Nr. W4

Schwarzwälder Tageszeitung

Seite 7

Aus Stadt und Land

Altensteig, den 17. Dezember 1935.

Altenfeierl Welchen Reiz birgt das Wort für unsere Mitbürger in sich, denen es vergönnt ist, die erhebenden Stunden im Kreise der Alten und Betagten jährlich mit erleben zu dürfen. Auch Heuer waren es wieder einige Stunden der Erhebung und Erbauung, die wir unter der Leitung des Herrn Stadtpfarrers verbringen durften. Nach einem gemeinsam gesungenen Choral sprach Herr Stadtpfarrer in einer Andacht treffliche Worte über das BibelwortHerr ich warte auf dein Heil". Aus dem wei­teren Verlauf des Nachmittags feien noch erwähnt Gedicht­vorträge und eine Aufführung mit ergreifendem Inhalt Ehne wött e mei Kend verkaufe". Nach einer Schluß- ansprache des Herrn Stadtpfarrers und dem gemeinsam gesungenen letzten Vers des LiedesSollt ich meinem Gott nicht singen" schloß die wirklich schön verlaufene Feier. Herzlicher Dank sei gezollt all denen, die dazu beigetragen haben, die verlebten Stunden zu verschönen. Für uns Alten mögen die Worte geltenAch bleib bei uns Herr Jesu Ehrist, weil es nun Abend worden ist." Fldg.

Es ist ein Brauch von alters her daß Freunde. Ver­wandte und gute Bekannte sich gegenseitig beim Wechsel eines Jahres ein Lebenszeichen geben, Grüße anstauschen und sich beglückwünschen. Wie oft sind im Leben Schritte von Menschen, die einander nahestanden und verbunden waren, durch die Wandlungen des Lebens verloren ge­gangen. Bei einem Rückblick anläßlich des Jahreswechsels sind in der Erinnerung wieder Personen lebendig gewor­den, die man aus dem Auge verloren hatte. Man sandte einen Gruß auf Weihnachten oder Neujahr und wie groß war oft die Freude am Weihnachtsfest oder Neujahr, wenn dieses Lebenszeichen eintraf und wenn man ein Zeichen der Anhänglichkeit und Treue durch den Postboten überreicht bekam. Im Interesse der Post und deren Angestellten ist es, daß derartige Zeichen der Anhänglichkeit und Freund­schaft rechtzeitig ausgegeben werden, damit sich der Strom der Glückwünsche und die Postkeutel nicht so plötzlich «nd so gewaltig häufen. Auch machen verspätet eingetrof­fene Glückwünsche lange nicht den Eindruck, als wenn sie rechtzeitig bei dem Empfänger eintreffen. Man vergesse es deshalb nicht, Weihnachtspostsachen und Neujahrs- drucksachen beizeiten aufzugeben.

Urach, 16. Dez. (V e r k e h r s u n f a l I.) Aus der Straße zischen Urach und Böhringen hielt ein Motorradfahrer auf ofsener Strecke, weil er seine Schraubenschlüssel unterwegs verloren hatte. Inzwischen kam von Urach her ein Omnibus. Im Lichte des Scheinwerfers wollte nun der Motorradfah­rer nach seinen Schlüsseln schauen. Der Omnibussührer wurde dadurch irritiert und bremste plötzlich, sodatz sein Fahrzeug ins Schleudern geriet. Der Wagen konnte sich zum Glück auf der Straße halten, aber der Motorradfah­rer aus Augsburg wurde erfaßt und tödlich überfahren.

^ Stuttgart, 17. Dezember. (Nach Dresden berufen.) Der Oberspielleiter der Württ. Staatstheater in Stuttgart, Dr. KarlHansBöhm, wurde am Herbst 1936 für vor­läufig drei Jahre als Oberspielleiter an die Sächsischen Staatstheater Dresden berufen.

Wiedereröffnung. 2m Rahmen einer schlichten Feier wurde am Samstag die frühere königliche Reithalle ihrer eigentlichen Bestimmung zurückgegeben, nachdem sie jahrelang anderen sportlichen Zwecken gedient hatte, nun­mehr aber dringend für das Generalkommando benötigt wurde als Reitbahn. Die Bahn wird durch ihre geräumi- i gen Ausmaße und die Unterbringungsmöglichkeit für zabl- - reiche Zuschauer allen reitsportlichen Anforderungen ge­recht. Oberst Ruoff begrüßte die Gäste und sorderte sie auf, auch in Zukunft recht oft sich in der Halle einzufinden. Sein besonderer Dank galt allen den Stellen, die in Zusammen­arbeit mit dem Generalkommando dazu dcmetragen hatten, daß das Reithaus wieder seiner eigentlichen Bestimmung . zurückgegeben werden konnte. Nach den Neitervorführungen sprach General Gener das Schlußwort.

Kleinkaliberschisßanlage. Ein alter Wunsch der Stuttgarter Wehroerbände ist mit der Erstellung bzw. mit dem Ausbau der Kleinkaliberschießanlage auf dem Cannstatter Wasen in Erfüllung gegangen. Schon seit einer Reihe von Jahren waren die schießsporttreibenden Ver­bände gezwungen, zur Ausübung dieses Sports die Schieß­stände der Stuttgarter Schiitzenvereine in Anspruch zu neh­men. Aus diesem Grunde hat sich die Stadtverwaltung ent­schlossen, die während des Volksfestes erstellte Kleinkali- ber-Schießbahn so anszubauen, daß sie als eine Dauerein­richtung erhalten werden kann und nicht immer nach jedem Volksfest abgerissen und wieder ausgebaut werden muß. Die in schlichter Form sich an den Wasen gut anpassende An­lage erhielt ihren Vlatr unmittelbar vor dem VsB.-Sport- platz.

Die Deutsche Vergwacht warnt! Schon nach dem ersten Ski- Sonntag vor acht Tagen wurden bei der Deutschen Bergwacht Klagen vorgebracht, daß ein Ski-Rowdytum auch im Schwarz­wald in den Wintersportgebieten bedrohliche Formen annimmt: Leute, die sich der Gefährlichkeit ihres Tuns nicht bewußt sind, kaufen in Schußfahrt über die Hänge, wo sich andere Skifahrer in großen Massen bewegen. Im letzten Jahr sind dabei durch Zusammenstöße schwere Unglücksfälle vorgekommen. Jeder Ski­fahrer weiß, daß in einer ungehemmten Abfahrt die Geschwin­digkeiten einen Haupgenutz bietet, und es ist jedermanns Recht, seinen Sport so auszuüben, wie es ihm Spaß macht aber nur dort, wo er seine Mitmenschen nicht gefährdet oder gar in Lebensgefahr bringt. Die Hauptzentren des Winterspott­gebiets, in denen Sonntag für Sonntag Tausende von Menschen Erholung suchen, sind zu dieser ungehemmten sportlichen Be­tätigung eben einfach nicht geeignet. Es muß aber eine selbst­verständliche Rücksicht verlangt werden. Abgesehen davon, daß ein derartiges Benehmen eine Rücksichtslosigkeit darstellt, ist der­jenige, der einen Unfall durch ein solches Benehmen verursacht, strafbar und dem Verunglückten zum Ersatz seines Schadens ver­pflichtet. Die Deull<de Bergwacht hofft, daß dieser Warnungs­ruf eine Besserung 'des herrschenden Zustandes bringt. Es wäre zu bedauern, wenn sie im Interesse der Bergsteiger und Skifahrer organisatorisch eingreisen müßte.

Nagold, 16. Dezember. (Abschiedsabend des Deutschen Frauen- arbeitsdienstes.) Wie sehr die Bürgerschaft sich mit dem Deut­schen Frauenarbeitsdienst verbunden fühlt, äußerte sich in dem sehr guten Besuch beim Abschiedsabend am Samstag imLöwensaal". Frl. Stockmaier - Stuttgart und auch Frl. Elsaß er, die Leiterin des hiesigen Lagers, legten die Gründe dar, die zur Auflösung desselben führten. Ein Teil der Mädel wird, sofern ihre Dienstzeit abgelaufen ist, entlasten, die übrigen werden badischen und pfälzischen Lagern überwiesen. Bürgermeister Maier stellte in sehr anerkennenden Worten die Leistungen des weiblichen Arbeitsdienstes auf sozialem Gebiet heraus. Zum Andenken erhielt jedes Mädel einen Kaffeelöffel, damit sie die bittere Pille des Abschiednehmens einnehmen und schlucken können; deren Geschmack wurde jedoch gemildert durch Süßigkeiten, die die NS.-Frauenschaft stiftete. Für den orts- abwesenden Kreisleiter und den Ortsgruppcnleiter, sagte der

Abschi,

ftellv. Ortsgruppenleiter Worte.

Pg. Raisch verbindliche Abschieds-

Baiersbronn. 16. Dez. (Unfall mit tödlicher Folge.) Die Frau des Schuhmachermeisters Kl um pp, Alte Gaste, siel am Samstagabend vor der Tür ihres Hauses ; infolge Vereisung so unglücklich zu Boden, daß sie > eine schwere Gehirnerschütterung erlitt und nach einer ! halben Stunde starb.

Calw, 16. Dezember. (Dr. Eberhard Mezger f.) Nach längerem, schwerem Leiden ist letzten Samstagnachmittag der Calwer Arzt Dr. Eberhard Mezger in einem Stuttgarter Krankenhaus verstorben. Mit ihm ist eine Persönlichkeit dahingegangen, die sich in allen Krei- > sen der Bevölkerung hohen Ansehens erfreute. Ueber j 30 Jahre lang hat er in guten und schweren Zeiten in ^ unserer Stadt gewirkt und als Arzt im besten Sinne des ^ Wortes vielen Mitmenschen geholfen. Im Jahre 1913 übernahm Dr. Mezger die ärztliche Leitung der inneren Abteilung des Bezirkskrankenhauses Ealw, die er mit Unterbrechung während der Kriegsjahre von 1914 bis 1918 leitete der Verstorbene das Reservelazarett in Bad Liebenzell bis kurz vor seinem Ableben innehatte.

Neuenbürg, 16. Dez. Kreisbaumwart Karl Schee rer hat bei der kürzlich abgehaltenen Kreisbaum­wartprüfung in Ulm die vorgelegte Arbeit mit gutem Er­folg bestanden.

Kiebingen. OA. Rottenburg, 16. Dez. (TödlicherUn- fall.) Freitag abend wollte die 51jährige Frau Christin« Kohlstetter in der Scheuer vom Oberling Futter herunter­werfen. Aus Unvorsichtigkeit, vielleicht auch infolge eines Schlaganfalls, stürzte sie herab. Sie wurde sofort in die Klinik nach Tübingen verbracht. Dort ist sie ihren Ver- letznngen erlegen. i

Fellbach, 16. Dez. (Verkehrsunsall.) Am Samstag abend wurde ein hiesiger Handwerksmeister beim Ueber- schreiten des Adolf Hitler-Kampfplatzes von einem aus­wärtigen Personenkraftwagen angesahren und schwer ver­letzt. Die Schuldfrage ist noch nicht einwandfrei geklärt.

Fellbach, 16. Dez. Rascher Tod.) Am Sonntag nach- m ltag wurde hier in der Cannstatter Straße Oberrech- n.mgsrai Klotz aus Stuttgart von einem Herzschlag betrof­fen Der Tod trat smart ein.

Donzdors, OA Geislingen. 16. Dez. (Stiftung.) In einer feierlichen Gemeinderatssitzung am Samstag wurde dem Grafen Joseph von Rechberq-Rothenlöwen der Ehren­bürgerbrief der Gemeinde Donzdorf überreicht. Um dem Tag eine besondere Bedeutung zu geben, hat er der Ge­meinde einen Betrag von 10 090 RM. für die Bedürfnisse der Jugendpflege zur Verfügung gestellt.

Reute. OA. Waldjee, 16 Dez. l Vermißter gesun­den.) Der Musketier Hermann Bachmann, geboren in Reute. Kreis Waldjee. kam im März 1917 ins Feld zum RJR Nr. 246, 9. Kompagnie Bei den Kümpfen am Pöhl- berg (Frankreich) wurde er am 27 Ma, 1917 von seiner Kompagnie als vermißt gemeldet und mit Ausschlußurteil des Amtsgerichts Waldsee vom 28 Oktober 1922 gerichtlich für tot erklärt. Nun kam die sichere Nachricht, daß Bachmann bei den Kämpfen bei Maro" Ners, östlich Reims, aus dem ehemaligen Schlachtfeld ausgegraben wurde, nach 18 Jah­ren

Friedrichshafen. 16. Dez. (Schmuck für L. Z. 129.) Mit der Einsetzung der von Professor Arpke in Berlin für die Pastagierräume des L Z. 120 bestimmten 50 Wandge­mälde ist begonnen worden. Sie sind technisch und künstle­risch bervorraaend.

-HMIiiiik

Mittwoch. 18. Dezember.

9.15 Mütterstunde:Womit können wir unsere Kleinen er­freuen?"

16.15Meilensteine am deutschen Weg"

12 06 Aus Saarbrücken' Mitlagskonzert

15.80 Pimpj, hör zu!Drei Pimpse bei den Soldaten"

16.00 Musik am Nachmittag

17.00 Aus Franksurt: Der bunte Frankfurter Mittwoch-Nach­mittag

18.30 Lernt morsen!

18.45Entdecker und Eroberer": Zu Ferdinand Cortez' 48V. Geburtstag

19 00Unsere Soldaten erzählen!"

20.15 Stunde der jungen Nation

20.45 Symphonie-Konzerl

22.45 Aus Warschau: Chopin

23.00 Aus Köln: Nachtmusik und Tanz

StkmerbrrlOt

Enzklöfterle, 17. Dez. (Schneebericht.) 1 Grad, 22 ein Ge- samtschneehühe, 2 om Neuschnee. Wetter bedeckt. Ski und Rodel gut.

Wetter sür Mittwoch

Bei westlichen Winden meist bewölkt, einzelne Regen- und Schneesälle, Temperaturen in tieferen Lagen wenig über Null.

Gestorben

Wildbad: Willi Hammer, Kaufmann. Freudenstadt: Kirchenrat Georg Meyer, 90 I. a., früher Pfarrer und Dekan in Durlach.

Dornstetten: Johannes Weißer, Mühle- und Säge- werksbefitzer, 77 I. a.

Lalw: Dr. med. Eberhard Mezger.

Simmozheim: Anna Kugele geb. Rentschler, 50 I. a.

Bekanntmachungen der NSDAP.

! Wer zur Fahrt sich angemeldet hat: Heute Abfahrt nach ! Nogolb 1SL» Uhr bei Helle. Stellv. Ortsgruppenleiter.

j mit datrsutsn Vrgantnstlon««,

Amt für Erzieher, Kreis Nagold

Die Dezember-Kreistagung des NSLB. findet am Mittwoch, den 18. Dez., nachm. 2 Uhr im Festsaal des Seminars statt. Im Mittelpunkt der Tagung steht ein Vortrag von Pg. Seminar- lehrer Buhmiller überDeutsche Kunst und Nationalsozialis­mus". Gäste sind freundlich willkommen. Kreisamtsleiter.

s KZ., ZV., S«N4.,I»4. s

Bann- und Jungbannpreste- und Propagandastelle

Soweit die von den Pimpfen lt. Gebietsbesehl zu fertigenden Aufsätze und Zeichnungen vom Stammpressewart noch nicht wei­tergeleitet sind, hat dies heute noch an die Jungbannsührung, Presse- und Propagandastelle in Calw, zu geschehen.

Die gesamten Schaukästen sind sofort bis mit 23. Dezember aus den Eeneraleinsatz der Hitlerjugend für das Winterhilfs­werk in Schrift und Bild abzustellen.

Der Stellenleiter.

Der Referent für Schaukasteugestaltung.

Letzte Nlichrichken

Amtliche Erhebung über die Nutzholzvorräte am 1. 1. 1938 Berlin, 16. Dezember. Auf Anordnung des Reichs- und preußischen Wirtschaftsministers und im Einvernehmen mit dem Reichsforstmeister führt das Statistische Reichsamt für den 1. Januar 1936 eine umsastende Erhebung durch, welche die gesamten Vorräte der Wirtschaft an Sägerundholz, Blöcken, Stangen, Schwellenholz, Grubenholz, Papierholz, sonstigem Schichtnutzholz, Telegraphenstangen, Masten, Schnittholz (Bauholz, Bauware, Tischlerware), Faßdauben und Sperrholz ermitteln soll, die am Stichtag im Deutschen Reich lagern oder gerade versandt werden, soweit sie sich nicht noch im Eigentum der Forstverwaltungen befinden. Es istabgesehen davon, daß Nichtbeantwortung strafbar ist eine Ehrenpflicht aller an der Erhebung beteiligten Firmen der Industrie und des Holzhandels, sür eine ein­gehende Beantwortung und pünktliche Einsendung des ihnen Ende Dezember vom Statistischen Reichsamt zugehen­den Fragebogens Sorge zu tragen, um eine schnelle Durch­führung dieser im Rahmen der wirtschaftspolitischen Maß­nahmen der Reichsregierung erforderliche Feststellung zu sichern.

Strafurteil gegen den Präsidenten der Oberpostdirektio» Frankfurt a. M.

Frankfurt a. M., 16. Dezember. Der Präsident der Frankfurter Oberpostdirektion, Otto Plein, ist am Montag wegen Vergehens gegen den K 134 des Strafgesetzbuches in Tateinheit mit öffentlicher Beleidigung des Gauleiters und Reichsstatthalters Sprenger zu 3000 Mark Geldstrafe, im Nichtbeitreibungsfalle zu 30 Tagen Haft verurteilt worden. Das Gericht sprach dem Gauleiter das Recht zu, das Urteil imVölkischen Beobachter" und imFrankfurter Volks­blatt" zu veröffentlichen. Plein stand unter der Anklage, das bekannte Plakat der NSDAP, gegen den politischen Katholizismus im Frankfurter Postscheckamt beseitigt zu haben.

Großfeuer in einem Kloster Münster, 17. Dezember. Am Montagabend brach in dem Rietberger Franziskanerkloster aus bisher noch nicht geklärter Ursache ein Feuer aus. Sechs aus der Umgebung herbeigeeitte Feuerwehren konnten nicht verhindern, daß der Dachstuhl des großen Klostergebäudes vollständig ab­brannte. Was vom Feuer verschont blieb, wurde durch die Wassermassen stark beschädigt. Das Kloster, das im Jahre 1721 erbaut wurde, barg große Kunstschätze und eine wertvolle Bibliothek, die zum größten Teil gerettet werden konnten. Die Höhe des Schadens läßt sich noch nicht fest­stellen. Gegen 19 Uhr bemerkten Kinder Feuer im Klo­ster. Sie alarmierten die Pater, die gerade beim Abend­esten saßen. Etwa 10 Minuten später hatte sich das Feuer schon über den ganzen Dachstuhl ausgebreitet und griff später auch auf die Wirtschaftsgebäude über. Der Dach­stuhl und der Turm mit den Glocken sind durch das Gewölbe gestürzt. Gegen Mitternacht war es noch nicht gelungen, den Brand zu löschen.

Schwere Bluttat eines entlassenen Notstandsarbeiters in Amerika

Newyork, 17. Dezember. In Los Angeles erschien am Montag ein entlassener Notstandsarbeiter an seiner frühe­ren Arbeitsstelle. Dort erschoß er mit einem Repetier­gewehr vier seiner früheren Arbeitskameraden und ver­wundete drei schwer. Nach einem Fluchtversuch konnte der Mörder von Polizeibeamten überwältigt und abtranspor­tiert werden. Seine früheren Arbeitskameraden konnten nur mit Mühe davon abgehalten werden, ihn zu lynchen. Aufbebung der Einbürgerungsverordnung von Bruvelaitis Memel, 16. Dezember. Das Direktorium des Memel­gebietes hat die von dem Direktorium Bruvelaitis am 28. 3. 1935 erlassene Verordnung über den Erwerb der Eigen­schaft als Bürger des Memelgebiets aufgehoben und damit die früheren Bestimmungen vom Jahre 1929 mit den Ab­änderungen von 1931 wieder in vollem Umfange in Kraft gesetzt. Die Verordnung von Bruvelaitis, die im Zusam­menhang mit der Wahl des memelländischen Landtags er­lösten wurde, sah sür die Einbürgerungen außerordentliche Erleichterungen vor, so Laß der willkürlichen Einbürgerung Tür und Tor geöffnet war.

Riesengoldklumpen in den Gruben des llralgebiets gesunde» Moskau, 16. Dezember. Die Telegraphenagentur der Sowjet-Unton teilt mit, daß in den Goldgruben im Ural­gebiet ein Goldklumpen im Gewicht von 13 Kg. 787 Gr. aufgefunden worden ist.