt sofort in Kraft.
Dem Vizewachtmeister im Feldartillerie- Regiment Nr. 29, Paul Adolfs von Calw wurde das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Ebenso dem Einj -Kriegsfreiwilligen Albert vohnet aus Decken- pfronn, im Inf.-Regt. 126, für mutiges Vorgehen und tapferes Verhalten.
Die Postoerbtnduugen zwischen Teinach Ort und Bahnhof
werden vom 10. d. Mts. an in folgender Weise ausgeführt:
Pcrsonenposten Postboten- Sonn- u. gang Werktags Feiertags Werktags
ab Teinach Ort (Postamt) 6.35 3,00 6,10 4.40
an Teinach Bahnhof 7.00 3.25 5.35 5,40
ab Teinach Bahnhof 7.35 3.45 7.20 5,50
an Teinach Ort (Postamt) 8.05 4,15 7,50 6.50
t. Deckenpfrom», 9. März. Wie seit Jahren hielten am Samstag Abend der hiesige Darlehens- kassen-Verein und die Molkereigenossenschaft gemeinsam ihre Generalversammlungen ab. Der Dar- lehenskassen-Verein hatte einen Reingewinn von 840 M. Der Reservefonds ist auf 10 000 M. angewachsen. Die anwesenden Mitglieder beschlossen einstimmig von dem Gewinn 100 M. dem „Roten Kreuz" und überdies sämtlichen von hier ausmarschierten Bürgern und Vürgerssöhnen ein Geschenk von 3 M. pro Mann zu überreichen. Auch die Molkereigenossenschaft, welche schon früher dem ..Roten Kreuz" resp. dem Krankenhaus Lalw eine schöne Gabe in Gestalt einer großen Butterration überreicht hatte, gewährte allen von hier eingeriickten Männern ein Geschenk. Die hiesige Molkerei, welche wohl zu den größten des Landes zählt, wird
inder nächstenZeit ihren Betrieb indas günstig gelegene Eemeindewaschhaus, welches für die Molkerei zweckentsprechend und zeitgemäß umgebaut und eingerichtet wird» verlegen. Der Vorsteher der Darlehenskasse, Oberlehrer Eisenhart, gab noch gemeinverständliche Aufklärung über die zweite Kriegsanleihe. Er betonte insbesondere, daß es vaterländische Pflicht eines jeden Deutschen sei. je nach seinen Mitteln, auf die neue Kriegsanleihe, dieser ebenso guten wie soliden Kapitalanlage, zu zeichnen.
Nagold, 9. März. In einer Wirtsversammlung, die gestern hier stattfand, wurde der Bierpreis um zwei Pfennig für das bestehende Glas erhöht. Der Beschluß gilt ab 15. März. Die Brauer erhöhten den Bterprets um 4 Mark pro Hektoliter.
Stuttgart. 9. März. Am 7. März ist Generalmajor Fritz v. Rendler, Inhaber des Eisernen Kreuzes 1. und 2. Klasse, sowie Ritter des württrmbergischen Militärverdienftordens und des Friedrichsordens 1. Klasse, im Alter von 58 Jahren an den Folge» einer durch einen englischen Granatschuß hervorgerufenen schweren Verwundung gestorben. Er war Führer des Reserve-Jnsanterie-Regiments Nr. 247. Mit ihm ist wiederum ein tüchtiger General der württembergischen Armee den Heldentod gestorben.
Volkswirtschaftliches.
Stuttgart, 9. März. Schlachtoiehmarkt. Zugetriebe«: Großvieh 503, unverkauft 27, Kälber 319. Schweine 973, unverkauft 251. Ochsen 1. Qual. 100 bis 108 Bulle» l. Qual. 90 bis 93 Bullen 2. Qual. 86 bis 90 Stiere 1. Qual. 100 bis 105 Iungrinder 2. Qual. 9b bis 100 Iungrinder 3. Qual. 90 dis 91 Kühe 2. Qual. 75 bis 88 Kälber 1. Qual. 111 bis 116 -M. Kälber 2. Qual. 105 bis I lO Kälber 3. Qual. 98 bis 105 Schweine 1. Qual. 101 bis 105 Schweine 2. Qual. 95 bis 100 Schweine 3. Qual. 75 dis 91 Berlauf des Marktes: mäßig belebt.
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am Montag, den 18. März d. Is., vormittags 11 Uhr, auf dem Rathaus tu Calw zum zweiten und letztenmal zur Versteigerung. Liebhaber sind einaeladen.
Den 9. März 1915.
Srdb.-B. vezlrksnotar Krayl.
SozWemkraiW Partei Mttewbttg.
Sonntag, den 14. März, nachmittags 3 Ahr, findet im Gasthof zum „Badischen Hof" hier eine
Wemikde Versammlung
statt, in der Herr Laudtagsabgeordaeter Reichel über
„Soziale Fürsorge im Kriege*
sprechen wird. Wir ersuchen die verehrliche Einwohnerschaft, namentlich die verebrlichen bürgerlichen Kollegien, um zahlreichen Besuch. Auch die Frauen der Kriegsteilnehmer sind freundlichst eingeiaden.
I. A.: Der Vertrauensmann Robert Störr.
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