Nr. 152

Schwarzwälder Tageszeitung

Aus Stadt mb Land

Altensteig, den 3. Juli 1936.

Amtliches. Ernannt wurde Studienassessor Rudolf Weijser in Dorn s letten zum Studienrat.

Ein Platzkonzert unserer Stadtkapelle findet heute abend bei günstiger Witterung um 7.30 Uhr auf dem Marktplatz statt. Anschließend Tanz imGrünen Baum" und derTraube".

NS.-Kulturgemeindeabend. Eine längere Pause solle jetzt eintreten in den Darbietungen der NSKG., stand in der Ankündigung für den Abend zu lesen. Damit bedeutete der gestrige Abend also einen gewissen Abschluß. Und wohl kaum hätte ein würdigerer Abschluß gefunden werden können. Franz Schubert, dem großen deutschen Liedmeister, war der Abend gewidmet. Neben -vielen einzelnen Ge­dichten hat Schubert mehrere Eedichtreihen vertont, von denen wir gestern den Müllerinnenzyklus hörten. Daß Schubert ein ganz Großer des Liedes ist, durften wir gestern abend wiederum von neuem erfahren. Er spricht im ein­fachen, schlichten Volkslied zu uns, das sich mit seiner Melodie in die Herzen einschmeichelt, sie bewegt und rührt; er spricht aber auch die Sprache des Dramatikers, rüttelt die Herzen auf und erschüttert sie. Alle Zustände der Seele durchleben wir in seiner Musik: Ruhe und Gelassenheit, stille Freude und lauten Jubel, Sorge und Kummer, Stolz und tiefe Niedergeschlagenheit, tiefes Leid und ruhige Ergebenheit. So zog die Geschichte von der Liebe und dem Leid des Müllerburschen an unserem Ohr vorbei, ganz aus­gezeichnet gestaltet von Ernst Schmid Huber, der uns alle mit seinem Singen beglückte. Wir haben schon öfter -je Freude gehabt, ihn zu hören, der gestrige Abend aber gab ihm erst recht Gelegenheit, sein ganzes Können zu ent­falten und wir sind ihm alle herzlich dankbar für den Abend. K. Th. Schmid - Nagold ist uns auch kein Frem­der. Er begleitete mit großem Feingefühl und sicherer Ge­staltung. Und aus der klaren künstlerischen llebereinstim- mung beider wird uns Hörern das Erlebnis des Abends. Wir werden sie wohl noch öfter zusammen hören? Dies sei Frage und Bitte zugleich! Der NSKG. aber sind wir dankbar für die Vermittlung dieses Abends. Noch vor wenigen Jahren wäre ein solcher Abend in Alteusteig un­möglich gewesen. Heute geht es, dank der NSKG. Dazu haben wir Altensteiger allerdings den Vorzug, nicht erst suchen zu müssen, sondern einen Sänger vom Können Ernst Schmidhubers unter uns zu haben und deshalb auch mehr für uns zu haben. Der NSKG. aber sagen wir: Nach der Pause weiter in diesem Sinn.o.

Das Bannsportfest in Calw. (Keiner s o l l feige sein, keiner bleibe zurück.) Am Samstag und Sonntag kon­zentriert sich das Interesse des württembergischen Schwarzwal­des ans das große Bann- und Jungbannsportfest der Hitler- Zugend und des Jungvolks in Calw. Der sportliche Ehrgeiz ist bei den Pimpfen nicht geringer als bei ihren größeren Kame­raden. Hier wie dort steht die Leistung innerhalb der Kame­radschaft obenauf. Neben den ernsten Wettkämpfen, bei denen erbittert um die Siegespalme gerungen wird, kommt auch die heitere Seite der Jugend zur Geltung. Doch über all die vielen Einzeldarbietungen unterrichtet die heutige Sonder-Jugend- iMage zum Bannsportfest viel eingehender. Sie hat den Eltern und Lehrmeistern ebensoviel zu sagen wie den Jungen selbst, die alle darauf brennen, in Calw mit dabei zu sein. Das ist für jeden aufgeweckten Pimpfen und Hitler-Jungen eine Ehren­sache, dieses große Sporttreffen des gesamten Bannes und Jungbannes mitzuerleben. Ihre Ellern und Lehrherren werden das auch vollauf einseheu und wegen der Fahrt nach Calw keine Schwierigkeiten machen. Am liebsten möchten viele ja selbst mit dabei sein. Wer es sich von unsern Lesern gestatten kann, zu diesem Zweck nach Calw zu fahren, kommt in jeder Hinsicht be­stimmt auf seine Kosten. Die Stadt Calw selbst mit ihrer Be­völkerung wird der Schwarzwald-Jugend des Führers einen festlichen Empfang bereiten. Hunderte von Privatquartieren wurden bereitwilligst zur Verfügung gestellt. In allen Dingen der technischen und organisatorischen Vorbereitung des Bann- und Jungbannsportfestes wurde seitens der Beauftragten mit einer solchen Sorgfältigkeit verfahren, daß dies grotzangelegte Sportfest einen ebenso ordnungsgemäßen wie flotten und viel­seitigen Verlauf nimmt. Mit Recht wird daher seitens der Bannführung ein Massenbesuch der Hitler-Jugend und des Jungvolks zum diesjährigen Bann- und Jungbannsportfest in

Calw erwartet.

Das Freizeitlager Altheim eröffnet. An Peter und Paul ist das Hitlerjugendlager Altheim. Kr. Horb, für den Bann 126 in Betrieb genommen worden. Das Lager wurde in einer Stärke von 250 Jungen, Unge­fügen der Mauserwerke Oberndorf und Junghanswerke Echramberg unter Leitung von Bannführer Waidelich, der die Lagerleitung für die ganze Ferienzeit übernommen hat, bezogen.

Ebhausen, 2. Juli. (Beerdigung.) Im hohen Alter von 86 Jahren verschied unerwartet am Montag Metzger- Mister Konrad Schill, nachdem er noch acht Tage zu­vor der Hochzeit eines Enkelkindes beigewohnt hatte. Schill war ein leidenschaftlicher Fischer bis in sein hohes Alter und erfreute sich allgemeiner Wertschätzung.

Nagold, 2. Juli. (Fahrradmarder und Autodieb.) In der Nacht vom 36. Juni auf 1. Juli wurden in Verschiedenen Stadtteilen aus unverschlossenen Hausfluren 3 Räder entwendet und zwar: 1 Herrenrad MarkeStaiger Rekord" Nr. 30690, schwarzer Rahmenbau; 1 Herrenrad MarkeEörike" Nr. 1332278, schwarzer Rahmenbau; 1 Damenrad MarkeFalter", schwarzer Rahmenbau mit heuem Netz. Außerdem wurde aus einem Kraftwagen, der in einer unverschlossenen Garage eingestellt war, ein Fern­glasZeis", eine Fokustaschenlampe, eine Ableuchtlampe mit Kabel, ein Teppich und eine Windjacke gestohlen. Sach­dienliche Mitteilungen sind an das Landjägerstationskom- wando Nagold zu richten.

Enzklösterle, 3. Juli. (Weihe der Neufassung des Enz- Ursprungs.) Am Sonntag, 12. Juli, findet nunmehr d i e Weihe der Neufassung des Enzursprungs rnCompelscheuer statt. Die Ortsgruppe des Schwarz- Mrldvereins Enzklösterle nimmt die Weihe in feierlicher Weise vor; sie hat ein schönes Programm zujammengestellt And hofft, daß die Ortsgruppen des Schwarzwaldvereins an diesem Tag die Weihe an der neuen Wiege der Enz nütfeiern. Bekanntlich hat der Wiirtt. Schwarzwaldverein

in seiner Hauptversammlung in Neuenbürg s.Zl. noch die Mittel zu der Neufassung des Enzursprungs bewilligt und der Präsident des nunmehr vereinigten Württ. und Bad. Schwarzwaldvereins, Prof. Dr. Schneiderhöhn- Freiburg, wird selbst die Weiherede halten. Es sind noch sonstige Ansprachen in Aussicht zu nehmen und außerdem wird ein Weihespiel und werden Musikvorträge die Feier verschönen. Der neue Besitzer des Gasthauses zum Lamm", auf dessen Grund und Boden die Quelle gefaßt wurde, wird seinen Gasthof bei diesem Anlaß umtaufen und ihn künftigEasthof zum Enzursprung" nennen. Die Weihe der Neufassung gibt den verschiedenen Ortsgruppen sicher Veranlassung zu einem Treffen in unseren reizenden, an Naturschönheiten so reichen Tal.

Psalzgrafeuweiler, 2. Juli. (KdF."-Urlauber.) Am Sonn­tagabend sind aus dem Saargebiet 7 0KdF."-Urlauber auf dem Bahnhof Dornstetten eingetroffen und mit Postauto- bussen nach Pfalzgrafenweiler und Durrweiler weiterbefördert worden. Am Montagabend veranstaltete die Gemeinde Psalz- grafenweiler imSternensaal" einen Begrüßungsabend. 'Der Abend wurde eingeleitet mit Musikvorträgen "des Musikvereins. Bürgermeister Pg. Luz begrüßte die Urlauber namens der Ge­meinde und hob dabei die Vorzüge derKdF."-Urlaubssahrten hervor, bei denen die verschiedenen deutschen Stämme sich und die Landschaft kennen lernen. Der Rundfunkhumorist Winker von Stuttgart brachte einige Proben seines sprudelnden Humors znm Vortrag, wodurch sofort die richtige Stimmung hervor­gerufen wurde. Bei Tanz und Gesang verlief der Abend in schönster Harmonie.

Dornstetten, 2. Juli. Zu dem bereits gemeldeten Groß f euer im Säge- und Hobelwerk Nestle ist noch nach­zutragen: Das gänzlich niedergebrannte Werk wurde erst vor zweieinhalb Jahren gebaut. Dem Feuer fielen neben der ganzen Betriebsanlage zahlreiche Holzbearbeitungs­maschinen und große Vorräte an fertiger und halbseitiger Schnittware und Bauholz zum Opfer. Wegen Wasser­mangel konnte dem sich rasch ausdehnenden Feuer nur schwach gewehrt werden. In der Hauptsache mußte man darauf sehen, einen Teil der Vorräte an Schnitt- und Bau­hölzern zu retten, was auch gelang. Der Schäden wird aus rund 65 000 NM. geschätzt.

Klosterreichenbach, 2. Juli. (Vom Murgtalzug erfaßt.) Infolge anscheinender Uebermüdung lies, vom Felde heim­kehrend, Katharine Kallfatz, die Ehefrau des Bern­hard Kallfaß von hier, gestern Mittwoch beimAnker" in den um 11.15 Uhr von Schönmünzach herkommenden Per- sonenzug. Sie wurde erfaßt, zur Seite geschleudert und blieb mit einem schweren Schädelbruch, einem Beckenbruch und sonstigen schweren Verletzungen liegen. Im Kreis- krankenhaus in Freudenstadt star b die Frau nach weni­gen Stunden. Sie hatte ein Alter von 60 Jahren erreicht.

Bad Teinach, 2. Juli. (Zwei Verkehrsunfälle.) Gestern morgen zwischen 6 und 7 Uhr fuhr der 32jährige Arbeiter Gottlob Dreher aus Zavelstein mit dem Fahr­rad in scharfem Tempo die Zavelsteiner Straße herab nach Station Teinach. Bei der Einmündung in die Straße CalwNagold, beim Gasthaus Mörsch, stieß er auf einen aus Richtung Calw kommenden Omnibus aus Calmbach, der im Begriff war, über die Brücke in Richtung Nagold zu fahren, und erlitt dabei erhebliche Schulterver­letzungen, so daß er einen Arzt in Anspruch nehmen mußte. Das Fahrrad wurde zertrümmert. Der zweite Unfall trug sich gestern mittag in Bad Teinach zu. Ein mit Schotter beladener Lastkraftwagen aus Sulz Kr. Nagold wollte in Richtung Oberkollwangen den Ort durchqueren. Im selben Augenblick kam der Personen­kraftwagen des Kausm. H. von Z. die steile Straße beim Kaffee Roßteuscher herab. Jeder der beiden Lenker war der Meinung, daß der andere fein Fahrzeug abstoppen würde. Da dies nicht zutras, war der Zusammenstoß un­vermeidlich. Glücklicherweise wurden Personen nicht ver­letzt, während der Sachschaden nicht unerheblich war.

Conweiler, 1. Juki. (Autounfall.) Letzter Tage unter­nahmen unsereKdF."-Urlauber einen Ausflug nach Frei­burg und Titisee. Dabei pässierte in der Nähe von Wolfach ein Unfall, der leicht hätte schlimme Folgen haben können. Der Wagen des Fr. Koch von hier wurde von einem Lastwagen gerammt, wobei der vordere Teil ein­gedrückt wurde. Außer kleinen Rißwunden wurde niemand verletzt. Der Wagen mußte abgeschleppt werden. Die Fahrt wurde mit einem Ersatzwagen fortgesetzt.

Stuttgart, 2. Juli. (Knabeunterdem Auto.) In der Rheinlandstraße, zwischen dem Remstalbahnübergang und der Funkerkaserne, ereignete sich am Mittwoch mittag ein schwerer Unglücksfall. Ein 10 bis 12 Jahre alter Knabe wurde von einem auswärtigen Personenwagen erfaßt und ungefähr 20 Meter weit geschleift. In bewußtlosem Zustand und mit schweren Verletzungen wurde der Knabe ins Kran­kenhaus eingeliefert.

Waiblingen, 2. Juli. (Vom Motorrad getötet.) Ein Motorradfahrer mit einem Beifahrer auf dem Rücksitz fuhr mit 40 bis 50 Kilometer Geschwindigkeit die Ludwigs­burger Straße aufwärts Auf dem Gehweg rechts der Fahr­bahn standen zwei Knaben im Alter von vier und fünf Jahren. Der ältere von ihnen lies plötzlich vom Gehweg herunter in die Fahrbahn des Motorradfahrers hinein, wurde an der linken Kopfseite erfaßt und schwer verletzt auf die Fahrbahn geworfen. Obwohl dem Knaben sofort Hilfe zuteil und er mit einem Kraftwagen in das Kreis­krankenhaus gebracht wurde, ist er seinen Verletzungen er­legen. Es handelt sich um den fünf Jahre alten Sohn des Schriftsetzers Adolf Bester.

Weinsberg, 2. Juli. (Jahrhundertfeier.) Die An­stalt Lichtenstern bei Löwenstein begeht am Sonntag, den 12. und Montag, den 13. Juli, ihre Jahrhundertfeier. Das Eründungsjahr der Anstalt ist 1836.

Eintiirnen, OA. Waldsee, 2. Juli. (Bauernhof ab­gebrannt.) In dem einzelstehenden Eberhardshos, der im Besitze des Bauern Anton Miller ist, brach Feuer aus. das sich mit rasender Geschwindigkeit ausbreitete. Das Feuer nahm im Heustock seinen Ausgang und ist, wie man mii Bestimmtheit annimmt, auf Selbstentzündung des Heuer zurückzuführen. Innerhalb kurzer Zeit ist das ganze Anwe. jen, das aus Wohnhaus mit angebauter Scheuer und Stal lung bestand, ein Raub der Flammen geworden. Es branp^ bis auf die Grundmauern niÄ>er

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Ellwangen, 2. Juli. (Hakenkreuz aus Buch.) An­läßlich der Olympiade wird am 18. ds. Mts. in Berlin die AusstellungDeutschland" eröffnet. Auf ihr ist nicht bloß unser Württemberger Land, sondern im besonderen auch unser Kreis vertreten, und zwar mit einem 2000 Jahre alten Hakenkreuz, das wundervoll erhalten ist, aus der Zeit von 130 nach Christi stammt und im römischen Lager bei Buch gefunden wurde. Dieses Lager, von dem noch östlich der Bahnstrecke bei Buch die Wälle erkennbar sind, befand ich südlich derTeufelsmauer", der Grenze des Römerrei­ches gegen die Alamannen.

Was man vom Bann- und Zuagbaan- sporttaa in Calw Mm muß!

1. Die Eltern und Lehrherrn:

Für das leibliche Wohl der Teilnehmer ist in Calw in jeder Hinsicht gesorgt.

Soweit das Jungvolk zum Sonntag in Calw bleibt, nächtigt es in Massenquartieren (Baumannhalle, Calwer und Hirsauer Turnhalle). Die übrigen Stämme rücken am Samstag teil­weise wieder ad.

Für die auf Samstag angemeldete HI. sind Privatquartiere mit Abendbrot und Frühstück bereitgestellt.

Drei Aerzte mit ausreichenden Feldscheren stehen für even­tuelle Unfälle dauernd zur Verfügung.

Die Aufsicht über alle Teilnehmer ist durch die zahlreich an­wesende Führerschaft vollauf gewährleistet.

Den Teilnehmern ist geboten: Sportwettkämpfe aller Art, eine nationalsozialistische Feierstunde, Tummelspiele und Wettspiele, wie aus dem in der Bannsportseite ersichtlichen Programm im Einzelnen hervorgeht, und nicht zuletzt das große Erlebnis der Kameradschaft, die die ganze Jugend verbindet und die ihren Ausdruck in der Feierstunde, in der Morgenfeier, in den Kampfspielen und in der Schlußkundgebung finden wird.

2. Die Zugendgenossen:

Jeder Teilnehmer hat bei sich:

1. eine Decke oder eine Zeltbahn (wenn nicht in Privatquart.): 2 ein Essgeschirr (nebst Decher);

3. einen Löffel;

4. Schuhputzzeug Waschzeug (Handtuch);

5. Spottzeug;

und überdies alle aufgegebenen Liedertexte im Kops.

Tadellose Sommerdienft-Umform mit Mütze und tadelloses Verhalten sind eine Selbstverständlichkeit für einen Hitlerjungen oder Pimpfen.

Beim Schlafen in den Massenquartieren, in denen eine dicke Strohschicht ausgebreitet ist, wird folgendes beachtet:

Niemand besitzt ein Streichholz!

Sämtliche Taschen sind geleert alle Gegenstände werden gesammelt im Brotbeutel untergebracht.

Abfälle werden an einen eigens dafür bestimmten Platz gebracht.

Ruhe ist das erste Gebot!

Da die meisten kein Mittagessen wollen, beschränkt sich die Mittagsverpflegung auf erfrischenden Kaffee. Es bringt daher jeder seinMittagsmahl" im Brotbeutel mit.

Beim Kaffeefassen: größte Ordnung und Disziplin nie drängen es kommt jeder dran! Essgeschirr immer bereithalten.

Bei der Anfahrt: Sei es mit dem Rad oder mit der Bahn: Immer größte Ordnung und Ruhe! Radfahren hintereinander.

Allgemein: Jeder richtet sich ausschließlich nach den Anord­nungen seiner Führer er tut immer nur das, was befohlen ist!

Parole für beide Tage heißt für jeden Teilnehmer: größte Leistung bei größter Ordnung und Kameradschaftlichkeit!

Meldung in Calw am Samstag in der Turnhalle beim Brühl; am Sonntag auf dem Sportplatz. Den Weisungen des durch weiße Armbinden gekennzeichneten Bannordnungs­dienstes ist unbedingt Folge zu leisten.

Za Kg.-FrelzMager

Stuttgart, 2. Juli. In diesen Tagen hat der Treuhänder da Arbeit für Süddeutschland einen Aufruf erlassen, in dem er mit Nachdruck fordert, daß die Vetriebsführer die Freizeitlage«, bewegung der Hitlerjugend, die nach den erfolgreiche« Versuchen der letzten Jahre nunmehr feste Formen angenommen hat, unter, stützen sollen, lieber die Art der Durchführung dieser Lagen machte Jg. Simon Winter Ausführungen. Wenn wir uns ein paar Zahlen vor Augen halten, dann erkennen wir die Aus­maße dieses Werkes. Es sind 10 000 Hitlerjungen, 20 000 Pimpf« und 10 000 Mädel vom BdM., die in 13 Vannlagern, 13 Iung- bannlagern und 20 bis 28 anderen Lagern zusammengefatzt wer­den und hier unter dem Zeltdach zur Kameradschaft und hart« Disziplin erzogen und geschult werden. Insgesamt wurden 84> Rundzelte, die einen Wert von 88 000 RM. präsentieren, an- geschafft; 45 Feldküchen im Wert von 100 000 RM. stehen zur Verfügung; für 20 000 RM. Sportartikel wurden eingekaust; an Verpflegung werden 560 000 RM. benötigt, so daß allein rn senSchwäbischen Hitlerjugend-Lagern" im heurigen Sommer rund 750 000 RM. angelegt werden. In der selbständige» Ver­mattung dieses Kapitals, das durch die tatkräftige Unterstützung von Reichsstatthalter und Gauleiter Murr, der NSV. und ver­schiedener Betriebsführer zusammengebracht wurde, beweist sich, wie unsere Jugend sehr wohl in der Lage ist, haushälterisch z» wirtschaften.

Mit Nachdruck sei hervorgehoben, daß die ärztliche kleb«» wachung in den Lagern sorgfältig und peinlich geregelt ist, daß vor Eintritt und vor Abgang aus dem Lager je eine ärztlich« Untersuchung stattfindet, so daß also die Eltern um die Gesund­heit ihrer Kinder keinesfalls besorgt sein müssen. Auch die welt­anschauliche Schulung ist durch besonders sorgfältig ausgewählt« Lagerführer garantiert. Für jeden schwäbischen Jungen wird der Aufenthalt in den Zeltlagern zweifellos zu einem unvergeß­lichen Erlebnis.

Sie Mümviung »er Sbftmade

Von Kreisbaunrwari Walz- Altensteig Sehr ungern sehen wir im Herbst die wurmigen Früchte bei Aepfel und Birnen. Wer hätte sich nicht schon über solche geär­gert? Wurmiges Obst ist nicht haltbar und noch wenig« appe­titlich. Es mutz deshalb daran gegangen werden, das Wurmig­werden auf ein Mindestmaß herabzudrücken. Es fallen jetzt schon viele Früchte ab, die von der Obstmade befallen sind. Die Made hat das Kernhaus ausgefressen und verläßt nun ihren Platz, um sich zu verpuppen. Dies geschieht häufig unter Rin- dcnschuppen. Ein einfaches billiges Mittel zum Abfangen ist das Anlegen von Fanggürteln. Diese bestehen aus Wellpapp«.