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Nr. 264
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Ser historische Marsch teö s. November
München, 10. Nov. In der zehnten Stunde sammelten sich o-e alten Kämpfer. alle im schlichten Braunhemd, ohne Rangabzeichen. nur auf der rechten Vrustseite als einzigen Schmuck den Blutorden, das Symbol höchster Ehre für die Teilnehmer des historischen Marsches. In Achterreihen beginnt sich der Zug zu formieren. Wir fahre» durch die Straßen des 9 Novembers. Das Bild, das sich hier bietet, übertrifft alle Vorstellungen. Die Sunkelroten Banner mit dem Hakenkreuz und den Siegrunen, die quer über die Straßen gespannt sind, versinnbildlichen Len Opfergang, den die Männer um Adolf Hitler vor zwölf Jahren gegangen sind. Pylon reiht sich an Pylon. Jeder trägt den Namen eines Gefallenen, ein erschütterndes Mahnzeichen zum Gedenken all der Ungezählten, die dem Beispiel der ersten Blutzeugen nachgefolgt sind. Ihr Name leuchtet golden von den mit dunklem Tuch verhüllten Pylonen. Sie sind unvergessen!
Die Straßen umfäumt das dichte Spalier der SA. Dahinter ,steht schon seit Stunden wie eine Mauer die Münchener Bevölkerung. Vor den Reihen der SA. haben die Münchener HI. mit der Marine-HI., die Jungvolkpimpfe, der VdM.. die Iung- mädels Aufstellung genommen. Sie bilden bis zur Feldherrnhalle Spalier.
Es ist eine via triumphalis von unerhörter Eindruckskraft, die sich von der Briennerstraße an bis zum Königsplatz hinzieht. Hier bilden die Banner der Bewegung das Ehrensvalier. H;er steht das gesamte Führerkorps in Reih und Glied, das aus dem ganzen Reichs nach München geeilt ist.
Kurz nach 12 Uhr mittags verläßt der Führer seine Wohnung und begibt sich zum B ü r g e r b r 8 u k e l l c r, um sich in die Spitze des Zuges einzureihen. Zum erstenmal hat der Führer auch selbst zu Ehren der Gefallenen den Blutorüen angelegt. Bei ihm befinden sich wieder drei Männer, die zu den Treuesten gehören: Julius Schreck, der Gründer und erste Führer der SS.. Julius Schaub, der langjährige Begleiter des Führers, -er auch die Festungshaft mit ihm teilte und Ullrich Graf, der am 9. November 1923 den Führer mit seinem Leibe deckte. Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, hat den Führer abgeholt und geleitet ihn zum Bürgerbräu und im gleichen Augenblick. in dem der Führer in die zweite Reihe der Männer vom 9. November getreten ist, setzt sich feierlich der Zug in Bewegung.
Aus den Lautsprechern an den Pylonen Hallen nun Sumpf und schwer die Namen der Toten. Außer den Namen der Helden vom 9. November hören nur dann auch Sen Namen des 17. Toten: Werner Doelle. der nach der Wiederaufrichtung der Bewegung als Erster an einem Hellen August- Sonntag des Jahres 1925 fein junges Lehen gab.
Die Klänge des Horst-Wessel-Liedes begleiten den Zug, der langsamen, gemessenen, feierlichen Schrittes feinen Weg geht. Ueber ihm liegt die bezwingende Wucht und hoheitsvolle Würük einer gewaltigen Trauerparade. Mit diesem Marsch verneigt sich die Bewegung, verneigt sich ganz Deutschland vor den Männern, di« um den Preis ihres Lebens den Weg bereiten halfen für das neue Reich
Zulius Streicher schreitet dem Zug voran; die Blutfahne, getragen von Sturmbannführer Erimminger, folgt. Um den Führer scharen sich der Stellvertreter des Führers, der Stabschef der SA., der Reichsführer SS., der Korpsführer des NSKK., der Reichsjugendführer, der Reichsarbeitsführer. Träger bekannter Namen marschieren dann in der Führergruppe, Kriebel, Dr. Weber, Amann, Rosenberg, Frick, Fiehler, Döring, Verchtold und andere. Mitten unter den mehr als 5Ü Achterreihen der Blutordensträger schreitet Schwester Pia. die einzige Frau, deren Brust für nimmermüde Hilfe in der Kampfzeit Ser Blutorden schmückt. Reichsleiter folgen — Dr. Eübbels unter ihnen —, dann die Gauleiter, die Obergruppenführer und Gebietsführer der SA., SS und des NSKK., die Obergebietsführer und Gebietsführer der HI., die Hauptdienstleiter der Reichsleitung, die Eauarbeitsführer. Während der gewaltige Zug an den Pylonen vorbeizieht, ertönen dumpf, in die Herzen hämmernd, immer aufs neue die Namen all der Vlutopfer der Bewegung, die ihr Leben für die große Idee hingegeben haben. Mächtig lodern die Feuer der Pylonen gegen den wolkenverhangenen herbstlichen Himmel. Endlos lang zieht es vorüber. Nach zwei Stürmen SA. aus dem Traditionsgau München-Oberbayern mit ihren Fahnen folgt in 150 breiten Reihen die junge Garde jener Hitlerjungen, die heute durch den Stellvertreter des Führers in die Parrei ausgenommen werden sollen. Ein Sturm SS bildet den Schluß- dieses Zuges, der ein Symbol ist des Opferganges der nationalsozialistischen Bewegung und den keiner je vergessen wird, der ihn erlebt.
Das Gedenken am Mahnmal
In der Feldherrnhalle lodern von den Pylonen zu Häupten der 16 Särge Flammen empor. HI. hält in den Vormittagsstunden die Wache. Vor der Hitlerjugend steht der VdM., von dem heute 699 Mädel in die Partei ausgenommen werden. Züge der Wehrmacht und der Luftwaffe haben Aufstellung genommen, von denen jeder Mann Träger des Blutordens ist. Im Norden schließt eine Ehrenkompagnie des Infanterieregiments 61 den-Platz ab. Eine Viertelstunde vor 12 Uhr kommt in feierlichem Zuge vom Hofgarten her ein Teil alter Kämpfer. Jetzt werden die Särge, von je sechs alten Kämpfern getragen, auf die Laffetten gehoben. Dumpfer Trommelwirbel des herannahenden Zuges ertönt. 16 Schüsse künden den Lebenden den Opfcr- tod der Gefallenen des 9. November 1923. Alles ehrt in tiefem Schweigen die Toten. Dann tritt der Führer an das Mahnmal, das in ehernen Lettern die Namen der Gefallenen trägt und legt einen Kranz nieder.
Die Laffetten mit den Särgen setzen sich in Bewegung. Die letzte Fahrt der 16 Helden nimmt ihren Anfang. Den Laffetten folgen die zwei Stürme der Leibstandarte und ihnen schließen sich die Teilnehmer des Marsches des 9. November an.
Auf dem Königsplatz
Langsam und feierlich naht nun der Zug mit den 16 Särgen vom Mahnmal her dem Königsplatz. Durch das Spalier der 3999 Führer der Partei aus dem ganzen Reich, vorbei an den Führern und Fahnen der Jugend, nimmt die letzte Fahrt der 16 Helden ihren Weg. Nun wandelt sich der Opfergang in den Siegeszug der Bewegung. Sieghaft rauschen über den Königsplatz die Klänge des Liedes der Deutschen auf, erst getragen und verhalten, dann anschwellend und in einem lebendigeren Rhythmus Symbol des erkämpften Sieges.
Feierliche Fanfaren erklingen. Neber den Opferschalen zu Häupten der Sarkophage in de« Lhrentemveln flammen die Feuer auf. Die Fahnengrupp«« nehmen Front zur Mittelstraße,
durch die die Standarten einziehen, die all den Särgen der Gefallenen von 1923 die Totenwache gehalten haben. Der Zug der Toten rückt zur letzten Feier an. Zu beiden Seiten der Ehrentempel schwenken die Laffetten ein. Während noch immer das Deutschlandlied, jetzt aber in befeuerndem Marschtempo, erklingt, nehmen alte Kämpfer vor den Ehreniempeln die Särge mit den Gefallenen auf. Rechts und links von jedem Sarge halten die sechs alten Kämpfer des Ehrengeleits letzte Wacht. Die Angehörigen der Gefallenen sammeln sich vor den Särgen.
Wieder erheben sich die Arme zum deutschen Gruß. Durch die Masse der Fahnen und Standarten hält der Führer mit der Blutfahne und den alten Kämpfern seinen Einzug. Unter Fanfarenklängen schreitet der Führer, gefolgt von Jul. Streicher und der Vlutfahne zu den Ehrentempeln. Die Fahnen und Standarten senken sich. Der Trauermarsch von Hanfstaengl klingt auf, als der Führer zu den Toten des 9. November tritt.
Wenige Sekunden atemlose Stille. Dann klingt der Ruf des Sprechers der Partei, des Gauleiters des Traditionsgaues München-Oberbayern, Adolf Wagner, über den Platz:
Zum letzten Appell!
Während Adolf Wagner die Namen eines jeden Gefallenen aufruft, antwortet ihm tausendfach das Echo der Hitlerjugend und der Männer der Partei und ihrer Gliederungen mit einem lauten: „Hier!" So nimmt die gesamte Bewegung das Vermächtnis ihrer ersten Blutzeugen auf, deren irdisch« Hülle hier beigesetzt wird, deren Geist aber als Wache für Deutschland in der Bewegung weiterlebt und wirkt. Immer wieder braust tausendfach das „Hier!" über die weite Fläche, während sechs Kameraden von damals die Särge der Gefallenen aufnehmen und unter den Klängen der Vergatterung in die.Ehrentempel tragen. Jeden der Toten grüßen die Taufende, aie sich als Trägr und Vollstrecker ihres Willens zum Siege bekennen. mit erhobenen Armen zum letztenmal. An der Stätte, die ihnen zur ewigen Wache für Deutschland und die Bewegung bestimmt ist. werden die Särge der Gefallenen in die Sarkophage eingelassen. Ueber sie breitet sich das Bahrtuch mit dem Zeichen der Bewegung, in dem ihr Geist, nach heldisckiem Streben, heldische Wiederauferstehung feiert. Der Ehrensalut rollt über die weite Fläche. Noch einmal Fanfaren: Dann betritt der Führer, gefolgt von seinem Stellvertreter und seinen nächsten Mitkämpfern, die Tempel. Er schreitet allein zu den Sarkophagen, grüßt seine Getreuen von damals noch einmal und legt — äußeres Zeichen, unvergängliches Zeichen der Bewegung — an jedem Sarge einen prachtvollen Kranz nieder.
Als der Führer die Tempel wieder verlassen hat, marschiert mit klingendem Spiel ein Sturm der Standarte Deutschland vor den Ehrentempeln aus. Unter den begeisternden Rhythmen des Ba- dcnweiler Marsches ziehen die ersten Doppelposten der SS. an den Sarkophagen auf.
Und wieder spricht der Sprecher der Partei, Adolf Wagner:
„Deutschland ist a u f e r st a n d e n, des Führers treueste Kämpfer beziehen ewige Wache für Deutschland. Der letzte Appell ist beendet. Die Nationalsozialisten, die Rotmord und Reaktion am 9. November 1923, heute vor zwölf Jahren, erschossen haben, sind im dritten Jahre des Dritten Reiches, im Jahre der Freiheit 1935 auferstanden. Sie haben „Am königlichen Platz" in München „Ewige Wache" bezogen. Achtung, die Fahnen hoch!"
Und auf das Kommando steigen die Fahnen des Reiches an weil Flaggenmasten empor, während als gewaltiges Bekenntnis der Gemeinschaft die Hymne der Bewegung zum Himmel auf- klingr.
Die heldische Ehrung der ersten Gefallenen der Bewegung hat ihr Ende erreicht.
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Der R-ichsjugendführer Baldur von Schirach meldet dem Führer 1299 Hitlerjungen und 699 Hitlermädels als Repräsentanten der Jugend, die in die Partei ausgenommen wird und dis im ganzen Reich zur Vereidigung an den Lautsprechern angetreten ist. An jeden richtet der Reichsjugendführer den Appell, stets eingedenk zu sein, daß die NSDAP, in ihrer alten Garde eine Gemeinschaft darstellt, die in Glück und Unglück unzertrennlich zusammensteht und dem Führer gehört. Im gleichen Geist solle nun diese Jugend die Fahne des Führers tragen. „Macht der HI. Ehre!", so ruft der Reichsjugendführer seiner Jugend zu, „indem Ihr in der NSDAP, nach dem Vorbild der Männer lebt, deren eherne Sarkophage als ewige Mahnung und Forderung Zeugen Eures Schwurs sind."
Dann nimmt der Stellvertreter des Führers, Rudolf Hetz, das Wort zur Vereidigungsrede:
„Hitlerjungen. deutsche Mädchen, die Ihr in ganz Deutschland angetreten seid zum Schwur! 16 eherne Särge, 16 Märtyrer find die stummen Zeugen Eures Einrückens in die große Bewegung, die Deutschland ist. Der Opfertof dieser 16 erhob die NSDAP, zur schicksalhaften Freiheitsbewegung des deutschen Volkes. Nur mit der durch Blut geheiligten Freiheitsbewegung vermochte der Führer die Freiheit der Nation zu erringen. So dankt Ihr diesen'16, daß Ihr freie Deutsche seid, daß es Euch vergönnt ist mitzubauen an einem stolzen neuen Reich, daß Ihr der Ehre teilhaftig werdet, Euch nun zurechnen zu können zu der gewaltigsten Freiheitsbewegung deutscher Geschichte. Millionen bleibt diese Ehre verwehrt. Ihr seid auserlesen! Erweist Euch in Eurem ferneren Leben würdig dieser Ehre — würdig unserer Helden. All Euer künftiges Handeln sei so. daß Ihr bestehen könnt vor den 16 Wächtern am Braunen Haus.
Wenn die Jungen im Geiste der Alten, im Geiste der Bewegung und ihrer Helden treu bleiben, dann wird der Herrgott auch weiter mit uns sein. Im Namen des Führers nehme ich Euch auf in die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei. Sprecht mir den Eid nach: „Ich schwöre Adolf Hitler unerschütterliche Treue. Ich schwöre ihm und den Führern, die er mix bestimmt, unbedingten Gehorsam."
Treue diesem Eide sei Eures Lebens Inhalt. So wie Ihr heute eingereiht worden sei, strömt Jahr für Jahr der Bewegung neues, junges Leben zu. Mit diesem Leben strömt fort das Vermächtnis unserer Helden bis in die fernste Zukunft unseres Volkes. Wir grüßen unser Volk. Wir grüßen unsere Bewegung. Wir grüßen den Führer, der uns Symbol für beides ist.
Begeistert nehmen die jungen Volksgenossen, die Männer der Bewegung und alle, die Zeuge dieses denkwürdigen Aktes lind.
oas Sieg-Veit aus den Führer aus. Der Badenweiler Marsch erklingt und dann beschließt das Lied der Deutschen als machtvolles Bekenntnis zu dem wieder auferstandenen Deutschland de» Einigkeit, des Rechts und der Freiheit die Siegesfeier, die den opferreichen Kampf der Bewegung krönte.
Nun bricht sich die lang verhaltene Begeisterung der Masse» Bahn. Als der Führer die Stätte der Feier verläßt, rausche»- ihm Stürme der Begeisterung entgegen, mit denen ein wiederauferstandenes Volk seinem Retter, seinem Führer in eine besser«, Zukunft huldigt.
Die Toten der Feldherrnhalle sind auferstanden! "
Feikksiunde brr SA. Im Rundfunk
Stabschef Lutze über den 9. November Berlin, 10. November. Zn der „Deutschen Feierstunde" der SA., die am Sonntagvormittag 9 Uhr aus dem großen Sendesaal des Funkhauses durch den Deutschlandsender übertragen wurde, sprach der Stabschef der SA., Victor Lutze. Die Feierstunde- wurde von der SA. im ganzen Reich als Eemeinschaftsempfang angehört. Zm Sendesaal wohnten mehr als 1000 Angehörige der Gliederungen der nationalsozialistischen Bewegung der Feier bei.
Stabschef Lutze erinnerte in seiner Ansprache an die Feier vor der Feldherrnhalle, in der die ersten Helden der Bewegung ihre höchste Ehrung empfingen. „Die ersten 16 Blutzeugen der Bewegung, die vor nunmehr 12 Jahren im Feuer der Reaktion zusammenbrachen, wurden zu ewig lodernden Fackeln des Ausbruchs der Nation. Zn den harten Jahren unseres Kampfes ist dieses erste Symbol des Glaubens und der Treue, des Opfers und der Tat zur Grundlage des Opfertums der SA. geworden. Den Toten von der- Feldherrnhalle folgten Hunderte aus allen deutschen Gauen. Sie starben, damit Deutschland lebt." Der Stabschef schloß mit dem Bekenntnis zum Führer.
Stk „Lidelle würdigt die Bkriönitch- keit des Führers
Paris, 10. November. Die „Liberts" schreibt zur Münchener Feier, der erste Versuch Adolf Hitlers, am 9. Nov. 1923 an die Macht zu kommen, sei schlecht verlaufen. Alle Menschen, die zur Macht gestrebt hätten, hätten Schweres durchgemacht, so Napoleon und Mussolini. Das Blatt macht dann Front gegen eine dieser Tage von einem Emigranten herausgegebene Biographie Hitlers, die die einfache Herkunft des Führers benutzen möchte, um ihn herabzuziehen. „Liberte" sagt dazu: „Glaubt der Verfasser wahrhaftig, damit das Ansehen Hitlers in Deutschland zu schwächen? Das deutsche Volk verehrt seit Jahren seinen Führer in der Erinnerung an seine schweren und kleinen Anfänge im Leben, in Erinnerung an die Fausthiebe, die er mit sozialistischen Arbeitern in Wien gewechselt hat, an seine Leiden, die er als einfacher Soldat im Kriege ausgestanden hat, an seine Armut als unbekannter politischer Kämpfer und an seine Gefängniszeit."
Wie oft könne man gerade aus dem einfachen deutschen Volke hören: „Unser Führer ist lein König, lein Prinz, lein Vornehmer und lein Bürger, er ist Arbeiter und Soldat wie wir gewesen." Gerade die Persönlichkeit Hitlers bedeute für einen großen Teil des deutschen Volkes die „sozialistische Mystik", die im Nationalsozialismus steckt. Es sei töricht, sich anderen Illusionen hingeben zu wollen. Im dritten Jahr seiner Diktatur stehe Hitler ebenso fest wie zu Anfang und seine Beliebtheit beim Volk sei mindestens ebenso groß, wenn nicht noch größer als früher und bei den Massen der Arbeiter vielleicht noch größer als in den begüterten Kreisen des Reiches.
Die Auswahl der Landjahrvflichlwen
Berlin, 9. Nov. Da die Auswahl der Landjahrpflichtigen für 1935 vielfach nicht in dem gewünschten Sinne erfolgt ist. hat der Reichs- und preußische Erziehungsminister die Vorschriften für die Auswahl der Landjahrpflichtigen für 1936 noch einmal zusammengefaßt. Danach kommen für das Landjahr nur in körperlicher und geistiger Beziehung erbbiologisch gesunde und charakterlich wertvolle Kinder deutscher Nationalität und arischer Abstammung in Frage. Bevorzugt sogen Kinder aus Familien ausgenommen werden, deren Umwelt eine politische oder gesundheitliche Gefährdung in sich birgt. Hierbei sind kinderreich« Familien und solche Familien besonders zu berücksichtigen, die seit längerer Zeit auf Unterstützung angewiesen sind. Geistig und körperlich nicht voll leistungsfähige Kinder sind nicht auszuwählen. Der Anteil der Jungen wird mit drei Fünfteln, der der Mädchen mit zwei Fünfteln festgesetzt. Die ärztlichen Untersuchungen sollen mit größter Sorgfalt erfolgen. Der Minister erwartet von Len Auswahlkommissionen, daß durch peinlichste Beachtung dieser Bestimmungen Rücksendungen ungeeigneter Landjahrpflichtiger künftig auf ein Mindestmaß beschränkt werden.
Marxistische Geheimoraanifaliou i« Wien aufgedeckt
Wien, 9. Nov. Wie aus verläßlicher Quelle verlautet, ist es der Wienern Polizei gelungen, eine große marxistische Geheimorganisation unter den Angestellten der Stärk. Straßenbahnen und Elektrizitätswerke aufzudecken. Die Aufdeckung gelang dadurch, daß der Polizei zufällig eine geheime Mitgliedsliste in die Hände fiel. Es sollen an tausend Festnahmen erfolgt sein. Bei zahlreichen Verhafteten wurde als Erkennungszeichen ein Eroschenstück. in das die Mitgliedsnummer eingeritzt war, aufgefunden.
Große UeberschwemmmMN in Südfrankretch
Paris, 11. November. In Südfrankreich, im untere» Rhonetal, sind durch lang anhaltende heftige Regenfäll« große lleberschwemmungen verursacht worden. Die Rhone führt Hochwasser und steigt stündlich mit etwa 6 em. Die tief gelegenen Stadtteile von Avignon- sind bereits überschwemmt. Auch in Nimes und Umgegend, bei Aramon (südlich von Avignon), werden Ileberschwemmungen berichtet. Viele Verbindungsstratzen sind bereits unterbrochen.