Nachrichten- und Anzeigenblatt für die Oberamtsbezirke Nagold, Calw, Freudenstadl und Neuenbürg

Tannen

Ausöen

Wj,«»Pr.: Monatl. d. P»ft -« 1.20 einschl. 1« H Vesörd.-Gtb., z»z. >« ^ Zustellungsgeb.; d. Lg. ^1,4« ei«schl. 20 L Austrilgergeb.; Linzel». 10 Lei Richterscheinen der Zeit. ins.höh. Gewalt ^ Netriebsstör. besteht kein Anspruch aus Lieferung. Drahtanschrift: Tannenolatt. / Fernruf 321.

Anzeigenpreis: Die einspaltige Millimeterzeile oder deren Raum 5 Pfennig, Text»

Millimeterzeile 16 Pfennig. Bei Wiederholung oder Mengenabschluß Nachlaß nach Preisliste. Erfüllungsort Aliensteig. Gerichtsstand Nagold.

-lummer 158

Altensteig, Freitag, den 1v. Juli 193k

8». Jahrs«»»

Wie England ausrlWt

Militärische Nachtragshaushalte Großbritanniens

London, g. Juli. Die Zahlen der Ergänzungshaushalte der Motte, des Heeres und der Luftwaffe wurden am Donnerstag detmntgegeben. Insgesamt werden darnach im Nachtragshaus­halt 19,652 Millionen Pfund zusätzlich zu den im Mai bereits angesorderten 10,3 Millionen Pfund Nachtragshaushalt für die Flotte angefordert. Seit der Bekanntgabe des Haushalts sind also insgesamt 29,962 Millionen Pfund Sterling nachgeforderi worden. Die Ziffern verteilen sich wie folgt: Für die Flotte

I, 069 Millionen l außer den im Mai geforderten 10,3 Mil­lionen), für das Heer 6,6 Millionen Pfund, für die Luftwaffe

II, 7 Millionen Pfund, für Munitionsfabriken 0,293 Millionen Pfund.

In der Verlautbarung zu den Zahlen über die Flotte wird mitgeteilt, daß aus den Mitteln des Nachtragshaushaltes folgende Schiffe zusätzlich gebaut werden sollen: 2 Kreuzer von 5000 Tonnen, ein Torpedobootsführer und acht Zerstörer, ein Flugzeugmutterschiff und vier Unterseeboote, sodaß das Flot­tenbauprogramm für 1936 insgesamt sieben Kreuzer, 18 Torpe­doboote bzw Flottillenführer, zwei Flugzeugmutterschiffe und acht U-Boote umfaßt. Außerdem würden, so wird mitgeteilt, noch große Summen für vorbereitende Arbeiten benötigt.

Die Mehrkosten für das Heer werden mit den Kosten im Zusammenhang mit dem abessinischen Feldzug und gewissen Maßnahmen zur Ausfüllung von Lücken in der Aufrüstung be­gründet. Eine Million Pfund Sterling werden dabei allein für die Beschaffung von Werkzeugen für die Waffenfabrikation als notwendig bezeichnet Die Kosten im Zusammenhang mit dem abessinischen Feldzug belaufen sich auf 1,25 Millionen Mnd. Die Unruhen in Palästina haben bis jetzt 45 000 Pfund gelastet.

Die Mehrkosten für die Luftwaffe werden wie folgt erklär:: Für Flugzeuge 4,92 Mill. Pfund, Bewaffnung und Ausrüstung 1,364 Mill. Pfund, Anlage von Flugplätzen, Werk­stätten usw. 1,25 Mill. Pfund. U. a. sollen neue Flugplätze in Linton, Thistleton, Honington und Swanton-Morley angelegt werden. In der Erläuterung wird darauf hingewiesen, daß das bekannte Weißbuch der Regierung erklärt habe, daß beabsich­tigt sei, die Stärke der Heimatluftflotte (ohne Marineluftwaffe) ruf 1750 Frontflugzeuge zu bringen. Der Personenstand soll aus 55 000 Köpfe gebracht werden.

Englands Flotte bleibt im Mittelmeer

Zurückführung auf den normalen Stand

London, 9. Juli. Im Unterhaus stellte der Abgeordnete Man­der (liberal) an den Ersten Seelord die Frage, wann er beab- hchtige, die britische Flotte aus dem Mittelmeer zurückzuziehen. kn E a m u e l Hoare antwortete, es bestünde nicht die Ab- hcht, die britische Flotte aus dem Mittelmeer zurückzuziehen, «brr es sei beabsichtigt, in sehr naher Zukunft diejenigen Ein­heiten zu entlasten, die vorübergehend aus den Heimatgewäs- str» und anderen lleberseestationen entsandt worden seien. Man­der fragte hier ironisch, für welchen genauen Zweck die Flotte i« Mittelmeer gehalten werde, da die Regierung doch nicht die Wsicht habe, irgend eines ihrer Schiffe zuriskieren". Peter Macdonald (konservativ) fragte darauf, ob die britische Flotte >^cht schon über dreihundert Jahre im Mittelmeer sei. Darauf­hin erhob sich Hoare und sagte, er könne den Abgeordneten ver­lern, daß die britische Flotte wahrscheinlich noch weitere drei Jahrhunderte im Mittelmeer bleiben werde. (Beifall der Regie­rungsmehrheit.) Der Erste Lord der Admiralität hat mit die­ser Mitteilung im Unterhaus bestätigt, daß die britische Flotte un Mittekmeer auf einen normalen Zustand zurückgeführt wer­be» soll.

Für jeden Soldaten einen Drillichanzug

aus der Flachsspende

Nach einer Mitteilung der parteiamtlichen NS.-Landpost ist b>e Adolf Hitler-Flachsspende der deutschen Bauern so erfolg­reich ausgenommen worden, daß sich aus der Vielzahl kleinster Anbauflächen die Möglichkeit ergebe, durch Zurverfügungstel­lung des geernteten Flachses jedem Soldaten einen Drillichan- d>8 zu weben. Der Reichsbauernführer werde zum Erntedanktag M6 auf dem Bückeberg dem Führer dieses greifbare Zeichen der Verehrung des deutschen Bauerntums übergeben. Da die Bau­ern mit der Bergung der Getreideernte beschäftigt find, habe sich nie Landjugend für die Einbringung der Flachsernte nach Feier- abend und Sonntags zur Verfügung gestellt. Diese erstmalige Großaktion zur Förderung des Anbaues von Faser- und Oel- PNanzen solle einen von Jahr zu Jahr steigenden Einsatz zur oulge haben. Gleichzeitig lernen die Landmädel wieder selbst mitten und weben, sodaß vom Bauernhof her dem deutschen Ee- ebe aus eigener Scholle kör Weg gebahnt werde.

Wild« irr««« ArbcjMsc wmtm

versucht, die dichtbesiedelten Grotzstadtbezirke und die sonstige« Notstandsgebiete zu entlasten.

Berlin, 9. Juli. Der Monat Juni brachte eine weitere kräftige Abnahme der Arbeitslosigkeit. Die Zahl der Arbeits­losen ging umrund 176 OOOaufl 315 000 zurück. Die­ser starke Rückgang ist um so bemerkenswerter, als erfahrungs­gemäß im Juni die jahreszeitlichen Antriebskräfte für den Ar­beitseinsatz nachzulassen pflegen. Die Versorgung der Außen- derufe mit Arbeitskräften ist schon in den vorhergehenden Mo­naten im wesentlichen, durchgeführt und der zusätzliche Kräfte- bedarf der Landwirtschaft für die Getreideernte wird im all­gemeinen erst später fühlbar. In diesem Jahr sind die beleben­den Momente noch stärker als im Vorjahr wirksam geblieben. So konnten in den Monaten Mai bis Juni 1936 rund 450 000 Volksgenosten bei den Arbeitsämtern als Arbeitslose ausscheiden gegen 357 000 in der gleichen Zeit des Vorjahres. Dabei lst gegenüber dem Vorjahr der Arbeitslosenbestand an sich schon um über 500 000 und die Zahl der zusätzlich beschäftigten Notstands­arbeiter um rund 100 000 niedriger.

Je kleiner die Zahl der Arbeitslosen wird, um >o schwerer wiegt jeder weitere Erfolg, denn von dem heutigen Restbestand sind viele Arbeitslose wegen ihres Alters oder aus anderen Gründen schwer unterzubringen. Da viele Bezirke praktisch schon als arbeitslosenfrei anzusprechen sind, galten die Bemühungen der Arbeitsämter in den letzten Monaten vor allem den Ge­bieten, die noch zurückgeblieben waren. Unter stärkstem Einsatz der zwischenbezirklichen Arbeitsvermittlung wurde so besonders

Unter den Berufsgruppen, welche bevorzugt in der Lage waren, weitere Arbeitskräfte aufzunehmen, steht wiederum das Bau­gewerbe zusammen mit der Baustoffindustrie an erster Stelle. Dann folgt das Metallgewerbe, das in fast allen seinen Zweige« viele Kräfte binden konnte. Daneben wiesen das Verkehrs­gewerbe und die Berufsgruppen des Nahrungs- und Eenuß- mittelgewerbes beachtliche Abnahmen der Arbeitslosenzahlen auf. Eine jahreszeitliche, stets im Juni zu beobachtende Zunahme der Arbeitslosigkeit lag lediglich im Bekleidungsgewerbe vor.

Enyprecheno dem Sinken der Arbeitslojenzahl haben im Be- richlsmonal auch die Unterstützungseinrichtungen wiederum eia« beträchtliche Entlastung erfahren. In der Arbeitslosen­versicherung betrug am 30. Juni 1936 die Zahl der Haupt- unlerstiitzungsempfänger 164 000, somit 39 000 weniger als im Vormonat. In der Krisenfürsorge wurden Ende des Be- richtsmonats 680 000 Unterstützte gezählt, das sind 60 000 wem- zer als im Vormonat. In der öffentlichen Fürsorge stände« 215 000 Personen als arbeitslos anerkannte Wohlfahrtserwerbs­lose laufend in Unterstützung. Gegenüber dem Vormonat ist da­mit eine Abnahme um 31000 festzustellen. Die Notstandsarbei­ten im Berichtsmonat weiter planmäßig eingeschränkt;

Ende I nn: waren noch 105 078 Notstandsarbeiter beschäftigt, das sind rund 27 000 weniger als im Vormonat.

Elnmihullg -es LirMWafens Meiir-Mam

als tvürdloer Auftakt zu dem Sautag Sessen-Rassau

Frankfurt a. M., 9. 2nlt. Der Gautag Hessen-Nassau konnte nicht eindrucksvoller eingeleitet werden als durch die Einweihung des neuen Flug- und Luftschiffhafens Rhein-Main am Mitt­woch. Auf dem neuen Flugplatz trafen Staatssekretär General der Flieger Milch, Generalmajor Christiansen, Oberst lldet und Staatssekretär Posse vom Reichsluftfahrtministerium ein. Inzwischen hatten sich die Spitzen der Partei, des Staates und der Wehrmacht eingefunden, ferner Dr. Eckener und Chefkon­strukteur Dr. Dürr. Nachdem General der Flieger Milch zusam­men mit dem Gauleiter und Reichsstatthalter Sprenger die Front der Ehrenformationen aügeschritten hatte, begaben sich die Käste zu der Stelle, an der vor zweieinhalb Jahren der erste Axthieb zum Vau des neuen Flug- und Luftschiffhafens fiel. Hier wurde dem Gauleiter die Fertigstellung des Baues gemeldet und ihm eine das Ereignis festhaltende Urkunde zur Einmauerung in Sen Schlußstein übergeben. Anschließend nahm der Gauleiter und Reichsstatthalter Sprenger das Wort, um zunächst dem Füh­rer den Dank abzustatten. Der Gauleiter gab einen Rückblick auf die Entstehung des neuen Flug- und Luftschiffhafens und dankte dem Reichsluftfahrtminister Generaloberst Eöring und allen, die für dieses Werk geworben und gearbeitet haben, besonders aber auch den Arbeitern, die in zäher, vielfach ungewöhnter Arbeit Hand angelegt haben. Staatssekretär Milch überbrachte dann die Grüße des Generalobersten Eöring, der allen Flugzeugen und Luftschiffen, die von dem neuen Weltflughafen in ferne Lande gingen oder hierher zurückkehren, einElückab" wünsche. Es liege ein Bauprogramm vor, nach dem noch zahlreiche Zeppeline vom Stapel kommen sollen, die dann von diesem Hafen aus die Fahrt in ferne Lande antreten würden. Er weihte darauf den Flughafen im Namen des Reichsministers der Luftfahrt und Oberbefehlshabers der Luftwaffe. Generaloberst Göring.

Dann übernahm der Vorsitzende des Aufsichtsrates der Süd­westdeutschen Flugbetriebe AE. Rhein-Main, Kreisleiter Ober­bürgermeister Dr. Krebs-Frankfurt a. M., den Flug- und Luft- schiffhafen mit einer kurzen Ansprache. Die Kundgebung srblotz mit dem Gesang des Deutschland- und Horst-Wessel-Liedes. An den Führer und an Generaloberst Gering wurden vom Gauleiter Danktelegramme abgesandi.

Das LuftschiffGraf Zeppeli n", das am Mittwoch abend zu den Einweihungsfeierlichkeiten gestartet war, erschien kurz vor 21 Uh, unter dem Jubel der Zuschauer über dem neuen Weltluftschiffhafen. Da sich auch LZ.Hindenbur g" zu die­sem Zeitpunkt gerade mit Ehrengästen an Bord auf einer kurzen Fahrt über Frankfurt und seiner Umgebung befand, erlebte die Frankfurter Bevölkerung das herrliche Schauspiel, daß beide Luftschiffe gemeinsam einige Zeit über der Stadt des deutschen Handwerks kreuzten.

Der Führer zur Eröffnung des Flug- und Luftschiffhafens

Die telegraphische Meldung des Reichsstatthalters Sprenger von der Eröffnung des Flug- und Lustschisfhafens Rhein-Main hat der Führer und Reichskanzler mit folgendem Telegramm be­antwortet:

Für die Meldung von der Eröffnung des Flug- und Luft- schifshafens Frankfurt «. M. daukeud, spreche ich 3h«e» meine

besten Wünsche für eine gute Weiterentwicklung dieses neue» europäischen Verkehrsmittelpunktes in Deutschland aus. Möge die durch die erfolgreichen Fahrten desGraf Zeppelin" und des Hindenburg" so hoffnungsvoll begonnene neue Luftschiffverbin­dung mit dem amerikanischen Kontinent der Ausgangspunkt werden für ein erweitertes Netz der Luftfahrt im Dienste des völkerverbindenden Verkehrs. Mit deutschem Gruß!

Adolf Hitler."

Weizevtagung 1936 in Halle

Halle» 9. Juli. Am Donnerstag wurde im Sitzungssaal der Landesbauernschaft Sachsen-Anhalt die zwei Tage dauernde Weizentagung 1936 durch den Obmann der Reichsarbeitsgemein­schaftLandwirtschaftliche Eewerbsforschung" Dr. Schweigart eröffnet. Die Tagung stehe, so sagte er u. a., ganz im Zeichen der Erzeugungsschlacht des deutschen Volkes. Es gelte, nicht nur den Willen für die Mehrerzeugung zu mobilisieren, sondern auch alle Kraft darauf zu verwenden, daß nichts von dem kost­baren Gut der im Lande erzeugten Nahrungsmittel verloren gehe. Der Reichsobmann erinnerte daran, daß jährlich für etwa 1,5 Milliarden Nahrungsmittel durch falsche Behandlung dein Ernährungszweck verloren gehen. Dr. Krohn, Stabsleiter der Hauptabteilung 2 des Reichsnährstandes, der sodann die Reihe der Vorträge eröffnete, betonte, daß die Erzeugungsschlacht nicht etwa nur eine vorübergehende Angelegenheit sei. Man müsse auch in Zukunft damit rechnen, daß wir einzig und allein auf die eigene Scholle hinsichtlich der Ernährung unseres Volkes an­gewiesen seien. Den Kernpunkt bilde die Sicherstellung der Vrot- versorgung durch Ertragssteigerung bei Roggen und Wei­zen. Oberster Gesichtspunkt sei dabei, daß der Flächenertrag gehoben wird, sodaß von der zur Verfügung stehenden Hektar­zahl ein bestimmter Teil frei wird für andere Bebauungszweckeu Eng verbunden mit der Erhöhung des Ertrages sei die Quali­tätssteigerung. Beide dürften nicht voneinander getrennt wer­den.

SeuerlöMolizei in neuer Uniform

Berlin, 9. Juli. Am Donnerstag vormittag wurden dem Chef der Ordnungspolizei General Daluege durch Oberbranddirektor Wagner die abgeänderten Uniformen der Feuerlöschpolizei vor­gestellt. Die Uniform besteht aus dunkelblauem Erundtuch, wie es bisher seit 1870 von der Berufsfeuerwehr getragen wurde. Zu der Rockbluse aus dunkelblauem Tuch wird eine schwarze Tuchhose getragen. Die Uniform der Feuerlöschpolizei lehnt sich stark an die Uniform der Vollzugspolizei an, was in der Aus­führung der Kragenspiegel und der Rangabzeichen besonders zum Ausdruck kommt. Als Mütze wird eine Schirmmütze aus blauem Stofs wie bisher bei der kommunalen Vollzugspolizei getragen.