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Nr. 265
treffen und Italien Waffen und Geld zu nehmen. Die wirtschaftliche Belagerung solle durch Kräfteschwund Italien zur Kapitulation bringen. Diese Belagerung, die im Namen der Gerechtigkeit beschlossen werde, gründe sich in Wirklichkeit auf Ungerechtigkeit. Das Blatt erneuert schließlich in diesem Zusammenhang den unlängst an das italienische Volk gerichteten App:ll nur noch einheimische Ware zu kaufen, da der Goldabfluß ins Ausland immer mehr eingeschränkt werden müsse.
Italienische Verteidigung gegen Sanktionen
Rom, 30. Okt. Unter der Obhut der faschistischen Partei werden in allen Provinzen Kriegermütter und -Witwen mit der Aufgabe betraut, die Verteidigungsinaßnahmen gegen die Sühnemaßnahmen von Hauszu Hauszu organisieren.
Der „Teoere" richtet in seinem Leitartikel ein in scharfen Worten gehaltene nachdrückliche Aufforderung an alle Italiener, sich über die Fleischbeschränkung hinaus größere Einsparungen und Beschränkungen auszuerlegen. Jeden Morgen beim Aufstehen müsse jeder Italiener daran denken, daß Engländer und Franzosen mit ihren Verbündeten am Werke seien, „freundschaftlich die Ohnmacht Italiens herbeizuführen. um es mit Schande und Schmach zum Kapitulieren zu zwingen". Das Blatt verlangt besonders von alle» Italienern, keine Waren von denjenigen Ländern zu kaufen, die Italien durch Sühnemaßnahmen auf die Knie zwingen wollten.
Die belgische MiMarmissioir verlatzt Abessinien
Brüssel, 30 Okt. Nach einer Mitteilung des belgischen Geschäftsträgers in Addis Abeba vom 26 Oktober hat Major Dothee. der Leiter der belgischen Militärmission, das Kommando über die für den Schutz der in Addis Abeba lebenden Fremden bestimmte Sonderpolizei nicht angetreten. Dothee wird sich vielmehr mit dem Rest der Mission am 8. November in Dschibuti «ach Belgien einschiffen.
Neues Abessinien-Rezept
Französische Anregungen?
London, 30. Okt. Eine französische Zeitungsmeldung, wonach aritische und französische Sachverständige Friedensbedingungen rusgearbeitet haben sollten, ist von englischer Seite bereits in Abrede gestellt worden. Der Pariser Vertreter der „Times" berichtet über Gegenvorschläge zu den italienischen Anregungen, die die französische Regierung versuchsweise ausgearbeitet habe uns die jetzt in London geprüft würden. Die Stellungnahme der britischen Regierung werde wahrscheinlich in den nächsten 4s Stunden in Paris vorliegen. Es handle sich um rein französische Ideen.
„Petit Journal" will Genaueres über die Vorschläge zur Lösung des Ostafrika-Problems erfahren haben, die den Gegenstand von Besprechungen zwischen englischen und französischen Kolo- nialsachverständigen gebildet haben sollen. Das Blatt entwickelt folgendes Projekt:
„Man wird eine Unterscheidung zwischen dem amharischen und dem nlchtamharischen Abessinien machen. Das entere wird unter die Kontrolle des Völkerbundes gestellt werden. Darnach ergeben sich folgende Punkte: 1. Verwaltung: Lin italienischer Berater beim Negus. italienische Lokalgouverneure oder italienisck>e Berater in den Randprovinzen und besonders westlich von Addis Abeba. 2. Armee: Einrichtung eines Fremdenlegionsystems. das die Aufstellung italienischer Einheiten und zum Teil italienischer Truppenteile gestattet. 3. Gebiets- destimmungen: Horror bleibt bei Abessinien: Ogaden wird Italien zugesprochen: in Tigre und Danakil werden Grenzberichtigungen vorgenommen, die wahrscheinlich daraus hinzie- len, die von Italien gemachten Eroberungen zu bestätigen. 4. Abessiniens Zugang zum Meer: Man wird vom Freihafensystem absehen zugunsten eines Korridors. Es scheint aber noch nicht entschieden zu sein, ob dieser durch italienisches oder französisches Gebiet gehen soll.
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Parrs, 30. Okt. Ueber 200 neue Notverordnungen sind am Dienstag im Kabinettsrat verabschiedet worden. Das Kabinett beendete seine Arbeiten nach zehnstündiger Beratung wenige Minuten vor Mitternacht. Die Verordnungen wurden am Mittwoch in einem Ministerrat dem Präsidenten der Republik zur Unterschrift vorgelegt und werden am Donnerstag im amtlichen Gesetzblatt veröffentlicht.
Die Verordnungen, die zum Teil sehr in Einzelheiten gehen, beziehen sich u. a. auf die beabsichtigte Verwaltungsreform, die Einsparungen im Haushalt und ein besseres Arbeiten der öffentlichen Einrichtungen sichern solle. Als besonders bedeutungsvoll werden angesehen die Verordnungen über den Schutz des Svarkapitals. über den verwaltungstechnischen Aufbau des Handelsministeriums und über die Regelung des Getreidemarktes
Die Regierung hat die Gelegenheit benutzt, um durch Verordnung das staatliche Tabakmonopol in Elsaß-Lothringen einzunchten. Die Generaldirektion für elsaß-lothringische Angelegenheiten wird aufgehoben. Dafür wird beim Ministerpräsidenten eine besondere Abteilung eingerichtet, die die gleichen Aufgaben zu erfüllen haben wird.
Von innenpolitischer Bedeutung ist die Schaffung einer Staatspolizei in etwa ISO Gemeinden der Departements Seine et Oise und Seine et Marne, d. h. in der unmittelbaren Umgebung von Paris.
Der Schutz mißratener Kinder wird mehr auf soziale Gebiete übergeleitet, indem die Gerichte für Kinder keine Gefängnisstrafen mehr verhängen können. Die betreffenden Kinder werden öffentlichen Wohlfahrts- und Erziehungsanstalten zur Betreuung zugeführt. Der Zivilprozeß wird durch eme weitere Verordnung vereinfacht Schließlich wird versucht, die Zusammenarbeit zwischen Schiene und Straße durch eine Reihe von Verordnungen sicherzustellen.
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werden Neubestellungen unserer „Schwarz. Wälder Tageszeitung" entgegengeuomme«.
Zwei Volkskommissare gerüffelt
Unregelmäßigkeiten in der ukrainischen Finanzoerwaltung
Moskau. 30 Okr. In einer aufsehenerregenden Verordnung des Rates der Volkskommissare der Sowjetunion wird der Bua- deskommissar für die Finanzen. Griuko, wegen mangelnder Kontrolle der ukrainischen Finanzverwaltung gerügt, dem ukrainischen Finanzkommissar ein scharser Verweis erteilt und eine Reihe von hohen Beamten der Finanzverwalrung abgesetzt und Sem Gericht übergeben. Aus den eingenommenen Geldern sind „Sonderfonds" gebildet worden, die zur „Belohnung besonderer Verdienste verschiedener hoher Beamter" dienten. Auf diese Weise haben sich die Leiter der Finanzoerwaltung eine Quelle geschaffen, aus der sie sich gegenseitig dauernd Belohnungen „be- willigien". Darüber hinaus sind von ihnen aber auch insgesamt 5.6 Millionen Rubel aus den staatlichen Mitteln verschleuden worden.
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Altensteig, den 31. Oktober 1935.
Die Ansiedlung von Waldarbeitern soll erweitert werden! In diesen Tagen haben in Berlin Verhandlungen der Leiter der Landesforstverwaltungen im Reichsforstamt stattgefunden, wobei auch Maßnahmen beraten wurden, die eine Erweiterung der Waldarbeitersiedlung bezwecken. Es ist das Ziel der For-stverw-altung, die Zahl der ständigen Waldarbeiter zu vergrößern und dabei möglichst viele Familien seßhaft zu machen. Der Präsident der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung wies dabei auf die besondere Bedeutung hin, die der Waldarbeit als saifonmäßiger Winterarbeit zukomme, da sie gegenüber dem winterlichen Anfall der Arbeitsmöglichkeiten in Landwirtschaft und Bauhandwerk einen willkommenen Ausgleich biete. Er teilte mit, daß darüber hinaus in der Forstwirtschaft größere zusätzliche A r- bei tsv orhaben begründet werden sollen, die eine Beschäftigung von langfristig Arbeitslosen als Notstands- arbeiter in besonders belasteten Bezirken auf längere Sicht ermöglichen.
Egenhausen, 39. Oktober. (Todesernte.) Der Schnitter Tod hat in dieser Woche in unserer Gemeinde reiche Ernte gehalten. Noch nicht 57 Jahre alt starb in der Klinik in Tübingen der Schreinermeister Otto Blau von hier an einer inneren Krankheit und wurde gestern unter außerordentlich zahlreicher Begleitung zur letzten Ruhe gebettet. Sein früher Tod ging der Einwohnerschaft recht nahe. Aus den Nachrufen ging die Beliebtheit und Wertschätzung des Entschlafenen hervor. Nach der Rede des Geistlichen und der Einsegnung ergriff zunächst Oberlehrer Wurster das Wort, um namens der Kriegerkameradschaft Egenhausen dem Entschlafenen, der die Kameradschaft seit dem Tode von Adlerwirt Hammer geleitet hat und ein Soldat vom Scheitel bis zur Sohle war, herzliche Abschiedsworte zu widmen. Auch Kupferschmiedmeister Werner- Nagold widmete dem guten Kameraden namens der Kreiskameradschaft Worte des Gedenkens. Möbelfabrikant Wolf hob hervor, wie der Gesangverein mit Otto Blau einen seiner besten und eifrigsten Sänger verloren habe. Als Letzter sprach Obermeister Sch a-i bl e-Mtensteig namens der Schreiner-Innung Nagold und widmete dem entschlafenen Kollegen, der immer ein großes Interesse für die Belange seines Berufes gehabt habe, einen herzlichen Nachruf. Ergreifend klang das Abfchiedslied des Gesangvereins über das Grab des stummen Sängers. Sein Mund, der auch bei allen möglichen öffentlichen Anlässen so fließend zu reden verstand, ist für immer geschlossen. — Am heutigen Mittwoch folgte die Beerdigung des Kaufmanns Johannes Kaltenbach, der das biblische Alter von 80 Jahren erreichte. Bald ist er feiner treusorgenden Gattin in den Tod gefolgt. Johannes Kaltenbach war ein eifriger Kaufmann vom alten Schrot und Korn. Neben feinem Ladengeschäft betrieb er noch einen umfangreichen Kohlenhandel. Auch als Kirchenpfleger war er viele Jahre tätig. Nachdem er sein Geschäft in die Hände seines Schwiegersohnes legen konnte, lebte er hier im Ruhestand. — Mögen die beiden Toten im Frieden ruhen!
Wart, 31. Oktober. (Parteiversammlung.) Gestern abend hatte der Stützpunkt Berneck, umfassend die Gemeinden Berneck, Wart, Gaugenwald und Wenden, seine Mitglieder und die Gliederungen zu einer Versammlung nach Wart in das Gasthaus zum „Hirsch" beordert. Mit dem Lied „Auf, auf zum Kampf" und den Chören und Sprechchören der Schuljugend von Wart und der Mädchen des Umschulungslagers unter Leitung von Pg. Reich- Wart wurde die Versammlung eröffnet. Dann gab Pg. Hauptlehrer Reich einen Ueberblick über die innen- und außenpolitische Lage unseres jungen Reiches. Durch die Initiative des Führers seien wir außerhalb des Hexenkessels, den die übrige Welt darstelle. Anschließend sprach Pg. Rentsch- l^e r-Berncck über seine Eindrücke beim Reichsparteitag der Freiheit. Das wichtigste für ihn seien dort nicht die gewiß imposanten und einen unvergeßlichen Eindruck hinterlassenden Massenaufmärsche gewesen, die die Stärke der Partei zum Ausdruck brachten, sondern der Parteikongreß, wo alle die Hauptamtsleiter der Partei Rechenschaft gaben und zwar nicht in überheblicher Siegerstimmung, sondern von der ernsten Sorge um unser Volk getragen und mit einer Kampfgesinnung, die das letzte für Deutschland opfert und trotz der schweren Zeiten, die wir sicher noch zu durchkämpfen haben werden, zum Siege führen wird. Das Geschäftliche gab Stützpunktleiter Bauer bekannt, der dann auch mit einem „Sieg-Heil" auf den Führer und dem Deutschland- und Horst Wessel-Lied die Versammlung, die sicher jedem was zum Nachdenken mit nach Hause gab, schließen konnte.
Breitenberg» 30. Oktober. (Richtfest der Kirche.) Letzten Samstagnachmittag riefen die Glocken die Gemeinde Breitenberg zum Richtfest der Kirche zusammen, nachdem erst am 9. Oktober der Grundstein gelegt worden war. Dem Fleiß der Unternehmer und Arbeiter ist es zu verdanken, daß der Bau rechtzeitig -unter Dach kam. Den sinnreichen Richtspruch trug Oberzimmermeister Hesel schwerdt- Alzenberg vor. Er schloß mit einem „Sieg-Heil" auf Führer, Volk und Gemeinde, in das die Gemeinde mit einstimmte. Der Feier auf dem Bauplatz schloß sich ein Festschmaus im Eafthachi zur „Krone" an.
Lalw, 3«. Oktober. (Reue Strompreise. — Schulungslehrgang-) Von der Stadt Ealw wurde ein neuer Grundpreistarif für gewerbliche Licht- und Kraftstromabnehmer eingesührt. Für Motoren wurde ein Bereitstellungspreis von monatlich L -4k für jedes angeschlossen« Kilowatt für den größten Motor angesetzt, für alle andern 50 v. H. Für gewerbliche Räume, Läden, Büros, in denen in der Regel Strom nur bis 7 Uhr abends gebraucht wird, werden für je 10 Quadratmeter Grundfläche 0,50 -4t, für je ein Quadratmeter Schaufensterfläche 0,25 -tt, für Laderäume je Raum 0,30 -4l und für Werbeschilder je 100 Watt Anschlußwert 0,50 -4t berechnet. Für Wirtschaften, Hotels und Kaffeehäuser, in denen Strom bis 12 Uhr nachts gebraucht wird, bewegen sich die Preise von 0,30 bis 1,25 °4t je Quadratmeter Fläche. — Am Sonntagnachmittag fand im Saal des Hotels „Waldhorn" ein Schulungslehrgang statt, zu dem die Kreisamtsleitung der NSV. und der NS.-Frauenschaft eingeladen hatten. Es sprachen vor den zahlreich erschienenen Amtswaltern und Helferinnen am WHW. Sozialreferentin Hof aus Stuttgart und Pg. Süsser vom Wohlfahrtsamt in Stuttgart über „Soziale Fragen". An die aufschlußreichen Vorträge schloß sich eine Aussprache am
Neuenbürg» 30. Okt. (Aus -dem Fenster gestürzt. — Ueble Folge eines Steinwurfes.) Gestern stürzte sich ein Untersuchungsgefangener während der Vernehmung vom ersten Stock des hiesigen Amtsgerichtes auf die Burg straße. Nicht unbedeutende Verletzungen machten ein Verbringen des Verhafteten ins Bezirkskrankenhaus notwendig. — Daß WerfenmitSteinen gegen einen Nebenmenfchen strafbar ist» darüber mußte ein Einwohner von Wildbad vor dem Einzelrichter belehrt wegen. Wegen einer Räumungklage hatte der Angeklagte auf die Frau seines früheren Hausbesitzers eine heillose Wut. der er durch Werfen ziemlich großer Stein Luft zu machen versuchte. Das Urteil lautete auf lOTageHaft.
Weilderstadt, 30. Oktober. (Spinale Kinderlähmung.) Hier wurden vier Fälle von spinaler Kinderlähmung festgestellt. Am Sonntag ist ein dreijähriges Kind des Briefträger Bauer an den Folgen dieser Krankheit gestorben. Die anderen Kinder sind iu ärztlicher Behandlung. Um ein Umsichgreifen- der tückischen- Krankheit zu vermeiden, sind scharfe polizeiliche Ueberwachung-en angeordnet. So mußte am Sonntag die Versammlung der DAF. abgesagt werden; auch-alle anderen Zusammenkünfte -sind -bis auf weiteres untersagt.
Stuttgart, 30 Okt. (Verkehrsunfall.) Von einem Personenkraftwagen angefahren und zu Boden geworfen wurde am Dienstag abend in der Wangenerstraße eine 71 Jahre alte Frau von auswärts. Sie trug schwere Verletzungen davon, an deren Folgen sie während ihrer Verbringung in das Karl-Olga-Krankenhaus starb.
Reutlingen» 30. Okt. (Tot aufgefunden.) Nach einer Mitteilung aus München wurde von Waldarbeitern im Slaatssorst am Rachel die Leiche des seit dem 11. Januar 1935 vermißten Freiherrn Dr. Kurt von Soden aus Reutlingen aufgefunden. Der im 54. Lebensjahr stehende Freiherr von Soden hatte sich im letzten Winter auf dem Wege vom Rachel wahrscheinlich verirrt, so daß er im Schnee erfroren fein dürfte. Bei dem Toten handelt es sich um einen Sohn der im Jahre 1885 von Reutlingen nach Eßlingen verzogenen Familie des ehemaligen Neutlinger Bezirkskommandeurs Freiherr von Soden.
Röröiingen, 30. Okt. (Die Waffe in Kinderhand.) 2n der Familie des Pächters der Wirtschaft zum Walfisch ereignete sich ein schweres Unglück. Die beiden 9 und 13 Jahre alten Söhne Heinrich und Erich spielten mit einem geladenen Revolver. Plötzlich entlud sich ein Schuß; die Kugel drang dem jüngeren Bruder in den Kops und verletzte ihn so schwer, daß er nach wenigen Stunden in der Klinik, wohin er verbracht worden war. starb.
Botenheim, OA. Brackenheim, 30. Okt. (Tödlicher Unfall.) Am Montag abend fuhr Landwirt Jakob Neu- schwander mit feinem Fuhrwerk die Neipperger Steige herunter. Seine Frau wollte den Wagen abbremsen, kam aber dabei zu Fall. So raste der Wagen die Steige herunter. An der unteren Kurve wurde Neuschrvander aus dem Wagen geschleudert und erlitt schwere innere Verletzungen. Der Verunglückte erlag seinen schweren Verletzungen.
Oberkessach, OA. Künzelsau, 30. Okt. (Bran d.) In der Nacht zum Montag stand plötzlich die alleinstehende große Scheuer des Landwirts Ott, die mit Futter- und Erntevorräten gefüllt war, in Flammen. In Vettkleidung und barfuß eilte der Besitzer herbei und machte die zehn Stück Vieh los. Das Vieh mußte später eingefangen werden. Die Niederkämpfung des Feuers begegnete großen Schwierigkeiten, da ein ungeheurer Sturm tobte. Ein Funkenregen ergoß sich über den nordöstlichen Teil des Dorfes, der verheerend gewirkt hätte, wenn es nicht in Strömen geregnet hätte. Man vermutet Brandstiftung.
Vlaubeuren, 30. Okt. (Schwerer Motorrad un- s a l I.) Montag abend fuhr Hans Römer von Vlaubeuren mit einem Motorrad durch Klingenstein, auf dem Soziussitz saß Ernst Psrang von Blaubeuren. An einer Kurve fuhr Römer auf einen Lastwagen, wurde vom Motorrad geschleudert und erlitt einen doppelten Schädelbruch. Psrang wurde am Fuß verletzt.
Ulm, 30. Okt. (Eine schändliche Tat.) Wegen Sitt- lichkeitsverbrechen hatten sich vor der Großen Strafkammer zwei ledige junge Männer aus Huldstetten wegen Sittlichkeitsverbrechen zu verantworten. Der Hauptangefchul- digte wurde wegen Verbrechens wider die Sittlichkeit, begangen an einem Mädchen unter 14 Jahren, zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Der zweite Angeklagte wurde nur menen Releidiauna ru 14 Taaen Geiänanis verurteilt.
Rommelshausen, Kr. Waiblingen, 31. Oktober. (Nach einem Verkehrsunfall verrückt geworden.) Eine hiesige 20jährige Weingärtnerstochter hatte vor 14 Tagen mit dem Fahrrad einen Zusammenstoß mit einem Auto, wobei sie stürzte und eine leichte Gehirnerschütterung davontrug. Seither litt sie unter Kopfweh. In den letzten Tagen stellten sich Wahnideen bei ihr ein. Am Dienstag siel das Mädchen, mit einem Vierkantholz und einer Blumenvase bewaffnet, plötzlich über ihre Mutter her, in der Meinung, den Teufel vor sich zu haben. Sie richtete ihre Mutterfürchterlichzu. Mit schweren Verletzungen mußte die bedauernswerte Frau in das Kreis- krankenhaus gebracht werden. Das Mädchen wurde in Sicherheit gebracht.