! K. Oberawt L«l».

Bekanntmachung,

betr. die Neuwahl der Gemeinderechner.

Die Gemeindebehörden werden an die rechtzeitige Vor­nahme der Neuwahlen derjenigen öffentlichen Rechner, deren Wahlperiode am 31. März ds. Is. zu Ende geht, erinnert. Hierbei ist besonders folgendes zu beachten:

1. Die Gewählten sind vor oder beim Amtsantritt gemäß Art. 98 der E.O. und 8 81 Abs. 3 der Vollz.-Verf. hiezu durch den Ortsvorsteher zu verpflichten oder auf die früher erfolgte Verpflichtung hinzuweisen. Ueber die Verpflichtung ist ein Protokoll aufzunehmen, das von dem Verpflichteten zu unterzeichnen ist.

2. Wenn ein neuer Rechner gewählt wird, hat eine förm­liche Amtsübergabe unter genauer Beachtung der Be­stimmungen in 8 87 Abs. 4 der Vollz.-Verf. z. G.O. stattzufinden.

3. Nach vollzogener Verpflichtung sind Namen und Beruf der Gewählten unter Angabe des Geburtstages dem Oberamt anzuzeigen.

1. Die Anstellungsverhältnisse sind nach einem vom Ee- meinderat aufzustellenden Dienstvertrag zu regeln (Art. 1Ü3 der E.O.).

Der Betrieb des Wirtschaftsgewerbes, sowie des Flaschenbierhandels ist den Gemeindepflegern unter­sagt. (Art. 10V Abs. 3 der E.O.).

5. Die Höhe der Sicherheitsleistung ist vom Eemeinderat einer Nachprüfung zu unterziehen. Für die Festsetzung kommen die 88 88 und 97 der Vollz.-Verf. z. G.O. in Betracht. Sofern eine veränderte Festsetzung vorge­nommen wird, unterliegt solche der Genehmigung des Bezirksrats. In diesem Falle ist bis spätestens 1. April Ls. Zs. Vorlage zu machen.

6. Die Wahl eines Eemeinderatsmitglieds zum Rechner bedarf der Zustimmung des Bürgerausschusses (Art. 49 Nr. 15 der E.O.).

Den 19. Februar 1915.

Reg.-Rat Binder.

K. Oberamt Calw.

Bekanntmachung betr. die von den Gemeinde« de» Bezirks z« entrichtenden Beiträge zu den Schul- und Impfarztkosteu für das Jahr 1814.

Gemäß Art. 7 Abs. 3 des Oberamlsarztgesetzes vom 10. Juli 1912 (Reg.-Blatt Seite 270) in Verbindung mit § 15 Abs. 15 der Dollzugsversügung vom 17. März 1913 yirzu (Reg.-Blatt S. 82) werden die Gemeinden aufgefordert, die fl« nach der folgenden Berechnung treffenden Beiträge bis spätestens 1. März d. IS. an die Ministerialbaffe des Innern mittelst Zahlkarte oder Ueberweisung aus Postscheck­konto 3730 (bet dem Postscheckamt Stuttgart) zu entrichten.

G emeind«

veitrag

Zahl deral»

gelungen an-

»usehenden

öffentlichen

Impfungen

Beitrag

Gesamt«

summe

).Betträge

1. Calw.

VolkSschüler M9, Schü­ler des Slimnas. und der Realschule IW

884

L20A

176.80

235

141.

317.80

2. Agenbach . . .

55

11.

14

8.40

19.40

3. Aichhalden . . .

46

S.20

8

4.80

14.

4. Altbulach . . .

105

21

25

15.-

36.

5. Altburg ....

192

38.40

45

27.

65.40

6. Althengstett. . .

174

34.80

50

SO.

64.80

7. Alzenberg . . .

62

12.40

21

12.60

25.

8. Bergorte....

72

1440

19

11.40

25.60

9. Breitenberg. . .

99

19.80

25

15.

34.80

10. Dachtel ....

66

13.20

24

14.40

27.60

11. Deckenpfronn . .

216

43.20

51

30. 60

73.80

12. Emberg ....

20

4

7

4.20

8.20

13. Ernstmühl . . .

In Lie ringe

benzell

chult

7

4.20

4.20

14. Gechingen . . .

176

35.20

49

29.40

64.60

15. Hirsau ....

122

24.40

41

24.60

49.

16. Holzbronn . . .

76

15.20

31

18.60

33.80

17. Hornberg . . .

36

7.20

10

6.

13.20

18. Liebelsberg. . .

88

17.60

28

16.80

34.40

19. Liebenzell . . .

237

47.40

57

34.20

81.60

20. Martinsmoos . .

48

9.60

14

8.40

18.

21. Monakam . . .

45

9.

15

9.-

18.

22. Möttlingen. . .

77

15.40

25

15.

30.40

23. Neubulach . . .

116

23.20

27

16.20

39.40

24. Neuhengstett . .

80

16.

23

13.80

29.80

25. Neuweiler . . .

117

23 40

30

18.

41.40

26. Oberhaugstett . .

67

13.40

23

13.80

27.20

27. Oberkollbach . .

74

14.80

28

16.80

31.60

28. Oberkollwangen .

55

11.-

17

10.20

21.20

29. Oberreichenbach .

77

15.40

25

15.

30. 40

30. Ostelsheim . . .

112

22.40

22

13.20

35.60

31. Ottenbronn. . .

81

16.20

28

16. 80

33.

32. Rötenbach . . .

50

10.

13

7. 80

17.80

33. Schmieh ....

19

3.80

3

1.80

5. 60

34. Simmozheim . .

150

30.

52

31.20

6l.20

35. Sommenhardt. .

64

12.80

17

10.20

23.

36. Stammheim . .

239

47.80

70

42.

89.80

37. Teinach ....

89

17.80

35

21.

38.80

38. Unterhaugstett . .

70

14.

14

8.40

22.40

39. Unterreichenbach .

250

50.

65

33.

83.

40. Würzbach . . .

71

14.20

19

11.40

25. 60

41. Zav-I stein . . .

78

15.60

19

11.40

27.

42. Zwerenberg. . .

49

! 9.80

13

7.80

17.60

s 4804

i960. 80

s 1334

j800. 40jl761. 20

Für Zahlungen bis zum Betrag von 800 Mk. gilt der Posteinlieserungsschein als Rechnungsbeleg, falls der Em- pfänger und der überwiesene Betrag auf ihm angegeben ist. Den 15. Februar 1915.

Reg.-Rat Binder.

N. Oberamt Lal».

An die Gemeindebehörde».

Unter Bezugnahme auf den letzten Absatz der Ministerial­erlasses vom 8. Juli 1905 Nr. 7273 (Amtsblatt Sette 321 ff.) werden nachstehend die Zahlen der in den Gemeinden des Bezirks vorhandenen Personen, welche im Genuß von Unfall-, Alters-, Invaliden-, Witwen-, Waisen-, Kranken- oder Zufchuß- Renten stehen, bekannt geaeben. _.

Gemeinde

Unfall­

rentner

LL

ZZ

8»

ZL

S --

s,

Witwen­

rentner

Waisen- II

rentner I

« « L"

's 8

's«

oy"

1. Calw.

43

8

122

1

5

4

2

2. Agenbach . . .

3

13

3. Aichhalden . . .

5

3

4. Altbulach . . .

14

8

1

2

1

5. Altburg ....

23

25

1

6. Althengstett. . .

34

2

12

7. Alzenberg . . .

4

10

2

8. Bergorte....

5

2

10

9. Breitenberg. . .

7

1

4

10. Dachtel ....

11

4

1

11. Deckenpfronn . .

23

15

1

1

12. Emberg ....

9

3

1

13. Ernstmühl . . .

3

5

14. Gechingen . . .

20

10

1

1

15. Hirsau ....

15

28

16. Holzbronn . . .

12

6

1

17. Hornberg . . .

7

2

18. Liebelsberg . . .

6

12

19. Liebenzell . . .

10

1

24

1

20. Martinsmoos . .

6

3

21. Monakam . . .

9

7

1

22. Möttlingen . . .

13

9

23. Neubulach . . .

9

15

1

1

24. Neuhengstett . .

14

9

1

25. Neuweiler . .

16

1

21

3

26. Oberhaugstett . .

18

10

27. Oberkollbach . .

8

1

16

2

28. Oberkollwangen .

5

3

29. Oberreichenbach .

4

5

1

30. Ostelsheim . . .

14

3

31. Ottenbronn. . .

6

9

2

32. Rötenbach . . .

14

7

33. Schmieh ....

2

1

34. Simmozheim . .

24

14

35. Sommenhardt . .

8

15

2

36. Stammheim. . .

48

1

40

2

1

37. Teinach ....

8

15

1

38. Unterhaugstett . .

12

4

1

39. Nnterreichenbach .

18

4

25

2

1

40. Würzbach . . .

6

8

41. Zavelstein . . .

6

8

1

42. Zwerenberg. . .

8

2

1

529

I 21

j 565

5

21

15

10

Zur Beurkundung!

Talw, den 19. Februar 1915.

Regierungsrat Binder.

gen. Wir machten 2 Offiziere und 125 Franzosen zu Gefangenen.

Zn den Bogesen schritt unser Angriff weiter vorwärts. Zn der Gegend südöstlich Sulzern nahmen wir Hohrodberg, die Höhe bei Hohrod und die Gehöfte Bretzel und Widental.

Oestlicher Kriegsschauplatz. Auch gestern ist in der Gegend nordwestlich Erodno noch keine wesent­liche Aenderung eingetreten.

Nördlich Ossowiec, südöstlich Kölns und auf der Front zwischn Prasznysz und Weichsel (östlich Plock) nehmen die Kämpfe ihren Fortgang.

In Polen südlich der Weichset nichts Neues.

Oberste Heeresleitung.

Die österreichisch-ungarischen Tagesberichte.

Wien, AI. Febr. (W.B. Nichtamtlich.) Amtlich wird verlautbart: 20. Febr., mittags. Zn Russisch- Polen hielt auch gestern verstärktes Geschütz- und Ge- wehrfener an. Um die von uns eroberten russischen Vorstellungen im Raume südlich Tarnow und am Dunajec entwickelten sich heftige Kämpfe. Gegenan­griffe des Feindes wurden mehrmals blutig zurückge- schlagen.

An der Karpathensront ist im allgemeinen die Situation bis in die Gegend von Wyschkow unver­ändert. Es wird nahezu überall gekämpft.

In Südgalizien konnte der Feind seine starken Stellungen nördlich Nadworna nicht behaupten. Dem letzten entscheidenden Angriff ausweichend zog er in der Richtung Stanislau ab, verfolgt von unserer Ka­vallerie.

(W.T.B.) Wien, 21. Febr. Amtlich wird vom 21. Febr. mittags gemeldet: Die Situation in Polen und Westgalizien ist im allgemeinen unverändert. Der gestrige Tag ist ruhiger verlaufen. Zn den Käm­pfen an der Karpathenfront von Dukla bis Wyszkow wurden wieder mehrere russische Angriffe unter schwe­ren Verlusten des Gegners zurückgeschlagen, der hier­bei auch 750 Mann an Gefangenen verlor. Die Ope­rationen südlich des Dnjestr schreiten weiter fort. In der Bukowina herrscht Ruhe.

Der Stellvertr. des Chefs des Eeneralstabs: v. Höser, Feldmarschalleutnant.

Ein feindliches Lob Hindenburgs.

Paris, 21. Febr. Die französische Presse gesteht ein, daß die Russen auf beiden Flügeln den Rückzug

antreten mußten, doch sagt sie, es sei ein Rückzug strategischer" Art. Kennzeichnend ist, daß der Temps" schreibt: Unsere Verbündeten haben eine Schlappe erlitten, dies ist unbestreitbar, aber sie halten den Feind in Schach und töten ihm viele Soldaten. Der Sieg ist bei weitem nicht so ent­scheidend, daß er den Deutschen gestattet, dort ihre Front zu entblößen. DerFigaro" erklärt in der Betrachtung über die militärische Lage, ein rus­sischer Rückzug sei erfolgt; man muffe eingestehen, daß Hindenburg ein großer Feldherr sei.

Neuer vergeblicher Angriff auf die Dardanellen.

Konftantinopel, 20. Febr. Das Hauptquartier teilt mit: Gestern früh beschoffen englische und fran­zösische Schiffe die Außenforts der Dardanellen. Sie gaben ungefähr 400 Schüsse ab, konnten aber keinen Erfolg erzielen. Ein einziger Soldat wurde durch abgesprengtes Gestein leicht am Bein verletzt.

(W.T.B.) Konstantinopel, 21. Febr. Der für das Gebiet der Dardanellen bestellte Berichterstatter derAence Milli" telegraphiert über das gestrige Vombardment: Eine feindliche Flotte bestehend aus 4 englischen und 4 französischen Schiffen eröffnete am 19. Febr. ^49 Uhr vormittags aus einer Entfernung von 16 Kilometern das Feuer mit Geschützen größten Kalibers. Das britisch-französische Geschwader näh­erte sich der Küste in der Meinung, die Forts zum Schweigen gebracht zu haben. In diesem Augenblick erst eröffnete die osmanische Artillerie das Feuer. Von 18 Schüssen, die sie abgab, gingen bloß 4 fehl. Die übrigen trafen. Das Admiralschiff erhielt eine schwere Havarie und wurde von Torpedobooten, die es sofort umringten, als sie es in Gefahr sahen, aus der Schlachtlinie geschleppt. Zwei weitere feindliche Schiffe wurden außer Gefecht gesetzt und zogen sich zurück. Nach Vergeudung von 600 Granaten mußte die feindliche Flotte, von der 3 Einheiten fast voll­ständig unbrauchbar gemacht waren, sich entfernen.

Japan und China.

Ein chinefisch-japanischer Krieg in Sicht.

Mailand, 20. Febr.Sera" meldet aus Peking: Die japanischen Staatsangehörigen verlassen in aller Eile Peking und China. Auf Schantung haben die Japaner mit dem Bau zweier strategischen Bahnen begonnen, ohne die chinesischen Behörden um eine

Konzession ersucht zu haben. Aus Söul und Pott Arthur sind infolge der Kriegsvorbereitungen alle Ausländer durch die japanischen Regierungsbehör­den ausgewiesen worden.

Kopenhagen, 20. Febr. Nach einem aus Peters­burg eingelaufenen, an dieTägl. Rundschau" von hier weitergegebenen Bericht meldet dieNowoje Wremja" aus Tokio, unter dem Vorsitze des Kaisers habe ein japanischer Ministerrat stattgefunden, worin die Ueberreichung eines Ultimatums an China be­schlossen wurde.

Rußland und die Forderungen Japans.

(W.T.B.) Moskau. 18. Febr. Die Zeitung Rußkoje Wjedomosti" schreibt in einem Leitartikel: Die japanischen Forderungen an China bedeuten nichts anderes als eine Aegyptisierung Chinas (üb­rigens gut ausgedrückt). Die Forderungen lokalen Charakters sind schon an sich ernst genug. Ihre Ver­wirklichung würde China zum größten Teil zu einer japanischen Kolonie machen, aber die allgemeinen Forderungen gehen viel weiter und machen die po­litische Unabhängigkeit Chinas zu einer Fiktion. Man erinnert sich unwillkürlich an die englisch-ägyp­tischen Beziehungen, möglich, daß sie sogar als Vor­bild gedient haben. Es ist sehr wahrscheinlich, daß die Entente Japan genügend Bewegungsfreiheit in China zugestanden hat, aber natürlich nur in be­stimmten Grenzen. Das jetzige japanische Programm übersteigt alle diese Grenzen und die Verwirklichung dieses Programms ist vom Standpunkte der vitalsten Interessen der europäischen Mächte vollkommen un­zulässig.

Die Neutralen und der Krieg.

Hollands Bereitschaft.

Amsterdam, 20. Febr. Im Parlamente erklärte, lautDeutscher Tageszeitung", der holländische Mi­nisterpräsident Vanderlinden, für Holland sei die Ge­fahr, in den Weltkrieg hineingezogen zu werden, kei­neswegs beseitigt; nach seinen Informationen, die er jedoch dem Parlamente nicht Mitteilen könne, bestehe sie in gleich hohem Maße wie zu Kriegsbeginn. (Das heißt also, daß Holland Beweise dafür besitzt, daß seine Neutralität eventuell von englischer Seite ver­letzt wird. Die Schriftl.) Von einer Abrüstung könne daher keine Rede sein; eher sei noch eine Verstärkung