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Nr. 36. Amts- und Anzeigeblalt für den Oberamtsbezirk Calw. 90. Jahrgang.
InschetnungSweise: 6mal wöchentlich. Anzeigenpreis: Im OderamtS» !!
8alw für die einspaltige LorgiLzeile 10 Pfg.. außerhalb desselben 12 Pfg., ! ^Eamen 2Ü Psg. Schluß für Jnseratannahme 10 Uhr vormittags. Telefon 9. jl
Samstag, den 13. Februar ISIS.
Bezugspreis.- In der Stadt mit Triigerlohn Mk. 1.25 vierteljährlich, Post» bezugSpreiS iilr den OrtS- und NachdarortSverkehr Mt. 1.20, im Fernverkehr Mt. I.SO. Bestellgeld in Württemberg M Pfg., in Bayern und Reich 4L Pfg.
Ein bedeutender Sieg iu SUeußeu. - 26 M Gesaugene. - Mehr als 2« GesGtze und 3v MaWueuM-re mderi. — RuWer »zug aus der Momna.
Der Sieg bei den masurischen Seen.
Prompt ist auf die russischen Heldentaten — in der Duma — die deutsche Antwort gefolgt, und sie hätte wahrhaftig nicht deutlicher ausfallen können. Mit Heldenpose hatte der russische Ministerpräsident angekündigt.- „Wir gehen unaufhaltsam dem russischen Ziele entgegen" und richtig waren nach knapp 2 Tagen die Russen wieder am Ziele ihrer Sehnsucht
— den masurischen Seen — und haben sich dort etwas „abgekühlt". Nun stehen wir ja heute nicht in einer Zeit, die für Scherze geeignet wäre, aber man kann sich diesmal wirklich nicht anders helfen, den Stoff für diese unfreiwillige Komik der Lage hat die russische Regierung ja selbst geliefert. In dem Augenblick, in dem sie offiziös kündgeben läßt, dass die russischen Heere so ziemlich auf der ganzen Front aus „strategischen" Gründen sich rückwärts konzentrieren müssen, ausgerechnet in dieser Situation wird von der Regierungstribüne herab posaunt, daß die russischen Truppen ihrem Ziele unaufhaltsam entgegensteuern. Bei einer solchen Erklärung bringt man nicht mehr den Pathos für eine sittliche Entrüstung über dreiste Lügen u.s.f. auf, da kann man nur noch lachen ...
Aber auch freuen wollen wir uns wieder einmal von Herzen über diesen schönen Sieg Hindenburgs, der uns dem deutschen Ziele, der endlichen Nieder- ringung unserer Feinde um ein gutes Stück näher gebracht hat. Die Russen hofften mit dem neuerlichen Vormarsch auf Ostpreußen ihre ganz heikle Lage auf dem polnischen und südlichen Kriegsschauplatz etwas zu bessern, wenn sie versuchten, durch starke Truppenansammlungen im Norden, die Angriffe der Deutschen und ihrer Verbündeten zu paralysieren, aber zu wiederholten Malen ist nun dieser Plan an der elastischen deutschen Front, die gerade da, wo es nötig ist, auch die genügenden Truppenstärken aufweist, gescheitert. Die russische Niederlage stellt sich als ein Moment von ganz bedeutsamer Tragweite für die Eesamtlage im Osten dar. Man wird nicht zu weit gehen, wenn man die Verluste unserer Feinde auf mehr als 40 000 Mann schätzt; dazu kommt der unersetzliche Schaden an Kriegsmaterial und nicht zuletzt wird sich nach und nach auch die moralische Wirkung dieser verlorenen Schlacht im russischen Heere geltend machen. Selbst der zäheste Feind — und wir müssen dem russischen Soldaten diese wichtige kriegerische Eigenschaft in hohem Grade zuerkennen — wird auf die Dauer der seelischen Einwirkung eines fortwährenden Mißerfolges nicht widerstehen können.
Aber noch sind wir nicht am Ende. Wohl stehen auch die Kämpfe in Polen für unsere Fahnen günstig, wohl sind unsere Verbündeten mit Hilfe deutscher Truppen daran, den Feind aus ihrem Lande zu vertreiben, um dann auch ihrerseits den Krieg in die feindlichen Gebiete zu tragen, aber noch ein gut Teil Arbeit wird zu leisten sein, bis die russischen Heere, die über einen schier endlosen Ersatz an Menschenmaterial verfügen. soweit geschlagen sind, daß sie sich zu ernstlichem Widerstand nicht mehr aufraffen können.
Und dieses Ziel muß erreicht werden, denn sonst,
— das haben wir aus den Aeußerunaen der russischen Regierung und der russischen Volksvertreter herausgehört —, werden wir keinen sicheren Frieden erhallen. Wir aber brauchen die Bürgschaft, daß die
ungeheuren Opfer des deutschen Volkes und seiner Verbündeten nicht nutzlos gebracht wurden. Der kommende Frieden muß ein dauernder werden. Darum Kampf bis zum endgültigen Siege!
O. 8.
Die Lage auf den Kriegsschauplätzen.
Die deutsche amtliche Meldung.
(W.T.B.) Großes Hauptquartier, 12. Febr. (Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz. An der Küste erschienen nach längerer Pause gestern wieder feindliche Schiffe. Ueber Ostende wurden von Fliegern des Gegners Bomben abgerrorfen, die militärischen Schaden nicht anrichteten. Auf der übrigen Front fanden Artilleriekämpfe statt. Besonders viel Munition fetzte der Feind gegen unsere Stellung in der Champagne ein, einen nennenswerten Erfolg hat er hierdurch nirgends erzielt—Bei Syuain wurde auch ein Jnfanteriekampf versucht, der aber abgewiefen worden ist und bei dem 12V Gefangene in unfern Händen blieben. Die gestern gemeldete Zahl der Gefangenen in den Argonnen erhöht sich um 1 Offizier und IIS Mann. Nordwestlich Verdun wurden mehrere feindliche Schützengräben von uns genommen. Der dagegen französischerseits unter Vorantragen der Genfer Flagge unternommene Gegenstoß wurde unter erheblichen Verlusten für den Feind abgewiefen. Die Festung Verdun wurde von deutschen Fliegern mit etwa 10V Bomben belegt. Am Sudelkopf in den Vogesen gelang es den Franzosen, einen kleinen Vorgraben vor unserer Stellung zu besetzen.
Oestlicher Kriegsschauplatz. Se. Maj. der Kaiser ist auf dem Kampffelde an der ostpreußischen Grenze eingetroffen. Die dortigen Operationen haben die Russen zur schleunigen Aufgabe ihrer Stellungen östlich der masurischen Seen gezwungen. An einzelnen Stellen dauern die Kämpfe noch fort. Bisher sind etwa 28VVV Gefangene gemacht, mehr als 2V Geschütze und 3V Maschinengewehre erobert worden. Die Menge des erbeuteten Kriegsmaterials läßt sich aber noch nicht annähernd übersehen.
In Polen rechts der Weichsel haben die deutschen Truppen die gestern gemeldete Offensive fortgesetzt, die Stadt Sierpc (nordwestlich Warschau) genommen und wiederum einige Hundert Gefangene gemacht. Auf dem polnischen Kriegsschauplatz links der Weichsel keine Veränderung.
Oberste Heeresleitung.
Der österreichisch-ungarische Tagesbericht.
(W.T.B.) Wien, 12. Febr. Amtliche Mitteilung vom 12. Febr. mittags: Die Situation in Russisch- Polen und Westgalizien ist unverändert. Die Kämpfe an der Karpathenfront dauern überall an. Zm Angriff der Verbündeten wird trotz erbitterten feindlichen Widerstandes und Einsetzens von großen Verstärkungen, die aus allen Richtungen zusammengezogen werden, Schritt um Schritt Raum gewonnen. Die Operationen in der Bukowina schreiten günstig fort. Unter täglichen Gefechten erkämpfen sich unsere durch die Gebirgstäler vordringenden Kolonnen den heimatlichen Boden. Die Serethlinie ist erreicht.
*
Die Rüsten gestehen den Rückzug ein.
(W.T.B.) Berlin, 13. Febr. Das „Verl. Tageblatt" meldet aus Genf: Die offiziösen Kommen
tare au Petersburg besagen: Die Ankunft von 4 neuen Armeekorps in Ostpreußen ändert vollständig die Lage und bringt für die russischen Truppen die Notwendigkeit mit sich, sich zurückzuziehen. Eine neue Aufstellung ist nur im Schutz russischer Festungen möglich. Es sei zu vermuten, daß man sich vor einer wichtigen und langen Vorbereitung befinde, die endgültig den Kampf in Ostpreußen entscheiden solle.
(W.T.B.) Berlin. 13. Febr. Wie dem „Verl. Lokalanzeiger" aus Genf gemeldet wird, ersuchte Zs- wolski die Pariser Hauptrsdakteure, die russische Rückwärtskonzentrierung als planmäßig zu kommentieren. — Trotzdem erfuhren die Sicherheitsforderungen der mit Ribot wegen einer russischen Anleihe verhandelnden Londoner Finanziers eine Steigerung. (Man traut dem russischen Bundesgenossen also anscheinend nicht mehr allzu viel zu.)
Die Säuberung der Bukowina.
Berlin, 12. Febr. Aus Pest wird dem „Verl. Lokalanz" berichtet: Der Sonderberichterstatter des „Pesti Hirlap" meldet: Die allgemeine Lage läßt vermuten, daß die Rissen die Bukowina in Kürze bis zum Fluß Pruth räumen werden, wodurch auch Czernowitz befreit werden könnte. Der Landeschef und mehrere Aemter sind bereits in die südlichen Teile der Bukuwina zuiückgekehrt.
Kopenhagen, 12. Febr. Dem „Lokalanzeiger" wird über die Lage der Russen auf dem südlichen Flügel nach dem „Daily Telegraph" auf Grund eines Telegramms aus Czernowitz berichtet, daß die Russen auf ihrem Rückzugs ans der Bukowina einen furchtbaren Druck der deutschen und österreichischen Truppen aushalten müssen, der es unmöglich mache, die Ordnung unter den russischen Truppen durchweg aufrecht zu erhalten. Immerhin wollen die Russen versuchen, Czernowitz zu behaupten. Die Aussichten auf einen Erfolg diese Versuches werden gering ein- geschätzt.
Ein Duell in der Lust.
(W.T.B.) Berlin. 12. Febr. Der „Verl. Lokalanzeiger" meldet aus Kopenhagen: In der letzten Zeit wurden wiederholt von französischen und englischen Fliegern Versuche unternommen, bis Brüssel zu gelangen. Vorgestern näherte sich wieder ein englisches Flugzeug Brüssel, wahrscheinlich in der Absicht, das deutsche Heerlager in Brüssel zu bombardieren. Als der Engländer sichtbar wurde, stieg sofort eine deutsche Taube auf und es entstand ein erbitterter Luftkampf, der mit dem Sieg des deutschen Flugzeuges endete. Das englische Flugzeug stürzte plötzlich senkrecht zu Boden. Die beiden englischen Insassen waren sofort tot.
Die Kämpfe in den Argonneu.
(W.T.B.) Berlin, 12. Febr. Der „Lokalanz." meldet aus Genf: Zu dem gestrigen Gefecht im Grn- riegehölz des Argonnenwaldes wird gemeldet, daß die französischen Verluste an Toten und Schwerverwundeten über 1VVV betragen. Die französischen Laufgräben bei Fontaine La Mitte sind unbrauchbar geworden.
Deutsche Flieger über Belfort.
Belfort, 12. Febr. (Agence Havas.) Gestern vormittag versuchten zwei deutsche Tauben Belfort zu überfliegen. Sie wurden von heftigem Geschütz--