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Aus SM und Land

Altensteig, den 30. Juni 1936.

Amtliches. Die Dienstprüfung für das Lehramt in Hauswirtschaft, Handarbeit und Turnen haben bestanden die Befähigung zur Erteilung von Unterricht an Volks-, Mittel- und Mädchenrealschuten sowie an allgemei- E (hauswirtschaftlichen) Fortbildungsschulen und an Krauenschulen erlangt: Margarete Lempp von Sulz, Sr. Nagold; Erika Wehr von Altensteig.

Der Obersekretär Saal Müller (von Ältensteig) HM Oberamt Freudenstadt wurde zum Rechnungsrat er-

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Grober Unfug ist es, wenn Bänke, die die Stadtverwal- Mg auf unserem schönen Marktplatz aufstellen liest, von chnder Bubenhand nächtlicherweise beschädigt werden. All­gemein hat man sich über die Ruhebänke gefreut und nun geht so ein gewissenloser, trauriger Bursche her und glaubt im Uebermut seine Kraft daran messen zu sollen! Die Ein­wohnerschaft wird dringend ersucht, auf die schonende Be­handlung der Ruhebänke zu achten und Anhaltspunkte über di« Täterschaft oder die gewissenlosen Täter selbst der Poli­zei zu melden, damit sie die ihnen gebührende Strafe er­halten.

Appelle der Kriegspferde. Der Reichstierschutzbund, Landesgruppe Württemberg-Hühenzollern, beabsichtigt, in nächster Zeit in den einzelnen KreisenAppelle der Kriegspferde" durchzuführen, die den Weltkrieg mit­gemacht haben und heute noch leben.

Reugründungsverbot für den Holzhandel. Wie bereits vor kurzem angekündigt, erläßt nunmehr der Reichsforst­meister im Reichsgesetzblatt vom 33. Juni eine Anord­nung, wonach die Neueröffnung oder Erweiterung bestehen­der Verteilerbetriebe der Forst- und Holzwirtschaft nur mit Genehmigung zulässig ist. Der Reichsforstmeister kann auch ' den Umfang der Geschäftsführung und die Ausnutzung der bestehenden Einrichtungen bestimmen. Eine Erweiterung im Sinne dieser Verordnung liegt insbesondere auch dann vor, wenn neue Zweige oder Nebenbetriebe eingerichtet oder die bestehenden Einrichtungen um mehr als ein Viertel ihres bisherigen Umfanges erweitert werden. Die Wie­derinbetriebnahme von Derteilerbetrieben ist genehmi­gungspflichtig, wenn sie länger als ein Jahr nicht in Be­trieb gewesen sind. Die Verordnung ist mit dem 20. Juni in Kraft getreten.

Simmozheim, 29. Juni. (Tödlicher Motorradunfall.) Gestern nachmittag 13.30 Uhr ereignete sich am Ortsein­gang ein s ch w er e r M ot or r ad un fa l l. Der Motor­radfahrer Wilhelm Huber und sein Beifahrer Erwin Jordan, beide aus Pforzheim, fuhren aus Weilder- stadt kommend in die dort sich befindliche Linkskurve beim Friedhof. Der Lenker des Kraftrades verlor aus bis jetzt noch ungeklärten Gründen die Gewalt über das Fahrzeug und prallte auf die Friedhofmauer auf. Jordan erlitt eine Schädelzertrümmerung und war sofort tot. Der Lenker des Kraftrades, Huber, kam unter das Fahr- Mg zu liegen und wurde mit erheblichen Körperverletzun­gen ins Calwer Kreiskrankenhaus gebracht. Die Schwester des tödlich Verunglückten und ihr Begleiter, die voraus­fuhren, hatten den heftigen Anprall des Kraftrades gehört. Sie eilten als erste an den Unfallort. Die Schwester des Toten erlitt bei dem schrecklichen Anblick einen Ner­venzusammenbruch. Man brachte sie in das Städt. Krankenhaus nach Pforzheim.

Baiersbronn, 29. Juni. (Junikäferplage im Murgtal.) Hier tritt in diesem Jahr der Junikäfer derart mas­senhaft auf, daß man von einer Käferplage sprechen mutz. In vielen Obstgärten treibt er sein Unwesen und da und dort ist ein Kirschbaum ganz kahl gefressen. Es ist drin­gend nötig, daß die Obstbaumbesitzer diesem Schädling auf den Leib rücken. Es liegt der Kampf gegen den Junikäfer im Interesse des einzelnen und der Allgemeinheit. Es ist nicht nötig, datz der Mensch das Obst mit diesem Schädling teilt bezw. sich mit dem zufrieden gibt, was ihm der Juni­käfer übrig läßt.

Horb, 29. Juni. (Straßensperre.) Die O r t sdurch - fahrt in Eutingen im Zuge der Reichsstraße Nr. 14 wird von Mittwoch, den 1. Juli 1936 ab auf die Dauer von etwa 10 Tagen für jeden Verkehr gesperrt. Umleitung für Richtung von Stuttgart Uber Baisingen, Bollmaringen, Hochdorf; für Richtung von Horb über Mühlen, Weitingen.

Lauterbach, 30. Juni. (Ein tragischer Abschluß.) Einen tragischen und von niemand erwarteten Abschluß fand die Sonnwendfeier auf dem Fohrenbühl dadurch, daß der Ehrenpräsident des Schwarzwaldoereins, Geheim­rat Dr. Seith, ganz plötzlich vom Tode ereilt wurde. Auf dem Gange zum Fohrenbühl überfiel ihn ein Unwohlsein. In den Armen seiner Freunde und inmitten seines geliebten Schwarzwaldes ist er zur großen Armee abberufen worden. Der Schwarzwaldverein verliert mit Eeheimrat Seith einen Menschen, der in unermüdlicher Treue durch Jahrzehnte hindurch der Heimat und dem Volke gedient hat. Stets wird der Verein seiner gedenken!

Gruol in Hühenzollern, 29. Juni. (Ein Pferd versinkt 8 Meter tief.) Ein Unfall ganz eigener Art brachte hier die ganze Einwohnerschaft auf die Beine. Als der Fuhr­mann Johannes Pfister mit Pferdegespann und Mäh­maschine eine Wiche mähte, sank plötzlich das «ine PferdmitdenHinterberneneinundwarin wenigen Augenblicken vom Erdboden ver­schwunden. Pfister gelang es, das andere Pferd von der Einbruchstelle zurückzureißen. Die auf sein Rufen zur Hilfeleistung Herbeieilenden konnten in der etwa acht Meter tiefen Bodensenkung das eingebrochene Pferd zu­nächst gar nicht sehen, da die Einbruchstelle oben etwa ein­einhalb Meter messend, unten sich zu einer Mulde ausge­weitet hatte, worin sich das Pferd frei bewegen konnte. Einige Männer stiegen auf einer Leiter in den Schacht, um das Pferd zu untersuchen. Dabei zeigte es sich, daß das wertvolle Tier keinerlei Schaden genommen hatte. Eine Bergung des Tieres mittels Flaschenzuges war wegen der 'Enge der Oeffnung und wegen der Gefahr weiteren Ein-

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sturzes nicht möglich. Dagegen bot das abfallende Gelände Gelegenheit, von der Seite einen Stollen vorzutreiben, und so kam nach mehrstündiger, harter Arbeit das Pferd gesund und munter an die Erdoberfläche.

' Reutlingen, 29. Juni. (Bran d.) Nachdem bei der Frrmo Emil Adolff erst am Samstag vor acht Tagen ein gefähr­licher Werksbrand niederzukämpsen war, wurde am Sonn­tag der Löschzug bereits wiederum nach dem gleichen Fab­rikanwesen gerufen. Diesmal war das Feuer in dem Ge­bäude der Papierfabrik ausgedrochen, und zwar in dem Erdgeschoßraum, wo die zur Papierfabrikation bestimmten Papierabfälle lagern. Die Feuerwehr hatte wieder harte Arbeit zu leisten. Es sind verschiedene hundert Ballen mir Papierabfällen verbrannt. Es ist mit ziemlicher Sicherheit anzunehmen, daß Selbstentzündung vorliegt.

Tübingen» 29. Juni. (In den Tod gefahren.) Am Sonntag verunglückte der Sohn des Lokomotivführers Müller von Derendingen, tödlich. Er fuhr mit seinem Mo­torrad in Bebenhausen in dem Augenblick, in dem er nach seinem ihm entfallenen Augenglas greifen wollte, auf ein Haus mit solcher Wucht auf, daß er kurz darnach gestorben ist.

Nenenstein, 29. Juni. (Zusammenstoß.) An der Straßeabzweigung Neuenstsin-Obersöllbach stießen nachts ein Radfahrer und ein Personenauto zusammen. Der Rad­fahrer, Landwirt Keller aus Michelbach, der nach Hause fuhr, mußte mit einem schweren Schädelbruch in das Kreis- krankenhaus eingeliefert werden, wo er bald starb.

Ellmannsweiler OA. Biberach, 29. Juni. (Brand) Am Samstag brach in dem Anwesen der Karoline Mancher Feuer aus. Nachdem die Feuerwehr aus Laupertshausen zur Stelle war, konnte dank der tatkräftigen Hilfeleistung hiesiger Feuerwehrleute die größte Gefahr als überwunden ai'.wchen werden. Das eingebrachte Heu und der Dach­stuhl fielen dem Feuer zum Opfer.

Stammheim» OA. Ludwigsburg, 29. Juni. (Todes­opfer eines Verkehrsun falls.) In der Nacht zum Samstag wurde ein mit zwei Personen besetztes Mo­torrad von hier durch zwei sich begegnende Personenkraft­wagen veranlaßt, so weit rechts auszuweichen, daß es am Randstein anfuhr und durch Streifen der Fußraste in den Straßengraben geriet. Der Fahrzeugführer und Soziusfah­rer wurden dabei etwa acht Meter nach vorne geschleudert und verletzt. Der Führer des Motorrades ist seinen schwe­ren Verletzungen erlegen.

Heilbron», 29. Juni. (Unter die Straßenbahn geraten.) Ein 49 Jahre alter schwerhöriger Mann ging in Bückingen Richtung Heilbronn mit einem Handwagen. Beim Ileberschreiten des Straßenbahngleises wurde er von einem Srrußenbahnzug erfaßt, unter den Vorderwagen ge­schleudert und mitgeschleift, bis der Straßenbahnzug zum Stehen gebracht war. Er konnte nur noch als Leiche her- vorgezogon werden.

Jordanbad, LA. Biberach, 29. Juni. (U n g l L ck s f a l l.) Ein schwerer Unglucksfall rraf in den Abendstunden des Sonntags den 35 Jahre alten Knecht Karl Hueter von Hochdorf OA. Laupheim, der im Jordanbad in Stellung ist. Von einem Spazierritt heimkehrend, wollte er von der Staatsstraße nach Jordanbad einbiegen, als das Pferd scheute und den Reiter adwarf, der mit einem schweren Schädelbruch liegen blieb. An seinem Auskommen wird ge- zweiielt.

Vom Ries, 29. Juni. (Unwetter.) Von einem ge­waltigen Unwetter wurde Nördlingen und Umgebung am Freitag heimgesucht. Eine Windhose trieb das Wetter heran und nahm alles mit sich. Heuwagen, die unterwegs waren, wurden wie ein Spielzeug umgeworfen. Dazu kam ein Wol­kenbruch. Das Master drang in die Wohnungen ein und setzte viele Keller unter Master.

Die Führertagung des Gaues Württemberg-Hohenzollern

Stuttgart, 29. Juni. Gauleiter und Reichsstatthalter Wilhelm Murr gab beim Eintreffen des Reichsministers Dr. Göbbels zunächst seiner Freude Ausdruck, Dr. Göbbels bei dieser Kund­gebung begrüßen zu dürfen. Er gedachte der ersten Kundgebun­gen, bei denen Dr. Göbbels in Stuttgart weilte und wo er sich in einer stürmischen Versammlung in Feuerbach einst in messer­scharfer Rede der Marxisten erwehrte und sie glänzend abführte In einem großangelegten Rechenschaftsbericht berichtete er aus der Arbeit der Eaupropagandaleitung u. a., daß der Gau Würt- temberg-Hohenzollern bei den Volksabstimmungen im November 1933 an sechster Stelle im Reich stand, bei der Volksabstimmung am 19. August 1934 an fünfter Stelle. Mehr als 50 000 öffent­liche Versammlungen und Kundgebungen, über 9000 Filmvorfüh­rungen und die Verteilung von 12 Millionen Broschüren und Flugblättern runden das Bild der propagandistischen Arbeit ab. Nach einem lleberblick über den Arbeitsbereich des Amtesfür Technik kam der Gauleiter auf die weltanschaulich« Schulung zu sprechen, wobei er erwähnte, daß wir heute im Echwarzwald und am Bodensee zwei gut eingerichtete Eauschulen besitzen, in denen seit drei Jahren gegen 3000 Parteigenossen in längeren Kursen geschult worden sind. Außer diesen Schulen be­stehen noch die Vauernschule in Lorch, die Schule für Erzieher bei Nürtingen und die Schule der Frauenschaft in Waldsee. In Angriff genommen ist eine Schule für Beamte in Neuffen. Die NS. -Frauenschaft erfreue sich im Gau einer von Jahr zu Jahr steigenden Mitgliederzahl. Sie verwaltet in eigener Regie zwei Müttererholungsheime in Plieningen und Lauterbach. Nach dem lleberblick über die Arbeit des Parteigerichts berührte der Gauleiter die Tätigkeit des G a u p e r s o n a I a m ts, in den mehr als 5000 Hoheitsträger und Mitarbeiter geführt werden In diesem Zusammenhang erwähnte er, daß durch die Stellen­vermittlung, die dem Gaupersonalamt angegliedert ist, alle alten Kämpfer untergebracht werden konnten. Nachdem der Gauleiter den Aufgabenkreis des Gau-Organisatronsamtes und des Eaugeschäftsführers Umrissen hatte, behandelte er den Ar­beitsbereich der Deutschen Arbeitsfront, die auch in Württemberg die zahlenmäßig stärkste Organisation darstelle. 700 000 Mitglieder sind ihr angeschlossen und werden von ihr be­treut. Nach der Deutschen Arbeitsfront ist das größte Amt noch die NS.-Volkswohlfahrt, aus deren erfolgreicher Arbeit Gauleiter Murr einige Zahlen nannte: Das Aufkommen des jeweiligen Winterhilfswerks beträgt etwa 10 Millionen an Sach- und Geldwerten. Die NSV. zählt rund 12 000 Mitarbeiter, deren Zahl sich im Winter aui 22 000 erhöbt. 30 000 württembergisch«

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Kinder konnten durch die Kinderlandverschickung im Reich unter- gebracht werden, während Württemberg 40 000 Kinder aus dem Reich ausgenommen hat. Bis jetzt wurden 160 Kindergärten und 41 NS.-Schwestern-Stationen eingerichtet. Weiterhin umriß der Gauleiter die Arbeit des Gauwirtschaftsberaters, des Amtes für Agrarpolitik und des Amtes für Volksgesundheit, um aus dem Aufgabenbereich des Gaurechtsamtes zu erwähne«, daß bei jedem württembergischen Amtsgericht eine Rechtsberatungs­stelle eingerichtet ist, bei der jeder Schwerkriegsbeschädigte und arme Volksgenosse unentgeltlich Rechtsauskünfte sich holen kann. Das Eaupresseamt hatte seit der Machtergreifung die wich­tige Aufgabe der Einflußnahme auf die Presse. Hier teilte der Gauleiter mit, daß die absolute und maßgebliche Einflußnahme auf die Presse in Württemberg fast lOOprozentig durchgeführt ist. Abschließend umriß der Gauleiter die Aufgabenbezirke des Amtes für Erzieher, der NS.-Hago, des Gau-Inspekteurs und der RS.- Kriegsopferverforgung, aus deren Tätigkeit er die Inangriff­nahme eines großzügigen Siedlungswerkes erwähnte, dem es zu verdanken ist, daß allein in diesem Jahre in Württemberg 55 Häuser für Kriegsbeschädigte im Werte von rund 600 000 RM. errichtet werden können.

Nach diesem Rechenschaftsbericht sprach der Gauleiter allen Mitarbeitern seinen herzlichen Dank aus.Der Führer aber", so schloß der Gauleiter,soll wissen, daß die Partei in Württem­berg feststeht, fest steht auch dann, wenn es einmal schwer kom­men soll. Der Führer soll wissen, daß die Württemberger auch in Zukunft gewillt sind, die Reichssturmfahne voranzutragen l" Langanhaltender Beifall dankte dem obersten Politischen Letter des Gaues für seinen Bericht.

Schulungstagung der Lehrkräfte

der Mittel- uud Volksschule«

Stuttgart, 29. Juni. Im Dinkelacker-Saal fand am Montag vormittag eine Schulungstagung für sämtliche Lehrkräfte der Mittel- und Volksschulen von Stuttgart-Stadt und Stuttgart- Amt statt. Oberschulrat Kimmich begrüßte die Versammlung und betonte, daß es gelte, ein Ereignis von säkularer Bedeutung zu feiern, die Einführung der deutschen Volksschule, die unser« Jugend zur Volksgemeinsachft führen solle. Die Form sei ge­schaffen, nun gelte es, sie mit Inhalt zu füllen. Die wichtigste Schulung des Lehrers werde immer sein, Selbstbesinnung, Selbst­einkehr und Selbststudium. Wie wenige andere sei gerade der Lehrer durch Vorbildung und Beruf dazu befähigt, den Rasse­gedanken zu Ende zu denken und zu verwirklichen. Besonders hob er hervor, daß von der evangelischen Bevölkerung 100 Pr^ent, von der katholischen 80 Prozent für die Einführung der Deutschen Volksschule gestimmt hätten und wies auf die Vorteile hin, di« sich daraus für den Lehrkörper ergeben, der nun in sich einig und geschlossen sein könne. Die Zusammenarbeit der Schule mit den Eltern und mit der Hitlerjugend müsse als eines der wich­tigsten erziehlichen Momente gepflegt werden. Erfreulich sei, daß eine fast lOOprozentige Teilnahme am Staatsjugendtag erreicht worden ist. Worte der Anerkennung widmete er der vorbild­lichen Erholungsfürsorge und behandelte zum Schluß die einzel­nen Unterrichtsfächer: Religionsunterricht, Lesen, Sprechen, Mu- sikpslege und Leibesübungen.

Oberschulrat Bauser erstattete dann den Schulbericht, ans dem hervorgeht, datz von November 1935 bis März 1936 ins­gesamt 158 Klassenlehrer und Lehrerinnen sowie 30 Fachlehreri»- nen und rund 6000 Schüler und Schülerinnen geprüft wurde». Die Prüfungen Hütten im allgemeinen sehr erfreuliche Ergebnisse gezeigt. Er wies auf die schwere Belastung der Lehrkräfte durch häufige Stellvertretungen und auf die Nachteile eines oftmali­gen Lehrerwechsels hin, unterstrich aber auch die Förderung, di« die Schularbeit durch die Pflege des Gemeinschaftsgeistes erhalle» habe. Nach einer Pause sprach noch Studienrat Dr. Rahn über Sprechen und Schreiben", dann wurden von Kindern aus de» ersten bis zehnten Schuljahr ausgewählte Gedichte zum Vortrag gebracht, um in praktischen Beispielen zu zeigen, was durch Sprachpflege erreicht worden ist und weiter anzustreben bleibt. Mit einer Huldigung an den Führer wurde die Tagung ge­schlossen.

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Gaggenau» 29. Juni. (Geburt und Kindstötung im Eisenbahnwagen.) In Zusammenhang mit der Fest­nahme einer Frau und deren beiden Töchter in Eaggenau' wegen Kindstötung wurde in Karlsruhe eine 35 Jahre alte Frau verhaftet und in das Be­zirksgefängnis eingeliefert. Sie steht in dringendem Ver­dacht, am 28. März d. I. hier in ihrer Wohnung bei einem der beiden Mädchen einen unerlaubten Eingriff vorgenom­men zu haben. Die Frau gab zu, sie habe das Mädchen mit der Bahn nach Gaggenau begleitet, und im Eisenbahnwagen habe das Mädchen geboren. Das lebend geborene Kind sei von ihr in ein Handtuch gewickelt und in einen Koffer ver­packt worden, wo es erstickt sei. Die näheren Feststellungen sind im Gange.

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9 Monate Gefängnis wegen versuchten Verbrechens der Notzucht Rottweil, 29. Juni. Vor der Großen Strafkammer hatte sich der ledige 29 Jahre alte G. S. von Dieters weiter, zur Zeit in Untersuchungshaft, welchem ein Verbrechen der Notzucht zur Last gelegt war, zu verantworten. Das Urteil lautete:Der Angeklagte wird wegen eines Verbrechens der versuchten Notzucht zu der Gefängnisstrafe von neu» Monaten verurteilt. Ein Monat Untersuchungshaft wird angerechnet.

Rohling verprügelt Schwester und Vater '

Calw, 30. Juni. Der 44jährige, verheiratete Angeklagte von Meistern stand unter der Anklage der gefährliche« Körperverletzung, begangen an seiner 29jährigen Schwe­ster und seinem nahezu 70jährigen Vater. Das Gericht ver­hängte eine Gefängnisstrafe von drei Monate« wegen zwei Vergehen der gefährlichen Körperverletzung.

Todesurteil gegen den Mörder eines 12jährigen Mädchen*

Berlin» 29. Juni. Das Berliner Schwurgericht vernrteille a» Montag abend nach dreitägiger Verhandlung den 24 Jahre al­ten Albert Rüdiger aus Berlin-Mariendorf, der am 25. August des vorigen Jahres die zwölfjährige Erna Vogel aus Veriin- Marienfelde mißbraucht und dann ermordet hatte, wegen Mor­des zum Tode und zum dauernden Verlust der bürgerliche« Ehrenrechte. Wegen des Notzuchtverürechens erkannte das Ge­richt auf eine Zuchthausstrafe von fünf Jahren. Das Verfchwiu--