X. Oberamt Calw.

Die Gemeindebehörde«

werden auf den imStaatsanzeiger" Nr. 54 erschienenen Erlaß des K. Ministeriums des Innern vom 3. ds. Mls.,

betr. die Benützung von Eichel« für die Schweinemast,

aufmerksam gemacht.

Die beteiligten Kreis« sind aus die Gelegenheit zum Sammeln hinzmveisen; auch ist nach Möglichkeit dafür zu sorgen, daß die Eicheln unmittelbar an die Landwirte ver­kauft werden.

Ealw» den 6. MSrz 1915.

Reg.-Rat Binder.

setzung der Gewährung von Kriegselterngeld ist, über die die prüfende Behörde nicht hinwrgsehen, und die auch nicht durch eine allzu wohlwollende Behandlung der Gesuche umgangen werden kann.

Die Ortsbehörden werden daher darauf aufmerksam ge- macht, daß Anträge auf Gewährung von Kriegselterngeld, die den gesetzlichen Voraussetzungen nicht in vollem Umfang genügen, aussichtslos sind, und es wolle von der Vorlage solcher zweckloser Gesuche abgesehen werden.

Calw, den 5. März 1915.

Reg.-Rat Binder.

Fürsorge für die Kriegsinvaliden.

Hierüber erläßt das K. Kriegsministerium unter dem 3. ds. Mts. (Staatsanzeiger" Nr 53) folgende Bekannt­

machung:Die Fürsorge für die in der Erwerbsfähigkeil er­heblich beschränkten Kriegsinvaliden einschließlich der Ver­stümmelten wird ein besonderer Laudesausschuß, deffen Geschäftsstelle bei der Zentralleitung für Wohltätigkeit in Württemberg, Stuttgart, Falkertstraße 29, sich befindet, übernehmen. Die Herren Arbeitgeber werden daher gebeten, Anfragen und Anerbieten betr. Arbeitsgelegenheit für di« vor­genannten Kriegsinvaliden künftig nicht mehr an die Ver­sorgung». und Iustizobteilunq des Kriegsministeriums, sondern an die Zentralleitung für Wohltätigkeit in Württemberg zu richten. Für die seitherige rege Mitarbeit bei der Beschaffung von Arbeitsgelegenheiten für Kriegsverstümmelte spricht das Kriegsministerium den Herren Arbeitgebem seinen Dank au».'

Calw, den 5. März 1915.

K. Oberamt: Binder.

K. Oberamt Calw.

Aus die imEtaatsanzeiger" Nr. 54 erschienene Bekannt­machung des K. stell». Generalkommandos des 13. (K. W.) Armeekorps vom 5. ds. Mts.,

betr. Borralserhebung und Höchstpreis für Chile-Salpeter.

werden die beteiligten Kreise hiemit hingewiesen.

DerEtaatsanzeiger" kann bei den Herren Ortsoorstehern eingesehen werden.

Den 6. März 1915.

Regierungsrat Binder.

Bekanntmachung.

Die Maul- «nd Klauenseuche ist in Auterreicheubach erloschen. Der Bereich ist wieder seuchensrei.

Ealw, den 6. MSrz 1915.

K. Oberamt.

Amtmann Rippmann.

Aufhebung der Taubenfchlag-Sperre.

Laut neuester Anordnung des K. Stellv. General­kommandos des 13. (K. W.) Armeekorps ist die Tauben­schlagsperre mit sofortiger Wirkung bis auf weiteres ausgr- hoben worden.

Die Ortspolizeibehörden wollen hievon die Tauben­besitzer verständigen.

Ealw, den 8. März 1915.

K. Oberamt: Binder.

K. Oberamt Calw.

Bekanntmachung betreffend Antrüge auf Gewährung von Kriegselterngeld.

Die stell». Intendantur des Xlil. (K. W.) Armeekorps ist in den letzten Wochen mit Anträgen auf Gewährung von Kriegselterngeld. von denen ein sehr großer Teil von vorn­herein aussichtslos war oder sich bet näherer Prüfung als gänzlich unbegründet erwiesen hat, geradezu überschwemmt worden.

E» muß deshalb festgestellt werden, daß das Borliegen überwiegender Unterhaltungsgewährung gesetzliche Voraus­

K. Oberamt Calw.

18 . Verzeichnis der dem OberamtsbezirL Calw angehörenden

loten, vermißten» verwundeten und kranken Milttärperfonen.

Truppenteil

Dienstgrad

Ob tot, vermißt.

Name

Heimatgemeinde

verwundet oder

sonst krank.

Infanterie-Regiment Nr. 20 Reserve-Ersatz.Regiment Nr. 1 Infanterie-Regiment Nr. 125, 2. Komp.

Unteroff. d. R. Kriegsfreiw. Landwehrm. Musketier

Ferber, Eberh.

Härle, Hans Jedermann, Georg Fuchs, Ernst

Hirsau

Stammheim

Allburg

Simmozheim

gefallen

leicht verwundet

schwer

leicht

2.

Schroth, Johannes

Lützenhardt

schwer

er e» »e er 3.

Ers.-Reservist

Harsch, Jakob Kalmbach, Jakob

Kentheim

gefallen

»» »» »» 4.

Musketier

Schmieh

»» » 247, 9.

Landwehrm.

Hamann, Jakob

Oberkollwangen

leicht verwundet

»» 10.

Weber, Friedrich

Schmieh

verwundet

Grenadier-Regiment 119, 1. Komp.

Vizefeldw.

Kühnle, Jakob

Simmozheim

leicht verwundet

e» ^ «, 3.

Grenadier

Eisenhardt, Ernst

Dachtel

vermißt

"4.

Fischer, Christian

Gechingen

leicht verwundet

,, ^ 4. ,,

Kusterer, Jakob

Unterhaugstett

leicht

Infanterie-Regiment Nr. 180, 5. Komp.

Kriegsfreiw.

Wafer, Gottlob

Liebenzell

schwer

Rel.-Jnfanterie-Reg. Nr. 218, 10. Komp.

Ers.-Reservist

Großhans, Jakob

Aichhalden

gefallen

Feld-Artillerie-Regt. Nr. 29, 3. Batt.

Kanonier

Kappler, Gottlieb

Oberreichenbach

schwer verwundet

Pionier-Bat. 13, 2. Feld-Komp.

Ers.-Reservist

Schroth, Leopold

Zavelftein

leicht

Landwehr-Jnf.-Regt. Nr. 120, 5. Komp.

Braun, Friedrich

Ostelsheim

schwer

Reserve-Jnf.-Regt. Nr. 247. 11. Komp.

Kriegsfreiw.

Gehring, Karl

Holzbrorm

b.verm.,i.w.b.d.T.

»» er I» n 119, 1.

Unteroffizier

Breitling, Ernst

Dachtel

bish. verw., gefall.

Jnfanterie-Regt. Nr. 125, 9. Komp.

Ers.-Reservist

Fenchel, Georg

Neuweiler

leicht verwundet

r» r» er »» 3. ,,

Musketier

Rentier, Friedrich

Neubulach

schwer

10.

Furthmüller, Jakob

Stammheim

»»

,, io.

Hahn, Friedrich

Rötenbach

leicht

rr er »e »e 11»

Landwehrm.

Kühnle, Wilhelm

Simmozheim

e»

11.

Wörner, Karl

^ »»

Reserve-Jnf.-Regt. Nr. 246, 3.

Ers.-Reservist

Weiß, Christian

Althengstett

bish. verm., verw. leicht verwundet

»» ^ n 247, 6.

Volle, Jakob

Monakam

Jnfanterie-Regt. Nr. 125, 10. Komp.

Musketier

Bäuerle, Johannes

Aichelberg

bish. verw.. gest.

Füstlier-Regt. Nr. 122, 9. Komp.

Füsilier

Wadler, Gotthilf

Holzbronn

gefallen

122, 9. Komp.

Unteroffizier

Haas, Wilhelm

Deckenpfronn'

schwer verwundet

Landwehr-Jnf.-Regt. Nr. 120, 1. Komp.

Landwehrm.

Walz, Adolf

Stammheim

>» »» »» ee 1. »»

Beck. Gottlob

leicht

»» ,» 1. ^

Gugel, Georg

»» "

» » 1.

Reichte, Christian

Mtburg

» »»

,, 1.

Böhm, Karl

Stammheim

« 3. ^

Forstner, Ludwig

Simmozheim

Reserve-Jnf.-Regt. Nr. 120, 3. Komp.

Unteroff. d. L.

Schmid, Ernst

Dachtel

gefallen

Den 3. März 1915 Reg.-Rat Binder.

zweifelhaft und man behauptet daher, daß die von Havre aus angekündigte Befreiung Belgiens von den Deutschen um vier bis fünf Monate verzögert werde. Die gedrückte Stimmung in belgischen nationalen Kreisen hat sich dadurch noch weiter verstärkt.

Die Beschießung von Reims.

Eens. 6. März. DasPetit Journal" berichtet, wie dieVoss. Zeitung" erfährt, über die Beschießung von Reims, die in den letzten Tagen ganz besonders heftig war. Das Bombardement am 23. Febr. war wohl das heftigste, das die Bewohner bis dahin je mitgemacht hatten, es war aber nichts im Vergleiche mit dem vom 3. März. Die Stadt wurde an diesem Tage mit Zündbomben geradezu übersät. Es schien, als ob die ganze Stadt in ein Feuermeer getaucht wäre, und es gab wohl keine Straße, die von den Geschossen verschont geblieben, kein Haus, das unver­sehrt wäre, und kerne Familie, in der sich nicht Ver­wundete befänden. Bald überschütteten die Deutschen die Stadt während einer, bald während zweier Stunden, bald auch vom Morgen bis zum Abend und bisweilen sogar 24 Stunden lang hinter ein­ander.

Um den Besitz der Dardanellen.

Der Kampf um die Dardanellen.

(W.T.V.) Konstantinopel, 7. März. Das Haupt­quartier teilt mit: In der allgemeinen Lage ist leine wesentliche Aenderung eingetreten. Heute nachmit­tag beschaffen 6 feindliche Panzerschiffe unsere Bat­terien an der Dardanellenstraße. Unsere Batterien antworteten mit Erfolg.

(W.T.V.) Konstantinopel. 7. März. Der Son­derberichterstatter des Wolffschen Telegraphen- Bureaus telegraphiert aus den Dardanellen: Die vorgestrige Entwicklung des Artilleriekampfes in den äußeren Dardanellen zeigt deutlich, daß auf engli­scher Seite die Erkenntnis zunimmt, daß ein Erfolg ohne ungeheure Opfer schwierig ist. Die vorgestrige Beschießung am Dardanos beobachtete ich aus un­

mittelbarer Nähe. Die Granaten zweier fortwährend die Stellung wechselnder Kreuzer fielen in der Nähe des Dorfes in die See, aber nicht auf die türkische Batterie, die antwortete und drei Treffer erzielte, ohne selbst einen Mann einzubüßen. Infolgedessen schossen die Engländer gestern ans noch größerer Ent­fernung, woraus hervorgeht, daß ihnen der Wunsch nach eigener Schonung größer ist als das Streben nach Erfolg. Die türkischen Offiziere und Mannschaf­ten sind von der zuversichtlichsten Stimung erfüllt.

(W.T.B.) Konstantinopel. 6. März. DieAgence Milli" erfährt von den Dardanellen, daß die feind­liche Flotte gestern mit 7 ihrer großen Einheiten die Umgebung von Gheikly und die Forts Kum Kale und Sedil Bahr (also immer noch die äußersten Forts) erfolglos beschossen hat. Erkundungsabteilun­gen, die sie landen wollten, wurden durch heftiges Feuer unserer Batterien zurückgewiesen.

Rom, 6. März. DasGiornale d'Jtalia" mel­det. wie derDeutschen Tageszeitung" berichtet wird, ans Bukarest, daß die russische Flotte ans der Fahrt gegen Konstantinopel bei Burgas gesichtet worden sei.

Berlin, 6. März. Der türkische Finanzminister Djavid Bey, der hier eingetroffen ist, hatte mit dem Vertreter desBerl. Tagebl." eine Unterredung, in der er unter anderem sagte: Unser Land befindet sich in der vollkommensten Ordnung und Ruhe. Von einer Aufregung, von der die feindliche Presse spricht, ist keine Spur zu merken. Diese Nachrichten scheinen von der feindlichen Presse viel mehr für die neutralen Länder, als für die eigenen bestimmt zu sein. Was speziell die Dardanellen anbelangt, so ist bisher von der französischen und englischen Flotte auch nicht der geringste Erfolg erzielt worden, denn die am Ein­gänge, beinahe am offenen Meere, gelegenen alten Befestigungen sind für die Bezwingung der Meerenge eigentlich nicht von Belang. Auch die Landungsver­suche waren bei uns seit langem vorausgesehen, denn auf der Halbinsel Gallipoli und in und um Konstan­tinopel stehen 250 000 Mann unserer bestausgebil- deten Truppen. Ueber die weiteren militärischen Maßnahmen kann ich mich nicht auslaffen.

Wieder Kriegsschiffe beschüdigl.

(W.T.V.) Konstantinopel, 8. März. Das Haupt­quartier teilt folgende ergänzende Einzelheiten über die gestrige Beschießung mit: Die englischen Schiffe Majestic" undJrreststible" verstärkten die feind­liche Flotte, aber durch das Feuer unserer Batterien wurden ein französischer Panzerkreuzer autze Gefecht gesetzt und ein englischer Panzerkreuzer beschädigt. Infolge unserer Beschießung zogen sich die feindlichen Schiffe um 6>/z zurück und stellten das Feuer ein. Unsere Batterien haben keinen Schaden erlitten.

Französische Truppen gegen die Dardanellen.

(W.T.V.) Paris. 8. März. Amtliche Mitteilung des Kriegsministeriums: Angesichts der Lage in den Dardanellen und um auf jede Eventualität vorbe­reitet zu sein, hat die Regierung beschlossen, ein Ex­peditionskorps in Nordafrika zu konzentrieren. Die Truppen sollen auf das erste Signal bereit sein, um an die Stelle befördert zu werden, wo ihre Anwesen­heit durch die Umstände erforderlich sein wird. DieseUmstände" werden wohl sobald nicht ein- eintreffen.

Rußland nnd England.

Petersburg, 7. März. Die Presse führt ans, daß Rußland jetzt in der Dardanellenfrage feine Absichten klar ausgesprochen habe, ein Zurück gebe es nicht mehr. Rußland erwarte, daß England, wo unter der Bevölkerung noch ganz veraltete An­schauungen über die Dardanellen verbreitet seien, gleichfalls feine Karten aufdecke uud klare, bindende Erklärungen abgebe.

Italien für die Türkei?

Konstantinopel, 7. März.Jkdam" stellt mit Befriedigung fest, daß die Sprache der italienischen Presse hinsichtlich der Dardanellen zeigt, daß die in der russischen Duma abgegebenen Erklärungen die öffentliche Meinung Ztaliens aus dem Schlaf gerüt­telt haben. Das Blatt erwartet dann für die nächste Zukunft wichtige Ergebnisse.