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Bekanntmachurrg d. stello. Generalkommandos XHI. (K. W.) Armeekorps über Pferdeansfahr und Pferdeverkauf.

Der Verkauf uud die Ausfuhr vo» Pferden ohne Unterschied ob kriegsbrauchbar oder kriegsunbrauchbar aus Württemberg durch Prtoatpersoneu ist bis auf weiteres oerboteu. Zuwiderhandlung wird bestraft.

Gesuche um Befreiung von diesem Verbot sind durch di« K. OberSmter, welche das Gesuch zu prüfen haben, dem stell». Generalkommando vorzulegen.

Pserdebesitzern, welche kriegsbrauchbare Pferde verkaufen wollen, ist Gelegenheit zum Verkauf derselben an das stello. Generalkommando XIII. Armeekorps geboten. Ensprechende Anträge find durch die Vermittlung der Oberämter an das stello. Generalkommando zu richten.

Der stello. kommaudiereude General: v. Marchtaler.

Die Herren Ortsoorsteher

werden beauftragt, obige Bekanntmachung den Pserdebesitzern ihr« Gemeinde alsbald zu eröffnen und die Bescheinigung hierüber dem Oberamt oorzulegen.

Calw, den 9. Februar 1915.

K. Oberamt: Binder.

Einflusses im Becken des persischen Golfes. Ihr Ab- schwenken von England und ihr Anschluß an die Tür­kei zählt zu den bemerkenswertesten Ereignissen.

Der Kampf gegen England.

Ue-ersälttge feindliche Dampfer.

Kopenhagen» 9. Febr. Die LondonerNews" veröffentlicht eine zweite Liste von 21 französischen »ad englischen Handelsschiffen mit einem Eesamt- tonnengehalt von 145 050, von denen jede Nachricht fehlt. Man nimmt an, daß fie verloren find. Die meisten dieser Schiffe waren auf dem Wege nach den Heimathäfen.

Der Erfolg der deutsche» Maßnahmen.

(W.T.B.) Lyon. 9. Febr. DemNouvelliste" zufolge sind die Frachten für Getreide von Amerika nach französischen Häfen von 80 Cents für den Dop­pelzentner vor Ausbruch des Krieges auf über 3 Francs für den Doppelzentner gestiegen. Die An­kündigung des Handelskrieges durch Deutschland werde ein weiteres beträchtliches Steigen der Frach­ten zur Folge haben.

Die Neutralen zum Mißbrauch ihrer Flagge.

(W.T.B.) Stockholm, 10. Febr. (Svenska Te- legram Byran.) In Rhederkreisen und in der Presse herrscht allgemein die Auffassung, daß mit der eng­lischen Bekanntmachung über die Anwendung neu­traler Flaggen die neutrale Seefahrt tatsächlich ver-! nichtet ist. Die Presse verdammt die überraschend leichtsinnige englische Ansicht. Das leitende liberale Organ Stockholms schreibt, die englische Handlungs­weise zeuge von Feigheit und bringe die Rechte der kleinen Völker in Gefahr. Die Presse findet diese neue Kriegslist Englands lumpig und ist erstaunt darüber, daß das sichmeerbeherrschend" nennende England seine Zufucht zur neutralen Flagge nehme.

Kopenhagen, 9. Febr.Politiken" schreibt: Bis­her schützte die neutrale Flagge die Schiffe des betref­fenden Staates. Wenn nun England das Recht be­hauptet, die neutrale Flagge sich zum Schutze seiner Handelsflotte anzueignen, so wird die Folge sein, daß es keine Grenze für die Unsicherheit und Zerstö­rung im Weltkriege mehr gibt, und die Gefahren der neutralen Schiffahrt ins Ungemessene wachsen. Un­glückliche Verwechselungen sind ganz unvermeidlich.

(W.T.B.) Newyork, 9. Febr. Der Washing-^ toner Korrespondent derAssociated Preß" meldet:! Obwohl die Regierung noch keinen Bericht über die Benutzung der amerikanischen Flagge durch dieLu- sitania" erhielt, wird in amtlichen Kreisen geäußert, daß eventuell eine Untersuchung des Falles erfolgen werde. Es wird als nicht unwahrscheinlich erachtet, daß der Fall eine Grundlage abgeben könnte, um die ganze Frage der Benutzung neutraler Flaggen für Handelsschiffe kriegführender Mächte aus Anlaß der deutschen Erklärung zu erörtern. Die amerikanischen Gesetze enthalten keine Vorschriften, die den Miß­brauch der amerikanischen Flagge durch ausländische Schiffe verbieten. Es war jedoch durchweg üblich, daß die Regierung die Konsuln anwies, ausführlich über solche Vorkommnisse zu berichten.

(W.T.B.) Berlin. DiePost" berichtet: Aus Newyork berichtet ein Mailänder Blatt, daß ein An­trag im Senat eingegangen sei auf Einspruch des Staatsdepartements gegen die mißbräuchliche Füh­rung der amerikanischen Handelsflagge durch fremde Kauffahrteischiffe.

K. Oberamt Ealw.

Die Herren Orlsvorsteher

werden an die unverzügliche Erledigung des oberamtlichen Erlasses vom 5. Februar 1915,

betreffend Aufnahme der Getreide» und Mehl­vorräte am l. Februar 1918,

Laiwer TagblaU Nr. 30 erinnert.

Den 9. Februar 1915.

Rog.-Rat Binder.

K. Oberamt Calw.

Die Herrn Ortsvorsteher

wollen mit Bezug auf die imCalwer Tagblatt" Nr. 30 erschienenen oberamtliche Bekanntmachung vom 4. d. Mts., betr. Kurse für verstümmelte Angehörige des Baugewerbes,

die Beteiligten darauf Hinweisen, daß ihre Anmeldung späte­stens bis 11. d. Mts. an das K. Bezirkskommando einzu- senden wäre.

Den 9. Februar 1915.

Reg.-Rat Binder.

Amtliche Wollüberuahme.

Am 8. März 1915 findet erstmals eine amtliche Woll- Übernahme (Schweiß-, Gerber- und sonstig; Wolle) in Kirch- hrim u. T. statt.

Mit Zulieferung der Wolle kann alsbald begonnen werden.

Schasbesitzer, Schlächter. Gerber und Private werden aufgesordert, ihr« Wollbestiinde dis zu diesem Termin markt- müßig gerichtet nach Kirchheim zu liefern Die ergänzenden Ausführungsbestimmungen des Kgl. stello. Generalkommandos zur Wollüberuahme vom l. Februar 1918 sind durch die Oderämter bekannt gemacht worden. Anmeldungen zur Ab­lieferung sind, soweit dies nicht schon erfolgt ist, alsbald an das Kgl Kriegsministerium, Verwaltungs-Abteilung, zu richten.

Eln Zurückhalten der bis Anfang März anfallenden größeren Bestände bis zur zweiten Uebernahme im Juni ist unstatthaft und würde eine Preisoergünstigung nicht bringen.

Kleinere Posten von zusammen unter 30 Vlies werden am besten gemeinsam mit anderen zugeliefert oder, wenn im Juni weitere Wolle angedient wird, erst dann abgeliefert.

Es besteht Veranlassung, die Schasbesitzer auf Punkt VI und VII des Zählbogens nachdrücklich ausmerksam zu machen und bei Strafvermeidung zu ersuchen, ihre Käufer von der Beschlagnahme und der Verpflichtung zur Ablieferung der Wolle in Kenntnis zu setzen.

Stuttgart, den 6. Februar 1915.

Königliches Kriegsministerin«.

Verwaltungs-Abteilung, v. Wunderlich.

Auf vorstehende Bekanntmachung werden die beteiligten Kreise hiemit hingewiesen.

Calw, den 8. Februar 19l5.

K. Oberamt: Binder.

(W.T.B.) Berlin. LautKöln. Zeitung" wird die Holland-Amerikalinie für ihren Verkehr mit den Vereinigten Staaten einen andern Kurs bestimmen.

Ein norwegischer Admiral über die deutschen Maßnahmen.

Köln, 8. Febr. DieKöln. Zeitung" meldet aus Christiania: Zu der Unterseebootblockade schreibt Admiral Börresen imMorgenblaad": Der Plan, den die Deutschen jetzt zu befolgen erklärt haben, be­deutet einen sowohl sehr wichtigen, wir sehr gefähr­lichen Schritt ins Unbekannte. Er kann vielleicht zu großen Ergebnissen führen, auch große Gefahren bringen. Aber von dem kann man überzeugt sein, der Mann, der den Befehl ausgesandt hat, Admiral von Tirpitz, ist sich völlig klar darüber, was zu gewinnen und was zu verlieren ist, er ist sich klar über die Vor­teile sowie die Gefahren. Er hat sie genau gegenein­ander abgewogen und hat gewählt zu wagen. Ein Mann, wie v. Tirpitz. rührig, klarblickend, kaltblü­tig, mit grenzenloser Willenskraft, wenn der einen solchen schicksalsschweren Entschluß faßt, kann er sicher sein, daß er sowohl klares Verständnis hat, worauf er sich einläßt, wie, daß er sich rücksichtslos bei der Durchführung der Aufgabe, die er sich gestellt hat, zeigen wird.

Die englische Presse zum Flaggenmißbrauch.

London. 9 Febr.Daily Expreß" schreibt: Die Anweisung betreffend die neutrale Flagge wird zweifellos die öffentliche Meinung Englands sehr beunruhigen. Seit wann ist die englische Flaoge eine Flagge, die furchtsam niedergeholt wird? Wir leugnen nicht, daß es eine zulässige Kriegslist ist, aber die Stellung Englands ist so einzigartig, daß wir ungünstige Folgen einer derartigen Taktik be­fürchten. dock haben wir soviel Zutrauen zur Ad­miralität unserer Flotte, daß wir uns dieser Ent­scheidung beugen

(Ansere Feinde und der Krieg.

) Das englische Schwindelsystem.

M.T.B.) Berlin. 10. Febr. DerBerl. Lokal- anzeigex" meldet aus Amsterdam: Aus London wird gemeldet: ImDaily Expreß" tadelt Arnold Whit die englische Admiralität und nennt es töricht, dem Volk systematisch die Wahrheit zu verhüllen. Die Be­hauptung deutscher Blätter, nach der Schlacht von ! Coronet sei der englische KreuzerGlasgow" gesun- ! ken, wurde von der Admiralität bestritten und die Nachricht kam, daß dieGlasgow" in Rio de Janeiro eingelaufen sei. Jetzt ergibt sich unzweifelhaft aus Berichten südamerikanischer Blätter, daß das Schwe- sterschiffBristol" inGlasgow" umgetauft wurde, um deren Verlust zu verbergen. Nur vergaß man die Aufschrift der Rettungsboote und -Gürtel ebenfalls zu verändern, wodurch die Sache an den Tag kam. Auch der abgeleugnete Kreuzerverlust in der Nordsee wird sich auf die Dauer nicht verhüllen lassen.

Englische Sorgen.

Brüssel, 9. Febr. Die beiden einflußreichen Par­lamentsmitglieder und Arbeiterführer Keir Hardie und Macdonald gründeten eine freie Arbeiterpartei mit dem ausgesprochenen Ziel, den Krieg zu bekäm­pfen und eine deutsch-englische Aussöhnung herbeizu­führen. Sie erließen einen Aufruf an die englische Arbeiterschaft, worin diese aufgefordert wird, der > Kriegspolitik des Ministeriums Asguith entgegenzu­

treten. Der Aufruf ist von zwölf Arbeiterführern der hervorragendsten Jndustriebezirke Englands und Schottlands unterzeichnet. Der Bergarbeiteraus- stand in Porkshire beginnt, falls die Regierung nicht einen Ausgleich zu Stande bringt, am 16. Febr. Die Kohlengräber von Wales werden sich der Bewegung anschließen, so daß über 109000 Bergleute in den Ansstand treten werden.

Amsterdam, 9. Febr. Wie die LondonerDaily Citizen", das Organ der englischen Arbeiterpartei, mitteilt, hat die Regierung in London sämtliche für den 13. dieses Monats in den 48 englischen Großstädten anberaumten Kundgebungen gegen die Teuerung verboten.

Der Geheimdienst der Engländer in Deutschland.

(W.T.B.) Frankfurt a. M.. 9. Febr. Die .Zrkf. Zeitung" meldet aus London: In dem Finanzkomitee des Unterhauses fragte Dalziel, wie es komme, daß trotz der Millionenspesen für den Geheimdienst in Deutschland von kriegerischen Rüstungen Deutsch­lands rein gar nichts bemerkt und gemeldet worden sei. (Die Nachricht ist nicht nur interessant wegen des negativen Erfolges der englischen Spionen, sondern auch inbezug auf die Absichten Englands, die sich aus diesem ausgedehnten Spionenapparat folgern lasten. Die Schriftl.)

Aus Frankreich.

(W.T.B.) Lyon, 9. Febr.Republicain" mel­det aus Paris: Die Polizeipräfektur hat eine Anzahl Flugschriften beschlagnahmt, welche seit einiger Zeit den Kaufleuten des Hallenviertels in Paris geschickt worden sind und die unter dem TitelDie Meinung der Neutralen" Auszüge aus spanischen, holländi­schen und schwedischen Blättern enthalten, die Deutschland, sein Heer und seinen Kaiser rühmen.

(W.T.B.) Paris, 9. Febr. DieHumanitL" meldet: Der Deputierte Lagrostiliöre wird in der Kammer einen Gesetzantrag auf Naturalisierung der Eingeborenen in den französischen Kolonien ein- bringen. Ferner berichtet dieHumanite": Das Ak­tionskomitee der sozialistischen Verbände Frankreichs hat eine Adresse an die Regierung gerichtet mit der Aufforderung, alle Getreidevorräte in Frankreich zu beschlagnahmen, den Preis für Mehl und Getreide nach Maßgabe der letztjährigen Ernte festzusetzen und die bis zur nächsten Ernte fehlende Eetreidemenge durch Einfuhr zu decken, auch den Mehrverbrauch in den Bäckereien zu überwachen. Dasselbe Blatt be­richtet weiter: Der Arbeitsausschuß der sozialistischen Verbände hat einen Beschlnßantrag angenommen, durch den er gegen die Verurteilung Burzews (Finn­land) entrüstet protestiert. Das Urteil beweise der zivilisierten Welt, daß sich in Rußland nichts geändert habe. Er protestiert ferner gegen die Unterdrückung französischer und russischer Gewerkschaftsblätter durch die französischen Behörden.

Mißliche Wirtschaftslage in Frankreich.

(W.T.B.) Paris, 8. Ferb. DieHumanits" greift die Regierung an, weil diese keine Maßnahmen treffe, um die wirtschaftliche Krise zu beerben, die hauptsächlich durch das Moratorium verursacht wor­den sei. Frankreich habe sich seit dem Ausbruch des Krieges aller Vorteile begeben, die es infolge seiner geographischen Lage gegen Deutschland als einem blockierten Staat besessen habe. England und Deutsch­land hätten rechtzeitig Maßnahmen getroffen, um jede Nörung zu verhindern. Betrachte inan den Aus-