Seite 2

Schrvarzwälder Tageszeitung

Djenns", der dis zu den nunmehr verhinderten sogenannten Arbeiterolympia-Spielen" nach Barcelona gekommenen franzö­sischen Sportler heimbefördert, gibt in einer Meldung seine Ein- , drücke über die Revolutionstage in der katalanischen Hauptstadt ' wieder. Man sei nach Barcelona gekommen in der Meinung, um an denArbeiterspielen" teilzunehmen: statt dessen habe man : Bürgerkriegsszenen und tragische Augenblicke erleben müssen. Drei Tage lang hätten sich die Einwohner von Barcelona be­kämpft. Die Arbeitersportler hätten sich die meiste Zeit in den Kellern der Hotels ausgehalten, während auf den Straßen ge­schossen wurde. 36 Stunden lang habe es nicht einen Augenblick s Ruhe gegeben. Auf den Straßen, auf den Plätzen, auf den 1 Dächern, überall hätte man gekämpft, nach allen Richtungen iei ' geschossen worden. Dann sei auch noch Lebensmittelknapp- ? heit eingetreten. Allmählich habe sich die Lage etwas geklärt. , In den völlig verödeten Straßen hätten sich Plünderungen von ! Lebensmittel- und Gebrauchsartikelgeschäften abgespielt. Alls ! Kirchen, Klöster und andere religiöse Einrichtungen seien ! angezündet worden. Aus allen Stadtteilen sei dichter ^ schwarzer Rauch aufgestiegen, der in dicken Wolken über der f Stadt lagerte. Traurige Szenen von persönlicher ^ Rache hätten sich überall abgespielt, was das allgemeine Durch- > einander nur noch vergrößert habe. s

Wie der Havas-Vertreter weiter von Bord des Dampfers ! Djenns" meldet, sei im Augenblick der Abfahrt von Barcelona ! noch längst nicht die Ruhe wiederhergestellt gewesen. Ueberall ! würden sich noch Widerstandsherde der Militärgruppe befinden. ! Man zähle bereits über 1000 Tote in Barcelona und r unendlich viele Verletzte. Am Mittwoch gegen 18 Uhr sei es s mitten in der Hauptstraße, dem Ramblas, wieder zum Kamps ! gekommen. Von den eiligst flüchtenden französischen Sportlern s seien zwei durch Schüße verwundet worden. Am Donnerstag ! habe wieder verhältnismäßige Ruhe geherrscht und die franzö- j fischen Sportler hätten an Bord des DampferDjenns" gehen ! können. s

* j

Cadiz in den Händen der Militärerhebung !

Paris, 24. Juli. DerFigaro" meldet aus Cadiz, daß Cadiz - wieder in den Händen der Militärerhebung sei. Der im Hafen : liegende spanische Regierungskreuzer habe sich ergeben müssen. >

Die gesamte Besatzung sei wegen Meuterei und Ermordung ihrer s Offiziere füsiliert worden. Drei weitere Regierungsschiffe seien t

durch Fliegerbomben stark beschädigt.

General Mola über die spanische Erhebung

Alle nationalen Kräfte gegen die Moskauer Verräter

Paris, 24. Juli. Der Sonderberichterstatter desMatin", der am Donnerstag bis nach Burgos ins Hauptquartier des Gene­rals Mola, vorgedrungen war, hatte dort Gelegenheit, mit General Mola, dem Führer der Militärgruppe im Norden, zu sprechen.

Der Plan der Erhebung, so erklärte General Mola u. a., sei von verschiedenen Generalen bereits seit langem ausgearbeitet gewesen. Die Erregung, die ganz Spanien nach der Ermordung Calvo Sotelos erschütterte, habe den letzten Anlaß zum Los- schlagen gegeben. Die Erhebung habe heute bereits im ganzen j spanischen Volk Wurzeln gefaßt und die Militärstreitkräfte ver- : liehen ihr lediglich einen strategischen Rückhalt. Der Aufstand > könne nicht mehr niedergeschlagen werden, Spanien wolle sich : befreien. Das Vertrauen, das das Volk dem Militär entgegen- j bringe, verbürge den Erfolg. Im Kampfe gegen die Verräter, ! die Geld von Moskau genommen hätten, versuche die Aufstands- ! bewegung unter allen Umständen unnützes Blutvergießen zu . vermeiden. Madrid hätte schon längst umzingelt werden können; > doch sei man vorsichtig. Die Truppen blieben stets so laug- in ihren Stellungen, bis die Materialversorgung gesichert sei. I Es käme nur aus die Sicherung des Munitions- und Waffen- ' Nachschubes an. Durch das Abwarten verstärkten die Truppen ! ihre Stellungen im Norden. Vornehmlich in San Sebastian, ! Jrun und besonders in Bilbao müsse die Autorität des Heeres § noch hergestellt werden. Aber auch hier arbeite die Zeit für die ! antimarxistische Bewegung. Was Madrid betreffe, so sei es bes- 1 ser, die spanische Hauptstadt durch Hunger als durch Kanonen ^ p» nehme«. Die Hauptstadt sei durch das um sie gelegte Netz be­reits vollkommen isoliert. Eine Million Menschen werde dem­nächst weder Fleisch noch Gemüse noch Benzin noch irgend eine Zufuhr erhalten. Seit gestern fehle in Madrid das Wasser. Man brauche also nur noch ein wenig Geduld zu haben. Das Herz be­fehle, das Blut in Spanien zu schonen. Abschließend betonte General Mola, daß die Ziele der Aufständischen repub­likanische seien. Er und General Franko kämpften lediglich gegen Ne Veräter an Spanien.

Unterredung mit General Franco

Paris, 24. Juli. Dem Vertreter einer in Rabat erscheinenden Zeitung ist es gelungen, in Tetuan den Oberbefehlshaber der spanischen Militärgruppe, General Franco, persönlich zu spre­chen. General Franco erklärte, daß er nicht die Absicht Habs, durch einen Marsch aus Tanger internationale Verwicklungen heraufzubeschwören, aber er müsse sich dagegen verwahren, daß die spanische Regierungsflotte Tangerals Stützpunkt betrachte. Die Beschießung von Ceuta habe nur sehr geringen Material­schaden angerichtet. Man habe ihm vorgeworfen, daß er die spanischen Marokkotruppen gegen die Regierung eingesetzt habe. Er habe aber dies nur deshalb getan, weil er es als dringend notwendig betrachtet habe, wieder Ordnung in die sya- Nischen Verhältnisse zu bringen. Die Bewegung der Militärgruppe habe nicht den Zweck, eine Monarchie oder eine Diktatur zu errichten, die den Gefühlen des spanischen Volkes widerspreche. Wenn der Sieg erst einmal erfochten sei, werde das Heer wieder die ihm zukommende Aufgabe erfüllen.

Truppen des Generals Mola unterbinden Strom- md Wajserzufubr nack Madrid

Lissabon, 25. Juli. Am Freitagnachmittag teilte General Queipo de Llano im Rundfunksender Sevilla mit, die Truppen des Generals Mola würden in nächster Umgebung Madrid» die Zufuhr von Strom und Wasser in die Hauptstadt unterbrechen. Queito de Llano wandte sich in einer Ansprache an die Arbeiter, denen er sagte, daß die Militärbewegung sich nicht gegen die Arbeiterschaft richte, sondern nur gegen den Marxismus, um die Arbeiter von der Moskauer Herrschaft zu befreien. Der General kündigte an, daß Plünderer sofort er­schossen werden würden.

Im Sender Tetuan teilte General Franco mit, daß Alcala Aranjez sich im Besitze der Nationalisten befinde. Ein in Madrid mobilisiertes Infanterieregiment habe sich, so gab er weiter bekannt, gegen die Linksregierung erhoben und den Straßenkampf gegen die Kommunisten ausgenommen.

Hk

Luftangriff auf Madrid

Lissabon, 24. Zuli. Der nach wie vor im Besitz der Militärgruppe befindliche Rundfunksender Sevilla meldete am Freitag in einer Sondermeldung einen Angriff der L u f tf re i t k r ä f t e des Generals Franco auf Madrid. Verschiedene Ministerien und der Flugplatz feien mit Bomben belegt worden.

Lissabon« Zeitung meldet Besitznahme der Provinz Galicien durch die Militärgruppe

KreuzerJaime l." unterwirft sich General Franco

Lissabon, 25. Juli. Die ZeitungDiario de Lisboa" berichtet aus Nordspanien, daß die Provinz Galicien im allge­meinen im Besitze der Militärgruppe sei. Namentlich die Gar­nisonen von Vigo, Pontevedra, Orense, Coruna und Ferrol hät­ten sich gegen die Marxisten erhoben.

Der spanische KreuzerJaime l." hat seine Unterwerfung angekündigt und General Franco um Verzeihung gebeten. Gene­ral Franco hat die sofortige Uebergabe des Kreuzers an die zu­ständige Militärstelle angeordnet.

Der Sender Pontevedra teilt mit, daß die in kommunistischem Besitz befindliche Stadt Tuy blutige Straßenkämpfe erlebte und hat die Hilfe nationalistischer Truppen erbeten.

Aus Brgganca (Nord-Portugal) wird das Eintreffen zahlreicher spanischer Flüchtlinge gemeldet, die die Greuelszenen in dem kommunistisch beherrschten Gebiet schildern.

Der Sender Jaca gab bekannt, daß sich die Stadt im Besitz der Militärgruppe befinde und alles ruhig sei.

An der portugiesischen Grenze läuft das Gerücht um, daß der spanische Innenminister und der Kriegsminister bei einem Flucht­versuch unweit Madrid in die Gefangenschaft der Nationalisten geraten sei.

Sie Paris« MffrMsekMWN

an die spanische Linksregierung

Paris, 24. Juli. DerJour" will im Besitze näherer Einzel­heiten über die Unterstützung sein, die die französische Regie­rung der spanischen Volksfrontregierung gewähren solle. Ueber 20 000 Bomben seien bereits nach Marseille unterwegs. 2 0 Bombenflugzeuge und 3 7,5 Millimeter-Geschütze sowie 12 Millionen Stück Munition sollen ebenfalls so schnell als mög­lich nach Spanien verfrachtet werden. Der DampferVille de Taragona" werde mit dem ersten Teil der Ladung demnächst auslaufen. Auf Befehl des Präsidenten der katalanischen Regie­rung sei der spanische Vertreter in Genf Fernando de Los Rios, der sozialistischer Parteiangehöriger sei und der als neuer spanischer Botschafter sein Beglaubigungsschreiben in Pa­ris noch nicht überreicht habe, mit der Ausführung dieser Auf­träge beauftragt. Seit 36 Stunden halte sich Los Rios in Paris auf und habe, wie das Blatt behauptet, sofort mit dem Staats­sekretär im Ministerpräsidium die Verbindung ausgenommen. Außerdem stehe er mit Kriegsminister Daladier und Luftfahrt­minister Pierre Cot in Fühlung. Der Militärattache der spani­schen Botschaft, der in seinem Lande das Blut nicht mit fran­zösischen Waffen habe vergießen wollen, habe diese Aufträge nicht weitergeleitet und seinen Abschied eingereicht. Am 20. Juli sei von der Madrider Regierung zum ersten Male der Wunsch nach französischen Waffenlieferungen ausgesprochen worden. Diese Aufträge der spanischen Regierung hätten nichts mit den Bestellungen der spanischen Heeresverwaltung aus Artilleriemn- terial zu tun.

Paris, 24. Juli Sämtliche Blätter der Rechten wenden sich am Freitag scharf gegen ein französisches Eingrei­fen in irgendeiner Form in die spanischen Ereignisse/ DasEcho de Paris" erklärt u. a., falls Frankreich für den spa-

> Nischen Kommunismus Partei ergreifen sollte, treibe es diq ^ faschistischen Länder dazu, für die Nationalisten ernzutreten.

l Der Londoner Berichterstatter des Blattes meldet, daß Mini- ; sterpräsident Lson Blum selbst gleich nach der Ankunft in ! der englischen Hauptstadt die Anweisung zu den Waf- s fenlieferungen an Spanien gegeben habe. Es heiße , zwar, daß Blum erklärt habe, ein offenes Entgegenkommen im ? Hinblick auf die Wünsche der sozialistisch-kommunistischen Regie- ! rung sei nicht zugesagt, daß aber unter der Hand einige Flug-

> zeug- und Waffenfabriken die Lieferungsausträge erhalten hät- ! ten. Ebenfalls werde der spanischen Regierung der nachgesuchte i Brennstoff zur Verfügung gestellt werden. Man könne sich nicht

- wundern, wenn man in England eines Tages gegenüber Frank- r reich, das der kommunistischen Anarchie und der Dritten Jnter-

- nationale higegeben sei, eisige Zurückhaltung zeige.

! Bergimgsmannschafl an der Eiger-Nordwand

^ Zwei Vermißte gefunden

> München, 24. Juli. Wie die Deutsche Bergwacht mitteilt, hat ; die Münchener Rettungsmannschaft an der Eiger-Nordwand am ; Freitag ihre Arbeit fortgesetzt. Sie stieg auf Richtung Alpiglen s in den unteren Teil der Eiger-Nordwand ein. Die Wand be- j steht hier aus mehreren durch Felsabstürze getrennten Schnee- j bändern. Auf dem zweituntersten wurde die Leiche Hinter- i stoißers gefunden, die noch das durch Steinschlag abgetrennts l Seil umgebunden hatte.

i Bei der weiteren Suche wurden auf einem anderen Schneeband ! die Leiche Sedlmayers und Ueberreste der Leiche Meh- « ringers gefunden, die seit August vorigen Jahres s vermißt wurden. Die Bergung dieser beiden Leichen könnt« k durchgeführt werden. Nach einwandfreien Feststellungen sind s Kurz und der eine der beiden Oesterreicher in die zwischen dem

- Berg und einem Lawinenkegel klappende Randklust gestürzr. i Ihre Bergung wird wegen der in der Zwischenzeit in die Kluft ' abgegangenen Lawinen sehr schwierig, wenn nicht überhaupt

- unmöglich sein. Diese Versuche sollen am Samstag früh aber I nochmals unternommen werden, wenn auch die Aussicht auf ! ftner Bergung sehr gering ist. Mehringer und Sedlmayer sind s allem Anschein nach bereits im August vorigen Jahres von einer ' Lawine in die Tisie gerissen worden.

Nr. 171

Das Begehen der Eigernordwand verboten Bern, 24. Juli. Der Regierungsrat des Kantons Bern hat das Begehen der Eigernordwand bis auf weiteres ver­boten. Ausgenommen sind die ausdrücklich bewilligten Bergungsarbeiten. Bei der Münchener Mannschaft die sich um die Bergung der toten Bergsteiger bemüht, befindet sich auch der Bruder Sedlmayers.

Eröffnung des«. KellLtslügkllvtMtms

durch Reichsminister Darrö

Leipzig, 24. Juli. Am Freitag mittag fand im Leipziger G«, wandhaus die Eröffnungsfeier des 6. Weltgeflügelkongresfes statt Die Weltgeflügelkongresse stellen für die Kleintierzucht des I» und Auslandes die größten und bedeutungsvollsten Veranstal­tungen dar. Der 6. Kongreß findet in der Deutschen Büches und in der Messehalle 19 in Leipzig statt. Die gleichzeitige Ti«, schau in den Hallen 7, 8 und 9 hat den Zweck, die Vorberei­tung hochwertiger Geflügelrassen zu fördern. Gegen 3000 Ver­treter aus über 40 Ländern nahmen an dem Kongreß teil.

Friedrich Ludwig Lahns Umdettuug

Freyburg a. d. Unstrut, 24. Juli Als Auftakt zur Einwei­hung der Jahn-Gedenkstätten in Frcyburg a. U. am 19. August wurden in der Nacht zum Donnerstag die Gebeine Friedrich Ludwig Jahns von der Altargruft an der Jahn-Turn­halle zu seiner letzten Ruhestätte in der neuen Gruft aus dem Jahn-Ehrenhof oben auf dem Freyburger Schloßberg gebracht. Von der Altargruft an der Jahn-Turnhalle, wo Jahn 1894 von der Deutschen Turnerschaft zum ersten Male umgebettet worden war, ging um Mitternacht unter den Klängen der Freyburger Domglocken der schweigende Zug durch die Straßen der Stadt Freyburg. Hinter dem Sarg marschierte auch der Urenkel Fried­rich Ludwig Jahns, Friedrich Quehl. Auf dem 2ahn-Ehrenhos fand bei Fackelschein eine Feierstunde statt. Nach dem Turner­liedEin Ruf ist erklungen" hielt Reichsfachamtsleiter Ste­ll i n g die Gedenkrede, in der er noch einmal die Tat und Lei­stung Friedrich Ludwig Jahns würdigte. Dann wurde der Sarg in die Tiefe gelassen. Werkleute mauerten die Gruft zu, über die ein 28 Zentner schwerer Stein gewälzt wird. Hitlerjunge,« übernahmen nach der Feier die Ehrenwache.

Ser Raubmord M der Lonkflrlle

Die Suche nach dem Täter

Stuttgart, 24. Juli. Zu dem Raubmord in der Shell-Tankstelle in Stuttgart-Wangen, dem am 18. Juli der 25 Jahre alte, ver­heiratete Tankwart Karl Traum zum Opfer fiel, meldet der Polizeibericht:

Durch das bisherige Ergebnis der Ermittlungen steht einwand­frei fest, daß die Tat am Freitag, den 17. Juli 1936, wenige Minuten nach 22 Uhr, verübt worden ist. Der Tankwart Traum erhielt von dem Täter einen Kopfschutz, der nach kurzer Zeit den Tod herbeigeführt hat. Zur Tat wurde eine Selbstlade­pistole, Kaliber 6,35 Millimeter, benützt. Der Täter wurde mög­licherweise durch die Verübung der Tat blutbeschmutzt.

Vom Täter wurde ein Betrag von rund 140 RM. geraubt, der von dem Tankwart Traum während seiner Dienststunden in der Tankstelle am Tage der Tat von 14 bis 22 Uhr eingenommen worden war. Das Geld, das in der Hauptsache aus Hartgeld be­stand, befand sich in einem 10 auf 15 Zentimeter großen, älteren Ledergeldbeutel, den Traum in der rechten Tasche seines braune» Tankwartanzuges trug. Der Geldbeutel fehlt ebenfalls. Teil« weise befand sich auch das geraubte Geld, und zwar die 50-, 10- und 5-Pfennig-Stücke, in einer dreiteiligen Geldboxe ans vernickeltem Messingblech, die Vernickelung ist teilweise ab­gegriffen. Diese Geldboxe hat eine Höhe von 4 Zentimeter und wurde auch geraubt.

Der Täter ist noch nicht ermittelt. Als Täter kommt ein Unbekannter in Frage, der nach Zeugenaussagen am Abend der Tat von 21.30 bis 22.00 Uhr bei dem Tankwart Traum in der Tankstelle war und sich mit diesem unterhielt. Nach den geschilderten Umständen war dieser Besucher sehr wahrscheinlich ein Bekannter des Traum. Ein Fahrzeug, das zu dem Besucher gehört haben könnte, wurde vor der Tankstelle nicht gesehen. Der Unbekannte wird beschrieben: Uebermittelgrotz, mitt­lere bis kräftige Gestalt, dunkle, zurückgekämmte Kopfhaar«, halbvolles, glattrasiertes Gesicht, trug dunklen Anzug. Ueber das Alter des Unbekannten schwanken die Zeugenaussagen zwischen 30 und 45 Jahren. Macht den Eindruck eines Geschäftsreisende» oder Betriebskontrolleurs.

Es wird dringend ersucht, verdächtige Wahrnehmungen irgend welcher Art, die mit der Tat in Zusammenhang stehen können, sofort der Kriminalabteilung des Polizeipräsidiums, Vüchsen- straße 37/11, Zimmer 71, oder der nächsten Polizei- oder Land­jägerstelle mitzuteilen. Die Angaben werden auf Wunsch ver­traulich behandelt.

Der Oberstaatsanwalt tn Stuttgart hat für Mitteilun­gen aus Kreisen der Bevölkerung, die zur Ermittln .g des Täters führen, eine Belohnung von 1000 RM. ausgesetzt.

»leine RachrWen ans all« Nr«

Ueberfall aus japanisches Polizeiboot. Ein llebersall, als dessen Urheber mandschurische Polizeitruppen angenommen werden, wurde auf sin japanisches Polizeiboot im Bereich der Insel Chisheng verübt. Sechs Mann der Besatzung, japanische und mandschurische Polizisten, wurden dabei ge­tötet. Ihre Leichen wurden ins Meer geworfen. Es ist nicht von der Hand zu weisen, daß politische Gründe vorliegen.

Der Stabschef als Familienvater. Dem Stabschef de» SA., Viktor Lutze, wurde am 23. Juli als drittes Kind ein Sohn geboren.

Zehn Todesfälle nach dem Genuß von Kamelfleisch. In El Matania bei Kairo erkrankten nach dem Genuß von Kamelfleisch 90 Personen an schweren Vergiftungserschei­nungen. Zehn von ihnen starben vor der Einlieferung ins Krankenhaus.

44 Todesopfer des Taifuns über Japan. Der Taifun, der einen Teil Westjapans heimgesucht hat, hat für die Stadt Kuischiu geradezu verheerende Folgen gehabt. Bis jetzt sind 44 Tote und 27 Verwundete festgestellt. 23 Bewohner des südlichen Teils Kiuschius werden noch vermißt. 800 Häuser wurden zerstört und gegen 10 000 sind durch Wassermengen überschwemmt.