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Nummer 152

Altensteig. Freitag, den 3. Juli 1S3K

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Mied der SS -Leibitandarte von dra vier verunglütkiea Kameraden

Der Führer bei der Trauerfeier Berlin, 2. Juli. In der ehemaligen Kadet-tenanstalt in Lich- terfelde, dem Standort der Leibstandarte Adolf Hitler, fand am Domrstagabend die Trauerfeier für die vier bei Magdeburg Mich verunglückten Kameraden des Musikkorps der Leib- Matte statt.

Noch lagen die Strahlen der untergehenden Sonne über dem «eiten Kasernenhof, auf dem die toten Kameraden aufgebahrt mren. Ehrenposten standen neben den mit der Fahne des ieuen Deutschland bedeckten Särgen, aus denen die Stahlhelme ter Verunglückten, des SS.-Unterscharführers Teichmann, des SS.-Rottenführers Meißner und der SS.-Männer Dünn edier und Pohl and lagen. Aus vier von SS.- Männern getragenen Pylonen leuchtete Feuerschein zum Himmel empor. Im offenen Viereck waren das 1. und 3. Bataillon, das Musikkorps und die technischen Einheiten sowie das Führer- lorps der Leibstandarte angetreten.

Gegen 21.0» Uhr erschien der Führer in Begleitung von Ober­gruppenführer Brückner, Obergruppenführer Sepp Dietrich und Generalleutnant Schaumburg.

Leise setzte das Musikkorps mit einem Trauermarsch ein. Als die Melodie verklungen war, trat der Kommandeur der Leib- standarte Obergruppenführer Sepp Dietrich vor die ausge­bahrten Kameraden, um ihnen einen letzten kurzen ALschieds- gruß zuzurufen. Es sei nicht soldatisch, zu klagen und zu weinen, so führte der Obergruppenführer aus, sondern hart zu bleiben, me es die Toten bis zum letzten Augenblick gewesen seien. Wer sch den Beruf des Soldaten ausgesucht habe, der müsse jeden leg zum Sterben bereit sein. Er erinnerte daran, daß das Achkkorps auf seiner zehntägigen Konzertreise noch unendlich Mm Volksgenossen habe Freude bereiten können und daß als Zeichen der Beliebtheit, der sich das Musikkorps erfreue, unzäh­lige Beileidsschreiben eingegangen seien.

Während anschließend das Lied vom guten Kameraden er­bang, die Fahnen sich seitkten, .und der Führer stumm die Toten grüßte, dröhnte als letzter militärischer Abschied der Ehrensalut über den Platz. Noch einmal erklang das Deutschland- und das Horst Wessel-Lied, das die Toten so oft in ihrem Leben in den Reihen ihrer Kameraden gespielt hatten, gen Himmel. Dann trat das 1. Bataillon mit dem MufiKorps zu einem letzten stum­men Vorbeimarsch an. Langsam verließ der Führer den Platz, über dem tiefes Schweigen lag.

Hierauf wurden die Särge in die Eingangshalle des Adolf- Hitler-Hauses getragen, wo sie über Nacht stehen bleiben, bis m Freitag die Uebersührung in die Heimatorte der Toten statt- siirden wird.

Sn Z« Stunden zrmiksmt a. MSienyvrk

LZ.Hindenburg- gelingt die schnellste Ozeanüberquernng

Hamburg, 2. Juli. Das LuftschiffHindenburg" hat nach Mel­kung der Deutschen Seewarte am Donnerstag um 3.3» Ahr Neu- york erreicht. Die gesamte Fahrzeit von 5» Stunde« für die Strecke DeutschlandNeuyork, die durch die Ausnutzung günstiger Winde über dem Nordatlantik erreicht wurde, stellt die schnellste Ozeanüderquerung dar, die bisher einem Luftschiff gelungen ist.

LZ. ..Hindenburg" ist am Donnerstag morgen um 5.20 Uhr Neuyorker Zen glatt in Lakehurst gelandet.

Luftschiff ..Hindenburg" traf am Donnerstag morgen um 3.50 ähr Neuyorker Zeit über dem Lufthafen Lakehurst ein. Es die Reise Frankfurt a. M.Lakehurst in der kurzen Zeit ron zi Stunden 29 Minuten zurückgelegt und damit die bisher ichnellste Flugzeit um acht Stunden verringert.

'hrnsalem, 2. Juli. Erstmalig in der Postgeschichte Palästinas in Jerusalem ein Luftpostbrief aus Amerika ein, der nur neben Tage unterwegs war. Der Brief war vom Luftschiff »Hindenburg" in Amerika mitgenommen und nach Europa be- mdert worden, von wo er per Flugzeug nach Jerusalem ge­macht wurde

Rußland- Lustcüstlliig

London, 2. Juli. Der Moskauer Korrespondent desDail> Telegraph" berichtet, daß nach dem Stand im Juni der sowjet- AGsche Flugzeugpark eine Vergrößerung um 72 v. H. gegenüber dem Jahresbeginn aufweise. Der Leiter der sowjet- russischen Flugzeugindustrie, Kaganowitsch, soll bei Bekanntgabe dieser Zahlen gesagt haben:Wir haben stets genüg Flugzeuge kür die Verteidigung unseres Vaterlandes. Unsere Flugzeuge werden immer höher und immer weiter fliegen »nd unsere Feinde notwendigenfalls vernichten. Unsere Flug« beugwerke find jetzt größer als irgend welche in Eu­ropa und Amerika. Wir haben gar nicht notwendig, nach «« Westen zu blicken.-

Elm s ' Rede Baltwias

ES lei Wahnsinn, aus Kosten -es internationalen Handels riesige Summen siir Rüstungen auszugeben

London, 3. Juli. Ministerpräsident Baldwin hielt am Donnerstagabend auf der Jahrhundertfeier des Londoner kon­servativen Verbandes eine Rede, in deren Verlauf er sich vor allem auch mit außenpolitischen Fragen befaßte. Baldwin, der mit starkem Beifall empfangen wurde, trat zunächst den Gerüch­ten, die von seinem baldigen Rücktritt wissen wollten, entgegen. Er kam dann auf die Sanktionspolitik zu sprechen. Die Erüittie, aus denen die englische Regierung beschlossen habe, in Genf die Aufhebung der Sanktionen zu befürworten, seien nach seiner Ansicht unanfechtbar. Die Sanktionspolitik sei in der Praxis nicht schnell genug gewesen, um das erhoffte Ziel herbeizufüh­ren. Es sei dann ein Zeitpunkt eingetreten, wo weitere Druck- Maßnahmen sehr wohl zum Kriege hätten führen können. Unter diesen Umständen, so fuhr Baldwin fort, sei er ganz zufrieden, wenn man ihn einen Feigling nenne, weil er in Uebereinstim- mung mit jedem Lande in Europa alles in seinen Kräften stehende getan habe, um sein Volk vor einem Kriege zu bewah­ren. Gewisse Entwicklungen in Europa und die Erfahrungen der Sanktionspolitik unter der Völkerbundssatzung hätten ihn überzeugt, daß England nicht noch einmal mit geschlossenen Augen bereit sein dürfte, Sanktionen gegen irgend ein Land zu beginnen. Wenn es noch einmal dazu kommen sollte, müsse England wissen, daß die Auferlegung von Sanktionen sehr wahr­scheinlich einen Krieg mit sich bringen würde. England müsse daher die Wirkung kennen, bevor es sich noch einmal auf Sank­tionen einlasse, und es müsse sich so vorbereiten, daß es diese

Verpflichtungen unter allen Umständen erfüllen könne. (Beifall).

Baldwin kam dann auf die finanziellen und wirtschaftlichen Fortschritte Englands in den letzten fünf Jahren zu sprechen. Diese Fortschritte könnten jedoch niemals auf sicherer Grund­lage ruhen, wenn sie nicht auch bei den anderen Nationen vor­handen seien. Zwar wisse jedermann, daß England sehr schnell aufrüsten müsse, aber gleichzeitig erkenne man den unglanbliche« Wahnsinn im heutigen Europa, daß man ans Kosten des inter­nattonalen Handels riesige Summen für Rüstungen ansgebe. England müsse durch seine Besprechungen mit ausländischen Mächten alles in seinen Kräften stehende tun, um diesen Wahn­sinn an den Pranger zu stellen, der, wenn er zu lange fortgesetzt werde, alle in Elend bringen müsse. Daher müsse man immer noch daran festhalten, daß es früher oder später möglich sei« sollte, noch einmal eine Rüstungsherabsetzung zu erörtern. Wenn diese Zeit komme, dann müsse sich jedermann hierfür einsetzen.

Im Herbst werde die englische Regierung nach Eens gehen, um die Zukunft des Völkerbundes und die Frage zu erörtern, wie aus Grund der Lehre des vergangenen Jahres eine neue Anstrengung gemacht werden könne, um die Form der Friedens­sicherung durch kollektive Sicherheit zu erzielen. Es sei Eng­lands stärkster Wunsch, Frankreich und Deutschland, ohne deren Mitarbeit kein Friede in Europa möglich sei, zusammen­zubringen. Er hoffe immer noch, daß in den nächsten Monate» ein Fortschritt zu dem Ziel möglich sein werde, das jedermann wünsche.

Ehnma des crilcu SMenkiiitgs

SleichSWrer SS. Himmler belm

Der Anmarsch der Zehntausend«

Quedlinburg, 2. Juli. Aus ganz Niedersachsen sind am Mor­gen des 2. Juli Zehntausende herbeigeeilt, um das Gedenken des deutschen Volkstums, des Gründers des ersten Deutschen Rei­ches, des Städtebauers und Vauernkönigs würdig zu feiern. Vas niedersächsische Volk, das so viele echt deutsche Erinnerungs­stätten an eine große germanische Vergangenheit in seinem Raum aufzuweisen hat, ist sich der Bedeutung dieses großen Tages, au dem einer seiner größten Söhne von den führenden Männern von Partei und Staat geehrt wird, vollauf bewusst. Seit den frühen Morgenstunden ist die Stadt trotz des regnerischen Wei­ters in Bewegung. Die Absperrungsmannschaften und Forma­tionen der nationalsozialistischen Gliederungen aus ganz Nie­dersachsen marschieren mit klingendem Spiel durch die Straßen. Hier und da wird an den Ausschmückungen der Häuser noch die letzte Hand angelegt und zu Beginn der Feierlichkeiten zeig! sich die Blumenstadt Quedlinburg wahrhaftig in ihrem schönsten Festgewand.

Die Hauptfeier im Dom

Punkt 12 llhr nahm im Dom zu Quedlinburg die König- Heinrich-Feier ihren Anfang. Im Auftrag des Führers und im Namen des deutschen Volkes würdigte Reichsführer Himmler die germanische Führerpersönlichkeit eines der größten aller Deutschen als ein leuchtendes Beispiel von Führer- und Eefolg- schaststreue und staatsmänischer Größe und gab ihm den höchsten Ehrentitel:Erbauer des Reiches!"

Vor dem Dom ehrte Reichsführer Himmler nach dem Abschrei­ten der Ehrenkompagnie einige kriegsverketzte Veteranen mit er­hobener Rechten und drückte ihnen die Hand. Darauf betrat er den weihevollen Dom und die 120» Männer aller nationalsozia­listischen Gliederungen, die im Kirchenschiff angetreten waren, grüßten ihn mit dem deutschen Gruß. In der Begleitung des Reichsführers SS. und Chefs der deutschen Polizei, Heinrich Himmler, befanden sich die Reichsminister SS.-Obergruppensüh- rer Darre, Dr. Frick, Dr. Frank und Rust, die Reichsleitcr Dr. Ley, Rosenberg, Baldur von Schirach, Buch, Bohrmann, Bouhler sowie zahlreiche Führer von Partei und Staat.

Weihevolle Fanfarenklänge der altdeutschen Luren, gespielt von Männern der SS. auf der Orgelempore, leiteten die Feier ern. Es folgte das symphonische Vorspiel von Trenker, gespielt von der Staatskapelle Dessau. Dann begab sich der Reichsführer SS. Himmler mit den Ehrengästen durch die mit Tannengrün geschmückte offene Eingangspforte in die Krypta, wo er an- geficherts der Erabstellen Heinrichs I. und seiner Gemahlin Mathilde

die Eedenkausprache

hielt.

Reichsführer SS. Himmler erinnerte einleitend daran, daß hente vor genau 1000 Jahren Heinrich l., einer der größten Schöpfer des Deutschen Reiches, zugleich aber auch einer der am meisten vergessenen, gestorben ist. Sodann gab er einen um­fassenden Ueberblick über das tatenreiche Leben Heinrichs von seinem Regierungsantritt im Jahre 919 bis zu seinem Tode.

estakt Weihe rer HS.-Moen

Heinrich sei König geworden, als ein Deutsches Reich kaum noch dem Namen nach bestand. Zäh und zielbewußt sei er seinen Weg gegangen. Bei seiner Königswahl habe er ohne auch nur mit einem Wort verletzend zu werden die Salbung durch die Kirche abgelehnt. Er habe dann Bayern und Schwaben dem Reiche eingsgliedert und das bereits völlig verlorene Elsaß-, Lothringen zurückgewonnen. Ausführlich behandelte Reichsfüh­rer SS. Himmler die Züge der Ungarn, die besonders die baye, rischen, fränkischen, thüringischen und sächsischen Lande verwüste­ten. Den neunjährigen Waffenstillstand mit den Ungarn Habs Heinrich zur Heeresrcform benutzt, er habe Burgen an der Ost­grenze angelegt, aus denen dann namhafte deutsche Städte ent­standen seien. Dank dieser Vorbereitungen Heinrichs I. sei de» Einfall der Ungarn im Jahre 1033 für diese zu einer vernichten, den Niederlage bei Riade an der Unstrut geworden. Dann Habs Heinrich auch die im Norden unter seinen Vorgängern verloren gegangenen Gebiete dem Reiche wieder eingegliedert.

Es hat manch anderer, so fuhr Reichsführer SS. Himmler fort, eine längere Zeit regiert und kann sich nicht rühmen, einen Bruchteil eines derart tausendjährigen Erfolges für sein Land errungen zu haben, wie Heinrich I. Und nun interessiert uns, die Menschen des 20. Jahrhunderts, die wir nach einer Epoch« furchtbarsten Niedcrbruchs in einer Zeit des abermaligen deut­schen Aufbaues allergrößten Stiles unter Adolf Hitler leben dürfen, aus welchen Kräften heraus die Schöpfung Heinrichs I. möglich war. Die Frage beantwortet sich, wenn wir Heinrich als germanische Persönlichkeit kennenlern'en. Er war, wie seine Zeitgenossen berichten, ein Führer, der seine Gefolgsleute an Kräften, Größe und Weisheit überragte. Er führte durch dis Kraft seines starken und gütigen Herzens, und es wurde ihm gehorcht aus der Liebe des Herzens heraus. Der alte und ewig neue germanische Grundsatz der Treue des Herzogs und des Ge­folgsmannes zueinander wurde von ihm in schärfstem Gegensatz zu den karolingischen kirchlich-christlichen Regierungsmethoden wieder eingeführt. So streng, wie er gegen seine Feinde war, so treu und dankbar war er zu seinen Kameraden und Freun­den. Er war eine der großen Führerpersönlichkeiten der deut­schen Geschichte, der bei allem Bewußtsein der eigenen Kraft und der Schärfe des eigenen Schwertes genau wußte, daß es ein großer und haltbarer Sieg sei, einen anderen im Grunde an­ständigen Germanen in offener, männlicher Aussprache für das aroße Ganze zu gewinnen, aber kleinlich, sich an Vorurteilen z« roßen und einen für das gesamte Deutschtum wertvollen Meu­chen zu vernichten. Heilig war ihm das gegebene Wort und der Sanüschlag. Er hielt getreulich abgeschloffene Verträge und er fuhr dafür in den langen Jahren seines Lebens die ehrfurchts volle Treue seiner dankbaren Gefolgsmänner.

Er hatte Respekt vor all demjenigen, die anderen Menscher irgendwie heilig sind, und so sehr er die Methoden selbst ooi. einem Meuchelmord nicht zurückschreckender Kirchenfürsteu kannte und daher mit unnahbarer Selbstverständlichkeit jede Einmischunj in die Dinge des Reiches ablehnte, so wenig griff er in religiöse Angelegenheiten ein oder bewunderte die fromme Gesinnung kei­ner von ihm geliebten und zeitlebens umsorgten Frau, der Königin Mathilde, des alten Widukind Urenkelin. Ei