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ihrerseits irgendeinen Fall gegen Japan konstatiere«

^Alle diese Beispiele und Eestchtspunkte zeigen, wie sehr man international die Sowjetunion als den eigentliche« Störenfried auch im Fernen Osten empfindet. Es ist deshalb auch keineswegs ausgeschlossen, datz eine Reihe der leiste« Tartarennachrichten und llebertreibungen der wirklichen Vorgänge auf sowjetrussische Manöver zurückzuführen sind.

Die Lage in Süd-China völlig ungeklärt

Britische und amerikanische Vorkehrungen

Nanking, Ist. Zuni. Die Lage in Südchina ist noch völlig ungeklärt. Es hat den Anschein, datz unter den Führern -er Bewegung im Südwesten selbst keine Einigkeit besteht. Die Truppen haben ihren Vormarsch in die Provinz Hunan weiter fortgesetzt. Ihr gemeinsames Marschziel sind Höngtschou und die Provinzhauptstadt Tschangscha.

Die aus Süd-Hunan zurückgezogenen Regierungstrup- «n beziehen augenblicklich Stellung nördlich von Tschang- M, wohin auch Verstärkungen von Hankau aus unterwegs sind. Meldungen aus Tschang-scha besagen, datz dort Re- Mungsflugzeuge in reger Aufklärungstätigkeit begriffen sind. Von Hankau aus ist nach Tschang-scha das britische KanonenbootScarab" abgeschickt worden. Der englische Konsul in Tschang-scha hat die in Süd-Hunan lebenden Engländer bereits aufgefordert, sich zur Abreise fertig zu machen. Eine gleichlautende Aufforderung soll auch vom amerikanischen Konsul an die dort lebenden Staatsbürger -er USA. gerichtet worden sein.

Zn einem neuen Telegramm an den Südwestführer Lhenchitang verlangt Marschall Tschiangkaifchek die sofor­tige Zurückziehung der SUdwesttruppen aus Hunan in ihre alten Garnisonen und die Einstellung jeder aggressiven Handlung. Er teilt weiterhin mit, datz er den in Hunan stehenden Regierungstruppen den Rückzug nach Norden be­fohlen habe, um Zusammenstöße zu vermeiden. Diese Maßnahme bedinge aber Verhandlungen über eine konkrete Formel zur Lösung der schwierigen Lage. Bei Nichtbefol­gung seiner Forderungen müsse er annehmen, datz die Hand­lungen der Südwestführer nicht antijapanisch tendiert seien, sondern eine Ungehorsamkeitsaktion lokaler Truppen gegen die Zentralregierung darstellen sollten. Unter Erinne­rung an gemeinsame schwere Erlebnisse ermahnt Tschiang- kaischek den Südwestführer Lhentitang dann, von allen Maßnahmen abzusehen, die eine Verschärfung der natio­nalen Krise bewirken könnten.

Seitens der Kuomintangpartei und der Shanghaier Bürgerschaft sind telegrafische Aufforderungen an den Süd­westführer ergangen, sich dem Gebot der nationalen Einig­keit zu fügen.

Mi« belgische Alikimhmevrrordmmg

gegen die Heimattreuen

Brüssel, 10. Juni. Im Staatsanzeiger ist eine Kgl. Verord­nung erschienen, die der Regierung die Möglichkeit gibt, den Vor­rentenbeziehern im Gebiet von Eugen-Malmedy und St. Vith die Rente nicht zu gewähren, oder sie ihnen zu ent­ziehen, wenn sie durch Umtriebe (Agissements)gegen ihre Pflichten als belgische Bürger verstoßen". Die Entscheidung kann nach frühestens zwei Jahren aufgehoben werden,wenn die Hal­tung des Betreffenden sie nicht mehr rechtfertigt".

Die Verordnung ist vom Innenminister sowie du Bus de War- nasfe, der der Katholischen Union angehört, und dem Verteidi­gungsminister Devsze gezeichnet. Bezeichnend für die Verord­nung ist, daß sie ausdrücklich auf das Gebiet von Eupen, Mal­medy und St. Vith beschränkt wird. Sie hat keinen allgemeinen Charakter, sondern trägt ebenso wie das Ausbürgerungsgesetz Ausnahmecharakter. Die Drohungen, die sich vor und während »es Wahlkampfes die Katholische Union gegenüber den Heimat­treuen erlauben durste, sind also schon von einem Minister der Katholischen Union verwirklicht worden. Die Verordnung bietet >ie gewünschte Handhabe, um gegen die Rentenbezieher vorzu- gehen, die sich nicht zur politischen Gedankenwelt der Union be­kennen, sondern ihrer Heimat treu bleiben wollen.

SnsrM mm Reoievelt

auf dem republikanischen Parteitag

Cleveland, 1l>. Juni. Unter großer Begeisterung der in der überfüllten Konventionshalle versammelten Delegierten des re­publikanischen Parteitages hielt Senator Steiwer aus Ore­gon, der gegenwärtige Vorsitzende des Parteitages, die Eröff­nungsrede, in der er in großen Zügen das Parteiprogramm und die Strategie des Kampfes gegen Roosevelt umritz, ileber zwei Stunden lang geißelte er dann den neuen Kurs des Präsidenten Roosevelt. Steiwer schlug vor, diesen neuen Kurs durch einen amerikanischen Kurs zu ersetzen. Er führte u. a. Weiter aus, selbst die riesige, von Roosevelt ausgebaute Propa- Mndamaschine werde nicht in der Lage sein, dem Volk dauernd 2and in die Augen zu streuen. Steiwer griff dann insbeson­dere die RooseveltschePlanwirtschaft des Mangels" an und er­klärte. die republikanische Partei wolle das wirtschaftliche Gleich­gewicht wiederherstellen. Die Einnahmen der Landwirtschaft Wüßten denen der Industrie gleichkommen. Er trat weiter für die Wiederherstellung des freien Wettbewerbs in der Industrie nn im Gegensatz zu den, wie er sagte, mißglückten Rooseveltsche« Versuchen, die Wirtschaft zu regulieren oder sogar mit ihr in Wettbewerb zu treten. Unter Roosevelt habe lediglich die öffent­liche Schuld geblüht, sie habe sich nämlich um über 14 Milliarden Dollar vermehrt. Auf die ungeheuren Summen für Arbeitslosen­unterstützung und Notstandsarbeiten hinweisend, führte Steiwer bann weiter aus, der Beamtenapparat der Bundesregierung Üehe in gar keinem Verhältnis mehr zu seiner Leistung. Dis Günstlingswirtschaft und der Stimmenkauf mit den Geldern der Steuerzahler hätten die Tüchtigkeit ersetzt. Die Regierung sei heute dergewissenloseste" Arbeitgeber im Lande, die Professoren und Theoretiker ersetzten die praktische Erfahrung. Die Kosten der Wiederbelebung der Wirtschaft seien unmäßig hoch, trotzdem gebe es noch immer 12 ^ Millionen Arbeitslose. Wenn auch die Regierung behaupte, sie besteuere die Reichen, so seien es doch 7 ^ Armen, die die Hauptlast durch indirekte Steuern zu tragen Vmten. Die Löhne seien nur 8 Prozent höher, aber die Lebens­nisten seien um 2V Prozent gestiegen.

Aus Nabt und Laub

Altensteig, den 11. Juni 1936.

Lustig ist's Soldatenleben . . .

War das ein Leben gestern vormittag in unserem sonst so ruhigen Städtchen, als die Artillerie einrückte. Was sich frei machen konnte, alt und jung, strömte dem Marktplatz zu, um die erste Einquartierung seit 18 Jahren zu begrüßen.

Die Jugend begleitete die Soldaten in die ihnen zuge­wiesenen Quartiere und bald war Roß und Reiter unter­gebracht.

Wie manche Erinnerung wurde damit gestern wieder in den alten Soldaten geweckt und wie viel wurde da den Fahrern und Kanonieren erzählt von den Erlebnissen in den verschiedenen Quartieren ehedem.

Nachdem die Jugend hier alles besichtigt hatte, machten sich die meisten auf den Weg nach Egenhausen, wo die Geschütze und ihre Bedienung untergebracht waren, die sie doch noch mehr interessierte als die Protzen.

Abends zogen dann die Quartiergeber mit ihren Sol­daten in denGrünen Baum" und dieTraube" zum Manöverball. In beiden Lokalen herrschte bald eine be­ängstigende Enge, die aber der frohen Stimmung keinen Abbruch tun konnte.

Heute Mittag von 12.30 Uhr ab wird das Trompeter­korps die hiesige Einwohnerschaft mit einem Standkonzert auf dem Marktplatz erfreuen.

Abends wird uns dann unsere Einquartierung wieder verlaßen, um im Nachtmarsch ihr nächstes Ziel auf dem Wege in ihr Standquartier zu erreichen.

Auch die in unserem Nachbarort Egenhausen unter­gebrachten Batterien werden dabei durch Altensteig mar­schieren und ist somit allen Gelegenheit geboten, auch die­selben noch zu sehen.

Die diesjährigen erstenKraft durch Freude"-Urlauber

und zwar aus der Gegend KoblenzTrier treffen kommen­den Samstagabend 8 Uhr hier in Altensteig ein. Es sind ca. 200250 Personen, die für kurze Zeit unser Städtchen und seine reizende Umgebung kennen lernen wollen. An die Wirte ergeht die Aufforderung, abends 8 Uhr mit ihren Tafeln auf dem Marktplatz zu erscheinen.

Luftschiffbesichtigung in Friedrichshafen. Wie uns vom Luftschiffbau Zeppelin geschrieben wird, kann das Luftschiff Hindenburg" in Allmannsweiler-Friedrichshafen bis zum 16. Juni 1936, und LuftschiffGraf Zeppelin" voraussicht- sichtlich vom 20. Juni bis 23. Juni 1936, vom 22. Juli bis 28. Juli 1936, und vom 26. August bis 6. September 1936 besichtigt werden. Besichtigungszeiten: Werktags von 811 Uhr und 13.0017.00 Uhr, Sonn- und Feiertags von 817.00 Uhr.

Verlängerte Gültigkeit der Sonntagsfahrkarte nach Baden- Baden. Aus Anlaß der 72. Hauptversammlung des Schwarz­waldvereins am 13., 14. und 15. Juni 1936 tn Baden-Baden geben die Bahnhöfe der Reichsbahndirektionen Stuttgart und Karlsruhe Sonntagsrückfahrkarten jauch Blanko-Fahrkarten, wo leine gedruckten Sonntagskarten aufliegen) nach Baden-Baden ms mit der Geltungsdauer zur Hinfahrt vom Samstag, den >3. Juni, ü Uhr, bis Sonntag, zur Rückfahrt vom Samstag, l3. Juni, 12 Uhr, bis Montag, 15. Juni, 24 Uhr, als spätester llntritt der Rückfahrt.

Calw, 10. Juni. (40 Jahre Schwarzwald-Wasserversorgung.) Heuer sind es 40 Jahre, daß von fortschrittlich denkenden Män­nern der Plan einer Wasserversorgung für die wasserarme Hoch­fläche des Waldes gefaßt wurde. Regierungsrat Voller, ehem Leiter des Oberamts Calw, Altstadtschultheitz Müller in Neu­bulach und Altschultheitz Frey in Aichelberg dürfen das Ver­dienst für sich in Anspruch nehmen, die Schwarzwald-Wasserver­sorgung gegründet zu Haben. Die großzügige Planung stammt von Oberbaurat v. Eh mann in Stuttgart. Im Jahre 1896 wurde von elf Gemeinden unter dem NamenGemeindeverband der Schwarzwaldwasserversorgung" der Leitungsbau beschlossen. Der Bau wurde im Jahre 1897 in Angriff genommen und im Jahre 1898 fertiggestellt. 7 Kilometer oberhalb Wildbad, wo sich der Kälberbach mit der großen Enz vereinigt, wurde im Fahre 1898 die gesamte Anlage in Betrieb genommen. Von hier aus wird das Wasser einer großen Quelle, die in einer Höhe von 510 Metern entspringt und ganz in der Nähe liegt, auf die Höhe gepumpt. Die Quelle liefert in der Sekunde durch­schnittlich 20 Liter klares Wasser. Auf der Hochfläche bei Hüner- berg liegt der 1280 Kubikmeter Wasser fassende Hauptbehält-cr, Tag für Tag wird ihm etwa 1 Million Liter Wasser zugeführt. Das rauschende Wasser der Enz wird in einer 700 Millimeter weiten und 1000 Meter langen eisernen Röhrenleitung zur Pumpstelle geleitet und muß dort die mächtigen Turbinen, welche die Pumpen treiben, in Bewegung setzen. Der Haupt­behälter liegt so hoch, daß er alle Sammelbehälter von 50 bis 160 Kubikmeter Inhalt speisen kann. In drei Hauptsträngen, die sich wieder verzweigen, wird das Wasser 51 Ortschaften mit mehr als 10 000 Einwohnern zugeführt. Schon 1903 betrug die Rohrlänge der Leitungen 193 Kilometer, das ist die Strecke NagoldNürnberg, Lei einem Kostenaufwand von 1287 000 Reichsmark. Der Kreis Calw stellt innerhalb der Versorgungs­gruppe 25 Gemeinden, Nagold 16, Neuenbürg 9 und Freuden- ftadt eine. Wie wir erfahren, plant die Schwarzwaldwasserver­sorgung im Jahre 1938, den Tag der 40jährigen Wiederkehr des Inbetriebnahme mit einer Jubiläumsfeier zu begehen.

Calw, 10. Juni. (Reichsbahn-Güterkraftverkehr (Ueber- landverkehr) CalwHorb.) Am Montag, den 15. d. M., wird zwischen Calw und Horb ein Reichsbahn-Güterkraft­verkehr in Betrieb genommen.

G

ist immer hilfsbereit. 'Manch alte Frau hat er schon über die . Straße geführt. Für andere ist er hinüber gesprungen, um das Gewünschte zu besor­gen. Am liebsten holt erOr. Oetker - Er­zeugnisse,- denn die kennt er amHellen Kopf", und er weiß, daß sie gut sind.

Uckitnn« - Ilreissufgabek

Neuenbürg» 10. Juni. (Faulbrut unter den Bienen.) In Loffenau ist die bösartige Faulbrut unter den Bienen aufgetreten. Von 'dem Kreisbienensach­verständigen, Oberlehrer a. D. Frey in Birkenfeld, der mit der Sanierung beauftragt wurde, mutzten 3S Bienen­stände mit 223 Bienenvölkern untersucht werden. Von die­sen 35 untersuchten Ständen wurden 9 verseuchte Stände festgestellt. Vor dem Inkrafttreten des Faulbrutgesetzes mutzten die kranken Völker abgeschwefelt und das Waben­werk samt Kästen verbrannt werden. Heute wurden die kranken Völkerumgesetzt". Durch dieses Umsetzverfahren werden die Bienen dem Besitzer und der Wirtschaft erhal­ten, außerdem erhält der Besitzer noch eine entsprechende Entschädigung für das verseuchte Wabenwerk, das an die Tiermehlfabrik in Kornwestheim abgeliefert wird. Kästen und andere Vienengeräte werden einer gründlichen Des­infizierung unterzogen und die kranken Völker auf einen neuen Bau mit Kunstwaben gesetzt.

Bieselsberg, 10. Juni. Unser ältester Einwohner Schrei­nermeister Johannes Kusterer konnte dieser Tage sein 8 9. Lebensjahr vollenden. Der Altveteran ist Kriegsteilnehmer von 1870/71 und nahm mit dem württ. Infanterieregiment 125 an zahlreichen Gefechten teil.

Langenbrand, 10. Juni. Obersorstmeister im Ruhe­stand Dr. Eberhard konnte am Dienstag sein 70. Le­bensjahr vollenden. Ueber 30 Jahre lang wivkte Dr. Eberhard am hiesigen Forstamt, das Tausenden von Forst­beamten aus aller Herren Ländern zum wissenschaftlichen Wallfahrtsort geworden ist. Der Jubilar reitet noch täg­lich von seinem Ruhesitz Sonnenberg bei Pforzheim in die Forsten der Umgebung.

Stetten a. k. M., 11. Juni. (50 Schafe nachts erfroren.) In einer der letzten Nächte sind aufdemHeuberg, wo zur Zeit große Schafherden weiden, 50 Schafe erfro­ren, die die Nacht im Freien zubringen mutzten, weil die Schutzstellen nicht ausreichten.

Eßlingen, 10. Juni. (Scywec verletzt.) Am Diens­tag wollte ein Motorradfahrer mit Beiwagen einen Last­zug überholen und stieß dabei auf den Lastzug auf. Der verletzte Führer des Motorrads wurde mit dem Sanitäts­kraftwagen nach dem hiesigen Krankenhaus übergeführt, wo ihm ein Fuß abqenommen werden mußte.

Heilbronn, 10. Juni. (SchulheimschiffHans Schemm".) Das SchulheimschiffHans Schemm", das den Namen seines Schöpfers trägt, ist auf seiner Fahrt vo« Regensburg, Ingolstadt, Nürnberg, Würzburg, Mainz her­kommend, in Heilbronn eingetroffen und nimmt von hie« 57 Schüler in sechstägiger Fahrt bis zur Loreley mit, von wo sein Weg es weiter führt den Rhein hinab und durch die norddeutschen Häfen nach Berlin zu den Olympischen Spielen. Der Zweck dieses Schulheimschiffes, das dem NSLB. gehört, ist, in solchen Etappenfahrten der deutschen Schuljugend ihre schöne Heimat näher zu bringen. Das 30 Meter lange und 4,4 Meter breite Schiff bietet für 200 Personen samt Gepäck Raum, sodatz die 57 Schüler genug Platz haben, um sich zu tummeln. Unter starker Beteili­gung von Eltern, Mitschülern und sonstigen Zuschauern fuhr das Schulheimschiff mit 57 Heilbronner Knaben der 7. Klaffe aller Schulaattunaen ab.

Wurzach, 10. Juni. (Neues Hanf- und Flachs­werk.) Der seit Frühjahr 1936 ernstlich erwogene Plan der Gründung einer Genossenschaft zum Anbau und zur Aufarbeitung von Hanf und Flachs ist nunmehr Wirklich­keit geworden. Am Sonntag beschloß eine von den Bürger­meistern und Ortsbauernführern der Nachbargemeinden und den verschiedenen Berufsgruvpen der Stadt Wurzach gut besuchte Versammlung die Gründung eines Hanf- und Flachswerkes Wurzach auf genossenschaftlicher Grundlage. Der Anbau von Hanf und Flachs, der früher im Kreis Leutkirch eine große Nolle gespielt hat, wird damit neuer­dings einen neuen starken Auftrieb erhalten.

Kappel, OA. Ravensburg, 10. Juni. (Junge Aus- reitzererwischt.) Am Dienstag früh wurden durch den Landjäger von Horgenzell in einem Gasthaus zwei über­nachtende jüngere Burschen im Alter von 15 und 16 Jahren kontrolliert. Sie besaßen dis Frechheit, dem Beamten fal­sche Namen und Personalien anzugeben. Bei der näheren Untersuchung mutzten die zwei jungen Wanderer ihre rich­tigen Personalien angeben und sich zugleich zu dem Ge­ständnis bequemen, datz sie Mitte Mai ds. 2s. aus einer Erziehungsanstalt entwichen sind.

Hasenweiler, OA. Ravensburg, 10. Juni. (Tödlich verunglückt.) Montag nachmittag war Bauer Josef Reis damit beschäftigt, den Heuboden vor der bevorstehen­den Einbringung des Heues zu reinigen. Dabei scheint er Lusgeglitten zu sein. Er fiel so unglücklich auf die Tenne herunter, datz der Tod auf der Stelle eingetreten ist.

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Pforzheim, 10. Juni. Ein Strafverfahren, das nach dem schweren Eisenbahnunglück am 17. Mai 1934 aus dem Pforzheimer Bahnhof gegen den mitschuldigen Loko­motivführer Brand eingelertet worden war und bereits zu einer Verurteilung durch die Große Strafkammer führte, durch das Reichsgericht aber wieder aufgehoben und zur erneuten Verhandlung an dieselbe zurückverwiesen worden war, wurde auf Grund des Strasfreiheitsgesetzes vom 9. August 1934 eingestellt, da bei dem Angeklagten keine höhere Gefängnisstrafe als sechs Monate zu erwarten gewesen wäre.

Bühl, 10. Juni. (Vom Starkstrom getötet.) Der städt. Elektromeister Bernhard Gretz war im Transforma­torenhaus beschäftigt. Dabei kam er auf bis jetzt noch unaufgeklärte Weise dem Starkstrom zu nahe und wurde auf der Stelle getötet.

Tiergarten i. Donautal, 10. Juni. (Von einem Stein­block erdrückt.) In einem in der Nähe gelegenen Marmor­bruch ereignete sich gestern ein bedauerlicher llnglücksfall. Der 21 Jahre alte Johann Frey aus Hausen im Tal wurde von einem St einblock, der beim Anziehen der Kette herausrutschte, gegen die Steinbruch- wand gedrückt. Mit einem schweren Becken­bruch wurde der Bedauernswerte ins Sigmaringer Kran­kenhaus eingeliefert, wo er seinen Verletzungen erlegen ist.