ZMK^W

MMM

EdW

*«**».-6

''-rchML*

WKSUD

77,1» 7

M^r.

Rr. 43.

Amts- und Anzeigeblatt für den Oberamtsbezirk Calw. SO. Jahrgang.

V»1ch,«»o»g»we1se: «mal wlchrntlich. »uzelgenprei«: Im Obermntr- s«»ar Bavo für dt« rtnsoaltta« Borgls,e11e ll) Pf»., außerhalb derselben 12 Pf»., ««Same» LS Pf». Schluß für gnferatannahme 10 Uhr oormitta»». Telefon g.

!! > .1 . >- ! .» > -l -:

Montag, de« 22. Februar ISIS.

Bezugspreis.- In der Stadt mit rrilg-rlohn MI. I.2L »terteljührlich, Poft» bezugSpreiS für den OrtS- und NachbarortSoerkehr Mk. I., tm Fernoerkehr Mk. 1.30. Bestellgeld in Württemberg M Pfg-, ln Bayern und Reich 4L Psg»

Der VergcltnugskamPf gegen England.

KI» WM LWMM»« miAM Mm oaseM - Zelidlichk MMMMiett

Der Kampf gegen England.

* Die Antwortnote Englands an die Vereinig­ten Staaten ist von einer Heuchelei, ja man kann so­gar sagen, von direktem Hohn getragen, die wohl nicht zu übertreffen sind. Der Inhalt gibt klipp und klar kund, daß England seine Aushungerungspolitik fortsetzen will, und dabei wird scheinheilig bedauert, daß die Neutralen dadurch geschädigt würden. Aber da sei natürlich Deutschland schuldig. Es wären wirk­lich unnötige Worte verschwendet, wollte man über­haupt auf die englischen Sophistereien eingehen. Daß aber auch Deutschland auf seinem Recht besteht, Ge­genmaßregeln gegen die von den Engländern began­genen Völkerrechtswidrigkeiten zu ergreifen, das hat die deutsche Antwortnote gezeigt.

Den Beweis dafür, daß die deutsche Ankündigung der Blockade. Englands keillpn Bluff bedeutet, haken uns schon die letzten paar Tage gebracht. Die deut­schen Unterseeboote sind überall. Sie versenken die feindlichen Schiffe ebenso im Kanal, wie in der Iri­schen See, ja sogar bis zur Nordküste Frankreichs sind sie gelangt, und wir werden nach und nach wohl noch manches zu hören bekommen. Die Mitteilung über die neueste Waffentat unserer blauen Jungen hat den Herren Engländern wohl klar gemacht, daß die Deutschen ihre Ankündigungen auch auszuführen ver­mögen, und nicht nur wie die Herren drüben über - - -

dem Kanal mit dem Mund. Es sollte uns wun-I Sehen würde, bei dem gegenwärtigen verschärften dern, wenn wir eine englische Bestätigung der Nach- Handelskrieg uns bei den Neutralen zu verdächtigen,

sprangen, ertranken. Die übrige Besatzung wurde gerettet.

Paris, 20. Febr. Amtliche Mitteilung des Marineministeriums: In der Nacht vom 17. zum 18. Februar hat ein deutsches Unterseeboot um zwei Uhr morgens aus der Höhe von Dieppe den Dampfer Dinorah angeschossen. Die Schotten wur­den geschlossen. Der Dampfer sank nicht, sondern erreichte Dieppe. Dinorah ist ein österreichischer Dampfer, der bei Ausbruch des Krieges beschlag­nahmt wurde und jetzt von uns benützt wird.

Poris, 20. Febr. (Amtlich). Der Dampfer Dinorah ist um 12 Uhr mittags im Hafen von Dieppe eingelaufen, wo er besichtigt und ausge­bessert werden wird. Das Schiff war 20 Meilen vom Hafen entfernt, als es ohne vorherige War­nung angeschoffen wurde. ^

Die esgttsche« Waffen.

Berli«, 22. Febr. DerKölnischen Zeitung" wird von der holländischen Grenze berichtet: Der Kapitän eines holländischen Dampfers erklärte in Rotterdam, die englische Regierung habe ihm 100 000 Pfund Sterling anbieten lassen, falls er fein Schiff ver­senken und dann in Rotterdam melden wolle, es sei durch ein deutsches Unterseeboot zum Sinken gebracht worden.

Berlin, 20. Febr. Daß England darauf aus­

satzungen von 10 Dampfern geweigert haben, in die gefährdeten Seegebtete zu fahren.

Norwegische Schiffe verweigern den Dienst nach England.

Esbjerg, 22. Febr. Auf dem norwegischen DampferPostad" entstand eine Meuterei, als das Schiff abgehen sollte. Die Vereinigte Dampfschiff- Gesellschaft konnte gestern 6 Schiffe infolge Weige­rung der Mannschaft nicht nach England abgehen lassen. Sie rief die Polizei an. Die Mannschaft wurde polizeilich befragt, warum sie nicht fahren wolle. Sie antwortete, sie wage es nicht wegen der Blockadegefahr. Die Verhandlungen führten zu keinem Ergebnis. Es glückte der Gesellschaft auch nicht, neue Mannschaften zu erhalten. In Frederikshaven erklärten auf dem der gleichen Ge­sellschaft ungehörigen DampferKnuchenborg" die Feuerleute, daß sie auch gegen noch so hohe Be­zahlung nicht fahren würden. Die Polizei konnte nichts ausrichien. Das Schiff mußte gleichfalls liegen bleiben.

richt über die Versenkung dieses Truppentransports erhallen, und bis unsere Unterseeboote ihre Meldung abstatten können, geht immer eine gewisse Zeit vor­über. Es ist ja auch schließlich möglich, das das Trans­portschiff von einer der deutschen Minen, die ja über­all an den feindlichen Häfen gelegt wurden, in die Luft gesprengt wurde. Sei dem, wie ihm wolle, der Bergeltungskampf gegen England hat seinen Anfang genommen, und alle Anzeichen sprechen dafür, daß dem verräterischen und heuchlerischen Albion das Schicksal bereitet wird, das es dem deutschen Volke zuteil werden lassen wollte.

Ein englischer Militärtransport versenkt.

(W.T.V.) Hamburg, 20. Febr. DieHamburg. Nachrichten" melden aus Stockholm: Ein englischer Militärtransport von 2VVV Mann wurde samt Trans­portdampfer im englischen Kanal versenkt. DasGö­teborg Aftonbladet", das diese Meldung erhielt, ver­bürgt sich für die Zuverlässigkeit der Quelle.

Stockholm, 21. Febr. Bon einer sehr glaubwür­digen Stockholmer Seite, die über die Schiffahrtsvor­gänge im Kanal orientiert ist, wird dem Berichter­statter derVoss. Zeitung" bestätigt, daß der englische Truppentransport infolge Auslaufens auf eine Mine oder, was noch wahrscheinlicher ist, durch einen Tor- pedoschnß vernichtet wurde.

Es geht los!

Liverpool, 21. Febr. Der DampferTambank", der sich auf der Fahrt von Gardiffe nach Liverpool befand, wurde auf der Höhe der Insel Anglesta von einem deutschen Unterseeboot ohne Warnung

war selbstverständlich und diese Erwartung hat sich auch schnell bewahrheitet: Kaum hat der Handels­krieg begonnen, so meldet auch schon Reuter, daß das norwegische TankbootBelridge" durch ein deutsches Unterseeboot torpediert worden sei, und da die Engländer, gar nicht mit Unrecht, annehmen, daß man ihrer Meldung nicht glauben würde, fügte Reuter sofort hinzu, man habe Stücke des Torpedos

Die Lage auf den Kriegsschauplätzen.

Die deutschen amtlichen Meldungen.

(W.T.V.) Großes Hauptquartier, 20. Febr. (Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz. In der Cham­pagne nördlich Perthes und nördlich Lesmenil grif­fen die Franzosen gestern mit sehr starken Kräften an. Alle Versuche des Gegners, unsere Linie zu durch­brechen, scheiterten. An einigen kleinen Stellen ge­lang es ihm, in unsere vordersten Gräben einzudrin­gen. Dort wird noch gekämpft. Im übrigen wurde der Gegner unter schweren Verlusten zurückgeworfeu. Auch nördlich Verdun wurde ein französischer Angriff abgeschlagen. Bei Combres machten die Franzosen

aus dem Sch ffsrumpf gezogen. Dem steht folgende I nach heftiger Artillerievorbereitung erneute Bor Meldung entgegen:

Kopenhagen, 21. Febr.National Tidende" meldet: Der noiwegische DampferBelridge" wurde gerammt, als er mitten im Kanal auf der Höhe von Folkestone fuhr. Da der Vorraum sich rasch mit Wasser füllte, gab der Kapitän Olsen der Besatzung von 18 Mann den Befehl, in die Boote zu gehen.

Nachdem er ein Stück fortgerudert war, hoffte der Kapitän, den Dampfer retten zu können, ging an Bord zurück und setzte die Pumpen in Bewegung, wodurch es ihm glückte, das Schiff zu retten. Die Petroleumladung hat keinen Schaden genommen.

Mißbrauch der skandinavischen Flaggen.

Stockholm, 2t. Febr. Der Offizier eines Dampfers, der gestern von England in Göteborg eintraf, teilte mit, daß alle Schiffe, denen er unterwegs begegnet sei, nur die dänische, schwedische oder norwegische Flagge gezeigt hätten. Das beweise, daß die eng­lischen Dampfer eine besondere Borliebe für die skandinavischen Flaggen hätten.

Der schrvedisch-englische Handelsverkehr unterbrochen.

Nach einer Meldung des aus Stockholm kann der tnrpediert. Drei Mann der Besatzung wurden bet, Verkehr von Göteborg nach England als abge- der Explosion getötet. Zwei Mann, die über Bord! brachen betrachtet werden, nachdem sich die Be-

Berlin, 22. Febr. Berliner Tageblatts"

stöße. Der Kampf ist noch im Gange.

In den Vogesen nahmen wir die feindliche Hauptstellung auf den Höhen östlich Sulzern in einer Breite von 2 Kilometer, sowie den Reichsackerkopf westlich Münster im Sturm. Um die Höhen nördlich Mühlbach wird noch gekämpst. Metzeral und Son- dernach wurden nach Kämpsen von uns besetzt.

Oestlicher Kriegsschauplatz. In der Gegend nord­westlich Grodno und nördlich Suchrnvola ist keine wesentliche Aenderung eingetreten. Südöstlich Kolno ist der Feind in die Vorstellungen von Lomza zurück­geworfen. Südlich Myszniec und nordöstlich Pratz- niez und östlich Racionc fanden Kämpfe von örtlicher Bedeutung statt. Südlich der Weichsel nichts Neues.

(W.T.B.) Großes Hauptquartier, 21. Febr. Westlicher Kriegsschauplatz. Bei Nieuport stieß ein feindliches Schiff, anscheinend Minensuchschiss, auf eine Mine und sank. Feindliche Torpedoboote ver­schwanden, als sie beschossen wurden.

An der Straße Eheluvelt-Ppern, sowie am Ka­nal südöstlich Ppern, nahmen wir je einen feindlichen Schützengraben. Einige Gefangene wurden gemacht.

In der Champagne herrschte gestern nach den schweren Kämpfen der vergangenen Tage verhältnis­mäßig Ruhe.

Bei Combres wurden drei mit starken Kräften und großer Hartnäckigkeit geführte französische An­griffe unter schweren feindlichen Verlusten abgeschla-