Mission sehr befriedigt, enthielt sich aber jeder Aeuße- rung über den finanziellen Teil, weil wegen schwerer Bedenken der wichtigsten Finanzgruppe die Verhandlungen vorläufg auf einem toten Punkt ange- kaugt find. Bark wird, wenn es ihm in Petersburg gelingt, die maßgebenden Faktoren für die harten Bringungen zu gewinnen. Anfang März nach Paris und London zurückkehren.
Die serbische Stimmung.
Berlin. 12. Febr. Aus Nisch wird über Wien dem „Lokalanzeiger" gemeldet, daß dort die Mißstimmung gegen Rußland seit einiger Zeit im Zunehmen sei. Mehrere russische Pflegerinnen hätten die Flucht ergreifen müssen, weil sie vom Volk bedroht worden seien. Auch spreche man in Nisch davon, daß hervorragende Persönlichkeiten der Opposition gegen Paschitfch und die Dynastie Attentate oorbereite. Die innere Lage Serbiens soll unhaltbar sein.
Ausbau der japanischen Flotte.
Zürich, 12. Febr. Die „Neue Züricher Zeitung" meldet: In der nächsten Zeit werden zwei neue große Kreuzer der japanischen Flotte fertig. Sie werden „Charuma" und „Kirischima" heißen. Im Frühling sollen noch zehn mittelgroße Zerstörer dazu kommen. Die neuen Schiffe werden in Japan aus japanischem Material gebaut.
Die Neutralen und der Krieg.
Getreidemangel i« Italien.
Basel, 12. Februar. Die „Baseler Nachrichten" melden: Nach Mitteilungen des Vorstandes des italienischen Bundes der Eetreideproduzenten und der Müller und Bäcker an den Ackerdauminister fehlen zurzeit Italien zur Bestreitung des Bedürfnisses an Brot und Mehl drei Millionen Zentner Getreide. Infolge dieser Feststellungen und ferner, weil der Brotpreis in den Städten 45 und in den Landgemeinden 40 Et. per Kilo übersteigt, beauftragte der Minister die Landwirtschaftslehrer, privatim die Initiative, welche den Anbau von Kartoffeln und Gemüse fordern will, möglichst zu unterstützen. — Die Italiener, besonders die, welche sogar gern ihre Haut für den Dreiverband zu Markte tragen möchten, können sich bei England und Frankreich dafür bedanken, daß sie Italien die Getretdezufuhr abschneiden. Die Schriftl.
Neutrale Maßnahme».
Amsterdam, 12 Febr. Laut Vlättermeldungen werden die Postdampfer der Dampsschiffahrtsgesell- fchaft Zeeland ihren Namen in großen Buchstaben auf der Seitenwand tragen. Die Schornsteine werden oben in den holländischen Farben rot-weiß- blau gestrichen werden.
Regierung und Generalstabschef in Griechenland.
Athen, 12. Febr. „Agence d'Athenes" meldet: Infolge der Veröffentlichung eines vom Chef des Genevalstabs an einen Offizier gerichteten Briefes, der einige Sätze enthielt, die als Tadel der Regierung ausgelegt werden können, ist der Chef des Ee- neralstabs zeitweilig in das Verhältnis der Nichtaktivität versetzt worden.
Die Haltung Amerikas.
London, 13. Febr. Reuter meldet: Man erwartet, daß die Noten der Vereinigten Staaten an England und Deutschland heute veröffentlicht werden. Es heißt, die Note an England werde sich auf die englische Erklärung über den Gebrauch der neutralen Flagge stützen. Die Rote an Deutschland sei in freundschaftlichem Ton gehalten. Das Staatsdepartement glaubt, daß der Fall des Dampfers ,Wilhelmina" vor ein Prisengericht gebracht werden müsse, da der deutsche Beschluß über die Beschlagnahme der Kornvorräte die Anhaltung der Schiffe rechtfertige.
London, 12. Februar. Das Reutersche Bureau meldet aus Washington: Es wurde beschlossen, die Schiffsankaufsbill zurückzuziehen und dafür eine private Bill einzubringen, die die Eigentümerschaft der Regierung auf 2 Jahre nach der Wiederherstellung des Friedens beschränkt und den Ankauf internierter Schiffe verbietet.
Budapest. 13. Februar. Zu der Beschlagnahme der Ladung der „Wilhelmina" schreibt der „Pester Lloyd" u. a., eine offenere Verletzung der Londoner Konvention und der amerikanischen Neutralität könne nicht gedacht werden. Jede Möglichkeit, daß die Ladung unter das Kontrebanderecht fallen könne, sei ausgeschlossen.
Norfolk (Virginia), 12. Febr. Die „Dacia" ist wieder in See gegangen.
Berlin, 12. Febr. Das „Berliner Tageblatt" meldet aus Konstantinopel: Der amerikanische Dampfer „Washington", der von dem russischen Kriegsschiff in dem Hafen von Trapezunt in den Grund gebohrt wurde, hatte Erz und Heilmittel für das Spital des Roten Halbmonds in Trapezunt an Bord. Wie es heißt, wird der amerikanische Botschafter in Petersburg bei der russischen Regierung gegen die Beschießung der „Washington" protestieren und Aufklärung über die Verletzung der amerikanischen Flagge verlangen.
Vermischte Nachrichten.
Wieder zurückgekehrt.
Frankfurt, 12. Febr. Von der schweiz. Grenze wird der „Franks. Zeitung" gemeldet: Aus St Gallen teilen die Schweizer Blätter mit: Der französische Soldat, der sich in deutscher Gefangenschaft befand und vom deutschen Kaiser die Bewilligung zum Besuch seiner inzwischen in Südfrankreich verstorbenen Mutter erhalten hat, ist am Mittwoch wieder in die deutsche Gefangenschaft zurückgekehrt.
Die deutschen Gefangene« in Japan.
Petersburg, 12. Febr. Nach einer Meldung des „Njeisch" veranstalteten japanische Behörden überall, wo sich deutsche Gefangene befanden, großartige Weihnachtsfeiern. Besonders prachtvoll war der Tannenbaum für Kapitän Meyer-Waldeck. Der Baum war zu diesem Zweck von den Sendaiwerken gebracht worden und mit unzähligen Lichtern ge- geschmückt.
Bierpreiserhöhung.
Berlin, 13. Febr. Vom 17. Februar an tritt wegen der steigenden Verteuerung der Herstellung eine Preiserhöhung von 2 Pfennig für das Liter Bier ein.
Eine schwere Explosion.
Stockholm, 12. Febr. Das militärische Laboratorium in Djursgarden, wo große Mengen Geschütz- munition lagerten, ist gestern Nachmittag infolge einer Explosion in die Luft geflogen. Im Augenblick der Katastrophe schlug eine mächtige Feuersäule zum Himmel empor. Von den 11 Personen, die sich in dem zerstörten Gebäude befanden, wurden fiebea getötet, 2 schwer verletzt, 2 kamen mit ganz unbedeutenden Verletzungen davon.
Der Telegrammverkehr mit Italien unterbrochen.
Berlin, 13. Febr. Alle telegraphischen Verbindungen mit Italien find unterbrochen. Telegramme werden von Frankfurt a. M., München und Basel aus mit der Post befördert.
Aus Stadl und Land.
Cal», den 13. Februar 1S15.
Verlustliste des Oberamtsbezirk» Calw
(Amtliche württembergische Verlustliste Nr. 117.)
Greuagier-Regiment Nr. 119, Stuttgart.
Res. Friedrich Kirchh-rr. Altburg. l. verw. — Res. Christ. Friedr. Fuchs I. Liebenzell, verw.
Infanterie-Regiment Nr. 121, Ludwigsburg.
Res. Samuel Roller. Neuweiler, s. verw.
Die Unterstützung der Kriegerfamilieu.
Die llnterstützungsabteilnng des Roten Kreuzes, die die Fürsorge für die bedürftigen Kriegerfamilien auf dem Lande zur Aufgabe hat, hielt in letzter Woche unter dem Vorsitz des Vorstands der Zentralleitung für Wohltätigkeit, Staatsvat von Kern, eine Sitzung ab, in der über die bisherigen Maßnahmen und über die Ergebnisse der Sammlungen berichtet wurde. Die letzteren haben bis heute die Summe von rund 1070 000 Mk. erreicht, wovon rund 480 000 Mk. auf die Hauptsammelstelle in Stuttgart, rund 590 000 Mk. auf die Bezirkssammel- stellen des Landes entfallen. Die Zahl der Familien, die neben der Reichsunterstützung weiterer Beihilfe bedürfen, ist in stetem Wachsen. Aus der Tatsache, daß Mitte Dezember in Württemberg 94 225 Familien als bedürftig im Sinne des Reichsgesetzes anzuerkennen waren, ist ohne weiteres zu schließen, um welch große Zahl es sich auch bei der ergänzenden Fürsorge durch freiwillige Liebestätigkeit handelt. Die Sammlungen müssen aufs tatkräftigste fortgesetzt werden, wenn den Anforderungen, die mit der Engeren Kriegsdauer eine naturgemäße Steigerung erfahren, in annähernd genügender Weise entsprochen werden soll. _
Nagold, 12. Febr. Von heute ab kosten: 1 Kilogramm Roggenbrot 40 Pfennig, 2 Kilogramm Schwarzbrot 78 Pfennig und ein Stück Einheitsbrot (100 gr.) 8 Pfennig.
(S.C.B.) Ulm, 12. Febr. Infolge der Versorgungsmatznahmen der Städte mit Dauerfleisch haben die Preise für Schweine einen sehr hohen Stand erreicht. Die hiesigen Metzger haben es daher für eine Unmöglichkeit erklärt, mit einem Höchstpreis von 90 Pfg. auskommen zu können. Der Gemeinderat erhöhte daher den Höchstpreis für Schweinefleisch auf 95 Pfg._
Für die Schriftlettung verantwortl.: Otto Seltmann, Calw Lr»ck »K Brrl«, de, ». Oelschlitßer'schen Buchdnukerei, Cal»
Calw.
Vernas aaa Esch«, aad AhmstSam«, sairie am Bmaholz.
Am Montag, den 18. Febr. 1918, vorm. 11 Uhr, nicht nachm.
I Uhr, kommen zum Verkauf:
II Abschnitte Eschen u. Ahorn, im Meßgehalt von 3,42 Fm-, 6 Rm. Laubholz und 3 Lose un- gebundenes Laubholz-Reifig, sämtlich an der Uhlandstratze,
ferner aus den Sladtwaldunqen Hörnle und Georgenhöhe 11 Rm. Nadelholz und 3 Lose Nadel- holzreifig.
Zusammenkunft an der Uhland- straße.
Den 12 Februar 1915. _Stadtpflege: Dreher.
Auf dem Weg vom Waldhorn zum Beztrkskraukenhaus ging eiu
HmdttttMscheiil
verloren.
Adzugeben gegen hohe Belohnung in der Geschäftsstelle ds. Bl.
Calw, den 13. Februar 1915.
TrauLr-klnzLigL.
Meine liebe Frau, unsere herzensgute Mutter
Sofie Beutel,
geb. Hang,
ist am Freitag abend 6 Uhr nach kurzer aber schwerer Krankheit in der Frauenklinik in Tübingen gestorben.
Die trauernden Hinterbliebene«:
Fritz Beutel, Rektor,
Amalie Wörner, geb. Beutel,
Oskar Wörner, Hauptlehrer in Willmandingen und Klara Beutel.
Für Beileidsbesuche und Blumenspenden wird ebenso dringend als herzlich gedankt.
Beerdigung in Calw, voraussichtlich Montag mittag von der Friedhoskapelle aus.
Neubulach, den 12. Februar 1915.
Trauer-klnALige.
Nach langer Ungewißheit geben wir jetzt Verwandten und Bekannten die schmerzliche Nachricht, daß unser lieber unvergeßlicher Sohn, Bruder, Schwager und Neffe
Heinrich Rentschler,
Musketier, Jnf.-Rgt. 121, 3. Komp., am 10. September im Kampf fürs Vaterland verwundet wurde und am 19. September im Alter von 22'/» Jahren in Frankreich gestorben ist. Die tieftrauernd. Eltern: Friedrich Rentschler u. Frau» die Geschwister: Marie Ziegler m. Gatten, z. Zt. einber., Fritz, z. Zt. einberufen.
Gottlob, z. Zt. im Felde,
Philipp und Ludwig.
M «me Kl>»silM»den lms i>m Lande.
bitte« wir um gütige Gaben. Zugleich ersuchen wir die Herren Geistlichen, «ns die Namen der Bedürftigsten bis spätestens 18. März nennen zu wollen.
Mina Zilling, Vorstadt. Johanna Zahn, Btschoffstraße.