narchisti schon Regentschaft bezweckte und die portugie­sische Armee unter Führerschaft und Befehl englischer Offiziere stellen sollte, ist gründlich misslungen. Daß dies geschah, ist zunächst dem rechtzeitigen energischen Eingreifen des Präsidenten zu verdanken, der das frühere Ministerium verabschiedete und die Regie­rung seinem alten Freunde, dem bewährten Repu­blikaner General Castro, überantwortete. Castro, der das volle Vertrauen der portugiesischen Armee besitzt, konnte der Militärrevolte rasch Herr werden. Er gab dem gesamten Offizierskorps gegenüber eine feierliche Erklärung ab, daß portugiesische Truppen am kontinentalen Weltkrieg nicht teilnehmen wer­den und es ihre alleinige Aufgabe sein werde, im Lande den Frieden der Bürger zu schützen und in den aufständischen Gebieten der afrikanischen Kolo­nien die Ordnung wieder herzustellen.

Vermischte Nachrichten.

Das Kriegsziel.

(W.T.B.) Berlin, 25. Febr. Die »Rordd. Allg. Zeitg." schreibt unter der Ueberschrift:Das Kriegsziel": Von man­chen Seiten wird es der Reichsregierung verdacht, daß sie Erörterungen über die Kriegsziele in der Presse noch nicht -ulassen will. Noch nicht. Die Zeit wird kommen und dann wird die Reichsregierung dankbar sein, dann wird sie es be­dürfen, wie sie es immer bedarf, von einem starken Volks­willen gestützt zu sein. Ohne ihn vermag sie nichts, jo wie zu den Zeiten Bismarcks im Jahre 187V, aber jetzt und zu­nächst gibt es nur ein einziges Kriegsziel: die Niederlage oer Feinde, eine Niederlage, die, wie der Reichskanzler in der Reichstagsrede vom 2. Dezember jagte, uns die Sicher­heit bringen mutz, daß keiner mehr wagen wird, unseren Frieden zu stören, einen Frieden, in dem wir deutsches We­sen und deutsche Kraft entfalten wollen als freies Volk. Diesen klaren und festen Willen dürfen wir uns nicht fäl­schen lasten durch eine Entfesselung der Diskussion über die künftigen Friedensbedingungen. Wie wäre sie möglich, ohne daß sofort die Parteirichtungen und die äußersten Gegensätze von romantischen, zum Teil auf die mittelalterlichen West­grenzen des Reiches eingestellten Eroberungsplänen bis zur größten Genügsamkeit an dem was wir besitzen, hcrvorträten und ein verworrenes Bild des Volkswillens entstünde, mit dem wir weder dem Kriegsziel näher kommen, noch das künftige in einem Koalitionskrieg doppelt verwickelte Frie- densgeschäst erleichtern, ja vielleicht neue Hemmungen und neue Gegnerschaften Hervorrufen würden. Wir überwinden diesen Weltkrieg siegreich durch die einige innere Kraft aller Gedanken und Handlungen. Sie heißt es ungebrochen nach innen und nach außen zu bewahren, bis es nach möglichst schnellem und wuchtigem Niederringen der Feinde wieder Parteien und nicht bloß Deutsche geben darf.

Die obersten Gewalten im Felde und daheim, Schwert und Feder, stimmen auch darin völlig überein, daß zwingende Gründe der Landesverteidigung, wie der Politik dem Wunsche entgegenstehen, schon jetzt mit bestimmten Erklärungen über unsere Friedensbedingungen hervorzutreten und eine öffent­liche Diskussion zuzulasten. Der Zeitpunkt hierzu kann nur

durch di» militärischen ««igniße bestimmt werden. Ueber das Hernach zu streiten hat erst Sinn und Wert, wenn wir in diesem notgedrungenen Kampfe mit der Abwehr unserer Feinde am glücklichen Ende sind. Dann wird die Reichs­regierung ohne Zögern ihre Friedensziel« aufdecken. Dan» fei i« freie, V«U die Rede frei.

Dtrrvmldelenaustausch.

Berlin, 23. Febr. (Amtlich). Der Austausch der schweroerwundeten Deutsche« u«d Engländer hat am 18. und 16. Februar stattgefunden. Die niederländische Regierung Hattein entgegenkommend­ster Weise ihr Rotes Kreuzpersonal und ihre Lazarettzüge zur Verfügung gestellt. Erfreulicher Weise kann festgestellt weiden, daß sowohl die zurückgelehrten Deutschen, wie auch die abgereisten Engländer einstimmig erklärt haben, daß ihre Be­handlung in Deutschland beziehungsweise in Eng­land in jeder Beziehung einwandfrei gewesen wäre. Der Austausch der schwerverwundeten Franzosen wird, nachdem die frarizösi che Regierung sich einver­standen erklärt hat, voraussichtlich vom 3. März ab über die Schweiz erfolgen.

Unsere Feinde und der Kölner Dom.

(W.T.B.) Köln. 25. Febr. DerKöln. Volks­zeitung" schreibt das Metropolitankapitel: Schon zu Anfang des Krieges ist oft behauptet worden, die Domtürme seien armiert. Nunmehr finden sich auch englische Zeitungen bemüßigt zu erklären, von den Türmen des Kölner Domes aus seien englische Flug­zeuge beschaffen und zum Rückzug gezwungen worden. An diesen Mitteilungen ist alles erfunden. Der Dom hat mit militärischen Operationen wie etwa der Dom in Reims, nichts zu tun. Er dient nur dem Gottes­dienst. Vielleicht will man durch diese haltlose Be­schuldigung nur die eigene Benützung des Domes zu Reims zu strategischen Zwecken beschönigen.

Oesterrerchische Fürsorgematzrrahmerr.

(W.T.B.) Wien, 24. Febr. Eine gestern er­lassene Kaiserliche Verordnung verfügt die Sperre über alle am 24. Februar vorhandenen Vorräte an Weizen, Roggen. Gerste, Hafer. Mais, sowie an Mahlprodukten mit Ausnahme von Kleie. 300 Gramm Getreide oder 240 Gramm Mahlprodukte pro Kopf dürfen täglich verbraucht werden. (Im übrigen wurden so ziemlich alle Vorschriften über die Nah- rungsmittelversorgunq eingeführt, wie in Deutsch­land.)

Hilfsorganisation für NordfranLreich.

(W.T.B.) Bern, 25. Febr. Die parlamentari­schen Vertreter der besetzten Gegenden Nordostsrank­reichs machen Anstrengungen, die dortige notleidende Bevölkerung mit Lebensmitteln zu versehen. Die

Gründung einer privaten Organisation in Frankreich soll geplant sein, die mit Genehmigung der dortigen Regierung Lebensmittel durch die Schweiz befördern würde. Das Deutsche Reich habe die Zusicherung ge­geben, daß diese Waren ausschließlich für die fvanzö sische Bevölkerung verwendet werden sollen. Die Be­förderung der Waren an Ort und Stelle, sowie die Verteilung und Ueberwachnng der Verwendung würde von schweizerischen Organen übernommen wer­den. Die Schweiz unterstützt natürlich auch dieses Werk der Humanitä t nach Kräften.

Sprechsaal.

(Mir Einsendungen unter dieser Rubrik ddernlannt M Nedlcktio» »nr dte preßgesetzliche Verantwortung.)

Die vrotpreife.

Um den im Publikum immer wieder austauchenden Ge- i Lichten, welch großen Verdienst die Bäcker bei den der­zeitigen Brotpreisen noch erzielen, entgegenzutreien und Auf­klärung darüber zu schaffen, steht sich die hiesige Bäckerinnung veranlaßt, nachstehende Berechnung zu veröffentlichen:

Zwei Zentner gesetzlich gemischtes Mehl kosten

gegenwärtig.47 A

Dazu braucht man 4 Psund Salz .... , 40.

1 Psund Hefe. « 62

Holz oder Kohlen.1 » 50 «

Kost und Eni'chädigung für Lehrling ... 1 90

Für die benützten Räumlichkeiten .... 1

Beleuchtung für Backstube, Backofen u. Laden 15

Staubmehl und Dreingabe für Kinder . . . , 43»

Somit Auslagen ohne Abnützung 53 A

(von Geräten, Steuern und sonstigen Aus- lagen abgesehen)

2 Zentner Mehl geben höchstens 68 Laib Brot

ä 80 F. . 54 40 .

Verbleibt . . 1 40 A

Somit ist dies die Entschädigung für die Arbeit von Meister. Lehrling und Frau, welch letztere den Verkauf zu besorgen hat.

Wir glauben durch vorstehende Berechnung den Beweis geliefert zu haben, daß obige Gerüchte haltlos sind und von Wucherpreisen keine Spur ist. Zudem verbacken die wenigsten hiesigen Bäcker in einem Tag 2 Zentner Mehl. Es wird eben ohne Verdienst gearbeitet, um sich wenigstens die Kund- schaft zu erhallen. Um die Ausführungen des Herrn Land- trgsabgeordneten Staudenmaier im letzten Bericht der Temeinderatssitzung (die Weigerung der Bäcker, keinen Teig oder keine Bleche mehr zum Backen anzunehmen) zu er­wähnen, so haben wir uns mit unserem Beschluß nur der Verordnung des Bundesrats gefügt.

Die freie Bäcker-Innung Calw und Umgebung.

Tür die Schriftleitung verantwort!.: Otto S eltmann, Calw Druck und Verlag der A. OelschlSger'schen Buchdruckerel, C-lw

Wer Brotgetreide verfüttert» versündigt sich am Vaterlands und macht sich strafbar!

Mogr. Llsürr t. kM KIv

empkiekit sieb kür

VSt'Tk'ÖSSSk'UNASN

in bester ^usfükrung 2U bekannt mSssigen Preisen. > Telefon 87. >

MI. Lflilrs! Ml! LMss kr LMsberMlMOei!. ^

M W M:

Cigarren und Cigaretten,

offen und in Feldposipackung:

TadaSpseisev vvd Takach;

Mrlveöschev (HandwSrmer):

Feldkocher

mit 1 Dose Hartspiritus 48 A

Selddesteche

8 von 40 H bis 3.50

I MililSmeffer;

iHttllllll

CoguacslSschcheu.

in Metall, in V», '/«Ltr. Inhalt, in Glas, '/><>, '/>->,Ltr. Inhalt, in dauerhafter Feldpackung:

Elektrische Taschenlampen,

z. Anhängen, von 1.60 -3.70.6

Ersatzbatterleo

50, 70 und 80 A

Lllllteufmerzenge:

Benzinfeuerzeuge.

Hemillls Beißer. «. P-rr-w.

Trauer Srucksachsn

liefert billig u. schnell dte Druckerei d. Bl.

Sie WilMterlMik LMltttg

bereitet junge Leute auf den Lehrerberuf vor.

Pension im Haus. Billigste Berechnung.

Hauptlehrer Mitfchelen, Leonberg.

Wintereier

erzielt man in großer Menge durch die tägliche Beisütterung von 15 20 Gramm

Ragm-SkMeWer.

Lehrer F. Schreier, Bismarcksdors schreibt:Nagut gefällt mir vor­züglich. meine Hühner legten un- ausgesetzt den ganzen Winter.'

Zu haben bei:

Reinh. Hauber, Calw.

Vor 6er 8elian6lun§

8 olvrtigs Lddills

u. Ssssvrung von Loblippen, Sckörfen, Leissen u. ducken cker Kopfhaut unck dem daraus entstellenden klssrsusfsll, sowie b. trockenem, sprödem, spsl- tlgem u. brUoliigsm Lssr tiab. 8ie mit Og. Lckneiders ^ , ,, ., , . ,» » Lreis perplssoks t SO, 1>it S -, Lrsp.os. t SO.

kiMMSi-ümIlilkliir«L

wirken überraschend wobltuend, kräftigen und stLriren den ttasrdoden und fördern dadarcb die llnlwicklung d:s Haares im allgemeinen.

können nur bei Tageslicht geschehe».

Lprecb- und öcvsndlungsstunden von vormittag 9 dis 12 vir und nachmittags von 2 dis 7 vtir.

Sonntags vormittags von 9 bis 12 Var.

5*« Nssitrer u l.sitord I.wiirtt Aatur-

sNg.OLllliviUM dgksndlungs Instituts t.HaarplIaov Dbwblg wnb, Kxmnasiumrtr. LI A, I. 8t. Toi. 5703.

3 perlal-»aarbekandlunsen

Preise je nack der derzeitigen Lesciiaikentieit des ttaarbodens.

10 lustig«, «logants Nadi^sn Illr Dämon rum fririsrsn

und ttaarvasodon LU den üblioNen Preisen.

dlacli 6er6elian6lung