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chwarzrviilder Tageszeitung
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Aus Stadt und 8md
Altensteig, den 2. Juli 1936.
-kS. - Kulturgemeinde, Ortsverband Altensteig. Wir
machen noch einmal darauf aufmerksam, daß bei der heutigen Abendveranstaltung sämtliche festen Sitzplatznummern aufgehoben sind. Es empfiehlt sich daher, die Plätze zeitig Munechmen. Der Beginn des Liederabends ist auf 8.30 M festgesetzt, der Kartenvorverkauf an der Abendkasse beginnt um 7.45 Uhr.
Hausfrauen, jetzt Obst einmachen! lieber all sieht man jHdie gefüllten Körbe mit frischem Obst gehen. Besonders Erdbeeren und Kirschen liegen in «chen Mengen bereit und locken in ihrer Farbenpracht Zage und Gaumen. Bei dem jetzigen Wetter greifen wir gern auf das erfrischende Obst zurück, zumal es durch die treibhausartige Wärme der letzten Tage in übergroßen Mengen zur Reife gebracht worden ist. Fleißige Hände arbeiten Tag für Tag daran, die sich auf wenige Wochen MMinendrängende Ernte zu bergen und die Ware für bei, Verbraucher auf den Markt zu bringen. Der Verbraucher sollte die verhältnismäßig kurze Erntezeit ausnutzen and in dieser Zeit das frische Obst besonders bevorzugen. Im besten verzehrt man es noch am Tage des Einkaufs, weil leicht empfindliche Früchte sich schlecht bis zum nächsten Tage halten. Hat man die Früchte schon am frühen Morgen eingekauft und will man sie erst einige Stunden später verzehren, so breite man sie solange aus und halte sie recht M, damit sie nicht ihre leuchtende Farbe und ihr Ansehen verlieren. Besonders vorsorgliche Hausfrauen nützen die D'ge Erntezeit aus, um das Frischobst eingumachen, oder am Gelee und Marmelade daraus zu kochen und sich dadurch die sommerlichen Früchte auch für die Wintermonate cchllbewahren, in denen kein frisches Beerenobst zu haben
K.
Pfalzgrafenweiler, 2. Juli. (Die Umgehungsstraße dem Verkehr freigegeben.) Die großzügig ausgebaute Umgehungsstraße von Pfalzgrafen weiler bis über Herzogsweiler hinaus kann jetzt vorläufig befahren werden. Es ist eine prachtvolle Straße geworden, die jedem Autofahrer Freude machen wird, aber auch den beteiligten Orten selbst, da der lebhafte Durchgangsverkehr durch die Ortschaften dadurch beseitigt wird.
Dornstetten, 2. Juli. (Brandfall.) Gestern abend brach nach 8 Uhr in dem am Ortseingang von Hallwangen her liegenden Säge- und Hobel werk des Gottl. Nestle ein Vrand aus, der riesig schnell um sich griff. Das Werk ist vollständig niedergebrannt.
Tumlingen, 1. Juli. (Brand in der Möbelfabrik Strobel, L-lltzenhardter Mühle.) Dienstagabend um 7 Uhr brach in der M ö b e l f a b r i k S t r ob el in dem Ortsteil Lützenhardter Mühle Feuer aus. In dem Kesselraum waren durch irgendeinen unglücklichen Umstand die in der Nähe liegenden Spähne in Brand geraten. Die Mell eingetroffenen Feuerwehren aus Lützenhardt und Tumlingen konnten dem Feuer aber bald Einhalt gebieten und es auf seinen Herd beschränken, so daß glücklicherweise kein größerer Schaden entstanden ist.
Schwarzenberg, 1. Juli. (Verabschiedung des seitherigen und Umtseinsetzung des neuen Bürgermeisters in Schwarzenberg - Schönmünzach.) Am Montagnachmittag fand in dem festlich geschmückten Rathaussaal in Schwarzenberg die Verabschiedung des in den dauernden Ruhestand versetzten Bürgermeisters Frey, sowie die Vereidigung und Umtseinsetzung des Amtsnachfolgers Friedrich Rupps, Hauptlehrers in Schön- miinzach, statt. Die Handlung wurde durch Landrat Dr. Frhr. v. Watter in Anwesenheit von- Kreisleiter L üd e- mann, der Beigeordneten und Gemeinderäte, der Vertreter der evangelischen und katholischen Kirche, der Schule und einiger Gaste vorgenommen.
Hirsau, 1. Juli. (Tödlicher Unfall beim Füttermähen.) Am Montagabend verunglückte hier an der Straße nach Ottenbrvnn der 62jährige Bahnarbeiter Kaspar Kappte r von O t t e n b r o n n. Er war dort an einer Böschung mit Futtermähen beschäftigt und rutschte dabei so ungeschickt aus, daß er die etwa 2 Meter hohe Böschung hinab- Wrzte und dabei eine Quetschung im Rückenmark erlitt. Nachts erl ag er den schweren Verletzungen.
Engelsbrand, 1. Juli. (Selbstmord.) Der vor Zwei Jahren hier zugezogene Freiherr Fritz v. H. hat durch Einnehmen einer tödlich wirkenden Menge Veronal Selbstmord begangen. Nachdem man mehrere Tage lang glaubte, ihn am Leben erhalten zu können, ist er im Pforz- heimer Krankenhaus gestorben. Grund zu der Tat soll ein schwieriges sein.
Neuenbürg, 1. Juli. (Schulungstagung der Kreisfachgruppe Imker.) Vergangenen Sonntag hielten die Imker der Krers- fachgruppe Neuenbürg im Zusammenhang mit dem gegenwärtig aus dem Bienenstände von Oberlehrer Rothfuh stattfindenden Bienenzuchtlehrgang in der „Eintracht" in Neuenbürg eine Schulungstagung ab, die aus dem ganzen Oderamtsbezirk gut besucht war. Der Vorsitzende, Hauptlehrer Schick-Schömberg, erstattete kurzen Bericht über die brennendsten Tagesfragen: Wanderung, Königinnenzucht Md betonte, daß das Honig en des Waldes natur- und erfahrungs- Semaß jedes Jahr eine große Menge Wanderimler ins anztal bringe, die von Jahr zu Jahr wachse. 1933 standen aus der Strecke zwischen Calmbach und Birkenfeld rund 5000, IM auf derselben Strecke 7026 Wandervölker. Dabei betonte er. daß die vier größeren Siedlungen im Enztal auf einer Länge von 14 Kilometer eine derartige konzentrierte Belastung oder ckar noch eine Steigerung nimmermehr ertragen können. Unter dem Gesichtspunkt Raffe, Vererbung und Zucht verbreitete sich der Schulungsleiter Oberlehrer Schönthal er aus lllm- Erinrmelfingen in einem zweistündigen, inhaltsreichen und ses- silnden Vortrag über diese Fragen. Hauptlehrer Plerß- Metzingen sprach in seiner Eigenschaft als Landesobmann der Landesfachgruppe -Württemberg für Wanderung in einem Vorkrag über einzelne Wanderfragen noch selbst zur Versammlung und versprach dafür ernzutreten, daß die einheimischen Imker "egen Faulbrutgefahr und Psllenarmut von außen her unter keinen Umständen geschädigt werden duffen, verlangen muffe er Wer auch, daß alle mithelfen, daß die 100 000 Zentner Honig, die jährlich noch eingeführt werden, aus der heimischen Erzeu- »ng gedeckt werden, das bedeute aber Ausnützung aller Tracht
quellen. Zum Kreisobmann für Zuchtfragen wurde Reichs- bahnobeffekretär Manch, zum Obmann für Bienenweide Pfrommer - Neuenbürg bestellt,
Trossingen, 2. Juli. (Ehrung.) Gestern abend 7 Uhr fand im festlich geschmückten Rathaussaal eine Festsitzung zu Ehren des Herrn Direktor ErnftHohnsr statt, der letzter Tage seinen 50. Geburtstag feiern konnte. Bei der Sitzung waren die Ratsherren und Amtsvorstände der Stadt, die Partei und die Wirtschaft vertreten. In Ansprachen von Bürgermeister Kienzle, dem Präsidenten der Industrie- und Handelskammer Fritz Kiehn und des Kreisleiters Huber-Tuttlingen wurden die hohen persönlichen Eigenschaften von Direktor Ernst Hühner und besonders auch seine großen Fähigkeiten als Industrieller, die Bedeutung der Matth. Hühner A.-G., Harmonikafabrik, für Trossingen und die ganze Bar, noch mehr aber die Bedeutung dieser Weltfirma für den Außenhandel, gewürdigt. Prachtvolle Blumengebinde erfreuten den Geehrten, der in seiner Dankrede besonders auch zum Ausdruck brachte, wie man die erfreuliche Entwicklung der Wirtschaft, die feit der Machtergreifung des Führers zu verzeichnen sei, heute als selbstverständlich hinnehme. Sie sei aber eine Folge der genialen Führung Adolf Hitlers, dem es gelte, treue Gefolgschaft zu leisten. In einer Nachfeier im Saal zur „Rose" kam die enge Verbundenheit des Direktor Ernst Hühner mit der Einwohnerschaft Trüssingens und die große Verehrung zum Ausdruck, die er in allen Kreisen genießt. Gesangverein, Musikverein, Mundharmonikaorchester und Handharmonikaorchester wetteiferten in prachtvollen Darbietungen und verschönten die Feier, die einen Beweis der großen Volksverbundenheit des bedeutenden Industriellen brachte, dessen Werk eine Gefolgschaft von 4000 Personen aufweist, in bester Blüte steht und Trossingen hauptsächlich zu dem gemacht hat was es heute ist, eine blühende Industriestadt, die eine gesunde Entwicklung und einen erfreulichen Wühlstand aufweist.
Surz a. St., 1. Juli. (A u to u n f a I l.) Am Dienstag abend geriet das vier Jahre alte Söhnchen der Familie Thoma in Fischingen beim Bahnhof Fischingen unter einen in Richtung Horb fahrenden Lastwagen. Hierbei erhielt der Junge einen schweren Schädelbruch. Das Befinden des Verunglückten ist besorgniserregend. Vor etwa 14 Tagen wurde der Junge vom Tods des Ertrinkens im Neckar errette:.
Stuttgart, 1. Juli. (Schwabenfahrt nach Ungarn.) Die Landesleitung Württemberg für das Deutschtum im Ausland weist darauf hin, daß unter ihrer Führung zwischen dem 14. und 30. August eine 15- bis 16tägige Schwabenfahrt nach Ungarn ftatlfindet, die neue Bande zwischen Heimat- und Auslandsschwaben knüpfen soll. Aus der Hin- und Rückfahrt werden auch iudetendeutsche Gebiete berührt. Die Reise, die mit Großkraftwagen ausgeführt wird, gehl von Stuttgart aus und dorthin zurück. De- visenschwierigkeiten bestehen nicht, da das deutsche Reich mit Ungarn und Tscheche: Reiseabkommen abgeschlossen bat.
Zwei Schwerverletzte. Am Dienstag abend stießen im Stadtteil Zuffenhausen zwe: Motorräder in voller Fahrt aufeinander. Der Fahrer und Beifahrer des einen Motorrads wurden auf die Straße geschleudert, während das Motorrad selbst in Brand geriet. Die beiden gestürzten Motorradfahrer erlitten sehr schwere Verletzungen.
Kornwestheim» 1. Jul:. (Tüdl:cher Unfall.) Auf dem Rangierbahnhof trug sich ein Unglücksfall zu, dem ein Menschenleben zum Opfer fiel. Drei Arbeiter waren mit Gleisbauarbeiter: beschäftigt. Durch einen ausfahrenden Eüterzug wahrscheinlich abgelenkt, bemerkten sie nicht mehr rechtzeitig genug das Herannahen einer Rangierabteilung. Infolge dieser Unachtsamkeit mußte einer von ihnen, ein 44jähriger verheirateter Mann aus Horrheim bei Vaihingen a. d. E., sein Leben lassen. Den be'den anderen gelang es im letzten Augenblick gerade noch auf verschiedene Zurufe hin, zur Seite zu weichen.
Zarierswotyer, OA Maulbronn. 1. Juli. (Roher Ueb erfüll.) Als eine in den 40ziqer Jahren stehende Frau sich auf dem Nachhauseweg von ihrer Arbeitsstätte in Mühlacker befand, wurde sie an der Staffel oberhalb Lienzingens von einem hiesigen, im gleichen Betrieb beschäftigten Mann angefallen und mit einem Dolch durch einen Stich in den Hals schwer verletzt. Als sich die Frau zu wehren versuchte, wurde sie auch an der Hand verletzt. Ein Kraftwagen aus Lienzingen brachte die Frau nach Maulbronn ins Krankenkaus. Der Noblina mvrds sektaenommen
Münsingen, 1. Juli. (Motorradunfall.) Am Montag abend verunglückte ein auswärtiger Motorradfahrer au« Lauingen in Bayern in der Kurve zwischen Böttingen-Altes Lager, tödlich. Es wird vermutet, daß der Mann in zu raschem Tempo in die gefährliche Kurve einbog, die Herrschaft über sein Motorrad verlor und über einen Randstein hinweg auf einen Uaum geschleudert wurde.
Hausen ob Verona, OA Tuttlingen, 1. Juli. (Ein« alte Mutter mißhandelt.) Der verheiratete 62 Jahre alte Johann Georg Mauthe lebte mit seinem verheirateten Sohne Ernst in einem Hause zusammen. Aus dem Zusammenleben entwickelte sich ein fortgesetzter Familienzwist. Im Laufe der Zeit wurde die Ehefrau des Johann Georg Mauthe immer mehr mißhandelt. Der älteste Sohn Ernst war dem unmenschlichen Vater eine schamlose Beihilfe und dessen Ehefrau eine stille Teilhaberin. Die Land- iägermannschaft machte dem schrecklichen Zustand ein Ende. Die mißhandelte Frau kam in ärztliche Behandlung und im Krankenhaus in Spaichingen stellte man fest, daß die frau eine menschenunwürdige Behandlung erfahren hatte.
ist beliebt
bei den Hausfrauen.
Er erinnert sie an alles, was nötig ist/Z.B. an Or. Getker- Puddingpulver für öie Großreinemachetage. wie schnell ist so ein Pudding gemacht! Lind wie schmeckt dann alles - auch wenn es gewärmtes Essen gibt.
Achtung - ausschucltcal preisausgabe l
, Aus Grund von Zeugenaussagen wurde der Ehegatte Mauthe, der anfangs die Taten leugnete, verhaftet und in da« Untersuchungsgefängnis nach Tuttlingen eingeliesert. Dort machte er zwei Tage daraus seinem Leben ein gewaltsames Ende. Der Sohn Ernst und seine Frau werden sich als Mithelfer an der Mißhandlung ihrer Mutter ebenfalls vor dem Richter zu verantworten bgben.
Schwab. Halt. i. Juli. (Zusammenstoß.) Der 21 Jahre alte, ledige Arbeiter Fr. Müller von Hall, der in der Faßfabrik Hessental beschäftigt ist und sich auf dem Heimwege befand, stieß aus seinem Motorrade mit dem Motorradfahrer Anton Hilsenbeck. Sattler von Steinbach, zusam- men. Beide Motorradfahrer wurden dabei schwer verletzt.
Reichenhofen, OA. Leutkirch, 1. Julr. (Schwerveru». glückt.) An einer unübersichtlichen Straßenbiegung stieß der Motorradfahrer Konrad Räth von Brugg mit der Radfahrerin Geser von Diepoldshofen zusammen. Letztere erlitt dabei einen doppelten komplizierten Unterschenkelbruch sowie einen Schlüsselbeinbruch, der Motorradfahrer erhebliche Verletzungen im Gesicht..
Munverkrngen, OA. Ehingen. 1. Juli. (Hitz schlag.) Oberschweizer Jakob Huber, bedienstet im Klostergut Obermarchtal, erlitt während der Fahrt auf seinem Fahrrad ei- nen Hitzschlag, dem ein Herzschlag folgte und den jähen Tot verursachte.
Vom Hegau, 1. Juli. (3000 Zentner Heu verbrannt.) Am Sonntag brach in 'der Scheune auf dem Gutshof Hohenkrähen Feuer aus, dessen Bekämpfung infolge des Wassermangels auf den Bergen mit großen Schwierigkeiten verbunden war. An den Löscharbeiten beteiligte sich auch die Singener Feuerwehr mit der Motorspritze. Dreimal mutzte der Sttatzenisprengwagen, der 5000 Liter faßt, den Berg hinauf. Die Feuerwehr konnte nur mit Rauchschutzmasken arbeiten. Auch die Einwohner der benachbarten Gemeinden halfen bei den Löscharbeiten mit. Es find über 3000 Zentner Heu verbrannt.
so Jahre Krüppel-Fürforgearbett in Württemberg
Stuttgart, 1. Juli. Am Sonntag hielt die Samariter-Stiftung Stuttgart im Krüppelheim Erafeneck, Kreis Münsingen, ihre 50jährige Jubiläumsfeier. Sie fand im sog. „Schönen Wäldle" statt, an dem Platz, auf dem einst Herzog Karl Eugen von Württemberg, der 1763 bis 1772 Erafeneck zu seiner Lieblingsresidenz eingerichtet hatte, prunkvolle Feste veranstaltet hatte. Etwa 1200 Teilnehmer aus nah und fern waren anwesend. Stadtpfarrer :. R. Fischer-Stuttgart, der langjährige Vorstand der Samariterstiftung, hielt die Festrede mit einem von Dank erfüllten Rückblick auf SO Jahre Krüppel-Fürsorgearbeit. Aus kleinen Anfängen entstanden, betreut das Werk heute mehr als 230 fürs wirtschaftliche Leben Behinderte. Gegen 8000 haben im Lauis der Jahre helfende Liebe erfahren. Einst nur zur Miete in Sen Schlössern Stammheim und Reichenberg, ist die Samariter- Stiftung heute im Besitz der Schlösser Obersontheim und Grafea- eck. Sie hat von staatlichen und gemeindlichen, von kirchlichen und anderen Behörden und Organisationen und einzelnen Wohltätern viel Förderung erhalten. Für den Evang. Oberkirchenrat und den verhinderten Landesbischof D. Wurm sprach Direktor Dr. Müller, für die Landesversicherungsanstalt Württemberg Oberregierungsrat Mayer. Das Innenministerium, die Zeu- rralleitung für Wohltätigkeit und den Landesverband der Inneren Mission vertrat Oberregierungsrat Loebich. Für die Gauamtsleitung der NSV. sprach Dr. Heim, der in feinem Verständnis für die Eigenart der Samariterarbeit die Fäden zeigte, welche die nationalsozialistische Fürsorgearbeit gerade mit derjenigen der Samariterarbeit verbinden. Namens des Stuttgarter Wohlfahrtsamts hob Dr. Scholl hervor, daß fast ein Drittel Stuttgarter in den Samariterheimen betreut werden. Weiter Iprachen Oberrechnungsrat Schief für die Landesfürsorgebehörde für Württemberg, Landrat Dr. Eisenlohr für den Kreis MLn- singen, Dekan Rupp für den Kirchenbezirk Münsingen, Bürgermeister Hirzel-Stuttgart als Mitglied des Verwaltungsrats und die Seelsorger der Anstalt, Pfarrer Rietheimer-Dapfen für die evangelischen und Pfarrer Häfele-Ebingen für die katholische» Anstaltsbewohner. Stadtpfarrer Fischer schloß die Jubelfeier mit Worten des Dankes an alle, die zum Gelingen beigetrage» haben. Im anschließenden geselligen Zusammensein gab Sanitätsrat Dr. Sippel-Stuttgart in launigen Worten den Eindruck der ganzen Festfeier wieder.
Madel helfen in der Ernte
Stuttgart, 1. Juli. Erst vor kurzem erging der Ruf an unsere Mädel zur landwirtschaftlichen Mitarbeit und bereits konnte» in einigen Notstandsgebieten Württembergs drei Landdienst- lager eröffnet werden. Zwei weitere Lager werden in dieser Woche noch errichtet. Aus den Briefen den Mädel spürt mau die Begeisterung und Freude, mit der sie die Arbeit des Bauer« kennenlernen und mit der Dorfgemeinschaft verwachsen. Bezeichnend ist die Aeußerung einer Stuttgarter Firma, die feststellte, daß die Mädel, die schon in halb- oder ganzjähriger landwirtschaftlicher Tätigkeit standen, jetzt im Beruf weit leistungsfähig« sind als die andern. Noch können wir in diesem Sommer zur Einbringung der Ernte Mädel im Alter von 17 bis 28 Jahre» brauchen. Mädel, besinnt Euch nicht allzu lange, helft mit, ihr lernt die Arbeit des Bauern kennen und erholt Euch zudem i» frischer Luft zu gesunden, kräftigen Menschen!
Starkes Fernbeben ausgezeichnet
Stuttgart, 1. Juli. Am Dienstag nachmittag wurde au de» württembergischen Erdbebenwarten Stuttgart, Ravensburg und Meßstetteu nach längerer Pause wieder ei» sehr starkes Fernbeben ausgezeichnet. Die erste Vorläuferwelle traf in Stuttgart um 16 Ahr 18 Minuten 37 Sekunden, die zweite um 16 Uhr 28 Minuten 25 Sekunden ein. Die berechnete Herdentfernung beträgt 8600 Kilometer. Der Herd liegt in der Gegend der Kurilen-Jnseln nordöstlich von Japan. Das Beben war so stark, daß die dabei entstehendenObefflächenwellen die Erd« mehrmals umkreist haben.
Aus Boden
Pforzheim, 1. Juli. (Eine verleumderische Grabrede.) Bei der Beerdigung des Gastwirts Hermann Duff- n e r. der, wie berichtet, nach seiner Verurteilung durch die große Strafkammer Selbstmord in der Gefängniszelle